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Steven Spielberg's "Munich"
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ich hab münchen nicht gesehen
werd ihn mir auch nicht anschauen
dazu ist er zu weit an der wahrheit vorbei geschossen
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Ungeheuerliche Propaganda
Steven Spielbergs Film "München" verklärt die Palästinenser und liefert den Feinden Israels ideologische Nahrung
von Charles Krauthammer
Die Protagonisten Robert (Mathieu Kassovitz) und Avner (Eric Bana) in einer Szene des Films „Muenchen“
Die Protagonisten Robert (Mathieu Kassovitz) und Avner (Eric Bana) in einer Szene des Films „Muenchen“
Foto: AP
Hätte Steven Spielberg einen fiktionalen Film über den psychologischen Verfall eines Killeragenten gedreht, wäre das vollkommen in Ordnung gewesen. Statt dessen entschied er sich dafür, sein Werk "München" zu nennen und damit an tatsächliche historische Ereignisse anzuknüpfen, nämlich das 1972 durch palästinensische Terroristen verübte Massaker an elf israelischen Athleten während der Olympischen Spiele in München.
Sobald man diesen Weg geht, sobald man beschließt, die nichterfundene Ermordung von Unschuldigen ins Spiel zu bringen, die - hätte es das palästinensische Terrorkommando nicht gegeben - heute nicht viel älter wären als Spielberg selbst, hat man eine Verpflichtung, die Geschichte richtig zu erzählen.
Der einzige Teil des Films, der den historischen Fakten entspricht, besteht in den wenigen Minuten, die das eigentliche Blutbad darstellen. Der Rest ist erfunden, oder wie Spielberg es, heikel genug, im Vorspann formuliert: "inspiriert durch reale Geschehnisse".
Durch reale Geschehnisse? Quatsch. Zutreffender wäre gewesen: inspiriert durch die Überzeugung von Tony Kushner (der zusammen mit Spielberg das Drehbuch verfaßte), daß die Gründung des Staates Israel eine "historische, moralische und politische Hypothek" für das jüdische Volk darstellt. Es ist eine Grundregel der Filmkunst, daß man nur solche Charaktere glaubhaft darstellen kann, die man kennt. In "München" sind die israelischen Athleten nicht nur theatralische, sondern auch historische Dreingaben, Strichmännchen. Pflichtgemäß führt Spielberg ihre Namen an - Spielbergs Liste -, und das war's: keine Geschichte, kein Kontext, keine menschlichen Beziehungen, gar nichts. Diese Israelis sind nur da, um getötet zu werden.
Die Palästinenser, die das Massaker planen und von Israel zur Strecke gebracht werden, erhalten - durch die Hingabe des begnadeten Filmhandwerkers - Struktur, Menschlichkeit, Tiefe und Geschichte. Der erste Palästinenser, den wir in dem Film kennenlernen, ist der hochgebildete Dichter, der eine öffentliche Lesung abhält, sich dann gegenüber einem italienischen Ladenbesitzer als großzügig erweist, ehe er von dem Juden ebenso kaltblütig wie brutal erschossen wird.
Dann ist da der ältere PLO-Mann, der von seiner sieben Jahre alten Tochter schwärmt, bevor er in die Luft gejagt wird. Keiner dieser Verschwörer wird dabei gezeigt, wie er den Anschlag von München oder irgendeine andere Greueltat plant. Sie werden in voller Blüte ihrer Menschlichkeit geschildert, und wie sie von den Juden rigoros ausgelöscht werden.
Doch die schockierendste israelische Brutalität ist die Szene mit der holländischen Prostituierten - unpolitisch, schön und Mitgefühl erheischend - die, natürlich nackt, von den längst halb wahnsinnigen Israelis erschossen wird, die noch eine private Rechnung zu begleichen haben. So macht man das in Israel nun mal, nehme ich an.
Noch ungeheuerlicher als die Manipulation durch die Charaktere ist die Propaganda der Dialoge. Das palästinensische Programm wird geradeheraus formuliert: Die Juden haben uns unser Land weggenommen, und wir werden jeden Israeli umbringen, den wir erwischen, damit wir es zurückbekommen. Diejenigen, die die israelische Sache repräsentieren, sagen das gleiche. So erklärt die Mutter des Helden, des erbarmungslosen, eingefleischten Zionisten: Wir brauchten eine Zuflucht. Wir nahmen sie uns. Was auch immer es kostet. Dann leiert sie die Namen von Familienmitgliedern herunter, die den Holocaust nicht überlebten.
Spielberg macht den Holocaust zum Motor des Zionismus und zu seiner Rechtfertigung. Das deckt sich natürlich genau mit der Sichtweise der Palästinenser. In der Tat entspricht dies genau der klassischen Lesart für Antizionisten, wie kürzlich erst wieder im Fall des iranischen Präsidenten zu erleben, der verlangte, Israel müsse von der Landkarte getilgt werden. Und warum auch nicht? Wenn Israel nicht mehr ist als Europas Schuldtrip für den Holocaust, warum sollten die Moslems dann einen jüdischen Staat in ihrer Mitte erdulden?
Es bedarf schon eines Hollywood-Gimpels, um die Thesen eines radikalen antisemitischen Iraners hoffähig zu machen. Doch die jüdische Geschichte beginnt keineswegs mit der "Reichskristallnacht". Der erste zionistische Kongreß fand im Jahr 1897 statt. Die Juden kämpften schon damals um ihr Recht, eine "jüdische Heimstätte in Palästina" zu errichten, und dieses Recht wurde 1917 von Großbritannien sowie 1922 vom Völkerbund auch anerkannt, zwei Jahrzehnte vor dem Holocaust.
Die jüdische Forderung ist weitaus älter. Israel ist das Land der Ahnen, der Ort, an dem die ersten beiden jüdischen Reiche etwa 1000 Jahre existierten, lange vor den Arabern, lange vor dem Islam, lange vor dem Holocaust. Die römischen Vertreibungen der Jahre 70 n. Chr. sowie 135 n. Chr. setzten der jüdischen Selbständigkeit ein Ende, doch niemals dem jüdischen Anspruch und dem jüdischen Gelöbnis, in die Heimat zurückzukehren. Die wundersame Wiederkehr der Juden 2000 Jahre später war tragisch, weil sich inzwischen andere in dem Land niedergelassen hatten und auf ein legitimes, konkurrierendes Anrecht verweisen konnten. Genau aus dem Grund bieten die Juden seit drei Generationen an, das Haus gemeinsam zu bewohnen. Die arabische Antwort hat in jeder einzelnen dieser Generationen in Zurückweisung, Krieg und Terror bestanden.
Und München. München, das Massaker, war nur eingeschränkt erfolgreich, mit dem Blut von elf Juden die palästinensische Sache zu befördern. "München", der Film, hat den Erfolg jedoch 34 Jahre später vollkommen gemacht. "München" erfreut sich großer Anerkennung als filmisches Meisterwerk, geadelt durch den Namen Steven Spielberg. Darüber hinaus trägt es die von den Terroristen ursprünglich intendierte Botschaft in jedes Kino rund um den Globus.
Dies ist kaum überraschend, wenn man bedenkt, worin die Aussage von "München" besteht. Die These des Films lautet, daß die ganze israelische Sache - also nicht nur der Rachefeldzug gegen die Hintermänner der Anschläge von 1972, sondern das gesamte Unterfangen Israel selbst - einem moralischen Bankrott gleichkommt. Diese Behauptung wird derart nachdrücklich vertreten, daß "München" damit endet, wie der Chefauftragskiller des Mossad, innerlich zerrüttet durch seine Erfahrungen, Israel für immer verläßt. Und wo siedelt sich unser Held an? An dem einzigen Ort, an dem echte Juden mit Anstand und Feingefühl eine Heimat finden: im New Yorker Stadtteil Brooklyn.
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Ehrlich gesagt finde ich die oben zitierte Kritik nicht besonders passend. Ich persönliche glaube, dass der Autor der Kritik sich persönlich genauso wenig entscheiden konnte auf "welcher Seite" er steht wie Spielberg das mit dem Film nicht tun will. Der Autor bemängelt, dass der Film keine historischen Tatsachen darstellt, doch - auch wenn die Formulierung "inspiriert von wahren Begebenheiten" sicherlich nicht eindeutig ist - Spielberg behauptet das nicht.
Ich sehe die Stärke des Film darin, dass jeder der ihn sieht gezwungen wird sich mit dem israelisch-palästinensischen Problem außeinander zu setzen. Spielberg bevorzugt meiner Meinung nach keine der Seiten über alle Maßen. Ausgehend von der Haltung eines Juden zeigt er auch, dass die Palästinenser nicht sehr viel anders sind, als die Juden selbst.
Wie der Autor zu der These kommt, dass Spielberg antizionisitische Thesen hoffähig machen wolle (es folgt in der Kritik eine kurze Abhandlung über die Geschichte des Zionismus) ist mir persönlich ein Rätsel. Das das Attentat von München durch den Film eine Art nachträgliche Sinnerfüllung erhält ist meiner Meinung nach zu weit hergeholt.
Du musst den Film natürlich nicht sehen, aber mit dem Wissen, dass er nicht auf historischen Tatsachen beruht ist es ein sehr sehenswerter Film, der eben nicht klar Stellung bezieht, sondern die Spirale der Gewalt ausgelöst durch Terror und "Anti-Terror" aufzeigt.
Gruß EarMaster
PS: Die Kritik stammt von Charles Krauthammer, der bekannt dafür ist, dass er eine Anti-Palästinensiche Politik unterstützt. Das lässt die Kritik natürlich in einem ganz anderen Licht erscheinen (für mich zumindest), da für mich klar ist, dass jemand, der pro-Israelisch denkt der Film keinesfalls gut sein kann, ebensowenig wie für einen pro-Palästinensichen Zuschauer.Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!
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Zitat von kopich hab münchen nicht gesehen
werd ihn mir auch nicht anschauen
dazu ist er zu weit an der wahrheit vorbei geschossen
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Steven Spielbergs Film "München" verklärt die Palästinenser und liefert den Feinden Israels ideologische NahrungResistance is fertile
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Hab ihn auch vor 2 Wochen gesehen!
Gut finde ich, dass er eben völlig neutral ist und weder für Israel noch für Palästina Partei ergreift! Auch wenn es aus der Sicht der Mossad geschildert wird, so zeigt er doch klar durch dieses barbarische Abschlachten eine anklagende Haltung an jegliche Gewalt die in der Art vor sich geht!
Der Film setzt sich sehr eindrucksvoll mit deiser schwierigen Thematik auseinander und regt immerhin zum Nachdenken an!
So wird hier sehr klar auch gezeigt, dass Gewalt immer Gegengewalt erzeugt!
Nicht so gelungen fande ich jedoch, dass die Legitimationen der Morde mir nie ganz klar waren und ich da oft die Stirn runzeln musste, da die Männer sich ja nur auf einen Mann (den Franzosen) stützen!
Auch warum der Protagonist da überhaupt mitmacht - nur weil er Jude ist? Trotz Familie? Naja...
Zudem fand ich ihn ein bisschen zu lang...
4,5 von 6 Sterne!P.S. Bitte helft Greenpeace und den Weltmeeren, macht hier wenigstens bitte mit: http://oceans.greenpeace.org/de/werd...cean-defender/
http://ctk.greenpeace.org/od-de/ctk-...referrer%5fid=
Das Volk sollte sich nicht vor dem Staat fürchten, der Staat sollte sich vor dem Volk fürchten! aus "V for Vendetta"
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Zitat von DryonapseNicht so gelungen fande ich jedoch, dass die Legitimationen der Morde mir nie ganz klar waren und ich da oft die Stirn runzeln musste, da die Männer sich ja nur auf einen Mann (den Franzosen) stützen!
Auch warum der Protagonist da überhaupt mitmacht - nur weil er Jude ist? Trotz Familie? Naja...
Zudem fand ich ihn ein bisschen zu lang...
Zu der Motivation: Israel ist ein Land das sehr viel Wert auf Loyalität dem Land gegenüber legt. Wenn man beispielsweise als iraelischer Bürger nicht zum Militärdienst antritt (Männer und Frauen) und zum Beispiel ins Ausland geht um nicht von MPs abgeholt zu werden, muss mit einer Verbannung aus Israel rechnen (also nie mehr zurück ins Heimatland). Wenn ein Israeli also eine Bitte der Premierministerin ausschlägt kann man sich wahrscheinlich denken, wie das enden würde...ich glaube eine Wahl hatte er nicht wirklich...Opa fuhr den Hasen tot und brät ihn zum Abendbrot. | Goodbye Galaxy!
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So, habe mir den Film jetzt auch angesehen, bin mir nicht ganz sihcer was ich drüber schreiben soll, denn von der Aussage her hat mir der Film gut gefallen, aber der Film selber war mir erstens mal viel zu lang, und außerdem stellenweise doch langweilig und verwirrend.
Gut fand ich, dass deutlich gezeigt wurde, wie sich diese Spirale der Gewalt immer weiterdreht, nach den israelischen Attentaten wurden auch wieder Anschläge auf Israelis erwähnt. Und natürlich waren die moralischen Bedenken des Hauptdarstellers am Ende sehr gut, und dass es die israelische Führung nicht verstand, dass er aufhören will, war auch gut dargestellt, denn ist es nicht so, dass Leute die nur vom Bürotisch delegieren im Prinzip keine Ahnung haben, welchem Druck die Agenten ausgesetzt sind?
Was mir anfangs sehr gut gefallen hat, dass die Szenen in München schon nach 10min abgeschlossen waren, ich denke mir dann die Rückblenden im Laufe des Films hätte man sich sparen können.Meine Beiträge sind genderfrei und das ist gut so
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Ein wirklich sehr guter Film, den ich leider im Kino verpasst habe. Eigentlich hatte ich befürchtet, dass der Film aus der Sicht eines jüdischen Agenten von einem jüdischen Regisseur ziemlich parteiisch ist. Gott sei Dank jedoch entscheidet sich Spielberg für keine der beiden Seiten sondern prangert Gewalt allgemein an.
Was mich ziemlich gewundert hat ist, dass der ORF den Film uncut (zumindest wären mir keine offensichtlichen Schnitte aufgefallen) um 20:15 Uhr bringen durfte. Da waren schon einige ziemlich harte Szenen drinnen (ohne die der Film jedoch wohl auch nicht ausgekommen wäre).
Schauspieler, Musik, Schnitt - allesamt top wie ích es von Spielberg nach "Krieg der Welten" und "Indiana Jones 4" eigentlich nicht mehr erwartet hatte. So ist "Münschen" IMO sein bester Film seit "Minoritiy Report" und "Catch me if you can".
Gute
5 Sterne!
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Ich habe den Film jetzt auch gesehen. Na ja, der supertolle Film wars dann nicht. Dazu ist er viel zu langweilig, viel zu zäh. Der Film ist eben typisch Spielberg.
Schlecht ist der Film natürlich auch nicht. Aber mehr Tempo hätte ihm ganz gut getan, auch wenn der Film der Realität der Geheimdienstarbeit (nicht den hist. Tatsachen) näher kommt als man denkt.
"Vittoria agli Assassini!"
- Caterina Sforza, Rom, 1503
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hab denn film jetzt im fernsehen gesehen und fand ihn nicht schlecht, nicht übermäßig geil, sondern gut...bisschen zu langatmig die ganze story, aber auch stellen zum nachdenken und die portion action war auch ganz schön...ein ordentlicher filmIch habe für 0,68 Sekunden daran gedacht. Für einen Droiden ist das fast eine Ewigkeit.
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Ich finde den Film enttäuschend. Der Artikel von Charles Krauthammer sagt wirklich alles. Dazu verstand ich nicht, woher der Herr Spielberg seine Fakten her hat. Es gibt keinerlei Übereinstimmung mit den Mossad Büchern. Es kommt mir eher wie eine Darstellung des Nahost-Konflikts vor als eine Erzählung von München. Die Art wie Israel in dem Konflikt vorgeht wird natürlich kritisiert OHNEirgendeine Alternative aufzuzeigen. Das hat mich am meisten frustriert und ich bin unglücklich aus dem Kino gegangen.
Munich ist ein Film gegen Gewalt, gegen die Auge um Auge, Zahn um Zahn Mentalität.
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Ich finde den Film großartig.
Und dabei geht es mir nicht um die Geschichts-Fakten, sondern um die Inszenierung. Der Film ist ja keine Dokumentation und behauptet von sich auch nicht, dass alles 1:1 so passiert ist. Aber darum geht es auch nicht.
Was mir auffällt: vor allem in Deutschland scheint das Thema eines Films immer mehr Bedeutung zu haben als die richtige Inszenierung. Da werden totlangweilige, schlechte Filme gelobt und mit Preisen überhäuft, weil sie ein wichtiges Thema ansprechen. Aber Filme, die dramaturgisch zu 100% überzeugen, werden links liegen gelassen, wenn sie nicht dem politischen Zeitgeist entsprechen.
Munich finde ich jedenfalls zu keiner Sekunden langatmig.
Aber natürlich sollte man sich den nicht auf Pro7 mit Werbeunterbrechung ansehen. Dafür ist der Film nicht gemacht. Und dann kann er seine Magie wirklich verlieren. Zudem war er dort stark gekürzt.
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Spannend inszeniert und tatsächlich ohne für eine Seite Partei zu ergreifen erzählt Spielberg hier einen gelungenen Politthriller.
Das einzige was ich dem Film vielleicht ankreide könnte wären ein paar zu viele Längen. Gerne hätte ich auch mehr von den eigentlichen Ereignissen in München gesehen. So wird der Titel eher zur Randnotiz einer völlig anderen Handlung.
Gute Darsteller (Daniel Craig sah ein wenig albern aus ) und sicher auch ein zweites Ansehen wert, weil viele Dinge auf den ersten Blick nicht ganz klar erscheinen.
8 Punkte und 5*To see the world, things dangerous to come to, to see behind walls, to draw closer, to find each other and to feel - that is the purpose of life.
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