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    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Oder dass NBC den ersten Pilotfilm vor allem deshalb abgelehnt hat, weil er nicht das Gefühl vermittelte, wirklich im Weltall zu sein und weil zu wenig Action darin vorkam ("they wanted bare knuckles and a fist fight"). Beides scheint mehr oder weniger Roddenberrys Fantasie entsprungen, denn bei der Präsentation des Pilotfilms soll Mort Werner (der damalige Vize-Präsident von NBC) doch tatsächlich angemerkt haben, dass er sich bisher bei keiner Science-Fiction-Produktion so sehr ins All versetzt gefühlt habe wie bei "The Cage".
    Was Roddenberry im Übrigen in dem verlinkten Interview genau so erzählt. Ab und zu geht eben jedem mal die Fantasie durch.

    Zitat von Xon Beitrag anzeigen
    Tatsächlich stellt es sich eher so dar, dass Star Trek ein Gemeinschaftsprojekt vieler kreativer Köpfe war und nicht die Idee eines visionären Mannes.
    Von mir aus auch das. Nur die grundlegend intelligente, philosophische und positive Ausrichtung der Serie wird man trotz allem nicht bestreiten können, auf wessen Mist sie nun letztendlich auch gewachsen sein mag.

    Es geht hier gar nicht darum Roddenberry zu glorifizieren und ihn besser zu machen, als er war. Ich habe den Mann nicht selbst gekannt. Keine Ahnung, wie er wirklich gewesen ist. Was er aber als Hintergründe für sein Schaffen angibt klingt für mich authentisch. Er sagt, er mag es, dass man mit SF sozialkritische Aussagen treffen und die Gegenwart kritisch behandeln kann. Genau das leistet TOS. ST2009 tut das nicht.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Roddenberry hat mit Sicherheit mit Star Trek seine allseits bekannte Grundideologie in die Serie einfließen lassen, aber er wollte damit ursprünglich mit Sicherheit nicht die Welt verändern.
    Ich habe keine Ahnung, warum mir immer Aussagen in den Mund gelegt werden, die ich so nicht getroffen habe. Habe ich behauptet, Roddenberry hätte die Welt verändern wollen? Es geht doch darum, dass besagte Ideale der Serie zugrunde liegen und man sie deshalb eigentlich nicht einfach ignorieren kann.


    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Das Image des Visionärs mit seiner idealistischen Weltvorstellung wurde ihm erst sehr viel später angedichtet. Ich habe einige Interviews oder Biografien gelesen, wo es u.a. um diesen Umstand geht, wo vermutet wird, dass Roddenberry irgendwann einfach auch in dieser Vorstellung aufgegangen ist und das dann in TNG verwirktlichte.
    Da gibt es wohl unterschiedliche Ansichten. Ich könnte jetzt mit ebenso vielen Interviews und Büchern kommen, in denen das nicht so erscheint. Die Wahrheit liegt meistens irgendwo dazwischen. Nur, dass TOS besagte Vorstellungen nicht gehabt hätte, sehe ich nicht so. Die Serie ist lediglich weniger homogen und konnte in den 60ern längst nicht so radikal sozialistisch gefärbt sein, wie es dann in den 80ern möglich war.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Ich sehe immer noch nicht, wo der Film das komplette Gegenteil sein soll.
    Keine Ahnung, wie man das nicht sehen kann. Ganz ehrlich.

    Erklär mir doch bitte, wo genau im neuen Film irgendwelche ethischen Werte einfließen. Humanistische Grundsätze und Pazifismus? Irgendwo? Hab' ich das verpasst? Gab es da etwa irgend ein gesellschaftlich relevantes Thema, dass aus humanistischer Sichtweise heraus zur Sprache gebracht wurde? Ist mir das vielleicht entgangen? War es wenigstens eine halbwegs intelligente, nachvollziehbare Geschichte?

    Mmmh und wurden in der alten Serie Gegner, die sich nicht ergeben wollten aus vollen Rohren abgeballert? Waren die pazifistischen Logiker auf Vulcan mobbende Rassisten? Ging es in TOS jemals um große Weltraumschlachten, statt um intelligente SF-Stories? Ich kann mich auch daran erinnern, dass die TOS-Gegner immer eine nachvollziehbare Motivation für ihr Handeln hatten. Wo siehst du das im neuen Film?

    Ich sehe da einen Widerspruch nach dem Anderen, aber Wahrnehmung ist eben immer etwas sehr Subjektives.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Nach 178 Episoden TNG war da schon etwas die Luft raus.
    Dir ist aber schon bewusst, dass man die Serie auf dem Höhepunkt ihrer Popularität abgesetzt hat, um direkt erfolgreich ins Kino wechseln zu können, oder? Und so heiß, wie die gesamte ST-Welt damals auf den ersten TNG-Film war, denke ich eigentlich nicht, dass da irgendwo Luft entwichen ist. DS9 wurde ja sogar gestartet, als TNG noch lief, um die neue Serie schon zu etablieren, während TNG die Kinokassen klingeln lässt, damit man zweigleisig fahren konnte. Darüber hinaus weicht DS9 längst nicht so weit vom ursprünglichen Konzept ab, wie mancher behauptet.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Es ist jetzt wenig überraschend, dass ich diese Kritik nicht teile. Gerade der Kommentar ist sehr putzig, wegen "Wissenschaft in Science-Fiction" und so. Das hat mich noch nie interessiert und ich war heil froh, dass die Technik-Erklärungen im letzten Film so rudimentär wie möglich gehalten wurden.
    Naja, der Science-Begriff steht aber nicht nur aus Spaß in der Genrebezeichnung. Abgesehen davon habe ich ehrlich gesagt auch kein Problem damit, wenn es mal hier und da nicht so supergenau genommen wird oder diverse SF-Technologien, sich definitiv nicht realisieren ließen. Aber dieser Unsinn vom Schwarzen Loch ist doch einfach nur peinlich.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Mir scheint auch, dass die Autorin einfach mal hätte nachschauen sollen was TOS damals eigentlich wirklich ausgemacht hat. Das hört sich für mich wieder so an, als ob da ein verkappter TNG-Fan sitzt, der einfach nicht damit klar kommt, dass viele der in TNG selbstverständlichen idealogischen Grundhaltungen von Gene Roddenberry einfach nicht in TOS steckten und somit auch nicht im neuen Film berücksichtigt wurden.
    Was genau war in TOS noch nicht enthalten? Sicher wurde manches in TNG noch konsequenter verfolgt als im Original, nur dass nicht alles vorhanden gewesen wäre, kann ich nicht behaupten. Also wo zum Beispiel?

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Außerdem kann ich solche Kritken nicht ernst nehmen, wenn die Enterprise zu einem "waffenstarrenden Monster" hochstilisiert und von "ausnahmslos talentfreien Schauspielern" geredet wird.
    Ich hab' ja gesagt, dass ich der Kritik nicht in allem zustimme. Die Schauspieler sind größtenteils sogar der einzig wirkliche Pluspunkt, den ich vergeben könnte.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Kein Wunder dass dir das gefällt, denn das trifft genau den Ton deiner verbalen Überzeichnungen. Es ist ja vollkommen egal ob es stimmt oder nicht, denn es hört sich einfach so schön knackig an.
    Sicher. Kleine polemische Spitzen gehören für mich einfach dazu, aber stimmen muss die Aussage trotzdem. Ich mochte die Schauspieler. Naja und auch wenn mir zuviel geballert wurde, habe ich bei der Enterprise nicht an ein waffenstarrendes Monster gedacht. Eher an etwas von Fisher Price.

    Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
    Auch sehr schön, dass sie das "automatische Scheitern des Films bei Trekkies" annimmt. Scheint ja ein weit verbreiteter Irrtum zu sein.
    Als ich damals aus dem Kino kam, wusste ich erstmal gar nicht, was ich von dem Streifen halten sollte. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, umso mehr habe ich mich darüber geärgert und als ich zuhause war dachte ich:"Jetzt gucke ich mal im Internet. Bestimmt sind die Trekkies enttäuscht." Tja, war nicht so. Warum? Keine Ahnung. Der Film ist strunzdämlich. Trotzdem finden ihn alle toll. Das verstehe wer will.


    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Kein Verkäufer erzählt dir etwas Negatives über sein Produkt und kein (selbsterannter) Künstler würde seine eigene Leistung schmälern. Sowas ist schlecht für's Image und damit für's Geschäft.
    Allein das ist Grund genug um nichts zu glauben was Roddenberry jemals öffentlich gesagt hat, selbst wenn es dabei nur um seine Schuhgröße ginge.
    Nur dass sich seine Aussagen über das idealistische Fundament von Star Trek eben in der Serie deutlich bestätigen. Wo siehst du denn Abweichungen?

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    ... TNGs Moralgeseiere ...
    Ja nee, is' klaar.
    Wenn das deine Haltung ist, dann ist mir schon klar, wieso du am neuen Film nichts vermisst hast. Was will man da diskutieren?


    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Also nein, Roddenberry war kein Visionär. Selbst im Zusammenwirken mit anderen Autoren hat er kein ausreichendes Gesamtbild geschaffen, um seine Ideen wasserdicht zu machen.
    Was für ein ausreichendes Gesamtbild hättest du denn gerne?
    Würdest du mehr darauf achten, was eine Geschichte dir sagen will, statt darauf, ob die fiktive Welt an allen Stellen "wasserdicht" ist - was übrigens in den wenigsten Geschichten der Fall sein dürfte - dann würde dir eventuell auffallen, dass es dort nie darum ging, eine in sich geschlossene Welt zu zeigen. Aber das ist ja alles nur "Moralgeseiere". Roddenberry (und all die anderen Mitwirkenden) ist nicht Tolkien, der eine Welt schaffen wollte, in die man flüchten kann. ST wollte etwas über die reale Welt aussagen. Dafür reicht der gegebene Rahmen völlig aus, zumal man diverse Lücken auch mit eigener Phantasie füllen darf.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Ich glaube der Auffassungsfehler liegt auf deiner Seite. Sheridan wurde etwas abgesprochen was er geleistet hat. Du (und viele andere) sprichst Roddenberry etwas zu, was er NICHT geleistet hat. Zumindest nicht in der Form, die behauptet wird.
    Roddenberry hatte die Idee zur Serie. Er wollte SF-Geschichten erzählen, die etwas über Mensch und Gesellschaft zu sagen haben. Er stellte das Ganze auf ein humanistisches Fundament. Er vertrat die Meinung, dass gutes Geschichtenerzählen daran zu erkennen wäre, dass der Geschichtenerzähler etwas zu sagen hat. Ich wüsste nicht, wo er diese Dinge NICHT "geleistet" hätte, geschweige denn, dass ich ihm sonstige "Leistungen" unterstellt hätte.


    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Blödsinn. Es geht nicht darum, den Film in irgendeiner Weise schönzureden oder besser zu machen als er ist. Es geht darum, dass diese Voreingenommenheit, dass Star Trek zwingend eine Utopie zu sein hat oder irgendeine Aussage machen muss zu durchbrechen.

    Was Star Trek MUSS (und eigentlich noch nicht mal das) ist eine Story erzählen, in der das Universum erkennbar ist, das sich über die Jahre geformt hat. That's it. Alles andere ist Zuckerguss auf der Torte.

    Und selbst wenn dabei etwas rauskommt, das Diktaturen als einzig wahre Regierungen und Genozid an der eigenen Bevölkerung als legitimes Mittel anpreist, solange diese Aussagen (z.B.) von einem Romulaner oder Cardassianer stammen wäre es immer noch nicht weniger Star Trek als die Summe dessen was Roddenberry erdacht hat und würde sich auch nicht schlechter ins Gesamtbild fügen.
    Es ist ja normalerweise nicht unbedingt meine Art, Leute auf Rechtschreibfehler hinzuweisen, aber hinter das erste Wort dieses Abschnitts gehört definitiv kein Punkt, sondern ein Doppelpunkt.

    Und jetzt kritzel ich ein Smiley auf ein Blatt Papier, nenne das Bild "Mona Lisa" und versuche es teuer auf dem Kunstmarkt als da Vinci zu verkaufen. Ach, wieso sich so einschränken. Das Ding muss noch nicht mal grinsen.


    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Siehst du, dieses Extremdenken (Utopie <=> "dämliches Actiongeballer und große SFX") stößt mir langsam extrem auf.

    Das sind keine Gegensätze und ganz sicher sollte man sie nicht so behandeln, wenn man als Autor was auf sich hält. Genausowenig ist eine Utopie automatisch irgendwie wertvoll oder ein Actionstreifen automatisch wertlos.
    Extremdenken?!
    Star Trek war nun einmal keine Ballerserie. Da kannst du aufstoßen, wie du willst. Der Film nennt sich Star Trek, ist aber durchaus ein Ballerfilm. Klingt lustig, ist aber so.

    Zitat von Drakespawn Beitrag anzeigen
    Ein utopisches Setting wie TNGs Föderation schließt einen galaxisweiten Krieg, Militarismus und meinetwegen auch totale Vernichtung der utopischen Gesellschaft nicht aus. Und ein Militärepos schließt eine positive moralische Grundausrichtung nicht aus.
    Oh möglich ist das selbstverständlich. Nur dass man in dem Moment, wo man alles in sein Gegenteil verdreht eben auch die grundlegende Aussage verkehrt. Das muss nicht jedem gefallen. Aber das mag davon abhängen, was man für "Geseiere" hält...
    Zuletzt geändert von Logan5; 06.03.2011, 02:39.

    Kommentar


      Schlechteste Filme?`Den hab ich gestern VERSUCHT zu schauen....

      Rookie Fast Platt....

      Der war... so unglaublich... schlecht, ich weiß nicht, dagegen wirkt Plan 9 from outer Space noch wie eine Multimilliarden Dollar Produktion...

      Rookie

      Kommentar


        Das sieht schon mal echt schlecht aus...
        Was allerdings gestern nacht im ZDF lief konnte man auch im nüchternen Zustand nicht mehr ertragen:

        The Cleaner - Geheimagent auf Abwegen

        Kommentar


          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Was Roddenberry im Übrigen in dem verlinkten Interview genau so erzählt. Ab und zu geht eben jedem mal die Fantasie durch.
          Vielleicht ist mein Verständnis englischer Sprache doch schlechter als ich annahm, aber sagt er nicht relativ deutlich "first time they said they never felt like they were truly in a spaceship"? Falls ich mich verhört oder die Aussage falsch verstanden haben sollte, nehme ich diesbezüglich natürlich alles zurück.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Von mir aus auch das. Nur die grundlegend intelligente, philosophische und positive Ausrichtung der Serie wird man trotz allem nicht bestreiten können, auf wessen Mist sie nun letztendlich auch gewachsen sein mag.

          Es geht hier gar nicht darum Roddenberry zu glorifizieren und ihn besser zu machen, als er war.
          Moment, Moment. Ging es hier nicht teilweise auch darum, dass immer von "Roddenberrys Vision", der "Roddenberry'schen Moral" und so weiter gesprochen wird? Es ging als schon auch darum, ob diese Ideen wirklich diesem einen Mann zuzuschreiben sind oder das Ergebnis der Arbeit vieler, vieler Autoren über einen langen Zeitraum sind und eher rückblickend als intendiert erscheinen.

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Er sagt, er mag es, dass man mit SF sozialkritische Aussagen treffen und die Gegenwart kritisch behandeln kann. Genau das leistet TOS. ST2009 tut das nicht.
          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Erklär mir doch bitte, wo genau im neuen Film irgendwelche ethischen Werte einfließen. Humanistische Grundsätze und Pazifismus? Irgendwo? Hab' ich das verpasst? Gab es da etwa irgend ein gesellschaftlich relevantes Thema, dass aus humanistischer Sichtweise heraus zur Sprache gebracht wurde? Ist mir das vielleicht entgangen?
          Wenn das die Aspekte sind, die deiner Meinung nach Star Trek ausmachen, dann lass uns doch einfach mal einen Blick auf die Serie werfen. Ansonsten werden wir hier immer weiter nur über irgendwelche Abstrakte reden. Exemplarisch untersuche ich also einfach mal die zweite Staffel der Originalserie. Sollten sozialkritische Aussagen, kritische Gegenwartsbetrachtungen, gesellschaftlich relevante Themen, humanistische Grundsätze, Pazifismus und nachvollziehbare Motivationen für Antagonisten tatsächlich einen derart integralen Teil der Serie darstellen, sollten sie ja in fast jeder Episode zu finden sein, richtig?

          1. "Catspaw" ist im Grunde die Halloween-Episode von Star Trek. Ein paar mehr oder weniger gruselige Szenarien werden mit ein paar mehr oder weniger humorvollen Einlagen gemischt. Sozialkritische Aussagen gibt es keine. Die Gegenwart wird nicht kritisch behandelt und humanistische Grundsätze oder Pazifismus treten nicht zum Vorschein.

          2. "Metamorphosis" geht der Idee von Zuneigung und Liebe auf den Grund und stellt die sozialkritische Frage, ob Zuneigung wirklich an körperliche Erscheinung gebunden ist.

          3. "Friday's Child" bietet keine für mich erkennbare sozialkritische Aussage und scheint hauptsächlich von Faustkämpfen zu leben.

          4. "Who Mourns for Adonais?" stellt ein für Star Trek typisches atheistische Plädoyer gegen die Notwendigkeit von Göttern dar; weiß aber im Grunde nichts Relevantes zur Thematik beizutragen. Ob Apollos Motivation nachvollziehbar ist, sei dahingestellt.

          5. "Amok Time" ist im Grunde die Reaktion der Serie auf die unglaubliche Popularität des Charakters Spock und weiß nichts über die Gegenwart oder ein gesellschaftlich relevantes Thema zu berichten.

          6. "The Doomsday Machine" kann man als Sozialkommentar und Allegorie auf Nuklearwaffen lesen, ist aber im Grunde eine Geschichte über Besessenheit. Oberflächlich betrachtet ist die Episode das, was einem Science-Fiction-Effektspektakel am nächsten kommt. Interessanterweise hat die Episode mit Commodore Decker zeitweise einen Antagonisten, dessen Motivation hauptsächlich durch Rachegefühle angetrieben wird.

          7. "Wolf in the Fold" ist ein klassisches Murder Mystery ohne sozialkritischen Gegenwartsbezug oder gesellschaftlich relevantes Thema. Die Motivation des Gegenspieler: Es ist eine Manifestation des puren Bösen. Nachvollziehbar?

          8. "The Changeling" zeigt die andere Seite Star Trek-typischer Sujets: Technologie ist schlecht und künstliche Intelligenzen ohne menschliches Mitgefühl führen nur zu Unheil. Damit weist sie eine gewisse sozialkritische Aussage auf und befasst sich mit relevanten Themen der Gegenwart.

          9. "The Apple" lässt die anti-religiöse Grundhaltung Star Treks auf die technophobe Seite der Serie treffen. Tiefgründige Aussagen werden allerdings nicht getätigt und die Motivation des Antagonisten wird gar nicht erst aufgebracht.

          10. "Mirror, Mirror" gilt zwar als klassische Star Trek-Episode, hat aber neben gut umgesetzter Action und einer interessanten Prämisse nichts zu bieten, was an Sozialkritik erinnert.

          11. "The Deadly Years" könnte interessante und vor allem relevante Aussagen über's Älterwerden treffen, hat aber außer eindrucksvollem Makeup und ein paar guten Schauspieldarbietungen nichts dergleichen zu bieten.

          12. "I, Mudd" ist eine Star Trek-Komödie ohne jeglichen sozialkritischen Gegenwartsbezug.

          13. "The Trouble with Tribbles" ist ebenfalls durch und durch eine Komödie und versucht nicht, relevante Aussagen zu treffen oder humanistische Grundsätze zu thematisieren.

          14. "Bread and Circuses" bietet andeutungsweise ein paar interessante Aussagen über den menschlichen Durst nach Gewalt und Blut, geht dabei allerdings nicht sonderlich tief. Am Ende gibt es andeutungsweise sogar eine religionsbefürwortende Aussage.

          15. "Journey to Babel" ist ein Charaktergeschichte über Spock und seinen Vater. Der Umstand, dass es um eine intergalaktische Friedenskonferenz geht, lässt sich als Darstellung einer pazifistischen Grundhaltung interpretieren. Sozialkritik fehlt der Episode dennoch.

          16. "A Private Little War" ist Star Treks Allegorie auf den Vietnamkrieg und ist deshalb durchaus als gesellschaftskritisch und pazifistisch zu sehen.

          17. "The Gamesters of Triskelion" kann man ähnlich "Bread and Circuses" als Kommentar auf den gesellschaftlichen Hang zur Beobachtung von Gewaltdarstellungen lesen. Außerdem verdeutlicht sie die zwar humanistische, aber dennoch wenig erhellende Botschaft "Sklaverei ist schlecht". Nüchtern betrachtet ist die Episode allerdings mehr oder weniger eine Aneinanderreihung von eher schlecht als recht choeographierten Faustkämpfen.

          18. "Obsession" ist eine Geschichte darüber, wie Kirk sich der Besessenheit nach Rache hingibt. Profunde sozialkritische Aussagen mit Gegenwartsbezug gibt es keine.

          19. "The Immunity Syndrome" ist eine Episode, die vom Konflikt zischen Kirk, Spock und McCoy lebt aber keinerlei bedeutungsvolle Aussagen zu bieten hat. Zwar wird das humanistische Prinzip der Selbstaufopferung angekratzt, einen wirklichen Gegenwartsbezug gibt aber nicht.

          20. "A Piece of the Action" ist eine weitere Komödie, die im Grunde etwas über das Eingreifen in fremde Gesellschaften aussagt.

          21. "By Any Other Name" ist eine Geschichte über den Verlust von Menschlichkeit, der – laut Aussage der Episode – mit dem Verlust des Körperlichen einhergeht. Tiefgreifend ist keine der Aussagen dieser Episode, aber der Unterhaltungswert ist hoch.

          22. "Return to Tomorrow" behandelt ähnliche Themen wie "By Any Other Name" und lässt Kirk ein paar interessante Äußerungen über den Forscherdrang des Menschen und die Wichtigkeit von Neugier und dem Eingehen von Risiken tätigen. Ein sozialkritischer Inhalt ist damit also gegeben.

          23. "Patterns of Force" ist als kritische Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich zu verstehen und geht deshalb als mehr oder weniger gegenwartsbezogener Sozialkommentar durch.

          24. "The Ultimate Computer" betont einmal mehr die Wichtigkeit der menschlichen Komponente in Anbetracht der Automatisierung aller möglichen Tätigkeiten.

          25. "The Omega Glory" baut hauptsächlich auf die Zelebration amerikanischen Patriotismus' auf und liefert keinen sozialkritischen Ansatz von Bedeutung. Ob der Machthunger des Antagonisten sonderlich nachvollziehbar ist, halte ich zumindest für fragwürdig.

          26. "Assignment: Earth" ist nichts weiter als eine Action-orientierte Episode ohne sozialkritischen Bezug.

          Meine Betrachtungen sind selbstverständlich alle vollkommen subjektiver Natur und erheben keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein. Dennoch finde ich, dass recht deutlich wird, dass selbst bei wohlwollender Betrachtung nur etwa die Hälfte aller Episoden die von dir als so essenziell angesehenen Aspekte aufweisen. Gesellschaftskritik, humanistische Fragestellungen und sonstige Bezüge zur Realität stellen also eindeutig einen weniger wichtigen Teil der Serie dar, als du anzunehmen scheinst. Interessant ist außerdem, dass selbst einige der von Fans favorisierten Episoden (wie "Mirror, Mirror", "The Trouble With Tribbles" oder "Amok Time") vollständig ohne Sozialkritik oder sonstige tiefgründige Erkenntnis auskommen.

          Natürlich könnte man bei der ein oder anderen Episode diskutieren, ob sich bei einem breiteren Interpretationsansatz nicht doch noch einige sozialkritische und/oder moralisch-ethisch-philosophische Elemente finden ließen. Aber wenn man soweit geht, sollte man meiner Meinung nach auch in der Lage sein, solche Aspekte im letzten Star Trek-Film zu entdecken bzw. "hineinzudeuten".

          Solltest du so argumentieren, dass sich die humanistische und pazifistische Grundhaltung der Serie allein in dem Umstand finden lässt, dass eine friedliche, positive Zukunft und eine auf Forschung und humanitäre Ziele ausgerichtete Organisation gezeigt werden, so würde ich entgegnen, dass man das in Star Trek (2009) genau so wiederfindet.

          Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich nicht verstehe, wieso sich der letzte Film für dich so sehr von der Ursprungsserie unterscheidet. Bei nüchterner Betrachtung ist Star Trek (1996) weitaus nicht so gesellschaftskritisch und auf relevante Bezüge ausgerichtet, wie du anzunehmen scheinst. Der letzte Film fügt sich also ohne Probleme in diese Reihe ein.

          Warum können wir nicht einfach sagen, dass Star Trek eine Serie war, die – wenn sie so richtig gut war – auch etwas bedeutungsvolles zu sagen hatte, aber in erster Linie darauf ausgerichtet war, gute, spannende Geschichten über interessante Charaktere zu erzählen? Ist diese Betrachtungsweise nicht weitaus realistischer, als Star Trek auf sozialkritische Aussagen und humanitäre Grundsätze zu reduzieren und so zu tun, als wären die Episoden nicht oft einfach nur echt verdammt spannend/gut gemacht/lustig gewesen?

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            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Vielleicht ist mein Verständnis englischer Sprache doch schlechter als ich annahm, aber sagt er nicht relativ deutlich "first time they said they never felt like they were truly in a spaceship"? Falls ich mich verhört oder die Aussage falsch verstanden haben sollte, nehme ich diesbezüglich natürlich alles zurück.
            Er sagt: " ... they turned it down and hmm .. but they did like some parts of it .. that .. first time they said they 'd ever felt that they were truly in a spaceship ..."

            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Moment, Moment. Ging es hier nicht teilweise auch darum, dass immer von "Roddenberrys Vision", der "Roddenberry'schen Moral" und so weiter gesprochen wird? Es ging als schon auch darum, ob diese Ideen wirklich diesem einen Mann zuzuschreiben sind oder das Ergebnis der Arbeit vieler, vieler Autoren über einen langen Zeitraum sind und eher rückblickend als intendiert erscheinen.
            Worum es vorwiegend geht ist, dass diese grundlegende Haltung da ist und ich betrachte sie auch durchaus als geplant - nicht als rückblickend zugeschrieben. Die Idee, die den Stein ins Rollen brachte kam natürlich von Roddenberry. Wer ihm letztendlich alles geholfen hat, diese Ideen in konkreten Scripts umzusetzen, halte ich dabei für weniger relevant.

            Die Grundidee ist, eine positive Zukunft zu zeigen, in der sich das menschliche Zusammenleben an humanistischen Werten orientiert. Diese wiederum sind ohnehin weitaus älter als Roddenberry und natürlich nicht von ihm erfunden worden. Auch das Konzept einer Utopie stammt nicht von ihm. Diese Dinge zusammen in einer Serie unterzubringen aber schon.


            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Sollten sozialkritische Aussagen, kritische Gegenwartsbetrachtungen, gesellschaftlich relevante Themen, humanistische Grundsätze, Pazifismus und nachvollziehbare Motivationen für Antagonisten tatsächlich einen derart integralen Teil der Serie darstellen, sollten sie ja in fast jeder Episode zu finden sein, richtig?
            Ja, ganz richtig. Die humanistischen Prinzipien, die der Serie zugrunde liegen müssen aber nicht immer das Hauptthema einer Folge sein, sondern sie spiegeln sich in den Verhaltensweisen und einzelnen Dialogen zwischen den Figuren.

            Darüber hinaus gibt es natürlich Episoden, die eher charakterzentriert sind und solche, die verstärkt Sozialkritik üben. Allerdings wird man auch in den Charakterfolgen aus diversen Dialogzeilen eine sozialkritische Haltung heraushören können.

            Es geht gar nicht allein um die großen Themen, sondern gerade auch um diverse Kleinigkeiten, die überall eingestreut sind und die in ihrer Summe eben besagtes Gesamtbild ergeben.Dass es ziemlich mühsam wäre, das jetzt alles hier aufzulisten siehst du hoffentlich ein.

            Wenn du die Serie aber mal wieder ansiehst, kannst du ja spaßeshalber dabei darauf achten, wie oft thematisiert wird, dass man einen Gegner nicht töten möchte oder die Phaser zu diesem Zweck auf Betäubung stellt. Oder wie oft Kirk, Spock und McCoy das Für und Wider ethisch korrekter Vorgehensweisen diskutieren. Oder wie oft Spock kleine, aber gezielte Spitzen gegen typisch menschliche Verhaltensweisen abschießt. Oder wie Freundschaften gewichtet und dargestellt werden, ohne dass jemand aus der Zukunft kommen muss, um den Leuten zu erzählen, wer jetzt mal mit wem befreundet sein sollte. Oder wie oft Toleranz gegenüber Fremdartigem auf dem Plan steht. Oder wie oft sich ein Konflikt lösen lässt, ohne dass irgend jemand als der Böse dasteht. (Im Übrigen handelte es sich bei dem Wesen in "Wolf in the Fold" um eine Lebensform, die von starken Emotionen wie Angst lebt - nicht um das personifizierte Böse. Kleiner Unterschied.)

            Ich hoffe, es wird deutlich, was ich meine. Du hast einige Folgen aufgezählt, in denen diese Dinge offensichtlich sind, weil sie dort im Mittelpunkt stehen. Da wird es dann besonders deutlich. Allerdings wirst du besagte Elemente unterschwellig auch in so ziemlich allen anderen Folgen entdecken können. (Von The Man Trap mal abgesehen.)


            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Meine Betrachtungen sind selbstverständlich alle vollkommen subjektiver Natur und erheben keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein. Dennoch finde ich, dass recht deutlich wird, dass selbst bei wohlwollender Betrachtung nur etwa die Hälfte aller Episoden die von dir als so essenziell angesehenen Aspekte aufweisen. Gesellschaftskritik, humanistische Fragestellungen und sonstige Bezüge zur Realität stellen also eindeutig einen weniger wichtigen Teil der Serie dar, als du anzunehmen scheinst. Interessant ist außerdem, dass selbst einige der von Fans favorisierten Episoden (wie "Mirror, Mirror", "The Trouble With Tribbles" oder "Amok Time") vollständig ohne Sozialkritik oder sonstige tiefgründige Erkenntnis auskommen.
            In Amok Time geht es vor allem um Freundschaft und darum, dass diese wichtiger ist, als die eigene Karriere. Es geht um Aufopferungsbereitschaft, um Zusammenhalt und auch wieder um den toleranten und diplomatischen Umgang mit einer schwer zu verstehenden, anderen Kultur.

            In Mirror, Mirror geht es darum, sich in einem barbarischen Umfeld seine Menschlichkeit zu bewahren und sogar zu versuchen, eine Rebellion gegen das unmenschliche System anzustoßen (als Kirk versucht Spock zu überzeugen). Es geht auch darum, zu zeigen, zu was für einer Welt es führt, wenn man ethische Überlegungen vernachlässigt und nur aus egoistischen Motiven handelt.

            Mir ist das Tiefgang genug.
            Im neuen Film suche ich danach vergebens.

            Die Tribbles-Folge ist spannend und witzig, aber bei all dem noch lange nicht geistlos. Noch so ein Unterschied zum Film.


            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Natürlich könnte man bei der ein oder anderen Episode diskutieren, ob sich bei einem breiteren Interpretationsansatz nicht doch noch einige sozialkritische und/oder moralisch-ethisch-philosophische Elemente finden ließen. Aber wenn man soweit geht, sollte man meiner Meinung nach auch in der Lage sein, solche Aspekte im letzten Star Trek-Film zu entdecken bzw. "hineinzudeuten".
            Und wo soll man da ansetzen?
            Hier wird unreflektiert getötet. Sulu zieht sogar mit Schwert in den Kampf. Wir haben einen Schurken ohne rational nachvollziebare Motivation. Die Vulkanier sind plötzlich Rassisten. Ein fadenscheiniges Alibi-Friedensangebot, nach dem die Torpedorohre sprechen. etc.
            Sag mir wo ich da etwas hineindeuten soll, was auf Pazifismus oder humanistische Grundwerte schließen lässt?



            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Solltest du so argumentieren, dass sich die humanistische und pazifistische Grundhaltung der Serie allein in dem Umstand finden lässt, dass eine friedliche, positive Zukunft und eine auf Forschung und humanitäre Ziele ausgerichtete Organisation gezeigt werden, so würde ich entgegnen, dass man das in Star Trek (2009) genau so wiederfindet.
            Woran genau machst du das denn fest?
            Wird das im Film so benannt? Handeln die Figuren dem entsprechend? Werden solche Grundsätze diskutiert oder wenigstens in Nebensätzen angesprochen und passt es zum Gezeigten?
            Ich finde da gar nichts wieder.


            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich nicht verstehe, wieso sich der letzte Film für dich so sehr von der Ursprungsserie unterscheidet. Bei nüchterner Betrachtung ist Star Trek (1996) weitaus nicht so gesellschaftskritisch und auf relevante Bezüge ausgerichtet, wie du anzunehmen scheinst. Der letzte Film fügt sich also ohne Probleme in diese Reihe ein.
            Wenn diese Bezüge für dich nicht so stark zum Tragen kommen, dann ist es für dich natürlich auch kein Problem, den neuen Film so zu akzeptieren. Für mich sind es Unterschiede wie Tag und Nacht. Irgendwo zwischen "Phaser auf Betäubung. Schießen Sie nur im äußersten Notfall." und "Feuer aus allen Rohren. Schickt die Mistkerle ins Jenseits" sehe ich kleine aber feine Unterschiede.


            Zitat von Xon Beitrag anzeigen
            Warum können wir nicht einfach sagen, dass Star Trek eine Serie war, die – wenn sie so richtig gut war – auch etwas bedeutungsvolles zu sagen hatte, aber in erster Linie darauf ausgerichtet war, gute, spannende Geschichten über interessante Charaktere zu erzählen? Ist diese Betrachtungsweise nicht weitaus realistischer, als Star Trek auf sozialkritische Aussagen und humanitäre Grundsätze zu reduzieren und so zu tun, als wären die Episoden nicht oft einfach nur echt verdammt spannend/gut gemacht/lustig gewesen?
            Ich reduziere ST gar nicht darauf. Ich halte diese Elemente nur für einen ST-Film für unverzichtbar. Wer sie vernachlässigt ist derjenigie, der ST auf strunzdämliches Actionkino reduziert. Das wird der Sache in meinen Augen nicht gerecht. Und wenn zusätzlich die Story des Films dann auch noch so unfassbar blöd ist, dass sie sich jemand ausgedacht haben muss, der bereits in der Sonderschule von allen nur "Doofmann" genannt wurde, dann ist der Ofen bei mir einfach aus.

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              Roddenberry &amp; Co.

              Da sich hier eine heiße Diskussion um Roddenberrys persönliche Einstellung im Kontrast zu seinem literarischen Schaffen entfacht hat und sie teils auf meinen letzten Beitrag zurückzuführen ist, möchte ich betonen, dass ich in meiner Einleitung über die gespaltene Fanlandschaft keine Ode an diesen Autor zum Ausdruck bringen wollte. Unter dem Begriff „Roddenberrys Zukunftsutopie“ verstehe ich einzig und allein die Grundfesten des „Star Trek“-Universums, die im neuen Film – und das in meinen Augen teilweise berechtigt – erschüttert bzw. umgestürzt werden. Wer sich einmal mehr mit der Ideenfindung zu „Star Trek“ auseinandersetzen möchte, dem rate ich zum Buch „Star Trek, die wahre Geschichte“ von Herbert F. Solow und Robert H. Justman, Produzent und Co-Produzent der Classic-Serie, deren Freundschaft zu Gene Roddenberry nach eigenem Bekunden immer von Erfolgs- und Geldgier sowie Verantwortungslosigkeit und Schuldzuweisungen belastet war.
              Zuletzt geändert von killy; 07.03.2011, 09:53.

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                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                Hier wird unreflektiert getötet.
                Ja, und das wird es in anderen Star Trek Produktionen auch nicht. Das Töten des Gegner ist sehr häufig die Konsequenz diverser Action-Plots und das nicht erst seit diesem Film in Star Trek so. Beispiele:

                1.) Picard reflektiert nicht darüber, dass er Soran am Ende von Star Trek 7 "quasi" umgebracht hat.
                2.) Picard reflektiert nicht darüber, dass er der Borg-Königin noch einmal das Genickt bricht, obwohl diese keine Gefahr mehr darstellt.
                3.) Picard macht Riker am Ende von "Insurrection" nicht zur Sau, weil dieser nur ihn vom explodierenden Schiff gebeamt hat und nicht auch noch den "Bösen".
                4.) Kirk reflektiert nicht darüber, dass er Kruge mit den Worten "Ich habe allmählich genug von dir" in den Tod "tritt".
                5.) Kirk hat auch kein Problem damit, dass er Khans Truppe getötet hat. Er hat nur ein Problem damit, dass Spock dabei gestorben ist.
                6.) Kirk hat auch kein Problem damit Changs Bird of Prey zu zerstören. Aus allen Rohren feuerend.
                7.) Kirk hatte auch keine Probleme damit Spock zu befehlen Sybok zu erschießen.

                Ich hoffe, dass du bei den oben aufgelisteten Star Trek Filmen in Bezug auf Pazifismus und Humanismus genauso kritisch gewesen bist wie du es bei diesem Film jetzt bist.

                Ich fange jedenfalls nicht an, dass ich am aktuellen Film irgendetwas als Verrat an den Grundwerten von Star Trek empfinde, was nicht schon bei fast allen Star Trek Filmen der Fall ist, die in meinen Lebzeiten entstanden sind. Und bevor mit meinem Alter gerechnet wird: Lediglich "Star Trek - Der Film" fällt dabei heraus.

                Wir haben einen Schurken ohne rational nachvollziebare Motivation.
                Wie Spock schon in TOS sagt, braucht Wahnsinn keine rational nachvollziehbare Motivation oder Ziel.

                Die Vulkanier sind plötzlich Rassisten.
                Das sind sie natürlich vorher nie gewesen, weswegen z.B. Spock sich selbst nie als Außenseiter auf Vulkan gefühlt hat. Wir haben nicht in "Enterprise" gesehen, dass die Vulkanier die Menschheit eher stiefmütterlich behandelt und nicht für voll nehmen weil sie sich überlegen fühlen. Wir haben natürlich auch nicht "Star Trek 5" gesehen in dem ein Sarek gezeigt wurde, der sichtlicht enttäuscht und leicht angeekelt die Menschlichkeit seines Sohnes bemängelt. Wir kennen natürlich auch nicht solche Rituale wie das "Kolinahr", welches den Vulkanier von allen Emotionen befreien soll, was andeutet, dass dies jeder Vulkanier erst lernen muss, weswegen auch emotionale Ausbrüche beim Aufwachsen der Vulkanier durchaus logisch erscheinen.

                Ein fadenscheiniges Alibi-Friedensangebot, nach dem die Torpedorohre sprechen. etc.
                Na, so fadenscheinig war das gar nicht. Kirk hat Kruge in STIII auch erst die Hand gereicht und ihn dann umgebracht als dieser nicht locker gelassen hat. Kruge war immerhin der Mörder seines Sohnes. Die Situation ist in STXI ähnlich. Kirk reicht dem Mörder seines Vaters ebenfalls die Hand, welches auf sehr eindeutige Art und Weise ausgeschlagen wird. Das einzige was ich an dieser Szene kritisiere ist der Umstand, dass Kirks Motiv für den Feuerbefehl nicht deutlicher gemacht wird. Und dies war, dass Nero nach wie vor eine Gefahr darstellte und er wahrscheinlich sogar ein weiteres Mal hätte durch eine Zeitreise hätte entkommen können.

                Sag mir wo ich da etwas hineindeuten soll, was auf Pazifismus oder humanistische Grundwerte schließen lässt?
                Das lässt sich nach wie vor in den Charakteren und den Grundhaltungen erkennen. Das ist, wie bei vielen anderen Star Trek Filmen, nicht Thema des jeweiligen Werkes und tritt daher nicht in den Vordergrund. Diese Grundwerte gehen aber nicht verloren nur weil ein Film auf Action und Gewalt setzt. Im nächsten Film können die wieder im Vordergrund sein und es würde überhaupt nicht unpassend wirken.
                Die Sternenflotte ist auch in diesem Film keine waffengeile, aggressive Organisation, seine Mitgleider keine Unmenschen die sich am Leid von irgendem anderen ergötzen. Wir sehen diese Organisation wie sie, zugegebener Maßen, wieder einmal in einen Verteidigungsfall gezwungen werden. Es wird sich dabei natürlich auch mit Waffengewalt gewehrt, aber niemals ohne die von dir geforderten Werte zu verraten.

                Der Film soll in erster Linie Spaß machen um so möglichst viele Menschen anzusprechen. Der Film wurde gemacht um ein sehr großen Problem von Star Trek entgegen zu wirken: Star Trek ist in den letzten Inkarnationen und Filmen ziemlich statisch und langweilig geworden und hat nur noch den Hartgesottenen wirklich gefallen. Diese Langeweile hat dieser Film beseitigt, er hat gezeigt, dass Star Trek eben mehr zu bieten hat als abgehobene philosophische Debatten oder sich prügelnde Renter.

                Der Film war wahrscheinlich eines der größten finanziellen Riskien die Paramount jemals eingeangen ist und der Film wurde natürlich auch so gestaltet, dass er eben wahrscheinlich vor allem neue Zuschauer gewinnen sollte. Die interessieren sich erstmal nicht für Pazifismus und Humanismus. Der 11. Film musste erst einmal beweisen, dass es auch anders geht und ich glaube, dass ST12 schon wieder mehr die von dir bevorzugten typischen Star Trek Elemente aufzuweisen hat. Ich bin auch davon überzeugt, dass der nächste Film eine klare Botschaft haben wird und das wird so sein, weil man mit dem 11. Film das Eis gebrochen hat, Star Trek wieder unterhaltsam und spannend ist und man jetzt anfangen kann weiter die Wurzeln von Trek dem neuen Publikum vorzustellen.

                Trotzdem wird dieser Film aber genauso "flott" daherkommen wie der aktuelle Film und das ist auch gut so.


                Ich bin selbst mit diesem Schritt sehr zufrieden, denn es hat mir Spaß gemacht. Es ist bestimmt kein Film zum Nachdenken oder mit irgendeiner tiefsinnigen Aussage und Bedeutung, aber auch da bin ich für mich fündig geworden.
                "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
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                  Zitat von Charon1701 Beitrag anzeigen
                  Also am schlechtesten fand ich :

                  Solaris ... .
                  Welchen der beiden Filme meinst Du? Den von Tarkowski (den fand ich als einen der besten SF-Filme überhaupt) oder die "Light"-Fassung von Soderbergh?

                  Den fand ich eher mittelmäßig, er ahmte den Tarkowski-Film in vielen Szenen nach, ohne ihn zu erreichen. Er kürzte auch extrem gegenüber dem Original, deshalb würde ich es verstehen.

                  Allerdings war er immer noch einer der besten SF-Filme aus seinem Erscheinungsjahr.

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                    Dieser bald anlaufende Schinken scheint wirklich sehr übel zu sein. Ich kenne den Hauptdarsteller nicht, aber die Gaststars lesen sich schon wie ein Who ist Who der Personen, die man auf keinen Fall in einem Film (und sei es eine Dokumentation) sehen will. Hinzu kommt die Unverfrorenheit 3D-Zuschlag für einen Film zu verlangen, der praktisch ausschließlich von minderjährigen Mädchen besucht werden wird. Taschengeldklau!!

                    Mit einer IMDB-Bewertung von 1.1 scheint das ein heißer Kandidat für den schlechtesten breit veröffentlichten Film des Jahres zu sein.
                    I reject your reality and substitute my own! (Adam Savage)

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                      Mir fehlen die Worte...

                      Wozu braucht der Knirps schon eine eigene Biografieverfilmung/Doku? Der ist doch bestimmt gerade erst 12 oder so...

                      Mal abgesehen von den Mädels unter 14 Jahren wird sich doch keine Sau diesen "Film" freiwillig antuen. Ich bezweifel auch sehr stark, das der Film einigermassen gut sein wird.
                      Liebe Grüsse, Oerni

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                        Zitat von Oerni Beitrag anzeigen
                        Mir fehlen die Worte...

                        Wozu braucht der Knirps schon eine eigene Biografieverfilmung/Doku? Der ist doch bestimmt gerade erst 12 oder so...
                        Na ja, 12 ist er nicht mehr...
                        Aber genau die gleiche Frage habe ich mir auch gestellt. Im aktuellen SPIEGEL steht eine geradezu hymnische Lobhudelei auf den Film, von wegen dieser Justin Bieber ist eben anders als die anderen Normalo-Superstars.
                        Er ist wirklich ein ganz einfacher Junge, der halt nur singen will...

                        Na ja. Anschauen werde ich mir so n Film so oder so nicht

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                          Zitat von killy Beitrag anzeigen
                          Unter dem Begriff „Roddenberrys Zukunftsutopie“ verstehe ich einzig und allein die Grundfesten des „Star Trek“-Universums, die im neuen Film – und das in meinen Augen teilweise berechtigt – erschüttert bzw. umgestürzt werden.
                          Mir ging es auch weniger darum, Roddenberry über den grünen Klee zu loben - auch wenn ich keine Notwendigkeit sehe, ihn posthum zu diskreditieren - als vielmehr darum, dass bestimmte Werte und Grundhaltungen wie Pazifismus und Humanismus in ST eine große Rolle gespielt haben, es im neuen Film aber offenbar keinen Platz dafür gibt. Diese Dinge umzuwerfen halte ich keinesfalls für berechtigt.

                          Dass ST im Lauf der Jahre unglaublich eingefahren und in der Art des Erzählens ziemlich eingestaubt war, ist ja mal kein großes Geheimnis. Ich weiß schon, warum mich in den 1990ern Babylon 5 mehr begeistert hat als DS9 oder Voyager. Das Problem an ST war in meinen Augen aber eher die dauernde Selbstwiederholung, als die zugrunde liegenden Werte.

                          Der neue Film macht sich aber in meinen Augen ganz gezielt über diese Wertekomponente lustig. Besonders gut zu beobachten am Ende, als Kirk und Spock geradezu froh darüber zu sein scheinen, dass Nero ihr Angebot ausschlägt und sie drauf los ballern können. So etwas verbinde ich nicht mit Star Trek.

                          Auch dass Sulu mit einem Schwert - an dem er auch noch an der Akademie ausgebildet wurde - in den Kampf zieht, spricht für mich die selbe Sprache, denn ein Schwert lässt sich wohl schwer auf Betäubung stellen, oder? Das bedeutet, die Absicht, den Gegener zu töten liegt bereits auf der Hand und wird auch gar nicht in Frage gestellt.

                          Und was das "Phaser auf Betäubung" - Stellen angeht. Diesen Satz hört man im Film irgendwann mal so nebenbei, als hätte man ihn hinein geschrieben, weil man den Satz eben aus der Serie kennt. Letzteres ist ohnehin bezeichnend für den Film. Man übernimmt jede Menge Zitate aus der alten Serie und macht daraus hohle Phrasen, die allein dem Wiedererkennungswert dienlich sind. Ob damit verbundene Inhalte transportiert werden, scheint egal zu sein.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Ja, und das wird es in anderen Star Trek Produktionen auch nicht. Das Töten des Gegner ist sehr häufig die Konsequenz diverser Action-Plots und das nicht erst seit diesem Film in Star Trek so. Beispiele:

                          1.) Picard reflektiert nicht darüber, dass er Soran am Ende von Star Trek 7 "quasi" umgebracht hat.
                          2.) Picard reflektiert nicht darüber, dass er der Borg-Königin noch einmal das Genickt bricht, obwohl diese keine Gefahr mehr darstellt.
                          3.) Picard macht Riker am Ende von "Insurrection" nicht zur Sau, weil dieser nur ihn vom explodierenden Schiff gebeamt hat und nicht auch noch den "Bösen".
                          4.) Kirk reflektiert nicht darüber, dass er Kruge mit den Worten "Ich habe allmählich genug von dir" in den Tod "tritt".
                          5.) Kirk hat auch kein Problem damit, dass er Khans Truppe getötet hat. Er hat nur ein Problem damit, dass Spock dabei gestorben ist.
                          6.) Kirk hat auch kein Problem damit Changs Bird of Prey zu zerstören. Aus allen Rohren feuerend.
                          7.) Kirk hatte auch keine Probleme damit Spock zu befehlen Sybok zu erschießen.

                          Ich hoffe, dass du bei den oben aufgelisteten Star Trek Filmen in Bezug auf Pazifismus und Humanismus genauso kritisch gewesen bist wie du es bei diesem Film jetzt bist.
                          Deine Hoffnung findet sich bestätigt. Ich bin mit den alten Filmen nicht weniger kritisch, wie ich es mit dem neuen bin. Leider hat es keiner der TNG-Filme geschafft, mich völlig zu überzeugen. Insbesondere "Generations" fand ich so schlecht, dass das Ende von Soran noch sein geringstes Problem sein dürfte.

                          "First Contact" lässt bei mir auch nur sehr wenig vom typischen Star Trek - Feeling aufkommen. Dafür ist er zu ballerlastig, ignoriert die letzten Entwicklungen der Serie - speziell hinsichtlich der Borg - und präsentiert einen Mr. Cochran, der sich keinesfalls mit der selben Figur aus TOS deckt etc.. Trotz allem schafft es der Streifen wenigstens, mich als Film an sich zu überzeugen, wenn auch nicht unbedingt als Star Trek - Film. Nicht einmal das bekommt ST2009 hin.

                          "Insurrection" gefällt mir von den TNG - Filmen ehrlich gesagt am Besten, weil er der Serie am Ähnlichsten ist. Der Film hat etwas zu sagen, transportiert die typische ST-Atmosphäre, erörtet philosophische Probleme und weiß darüber hinaus prima zu unterhalten. Wären da nicht solche Albernheiten wie der Joystick auf der Brücke, das dämlich Lied mit Data am Anfang und Worfs Pickel - ja, und die Tatsache, dass Riker nur Picard rettet, dann wäre es für mich sogar ein großartiger ST-Film. Aber auch hier kann die Story einiges ausgleichen.

                          Mit den TOS-Filmen verhält es sich allerdings anders. Auch wenn ich ST III für den Schwächsten der TOS-Reihe halte, finde ich dass speziell die Szene mit Kruge sehr deutlich den Unterschied zwischen dem alten und dem neuen ST zeigt. Nero war am Ende. Ihm wurde angeboten, sich zu ergeben. Er wäre sowieso untergegangen. Kirk schien aber ganz froh darüber zu sein, dass Nero ablehnt - eigentlich hatte er es ohnehin erwartet - und ballert dann drauf los. Kruge stürzt mit Kirk in den Abgrund und Kirk reicht dem Mann, der seinen Sohn ermorden ließ vollkommen aufrichtig, mit der Absicht zu helfen, die Hand. Kruge nimmt sie und versucht Kirk mit sich zu ziehen. Da tritt er ihn weg, um sein eigenes Leben zu retten und weil ihn die Wut übermannt. Das ist für mich eine völlig andere Situation. Dazu kommt, dass Kirk seinem Gegener noch eine ganze Weile nachschaut und man Shatners Spiel ansehen kann, dass diese Lösung für Kirk keine Selbstverständlichkeit war und er kaum glücklich darüber ist.

                          In "Wrath Of Khan" wird die Enterprise angegriffen und es geht wirklich um die Frage "Die oder Wir?". Trotzdem ist das Ziel nicht die Zerstörung der Reliant, sondern ihre Kampfunfähigkeit. Und wie sich das für einen ST-Film gehört, bietet Kirk danach seine Hilfe an. Als Khan das Genesis - Projektil aktiviert, muss die Enterprise versuchen zu fliehen. Immerhin geht es dabei auch um die Verantwortung für die Mannschaft und das eigene Leben. Kirk kommt aber nicht im Traum auf die Idee, die am Ende wehrlose Reliant einfach abzuschießen.

                          In "Final Frontier" wird eine bekannte Schwäche Kirks offeriert, nämlich dass ihm sein Schiff über alles geht und er von seinen Leuten Loyalität erwartet, besonders von Spock, weil der zusätzlich sein Freund ist. Nur gibt der Film ja nicht nur Kirks Ansicht wieder. Dadurch, dass Sybok als Spocks Bruder und zusätzlich als recht plastischer Charakter eingeführt wird, dessen Handeln nachvollziehbaren Gründen unterliegt, wird wohl keiner auf die Idee kommen, Kirks Befehl zu befürworten. Schließlich wird er ja auch nicht ausgeführt. Zudem hatte dieser Befehl eher die Apellfunktion an Spock, sich für die richtige Seite zu entscheiden - also zu entscheiden, wem seine Loyalität gehört. Wer den Charakter Spocks kennt - und das dürfte bei Kirk ja wohl der Fall sein - weiß genau, dass Spock niemals geschossen hätte.

                          Auch innerhalb der Serie kommt es vor, dass Kirk militärische Ziele verfolgt, wie etwa in "Errand Of Mercy", aber die eigentlich Aussage der Folge zeigt sich doch wohl eher in der Position der Organier. In "The Devil In The Dark" befiehlt Kirk auch, die Horta zu erschießen. Aber Spock ist dagegen! Und als es letztendlich trotzdem Kirk ist, der die Horta stellt, erschießt er sie da tatsächlich, wie er es befohlen hat? Nein. Macht er nicht. Er beginnt, ihr Handeln zu verstehen. Das macht in meinen Augen Star Trek aus. Nicht : "Ah, du willst nicht aufgeben, obwohl du sowieso am Ende bist? Na dann friss Photonentorpedos. Feuer frei!".

                          Changs Bird of Prey wird zerstört in "Undiscovered Country", stimmt. Ob das unbedingt sein musste, kann man diskutieren. Immerhin war die Enterprise in starker Bedrängnis und musste sich wehren. Aber im Prinzip hast du schon recht. Allerdings sollte man hier das inhaltliche Thema des Films mal nicht außer acht lassen, wo es wieder um Toleranz und das Überwinden von Vorurteilen geht.

                          Der Punkt ist letztendlich, dass ich durchaus damit leben kann, wenn ein Film mal mit der einen oder anderen ST-Tradition bricht. Nur der neue Film bricht in meinen Augen mit allen gleichzeitig und das geht mir einfach zu weit.

                          Die Charaktere sind in meinen Augen - auch wenn sie gut gespielt werden - eher Abziehbilder, die für mich nicht mit echtem Leben gefüllt sind.

                          Die dramatischen Konflikte sind absolute Klischees. (In der Serie fühlt sich Spock unter Menschen wie Vulkaniern als Außenseiter, weil er weder den Einen noch den Anderen vollständig angehört und sich seiner Andersartigkeit bewusst ist. Im Film wird er mit dem berühmten Holzhammer, gegen den sonst immer so gerne gemeckert wird, zum Außenseiter - nämlich durch Mobbing und Rassismus. Klischeehafter und unsubtiler geht es ja gar nicht mehr.)

                          Die Handlung ist ein Witz. Eine irgendwie geartete, intendierte Botschaft gibt es nicht. Die ST-Werte werden mit Füßen getreten. Jegliche Philosophie wird in ein Schwarzes Loch gesaugt und jegliche mögliche Sozialkritik unter Phaserschüssen und Photonentorpedos erstickt. Die wissenschaftliche Seite ist diesmal dermaßen offensichtlich kompletter Unsinn, dass es schon weh tut und die Enterprise sieht aus wie ein klobiges Kinderspielzeug. Dazu kommt ein Bösewicht, der in seiner Eindimensionalität sogar noch den guten Kruge von seinem Thron wirft.

                          Für mich ist das kein Star Trek. Es ist für mich leider noch nicht einmal abgesehen davon ein guter Film. Ein Film, der nur Zirkusattraktion sein will, sei seinem Publikum gegönnt, aber dann soll er sich doch bitte nicht Star Trek nennen. Das wäre in etwa so, als würde ich die Figuren aus "Faust" übernehmen, sie in eine hundedämliche Fantasy-Bullshit-Handlung einbauen, in der der Teufel Faust benutzt, um durch ihn die Weltherrschaft zu erlangen und dieser dann in einem spektakulären Endkampf Mephisto zu Klump prügelt, um am Schluss mit der Grete glücklich davon zu ziehen und die amerikanische Nationalhymne zu singen. Und dabei berufe ich mich dann auf Goethe und schreibe seinen Namen noch groß auf's Filmplakat, oder wie?

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Ich fange jedenfalls nicht an, dass ich am aktuellen Film irgendetwas als Verrat an den Grundwerten von Star Trek empfinde, was nicht schon bei fast allen Star Trek Filmen der Fall ist, die in meinen Lebzeiten entstanden sind.
                          Du meinst, weil - um mal nur bei TOS zu bleiben, worauf sich der neue Film ja beziehen will - in ca. 80 TV-Folgen und 6 Kinofilmen in 3 oder 4 Ausnahmen gegen den sonst überall dort vorherrschenden Pazifismus und die humanistische Wertorientierung verstoßen wird, ist es schon in Ordnung, dass der neue Film sich direkt darüber lustig macht? Da kann man wohl geteilter Meinung sein, zumal der neue Film ja eine Art Reboot sein will und damit wenigstens versuchen könnte, zu repräsentieren, was Star Trek in all den Jahren ausgemacht hat.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Wie Spock schon in TOS sagt, braucht Wahnsinn keine rational nachvollziehbare Motivation oder Ziel.
                          Dass Nero wahnsinnig ist, wird ihm aber eigentlich nur von Leuten unterstellt, die nicht wahr haben wollen, dass die Sinnlosigkeit seines Handelns pures Unvermögen seiner Autoren ist. Immerhin folgt ihm seine Mannschaft geschlossen. Sind die auch wahnsinnig? Und verhält sich Nero in irgend einer Szene irgendwie schräg oder so überdreht, dass sich auf Wahnsinn schließen ließe? Ich sehe da nur stümperhaftes Schreiben, keinen Wahnsinn.

                          Wenn ich Wahnsinn darstellen will, dann mache ich das so, wie TOS in "The Conscience Of The King" oder "City On The Edge Of Forever" oder in "Whom The Gods Destroy". Im Film deutet nichts darauf hin, dass Nero einen deutlichen Sprung in der Schüssel hat. Das lässt sich nur daraus schließen, dass seine Handlungen keinen Sinn ergeben. Ich halte es für naheliegender den Autoren, die ja im restlichen Drehbuch auch nicht unbedingt großes Schreibtalent beweisen, zu unterstellen, sich zu wenig Gedanken gemacht zu haben, statt einem schlecht geschriebenen Schurken Wahnsinn anzudichten, damit einem der Film nicht mehr ganz so dämlich vorkommt.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Das sind sie natürlich vorher nie gewesen, weswegen z.B. Spock sich selbst nie als Außenseiter auf Vulkan gefühlt hat.
                          Sind sie auch nicht. Natürlich hat Spock sich als Außenseiter gefühlt - sowohl auf Vulkan, als auch unter den Menschen. Aber da hat das Eine nichts mit dem Anderen zu tun.

                          Als Außenseiter fühlt man sich, wenn man sich seiner Andersartigkeit bewusst ist. Manchen Leuten soll so etwas auch auffallen, wenn sie nicht von Rassisten gemobbt werden. Wenn ich in einer Runde von Fußballfans sitze, die sich über ihr Lieblingsthema unterhalten, fühle ich mich auch als Außenseiter, weil mich der Sport nicht interessiert und ich mich dem entprechend nicht auskenne. Wenn dann auch noch meine Themen dort auf Desinteresse stoßen - voila. Da braucht es keinen Rassismus für.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Wir haben nicht in "Enterprise" gesehen, dass die Vulkanier die Menschheit eher stiefmütterlich behandelt und nicht für voll nehmen weil sie sich überlegen fühlen.
                          Habe ich tatsächlich nicht gesehen, weil ich mit "Enterprise" nicht viel anfangen konnte, aber sofern die Darstellung der dortigen Vulkanier nicht allzu weit von TOS und TNG abweicht, dann ist das wohl eher eine gewisse Überheblichkeit, die daraus resultiert, dass die Vulkanier in den Menschen den Spiegel ihrer emotionalen Vergangenheit sehen und es für gut erachten, dies überwunden zu haben. Das macht sie nicht zu Rassisten. Sie betrachten die Menschen nicht als minderwertige Lebensform, sonst hätten sie wohl auch kaum gemeinsam eine Föderation gegründet, oder?

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Wir haben natürlich auch nicht "Star Trek 5" gesehen in dem ein Sarek gezeigt wurde, der sichtlicht enttäuscht und leicht angeekelt die Menschlichkeit seines Sohnes bemängelt.
                          Den er von einer menschlichen Frau hat, mit der er verheiratet ist. Und wo wir gerade dabei sind - wie erklärst du dir, dass Sarek als Ehemann einer Menschenfrau Botschafter ist, wenn die Vulkanier Rassisten sind? Zumal Sarek ja sogar später noch eine weitere Frau von der Erde heiratet.

                          Im Übrigen stammt die Szene, auf die du dich beziehst, aus Spocks Unterbewusstsein - von Sybok ans Licht gezerrt - und wird wohl kaum eine authentische Erinnerung (eines Säuglings!) sein.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Wir kennen natürlich auch nicht solche Rituale wie das "Kolinahr", welches den Vulkanier von allen Emotionen befreien soll, was andeutet, dass dies jeder Vulkanier erst lernen muss, weswegen auch emotionale Ausbrüche beim Aufwachsen der Vulkanier durchaus logisch erscheinen.
                          Wodurch Spock sich dann eigentlich gerade während des Aufwachsens gar nicht so stark von den anderen Vulkanierkindern hätte unterscheiden dürfen, oder? Abgesehen davon handelt es sich bei den mobbenden Vulkanierkindern nicht um emotionale Ausbrüche, sondern man tut so, als würden sie rein logisch Spocks emotionale Reaktion auf ihr mathematisch kalkuliertes Mobbing analysieren wollen.

                          Außerdem mag es ja sein, dass die Emotionslosigkeit der Vulkanier erst später in Erscheinung tritt, allerdings werden sie in TOS und TNG als hochgebildetes Volk dargestellt. Rassismus verbinde ich grundlegend mit Dummheit!

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Das einzige was ich an dieser Szene kritisiere ist der Umstand, dass Kirks Motiv für den Feuerbefehl nicht deutlicher gemacht wird. Und dies war, dass Nero nach wie vor eine Gefahr darstellte und er wahrscheinlich sogar ein weiteres Mal hätte durch eine Zeitreise hätte entkommen können.
                          Vielleicht wäre das deutlicher geworden, wenn sich die Autoren entschieden hätten, ob ein Schwarzes Loch nun eine zerstörende Wirkung hat oder lediglich einen Zeittunnel darstellt. Vielleicht wollte man ja auch verhindern, dass der durch die Zeit teleportierte Planet Vulkan vom durch die Zeit hinterher reisenden Nero noch einmal per Schwarzem Loch durch die Zeit teleportiert wird und er nochmal hinterher - und wieder und wieder und immer wieder, bis die große Weltraumziege kommt und sie alle auffrisst.

                          So wie ich das gesehen habe, war Neros Schiff am Ende und zwar völlig. Man hätte ihn theoretisch mitsamt seiner Mannschaft direkt in die Gefängniszelle beamen können und das Schiff meinetwegen dann zerballern dürfen. Ach so, Gefängniszellen gibt es in diesem ST-Universum ja nicht. Da wird man auf dem nächstgelegenen, unwirtlichen Planeten ausgesetzt. Naja, das hätte man mit Nero ja auch machen können.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Das lässt sich nach wie vor in den Charakteren und den Grundhaltungen erkennen.
                          Wo zum Beispiel?

                          ,
                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Diese Grundwerte gehen aber nicht verloren nur weil ein Film auf Action und Gewalt setzt.
                          Doch. Und zwar genau deswegen.

                          Es ist ja nicht etwas so, dass diese Gewalt ernsthaft hinterfragt würde, oder? Sie ist Mittel zum Zweck. Genauso, wie bei Star Wars niemanden interessiert, wieviele Sturmtruppen abgeschossen werden. Die sind halt die Bösen und haben's verdient. Bei Star Wars finde ich das auch absolut in Ordnung, nur dass sich Star Trek eben immer genau davon unterschieden hat. Bis jetzt. Danke J.J. Abrams.

                          Da kann man genauso gut pazifistische Prinzipien und humanistische Grundwerte in einem Chuck Norris - Film suchen.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Im nächsten Film können die wieder im Vordergrund sein und es würde überhaupt nicht unpassend wirken.
                          Es wirkt ja offensichtlich für einen Großteil der Fans auch nicht unpassend, dass der Film eine saudämliche Handlung hat, am laufenden Band Klischees platt walzt und nicht das Mindeste zu sagen hat. Ob da jetzt irgendwelche Grundwerte vertreten werden oder nicht - wen juckt's? Hauptsache es explodiert irgendwas.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Die Sternenflotte ist auch in diesem Film keine waffengeile, aggressive Organisation, seine Mitgleider keine Unmenschen die sich am Leid von irgendem anderen ergötzen. Wir sehen diese Organisation wie sie, zugegebener Maßen, wieder einmal in einen Verteidigungsfall gezwungen werden.
                          Die Sternenflotte in TOS und TNG bestand vor allem aus Forschungsschiffen, nicht aus Militärs, die den Frieden mit Waffengewalt verteidigen, weil das der einzige Weg ist, Terroristen zu bekämpfen. Huch, hab' ich Terroristen gesagt? Romulaner meine ich natürlich.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Es wird sich dabei natürlich auch mit Waffengewalt gewehrt, aber niemals ohne die von dir geforderten Werte zu verraten.
                          Ganz recht. So ist das leider.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Der Film soll in erster Linie Spaß machen um so möglichst viele Menschen anzusprechen.
                          Mir hat er keinen Spaß gemacht. Ziel verfehlt.

                          Mal im Ernst. 1968 hat einem großen Massenpublikum ein Film wie "Planet der Affen" Spaß gemacht, der gleich 4 nicht minder erfolgreiche Fortsetzungen nach sich zog. Das lag mit Sicherheit daran, dass der Film unglaublich unterhaltsam, abenteuerlich und spannend war, aber darüber hinaus war er eben auch ebenso intelligent, scharfsinnig und künstlerisch Wertvoll. Und auch die Fortsetzungen bemühten sich um Originalität. Keiner dieser Filme war genau wie der Vorherige. Alle waren Qualitativ hochwertig (wenn auch keiner die Klasse des Ersten erreichen konnte und der letzte der Schwächste war).

                          1999 gab es einen Riesenhype um die "Matrix". Ein Film der sehr stark auf Action und Spannung setzt. Aber auch ein Film, der ebenso intelligent ist.

                          Ein Film, der Spaß machen soll, muss nicht automatisch blöd sein! Das Massenpublikum besteht nicht nur aus grenzdebilen Primaten, die zu doof sind, ihren eigenen Namen zu schreiben. Es möchte unterhalten werden - ja. Aber das geht durchaus auch in Verbindung mit Inhalten. ST20009 hat aber außer teuren Effekten und ganz ordentlichen Schauspielern nicht viel zu bieten. Er gibt sich aber einen Namen, der seit Jahrzehnten mit Inhalten in Bezug gesetzt wird. Hätte J.J. statt dessen Cloverfield 2 gedreht, wäre mir das keine einzige Zeile wert.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Der Film wurde gemacht um ein sehr großen Problem von Star Trek entgegen zu wirken: Star Trek ist in den letzten Inkarnationen und Filmen ziemlich statisch und langweilig geworden und hat nur noch den Hartgesottenen wirklich gefallen. Diese Langeweile hat dieser Film beseitigt, er hat gezeigt, dass Star Trek eben mehr zu bieten hat als abgehobene philosophische Debatten oder sich prügelnde Renter.
                          Nämlich keine philosophischen Debatten, aber prügelnde Twens, umgeben von Lens Flaires, CGI und Explosionen. Da haben wir aber was gewonnen...

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Der Film war wahrscheinlich eines der größten finanziellen Riskien die Paramount jemals eingeangen ist ...
                          Genau. Mit einem legendären Markennamen, dem Hunger der Fans des mit Abstand größten SF-Franchises nach neuem Futter, einem riesigen Werbefeldzug und dem superangesagten, von seinen Fans zutiefst verehrten J.J.Abrams als Regiesseur, war das Risiko wirklich verdammt hoch. Ein Wunder, dass sie es eingegangen sind...

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          ...und der Film wurde natürlich auch so gestaltet, dass er eben wahrscheinlich vor allem neue Zuschauer gewinnen sollte. Die interessieren sich erstmal nicht für Pazifismus und Humanismus.
                          Wer sagt das? Hast du sie gefragt??

                          Wieso muss sich ein inhaltsleerer Film, der im Grunde auf die Referenz hustet, der er seine fragwürdige Existenz verdankt, immer damit entschuldigen, dass der Zuschauer sich nicht für Inhalte interessieren würde und man ihn deshalb auch nicht damit überfordern möchte?

                          Und wäre der Film weniger erfolgreich gewesen, wenn er bei aller Action und Effektorgie auch noch eine vernünftige Handlung und ein paar ethische Werte im Gepäck gehabt hätte? Schließt das Eine das Andere aus??

                          Ich verstehe diese Haltung nicht, selbst den debilsten Blödsinn und das inhaltsloseste Nichts von einer Handlung, mit Argumenten der Wirtschaftlichkeit verteidigen zu wollen. Vor allem dann nicht, wenn man sich einerseits daran stört, wenn der Film als dämlich kritisiert wird, weil man ihn schließlich toll fand und sich dann implizit beleidigt fühlt, aber auf der anderen Seite damit argumentiert, dass der Film schließlich dämlich sein muss, damit man ihn besser an dämlich Leute verkaufen kann. Was denn jetzt?

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Der 11. Film musste erst einmal beweisen, dass es auch anders geht und ich glaube, dass ST12 schon wieder mehr die von dir bevorzugten typischen Star Trek Elemente aufzuweisen hat.
                          Das ist doch reines Wunschdenken und würde sämtlichen Grundsätzen derzeitiger Wirtschaftlichkeit - um diese Schiene auch mal zu bedienen - widersprechen. Hollywood hat derzeit immense Angst vor Risiken. Mehr als je zuvor. Deshalb wird ja derzeit soviel auf Markennamen gesetzt und kaum noch Originelles produziert, das beim Publikum durchfallen könnte. Man geht auf Nummer Sicher. Und da heißt doch der Grundsatz "Never change a winnig team."

                          Nun hat Star Trek 2009 eine Menge Geld eingespielt und zwar durch ein extrem schlichtes Script, junge Darsteller, teure CGI-Effekte und durch komplette Inhaltslosigkeit. "Bloß nichts zu sagen haben" war doch geradezu die Prämisse des Films. Was um alles in der Welt lässt dich glauben, dass die beim nächten Mal von dieser Erfolgsformel abweichen werden?

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Ich bin auch davon überzeugt, dass der nächste Film eine klare Botschaft haben wird und das wird so sein, weil man mit dem 11. Film das Eis gebrochen hat, Star Trek wieder unterhaltsam und spannend ist und man jetzt anfangen kann weiter die Wurzeln von Trek dem neuen Publikum vorzustellen.
                          Das glaube ich erst, wenn ich es sehe - auf DVD! Für 50 Cent Leihgebühr pro Kalendertag! Nicht im Kino!

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Trotzdem wird dieser Film aber genauso "flott" daherkommen wie der aktuelle Film und das ist auch gut so.
                          Der kann gerne "flott" sein, solange er nicht schwachsinnig ist. Vielleicht kannst du mir erklären, warum dieser Film noch "flott" und blöd sein musste, der nächste aber "flott" und intelligent sein wird. Und werden die Leute, die "flott" und blöd toll fanden, nicht bei "flott" und intelligent abspringen und der dritte Teil ist dann nicht mehr "flott", sondern ein Flop?

                          Sorry, aber ich kann einen Film nicht daran messen, wie ich mir erhoffe, dass sein Nachfolger sein wird. Ich muss das bewerten, was ich sehe. Das war in meinen Augen eine völlig wirre Handlung mit unglaubwürdigen Figuren in unglaubwürdigen Situationen, verdeckt von sauteuren aber mich völlig kalt lassenden Computereffekten und begleitet von einer riesigen Werbekampagne. Unterm Strich bleibt da für mich nur ein ziemlich ärgerliches Nichts, das unter einem Namen firmiert, der einmal Etwas war - etwas Besonderes.

                          Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                          Ich bin selbst mit diesem Schritt sehr zufrieden, denn es hat mir Spaß gemacht. Es ist bestimmt kein Film zum Nachdenken oder mit irgendeiner tiefsinnigen Aussage und Bedeutung, aber auch da bin ich für mich fündig geworden.
                          Wenn du darin etwas finden konntest, ist es klar, dass der Film für dich in Ordnung ist, wie er ist. Ich konnte im alten Star Trek jede Menge finden, wonach ich im neuen vergeblich gesucht habe.

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                            Zitat von philippjay Beitrag anzeigen
                            Na ja. Anschauen werde ich mir so n Film so oder so nicht
                            Ich dachte wir wollten uns den gemeinsam angucken!?

                            Bieber-Fieber...
                            LOAD "SCIFI-FORUM.DE",8,1

                            Kommentar


                              Das hättste wohl gern

                              Bieber-Fieber, hrhrhrhrhr!


                              .
                              EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

                              philippjay schrieb nach 2 Stunden, 8 Minuten und 38 Sekunden:

                              Ok, also nachdem ich nur den Trailer gesehen habe und mir schon fast schlecht wurde, sollte auf die Liste der schlechtesten Filme definitiv noch die Superbullen... wohlgemerkt nicht der von Broken Lizard sondern der mit Tom Gerhard und Hilmi Sözer *würg*
                              Zuletzt geändert von philippjay; 08.03.2011, 22:15. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

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                                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                                Er sagt: " ... they turned it down and hmm .. but they did like some parts of it .. that .. first time they said they 'd ever felt that they were truly in a spaceship ..."
                                Okay, dann habe ich mich da definitiv verhört.

                                Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                                In Amok Time geht es vor allem um Freundschaft und darum, dass diese wichtiger ist, als die eigene Karriere. Es geht um Aufopferungsbereitschaft, um Zusammenhalt und auch wieder um den toleranten und diplomatischen Umgang mit einer schwer zu verstehenden, anderen Kultur.

                                In Mirror, Mirror geht es darum, sich in einem barbarischen Umfeld seine Menschlichkeit zu bewahren und sogar zu versuchen, eine Rebellion gegen das unmenschliche System anzustoßen (als Kirk versucht Spock zu überzeugen). Es geht auch darum, zu zeigen, zu was für einer Welt es führt, wenn man ethische Überlegungen vernachlässigt und nur aus egoistischen Motiven handelt.

                                Mir ist das Tiefgang genug.
                                Im neuen Film suche ich danach vergebens.
                                Wenn du in der Lage bist, in diese Episoden so viel hinein zu interpretieren, frage ich mich ehrlich gesagt, wo für dich das Problem liegt, ähnliches beim letzten Film zu tun. Meine Theorie ist, dass du dazu einfach nicht bereit bist, weil du den Film eben nicht mochtest.

                                Aus meiner Sicht ist eine tiefsinnige, philosophische Dimension in Star Trek (2009) durchaus vorhanden. Sie mag dir nicht zusagen oder als schlecht aufbereitet erscheinen, aber sie ist dennoch vorhanden. Nur Krachbummaction ist der Film ganz bestimmt nicht. Und ich frage mich, warum du das nicht siehst, obwohl du bei der Originalserie bereit bist, viel genauer nach solchen Aspekten zu suchen.

                                Meiner Meinung nach ist der Film eine Art Meditation auf die Bedeutung von Schicksal, Bestimmung und Vorsehung. Der Film stellt die Idee eines vorbestimmten Schicksals der der Selbstbestimmung gegenüber; also eine zutiefst menschliche Thematik, die die Menschen seit Jahrhunderten beschäftigt. Haben wir unser Leben in der Hand oder hat unser Leben uns in der Hand? Ist unser Leben vorherbestimmt oder nicht? Welchen Einfluss haben wir auf unser Schicksal? Wenn ein bestimmtes Ereignis dazu bestimmt ist, stattzufinden, kann man es (theoretisch) durch Alterierung der dazu führenden Ereignisse abwenden? Haben manche Menschen eine Bestimmung? Was bedeutet das für unsere Existenz?

                                Die Grundaussage scheint die zu sein, dass sich das Universum – obwohl eine Veränderung der Zeitlinie stattgefunden hat – immer wieder selbst "repariert". Dass Kirk, Spock und die anderen wieder auf einem Raumschiff namens Enterprise landen, obwohl der Verlauf der Ereignisse in diesem Universum versucht hat, dem "entgegenzuwirken", kann als eine Form von Schicksal gedeutet werden.

                                Dem gegenüber wiederum steht der Gedanke, dass man seinem eigenen Schicksal auch selbst auf die Sprünge helfen muss: Für Kirk wäre es viel einfacher, kein Sternenflottenoffizier zu werden und seinem Vater nicht nachzueifern. Für Spock wäre es viel einfacher, den Wünschen seines Vaters zu genügen und die Position an der vulkanischen Akademie anzunehmen. Und trotzdem nehmen beide ihr Leben selbst in die Hand und landen allen Widrigkeiten zum Trotz wieder dort, wo sie in einer alternativen, besseren Zeitlinie ebenfalls gelandet sind.

                                Der Film will sagen, dass das Leben einiger Menschen vorherbestimmt ist; dass sie zu größerem bestimmt sind. Der Film sagt allerdings auch, dass das nicht bedeutet, dass wir uns dem Schicksal einfach hingeben können. In der Originalzeitlinie hat Kirk das Offiziersleben (durch seinen Vater) quasi in die Wiege gelegt bekommen. In dieser alternativen Zeitlinie jedoch bedarf es etwas mehr Zutun seinerseits, um dort hinzukommen. Spock (Prime) spricht davon, dass es Kirks Schicksal ist, Captain der Enterprise zu sein.

                                Hinzu kommt das Thema der Freundschaft: Welche Bedeutung hat es, trotz großer Differenzen zusammenzuarbeiten? Kann man trotz großer Unterschiede befreundet sein? Kann an in den Unterschieden vielleicht sogar einen Mehrwert sehen? Im Grunde als Themen, mit denen sich Star Trek in der Vergangenheit sehr oft beschäftigt hat.

                                Der Punkt ist, dass man diese Dimension in dem Film auch sehen wollen muss. Die Themen (Schicksal versus Selbstbestimmung; die Wichtigkeit von Freundschaft und die Notwendigkeit, trotz essenzieller Unterschiede zusammenzuarbeiten) sind vorhanden, das kann man aus meiner Sicht nicht abstreiten. Ob diese Themen nun tiefgründig, dialoglastig, offensichtlich und vordergründig oder subtil, actionlastig und hintergründig behandelt werden, ist natürlich eine völlig andere Frage. Aber sie sind eindeutig vorhanden.

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