Zitat von Tibo
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Deine Einwände sind vollkommen untauglich. Kommunikationstheoretisch spielt nämlich bei deinem obigen Moralin-haltigen Beitrag nicht nur der "Inhalt" eine Rolle, sondern auch die Beziehung der Kommunikationsteilnehmer. Deswegen funktioniert der Trick mit "ich finde" nicht. Das funktioniert nur bei Aussagen, die du allein zu einem Sachbezug machst. Sobald diese einen aber einen Beziehungsaspekt enthalten, fällt das weg.
Dass mit Formulierungen wie "Ich finde es befremdlich, dass..." oder "Ich finde es respektlos, dass..." stets auch eine Aufforderung zur Änderung des kritisierten Verhaltens verbunden ist, liegt so offensichtlich auf der Hand, dass mir die Begründung ersparen kann. Ebenso ist offensichlich, dass der kritisierte darauf reagiert, weil er sich angegriffen fühlt.
Ich habe ja auch nicht deshalb reagiert, weil du es gut findest, dass diese Firma sich über Wasser halten kann, sondern weil du mit Worten wie "respektlos" und "befremdlich" hantierst, die du auf Diskussionsteilnehmer beziehst. Du schreibst ja nicht "Ich finde es gut, dass diese Firma mit ihren Filmen ihre Existenz sichert". Hättest du das geschrieben, dann hättest du das als deine reine Meinung verkaufen können. Daraus könnte sich eine Sachdiskussion entwickeln, z.B. ob eine Firma nicht auch mit besseren Filmen überleben könnte.
Aber nein, du musst dem Gegenüber noch eine "Respektlosigkeit" reinwürgen und stehst dann noch nichtmal dazu. Es zeigt nur, dass du entweder Kommunikation nicht verstanden hast oder mich mit dieser "selektiven" Sprachanwendung an der Nase herumführen willst, was nun nicht funktioniert.
Wenn dir langweilig ist, dann lasse das nicht an den Usern dieses Forums aus. Oder lerne wenigstens die Grundregeln der Rhetorik. Wie auch immer, wenn du meinst dass "ich finde, dass du stinkst" vom müffelnden Gegenüber weniger als ein Angriff oder Affront empfunden würde als "Du stinkst", eben weil du "ich finde" davorsetzt, dann teste das mal aus.
Mir ist auch nicht bekannt, dass Adorno je gesagt hätte ein Film (von Kunst zu sprechen halte ich dem Fall für falsch) oder auch ein Kunstwerk sei für die Produzenten, die davon leben Zeitverschwendung. Mir ist auch nicht bekannt, dass er je gesagt hätte, die Kosten einer sich selbst erhaltenden Produktion seien es nicht wert gemacht zu werden. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass er das alles in Bezug auf den Empfänger der "Kunst" gesagt hat. Also dass der Besuch eines Theaterstücks o.ä. Zeitverschwendung sei. (Ich hatte stets den Bezug zur Produktion betont.)
Jetzt aber noch eine Frage und da interssiert mich deine Antwort, wirklich, denn du kennst dich mit Adorno viel besser aus als ich. Hast du den Eindruck Adorno selbst ging davon aus er spräche voll Respekt von schlechten Künstlern (bzw. den Machern schlechter Kunst) ?
Jetzt aber noch eine Frage und da interssiert mich deine Antwort, wirklich, denn du kennst dich mit Adorno viel besser aus als ich. Hast du den Eindruck Adorno selbst ging davon aus er spräche voll Respekt von schlechten Künstlern (bzw. den Machern schlechter Kunst) ?
Nimm den doch mal mit zum Badesee. Und auf dem Weg dahin kannst du darüber nachdenken, warum der wohl den Begriff "Kulturindustrie" gewählt hat und ob damit womöglich soetwas wie Kritik zum Ausdruck kommen könnte.
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