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    Zitat von killy Beitrag anzeigen
    Und wieder zeichnet sich dein Kommentar vor allem dadurch aus, dass du offensichtlich persönlich davon betroffen bist, dass ich einen deiner Lieblingsfilme kaputt rede.
    Also, das stimmt so nicht. Meine Lieblingsfilme sind Filme von Charlie Kaufman ("Synecdoche, New York", "Adaption", "Being John Malkovich", "Vergiss mein nicht"). "Der Herr der Ringe" mag ich trotzdem, u.a. weil ich zur Abwechslung auch mal gerne einen Fantasy-Film mit Orks, Elfen und alles was sonst noch dazu gehört sehen möchte – und so groß ist die Auswahl hier leider nicht. Der Film ist nett gemacht, es gibt viele mainstream-konforme Klischees (z.B. die lustigen Streiche der Hobbits), aber auch detailliert ausgearbeitete Welt, in die der Zuschauer eintauchen kann, und aufgrund seiner Länge auch viele Räume, in denen Charaktere beleuchtet werden. Insgesamt trotz einiger Schwächen ein sehenswerter Abenteuerfilm - auf der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten hat er nichts zu suchen.

    Aber unabhängig davon bin ich keinesfalls persönlich betroffen, dass Du die "Herr der Ringe"-Filme nicht magst. Ich bin gewohnt, dass die meisten Menschen etwas anderes mögen als ich. Das juckt mich überhaupt nicht mehr. Ich finde es allerdings z.B. seltsam, dass Du Deine Mutter als Kronzeugin ins Spiel bringst, um zu belegen, dass der Film schlecht sei. Gleichzeitig wird nämlich unterschlagen, dass Deine Mutter vermutlich auch den "2001"er Film und jeden sonstigen monumentalen oder experimenten Film langweilig findet. Insofern finde ich das Argument mit Deiner Mutter nicht sehr stichhaltig.

    Zitat von killy Beitrag anzeigen
    Selbsternannte „Jazz-Fans“ hierzulande zeichnen sich meistens dadurch aus, dass sie „Jazz“ im Zoo gesehen haben, während z.B. die „Reggae-Fans“ schon etwas Außergewöhnliches darstellen, denn sie haben ein G-A-N-Z-E-S A-L-B-U-M von Bob Marley im Regal stehen.
    Da hast Du durchaus recht, dass Anhänger von Musikgenres ihre vermeintliche Vorliebe häufig nicht belegen können. Ich kann es jedenfalls. Allerdings wäre zu prüfen, ob es signifikante Unterschiede zwischen den den einzelnen Genres gibt, so wie Du behauptest.
    Mein Profil bei Last-FM:
    http://www.last.fm/user/LARG0/

    Kommentar


      Ja, natürlich sind alle genannten Filme aus einer gewissen Perspektive dämlich oder so. Man sollte hierbei aber das reine Handwerk unabhängig vom Inhalt bewerten. Um beim letztgenannten Beispiel "300" kurz zu bleiben: Handwerklich großartige Umsetzung der Comicvorlage (reicht, was nur diesen Aspekt betrifft, ohne Probleme an "Watchmen" heran), inhaltlich aber, nun, um es höflich zu formulieren: schlicht faschistoid.

      Kommentar


        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Das liegt eher daran, dass ich deinem Metzger-Vergleich nicht zustimme. Denn abgesehen von ein paar Forenusern bezeichnet diese Filme eben niemand als Meisterwerk...
        Vielleicht sollten wir uns noch einmal darauf einigen, von welchen Filmen wir eigentlich genau reden.

        Die "Herr der Ringe" - Verfilmung wird meines Wissens nahezu überall als Meisterwerk gehandelt - das immerhin mit einigen Oscars überhäuft wurde. Ich fand die Filme gut, aber mehr auch nicht. Wirklich emotional mitgerissen hat mich da gar nichts. Inflationärer Einsatz von CGI-Effekten und diversen Farbfiltern sind im modernen Kino Standard und sie sehen zumindest in meinen Augen alle nahezu gleich aus. Wirklich besondere Regieeinfälle die über das normale Mittelmaß hinaus gehen, habe ich in dem Film auch nicht entdeckt. Meisterwerk? Ich weiß nicht..

        "Gladiator" ist in meinen Augen auch so ein Fall. Niemand, der diesen Film nicht für supertoll hält. Wenigstens muss man diesem pathetischen, inhaltsleeren Streifen zugute halten, dass er sich um eine ästhetische Bildsprache bemüht, aber das allein macht für mich aus diesem Machwerk keinen guten Film.

        Dann ist "Equilibrium" so ein Streifen, der allerorten in höchsten Tönen gepriesen wird. Für was? Für das epigonale Abkupfern der Ideen anderer und das uninspirierte neue Zusammensetzen im Schablonenstil? Nee, lass mal..

        Der neue Star Trek - Film wird ja auch überall mit Lob überschüttet. Negative Kritiken muss man mit der Lupe suchen, obwohl dieser Film inhaltlich ein totaler Rohrkrepierer ist. Aber alle Welt schreit: "Suuuupiieee! Bester Star Trek - Film ever!" Naja...

        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        ...und wenn man sich den Trailer von Transformers ansieht, dann wird da auch genau das gezeigt, was einen hinterher im kompletten Film erwartet.
        Klar, bei Transformers ist das etwas Anderes. Wer das Spielzeug und die Trickfilmserien kennt weiß, worauf er sich einlässt. Ich weiß ja auch, was ich mache, wenn ich mir "Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn" ansehe.

        Allerdings fällt mir gerade bei diesem Vergleich auf, dass es zu Prä-Blockbuster-Zeiten nicht wirklich üblich war, einen Haufen Geld in Filme zu stecken, die ein völlig grenzdebiles Drehbuch hatten. Das hätte man sich niemals getraut und zwar gerade aus der Angst heraus, damit einen Riesenflop zu landen und in Verruf zu geraten.

        Heute haben sich die Vorzeichen teilweise umgekehrt und die Studiobosse wissen, dass die Zuschauer sogar Hühnerkacke fressen, wenn man nur behauptet, es wäre Kaviar.

        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Das Gammelfleisch wird idR nämlich sehr wohl als genau das verkauft, was es ist. Und wenn der Kunde es dann wegen der schönen und teuren Box kauft, dann ist da erstmal nichts negatives bei.
        Wenn eine ziemlich große Menge von Leuten regelmäßig vergammeltes Fleisch konsumiert, sind die Wartezimmer und Krankenhäuser überfüllt, die Ärzte überlastet und die Folgen für die Finanzierung des Gesundheitswesens und natürlich für die Menschen, die aus ganz anderen Gründen ärztliche Hilfe brauchen, eine einzige Katastrophe.

        Das die Gammelfleischkäufer sich freiwillig vergiften und irgendwie Spaß dabei haben, wird auf Dauer zum Nachteil für Andere. Wenn sie aufhören würden, den Dreck zu kaufen, würde natürlich auch wieder hochwertigere Ware angeboten. Soviel zur Mitschuld des Konsumenten. Das ist schon klar.

        Ich sehe aber auch nicht ein, den Verkäufer für Bewerbung und Vertrieb schlechter Ware unter den Schutz eines übergeordneten Gewinnmaximierungsgebots zu stellen, wo es ihm einfach an der nötigen Ethik fehlt. Wenn kaum noch gute Ware angeboten wird, der Kunde aber Hunger hat, dann bleiben ihm gar nicht mehr so viele Möglichkeiten, oder?

        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Transformers oder der aktuelle Star Trek begehen diesen Fehler, mehr sein zu wollen als sie sind, jedoch nicht.
        Wie gesagt, bei Transformers stimme ich dir durchaus zu.
        Allerdings verspricht eine ganze Flut an hundsmieserablen Remakes bereits dadurch, dass sie sich auf ein oft wesentlich hochwertigeres Original beziehen, wesentlich mehr, als gehalten wird.

        Ob es nun die Neuauflage von "The Hitcher" , "The Fog" , "The Day The Earth Stood Still", "A Nightmare On Elm Street", "A Tale Of Two Sisters", "The Ring", "Mirrors", "3:10 To Yuma", "Halloween", "Dawn Of The Dead", "Godzilla (der von Emmerich)", "The Haunting", "Karate Kid", "Ladykillers", "The Nutty Professor" oder eben "Star Trek" sind. Es ist leider alles ein Haufen Mist, der sich nicht mit den Originalen messen kann. Nicht mal im Ansatz.

        Und gerade was "Star Trek" angeht - dieser Film versucht allein durch seine Titelgebung durchaus mehr zu sein, als er ist. ST hatte bisher noch immer einen humanistischen Unterbau und bot intelligente Science-Fiction-Stories. Das war in TOS so und erst recht in TNG. Auch in DS9, VOY und ENT hat man diese Prämisse niemals völlig aus den Augen gelassen. "Nemesis" war auch schon mies - womöglich war der Untertitel bereits eine subversive Warnung - aber was Orci, Kurzman und Abrams da abgeliefert haben, ist erstklassiger Bullshit und damit habe ich gerade Star Trek niemals in Verbindung gebracht - bis zu diesem Film!


        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Es muss eifnach nicht jeder Film besonders kreativ oder intelligent sein. Das muss dir nicht gefallen, ist aber nunmal so.
        Ich bin immer wieder erstaunt, mit was für niedrigen Ansprüchen sich manche Leute zufrieden geben. Mit Sicherheit bin ich niemand, der nur auf hochtrabendes Autorenkino steht, aber wenigstens eine ansatzweise gewährleistete, umfassende Ästhetik erwarte ich von jedem Film. Das schließt kreative und kognitive Anregungen einfach mit ein. Wie stark die jeweilige Ausprägung ist, kann gerne variieren, aber wenn ich auf Mist herum kaue, sage ich nicht:"Schmeckt gar nicht so übel, wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat. Es muss ja nicht immer Kaviar sein."


        Zitat von Leandertaler Beitrag anzeigen
        Diesen Automatismus gibt es selbstverständlich nicht, der finanzielle Erfolg ist aber eben zwingend notwendig, künstlerischer Anspruch dagegen nicht.
        Mir ist nicht ganz klar, warum es bei dir nur "entweder" - "oder" zu geben scheint. Möglich ist beides und das Eine schließt das Andere nicht aus. Cameron hat es mit "Avatar" bewiesen. Der Film hat viel Action, eine simple Story an der Oberfläche, der jeder folgen kann, tolle Effekte, aber er hat auch Tiefgang, jede Menge Methaphorik und Symbole unter der Oberfläche und wird dadurch zu einem gesamtästhetischen Erlebnis. Da kann jeder seinen Spaß haben - sowohl die fröhlichen Gehirn-am-Eingang-Abgeber, als auch solche, die ihren Denkapparat gerne mit sich nehmen, um ihn zu benutzen.


        .
        EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

        Logan5 schrieb nach 17 Minuten und 16 Sekunden:

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Cameron greift bei Avatar auf die beste Marke zurück die es gibt: Sich selbst! Der Film wäre niemals gedreht worden, wenn man Cameron nicht als Zugpferd mit an Bord gewesen wäre. Immerhin war Camrons letzter Film der erfolgreichste Film aller Zeiten und Avatar ein buntes "Best of James Cameron".
        Gut, so gesehen hast du natürlich recht. Cameron ist gewissermaßen selbst seine eigene Marke und natürlich setzt er in "Avatar" die erzählerischen Mittel ein, die typisch für seinen Stil sind. Allerdings scheint er sich seinem "Markennamen" immerhin ausreichend verpflichtet zu fühlen, um seinen Zuschauern einen auf mehreren, bestens aufeinander abgestimmten Ebenen funktionierenden Film zu präsentieren, der seiner inneren Logik treu bleibt und der sein Publikum nicht für dumm verkauft oder erwartet, dass das Hirn an der Kinokasse hinterlegt wird. Das ist ja auch schonmal etwas wert, oder?

        Es gibt genügend Regisseure, die sich so etwas leisten können, aber lieber auf ihren Lorbeeren liegen bleiben und statt dessen nur noch Bullshit produzieren. Ridley Scott, John Carpenter, Tim Burton, Steven Spielberg, George Lucas etc.. Die waren schonmal wesentlich besser als heute. Da freue ich mich dann tatsächlich über einen James Cameron, der noch Visionen hat und sie umzusetzen weiß.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Außerdem schlachtet Cameron jetzt seine neue "Marke" Avatar mit gleich zwei Filmen aus.
        Ein Sequel ist etwas Anderes, als ein seelenloses Remake - ein gutes Remake übrigens auch. Solange Cameron mit den Fortsetzungen sein Thema vertieft oder noch weitere Dinge zu sagen hat, finde ich es absolut in Ordnung, an seinen Erfolg anzuknüpfen. Das ist mir jedenfalls 1000 mal lieber, als ein Zusammenpuzzeln von Versatzstücken, die mit einem bekannten Namen assoziiert werden.

        Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
        Das gleiche gilt für Christopher Nolans Inception, der letztendlich aber von der Geschichte genauso wenig innovativ daherkommt wie Avatar.
        Innovativer als so manch Anderes, was derzeit auf dem Markt ist.
        Natürlich ist das steigerbar, aber unterboten wird es leider auch täglich.
        So gesehen ...
        Zuletzt geändert von Logan5; 16.02.2011, 23:52. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!

        Kommentar


          @ Logan: Vielleicht solltest du dir einfach mal klar machen, dass Filme auf ganz unterschiedliche Art und Weise funktionieren können. Auch ein "No-Brainer" kann zu einem tollen Filmerlebnis führen und nicht alles was nach "No-Brainer" aussieht muss auch einer sein. Für mich ist "Avatar" und "Inception" z.B. ein absoluter No-Brainer ohne irgendwelchen Tiefgang. Du hast an diesem bedeutungslosen Effekt-Kino irgendeinen Gefallen und tieferen Sinn gefunden. Verstehe ich auch nicht. Daran sieht man doch, dass vor allem viele dieser Filme gar nicht als "No-Brainer" empfunden werden, weil der "dumme" Zuschauer sich wahrscheinlich dann doch intensiver damit befasst und er dadurch auch kognitiv gefordert wird.

          Manchmal funktioniert ein Film aber auch nur, wenn man ihn auf der großen Leinwand sieht und seine volle Wucht abbekommt. Oder man in der richtigen Stimmung ist.

          Manche Filme funktionieren auf einem kleinen Fernseher genauso prächtig und andere z.B. überhaupt nicht.

          Beispiel HdR: Natürlich gelten die Filme als Meisterwerke, weil es jemand geschafft hat das als unverfilmbar eingestufte Buch sehr überzeugend auf die Leinwand zu bannen. Zum damaligen Zeitpunkt habe ich jedenfalls noch nichts dergleichen in dieser Qualität im Kino erlebt und von den Reaktionen sicherlich auch nicht viele andere. Trotzdem muss auch nicht jeder die Filme mögen. Genauso wenig wie nicht jeder den neuen Star Trek Film mögen muss.


          .
          EDIT (autom. Beitragszusammenführung) :

          Skeletor schrieb nach 11 Minuten und 45 Sekunden:

          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
          Gut, so gesehen hast du natürlich recht. Cameron ist gewissermaßen selbst seine eigene Marke und natürlich setzt er in "Avatar" die erzählerischen Mittel ein, die typisch für seinen Stil sind. Allerdings scheint er sich seinem "Markennamen" immerhin ausreichend verpflichtet zu fühlen, um seinen Zuschauern einen auf mehreren, bestens aufeinander abgestimmten Ebenen funktionierenden Film zu präsentieren, der seiner inneren Logik treu bleibt und der sein Publikum nicht für dumm verkauft oder erwartet, dass das Hirn an der Kinokasse hinterlegt wird. Das ist ja auch schonmal etwas wert, oder?
          Also ich fand Avatar schlägt da genau in die gleiche Kerbe. Letztendlich hat der neben den wirklich sehr gut funktionierenden Effekt-Szenen überhaupt nichts zu bieten. Dafür inzeniert Cameron zu manipulativ.

          Es gibt genügend Regisseure, die sich so etwas leisten können, aber lieber auf ihren Lorbeeren liegen bleiben und statt dessen nur noch Bullshit produzieren. Ridley Scott, John Carpenter, Tim Burton, Steven Spielberg, George Lucas etc.. Die waren schonmal wesentlich besser als heute. Da freue ich mich dann tatsächlich über einen James Cameron, der noch Visionen hat und sie umzusetzen weiß.
          Man braucht aber auch nicht gleich die ganze Riege so in die Tonne kloppen. Gerade Tim Burton hat für mich nur zwei schlechte Filme gemacht und das war "Planet der Affen" (vor 11 Jahren) und "Alice im Wudnerland" (letztes Jahr). Die großen Filmemacher von damals kommen aber auch in die Jahre. Spielberg kann man ja viel vorwerfen, aber immerhin hat der Mann sich nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht und in den letzten 10 Jahren vor allem sich an anderen Stoffen versucht. Ob jetzt erfolgreich oder nicht. Er hat es immerhin versucht.



          Ein Sequel ist etwas Anderes, als ein seelenloses Remake - ein gutes Remake übrigens auch. Solange Cameron mit den Fortsetzungen sein Thema vertieft oder noch weitere Dinge zu sagen hat, finde ich es absolut in Ordnung, an seinen Erfolg anzuknüpfen. Das ist mir jedenfalls 1000 mal lieber, als ein Zusammenpuzzeln von Versatzstücken, die mit einem bekannten Namen assoziiert werden.
          Ach komm. Ein Sequel kann genauso seelenlos sein wie ein Remake und ein Remake muss auch nicht gleich schlecht sein.

          Ich finde Cameron aber irgendwie putzig wie geldgierig er plötzlich wird.



          Innovativer als so manch Anderes, was derzeit auf dem Markt ist.
          Natürlich ist das steigerbar, aber unterboten wird es leider auch täglich.
          So gesehen ...
          Nein, diese Mission:Impossible-Geschichte habe ich als kleines Kind schon mit Leonard Nimoy gesehen, da hilft es auch nicht, dass man das in eine Traumwelt verlegt. Inhaltsleer bleibt inhaltsleer. Auch wenn man es natürlich als No-Brain-Film super gucken kann. Trotzdem widerstrebt es mir, dass ich mich am Ende für DiCaprio freue, dass er seine Kinder zurück hat, nachdem dieser den Geist von Cillian Murphy vergewaltigt hat.

          Nee, sorry, aber dieser Film ist mir dann doch zu verlogen.
          Zuletzt geändert von Skeletor; 17.02.2011, 00:30. Grund: Antwort auf eigenen Beitrag innerhalb von 24 Stunden!
          "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
          Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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            Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
            Ach komm. Ein Sequel kann genauso seelenlos sein wie ein Remake und ein Remake muss auch nicht gleich schlecht sein.
            Etwas anderes hat er ja auch nicht geschrieben.

            Zitat von Largo Beitrag anzeigen
            Ich finde es allerdings z.B. seltsam, dass Du Deine Mutter als Kronzeugin ins Spiel bringst, um zu belegen, dass der Film schlecht sei. Gleichzeitig wird nämlich unterschlagen, dass Deine Mutter vermutlich auch den "2001"er Film und jeden sonstigen monumentalen oder experimenten Film langweilig findet. Insofern finde ich das Argument mit Deiner Mutter nicht sehr stichhaltig.
            Könnten wir uns vielleicht noch über den Stellenwert dieser Anekdote einig werden? War dieses Zitat der wichtigste Teil in meinem Beitrag? Geht daraus hervor, dass ich meine Mutter als „Kronzeugin“ für ein negatives Filmurteil heranziehe? War der Witz überhaupt als Argument gedacht oder wollte ich damit nur zum Ausdruck bringen, dass der Unterhaltungswert der Reihe nicht mal zur Berieselung des Zuschauers reicht, um ihn von seinen Nebentätigkeiten abzuhalten? Wohl eher das, wenn ich einem „atemberaubenden“ Mehrteiler u.a. gähnend lahme Passagen attestiere. Bitte tue so, als würdest du eine Novelle von Kleist lesen und interpretiere nicht mehr in meinen Text hinein als gerade drinsteht; bezieh das Zitat nur auf den bzw. die Filme.
            Zuletzt geändert von killy; 17.02.2011, 10:21.

            Kommentar


              Spontan fällt mir außer B-Movies, die ja bekanntlich auf alles andere als Blockbusterformat abzielen, nichts ein, aber in meinen Kreisen wird mit den Transformers-Filmen und Indiana Jones 4 als Bestrafung gedroht. Kein Witz. Ich kam bisher (zum Glück?) immer drum herum, sie zu sehen.

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                Zitat von Turbobutts Beitrag anzeigen
                aber in meinen Kreisen wird mit den Transformers-Filmen und Indiana Jones 4 als Bestrafung gedroht. Kein Witz. Ich kam bisher (zum Glück?) immer drum herum, sie zu sehen.
                Also die Transformer-Filme sind eigentlich nicht schlecht. Sie haben nur eine etwas merkwürdige Story, vorallem die vom zweiten ist richtig schlecht. Dafür bieten sie sehr schöne Actionszenen.
                Indy 4 ist zurecht hier aufgeführt! Der lohnt sich wirklich nicht.
                "Der Herr vergibt alles. Aber ich bin nur ein Prophet, ich muss nicht vergeben.
                Amen."

                Zachary Hale Comstock

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                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  @ Logan: Vielleicht solltest du dir einfach mal klar machen, dass Filme auf ganz unterschiedliche Art und Weise funktionieren können. Auch ein "No-Brainer" kann zu einem tollen Filmerlebnis führen...
                  Ein "No-Brainer" ist allerdings nicht etwa ein Film, bei dem man wenig denken muss, sondern einer, bei dem es geradezu kontraproduktiv wäre, auch nur eine einzige graue Zelle zu aktivieren. Vielleicht solltest du dir einfach mal klar machen, dass solche Filme nicht bei jedem funktionieren.

                  Nur weil es tatsächlich ein Publikum für solchen Mist gibt, das anspruchslos genug ist, sogar noch unter den Schrank zu kriechen, weil das präsentierte Niveau nicht einmal mehr in die unterste Schublade gepasst hat, heißt das noch lange nicht, dass es sich um einen guten Film handelt.

                  Wenn ich Attraktionen will, gehe ich in den Zirkus - nicht ins Kino. Ein Film, der die breiten Möglichkeiten des Mediums nicht nutzt und nicht einmal in der Lage ist, die elementarsten Kriterien zu beachten, die eine gute Geschichte ausmachen, lässt sich in meinen Augen nicht durch tolle Effekte aufwerten. So etwas fällt schlicht und ergreifend durch das Raster meiner Ansprüche an einen guten Film.

                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  ...und nicht alles was nach "No-Brainer" aussieht muss auch einer sein.
                  Das steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Ein Film, der den Spagat hinbekommt, sich erfolgreich zwischen Kunst und Kommerz zu bewegen, sodass er für die eine Zielgruppe ein hübscher Effekt- und Actionfilm ist, der anderen Zielgruppe aber auch noch tierfere Rezeptionsebenen anzubieten hat, ist genau die Art Film, die ich sehen möchte.

                  "Matrix" ist so ein Film. Man versteht ihn auch, ohne sich mit Philosophie, Theologie oder Politik zu interessieren. Auch diverse Tarantino - Filme funktionieren auf diese Weise. "Avatar" steht dem in nichts nach. Das sind alles Filme, in denen sich mehr entdecken lässt, wenn man danach sucht. In Jar Jar Abrams' Star Trek-Verschnitt findet sich nichts dergleichen und die meisten modernen Remakes sind gerade deshalb so grottenschlecht, weil ihnen genau diese Mehrdeutigkeit fehlt, die bei den Originalen durchaus vorhanden war.

                  Wir sprechen hier nicht von "Unterhaltungskino vs. Autorenkino", sondern schlichtweg davon, dass das Mittelmaß zur Meisterklasse erhoben wird, weil immer mehr Filme produziert werden, die so unterirdisch sind, dass sie auf eine wenigstens halbwegs schlüssige Story oder den allerkleinsten Funken Eigenständigkeit und Innovation völlig verzichten. Sie sind reines Oberflächenkino ohne jegliche Differenzierung für unterschiedliche Zuschauergruppen. Man geht einfach davon aus, dass die Zuschauer ohnehin doof sind und alles fressen, was man ihnen vorsetzt.

                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Für mich ist "Avatar" und "Inception" z.B. ein absoluter No-Brainer ohne irgendwelchen Tiefgang. Du hast an diesem bedeutungslosen Effekt-Kino irgendeinen Gefallen und tieferen Sinn gefunden. Verstehe ich auch nicht. Daran sieht man doch, dass vor allem viele dieser Filme gar nicht als "No-Brainer" empfunden werden, weil der "dumme" Zuschauer sich wahrscheinlich dann doch intensiver damit befasst und er dadurch auch kognitiv gefordert wird.
                  Wie gesagt, um sich kognitiv mit etwas zu befassen, muss ein Film schon entsprechende Anstöße geben. Da würde ich Schwachsinn wie "Star Trek" oder "Transformers" nicht unbedingt mit "Avatar" in einen Topf werfen.

                  Mit Interpretationen ist das natürlich immer so eine Sache. Der Eine beschäftigt sich gerne mit so etwas, der Andere weniger. Bei mir ist es eben zufälligerweise so, dass ich mich schon ziemlich lange, recht gerne und relativ intensiv mit Filminterpretationen beschäftige. Dadurch bekommt man mit der Zeit einfach einen anderen Blick für verschiedene Rezeptionsebenen, Besonderheiten der Filmsprache, ästhetische Gesamtzusammenhänge etc. und entdeckt Dinge, die einem früher vielleicht niemals aufgefallen wären.

                  Aber auch wenn manche Leute, die sich hiermit weniger befassen, sich das gerne so vorstellen - Interpretationen sind nicht beliebig und man kann nicht in alles irgend etwas hinein interpretieren, was eigentlich nicht vorhanden wäre. So funktioniert das nicht. Wer z.B. mal ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte analysiert hat, müsste eigentlich wissen, wie viel sich dort unter der Oberfläche verbirgt und woran man erkennen kann, ob ein Autor verschiedene Dinge exakt aufeinander abgestimmt hat, sodass sie ein rundes Ganzes ergeben.

                  Du musst es mir natürlich nicht glauben, aber "Avatar" funktioniert tatsächlich auf verschiedenen Ebenen und die Art und Weise, wie diese ineinander greifen, legt kaum nahe, dass es sich zufällig so ergeben hätte. Ich bin da auch nicht der Einzige, der das so sieht.

                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Dafür inzeniert Cameron zu manipulativ.
                  Sorry, aber zeig mir mal einen Regisseur - solche die tatsächlich gar nichts sagen wollen mal ausgeschlossen - der nicht manipulativ inszeniert. In der Regel lebt ein Film davon, dass der Regiesseur mithilfe verschiedenster Mittel versucht, Empathie und Interesse für das angesprochene Thema beim Zuschauer zu wecken und selbstverständlich möchte er auch von etwas überzeugen. Darin sehe ich nun wieder überhaupt nichts Negatives.

                  Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                  Nein, diese Mission:Impossible-Geschichte habe ich als kleines Kind schon mit Leonard Nimoy gesehen, da hilft es auch nicht, dass man das in eine Traumwelt verlegt. Inhaltsleer bleibt inhaltsleer. Auch wenn man es natürlich als No-Brain-Film super gucken kann. Trotzdem widerstrebt es mir, dass ich mich am Ende für DiCaprio freue, dass er seine Kinder zurück hat, nachdem dieser den Geist von Cillian Murphy vergewaltigt hat.

                  Nee, sorry, aber dieser Film ist mir dann doch zu verlogen.
                  Also "Inception" war jetzt nicht unbedingt der absolute Überflieger, aber schlecht geht in meinen Augen auch anders. Den Film als No-Brainer einzustufen halte ich auch für übertrieben. Was das Ende des Films angeht - so eindeutig ist das gar nicht, dass er tatsächlich seine Kinder zurück hat. Der Film lässt sehr Vieles offen und setzt durchaus Denkimpulse. Ich hatte an manchen Stellen allerdings den Eindruck, dass sich Nolan ein wenig selbst zitiert und wurde immer mal wieder an "Memento" erinnert, den ich letztendlich überzeugender fand.

                  Wenn dich Interpretationen interessieren, kann ich dir übrigens die Seite der Filmzentrale empfehlen. Dort findet man oft sehr kompetente Kommentare und Kritiken zu diversen Kinofilmen.

                  filmzentrale - gesammelte filmkritiken

                  Kommentar


                    Da ich mir schon die Mühe gemacht hatte, hier etwas zu den vorangegangenen Beiträgen; ein nervend langer Text: Ein kleiner filmhistorischer Exkurs am Beispiel:„Alien“, erster nennenswerter SciFi-Horror- und Kultfilm aus dem Jahr 1979. Nach dem Vorbild früherer Slasher angelegt und bewusst an die durch Star Wars verursachte Science-Fiction-Euphorie anknüpfend, wurde der Film zu einem großen Kinoerfolg, welcher während der nächsten 30 Jahre vier Fortsetzungen und zwei Cross-Overs nach sich zog. Ridley Scotts Spielfilmdebüt wird in der Literatur oft als Blockbuster bezeichnet und wurde als ein solches von 20th Century Fox platziert − Was "Largos" Behauptung, es handle sich hierbei um einen Independent- oder Programmkino-Film(!) völlig widerlegt.

                    Gleiches gilt für „Jaws“, welchem die Einleitung der Blockbuster-Ära zugeschrieben wird, der damals nicht nur „ziemlich erfolgreich“, sondern der weltweit erfolgreichste Film des Jahres 1975 ist und mit einem siebenfachen Einspielergebnis Spielbergs absoluten Durchbruch bedeutete, als auch für „The Birds“, der als ein Massenaufgebot der damaligen Tricktechnik in die Kinos kam, als sich Hitchcock, der stets am Mainstream orientiert war, längst als Regie-Marke etabliert hatte und die Säle nicht mal eben „zufällig“ durch massives Marketing füllte.

                    (Wir schreiben hier über Filme, die "Largo" in Bezug auf ihren Erfolg als „Ausnahmeerscheinungen“ betitelt, obwohl sie kalkulierte Publikumsmagneten waren. Ferner sind Krimis mit Rod Steiger und Sidney Poitier, dem Denzel Washington der 60er Jahre, alles andere als Programmkino-Filme, auch wenn sie heute in Programmwochen von ARTE und 3Sat ausgestrahlt werden. Der einzige Independent- und kommerziell weniger erfolgreiche Film, den ich genannt habe, ist Polanskis „Frantic“.)

                    „Alien“ spielte ein Vielfaches seiner Produktionskosten wieder ein und ist aufgrund seiner metaphorischen Deutungsebene noch heute interessant. Aufgrund diverser Brüche mit damals gängigen Erzählmustern und der üblichen Charakterbesetzung, wie dem Einführen der ersten weiblichen Heldenfigur, sowie durch technische Glanzleistung findet der Streifen zurecht in jedem Filmführer Erwähnung, wird in Fernsehen und Filmen zitiert und parodiert, von Kritikern überwiegend gefeiert und von Sachverständigen immer wieder analysiert.

                    Dass Science-Fiction jeder Kategorie schon immer für die Massen attraktiv war, zeigt die Tatsache, dass alle großangelegten Kinoproduktionen fast immer die Gewinngrenze erreichten. Erst seit Ende der 90er und erst Recht nach der Jahrtausendwende wurden mit überaus teuren Filmen dieser Sorte absolute Flops gelandet. Ihre Realisierung erfordert stets interessante oder zumindest unkonventionelle Geschichten und Tricktechnik auf höchstem Niveau, da der Erfolg in diesem Genre einmal mehr von der Glaubwürdigkeit der Umsetzung abhängt. (Einen ähnlich schweren Stand, wenn auch aus anderen Gründen, haben z.B. Western, weshalb sich nur alle paar Jahre jemand an sie heranwagt. Obwohl auch hier die Schwächen des Genres in der heutigen Zeit auf der Hand liegen, werden Western gern als kommendes und gehendes „Phänomen“ bezeichnet. Eine wenig durchdachte Einschätzung.)

                    „Alien“ konnte die Erwartungen des Mainstreams seinerzeit vollkommen abdecken und schöpft seine Quintessenz aus dem Subplot, glaubwürdigen Charakteren, einem langsamen Spannungsaufbau und bis dato nie gesehenem Design. Gleichzeitig erhob der Film höheren Anspruch an die Zuschauer in Hinblick auf den Bruch mit den üblichen Rollenschemen, deutete auf subtile Weise sogar soziale und Rassenkonflikte an – Ein Beweis dafür, dass es auch in einem Blockbuster auf höherem Niveau, anstatt mit dem Holzhammer zugehen kann und ein Werk, das ich eher als die hier aufgezählten Filme mit Superlativen wie „genial“, „innovativ“ und „episch“ in Verbindung bringen würde. Lediglich Horror und Innovation sind „Alien“ im Laufe der Jahrzehnte abhanden gekommen.

                    Wenn man darüber schreibt, dass man die neue „Star Wars“-Trilogie schlecht findet, ist das eine mehr oder weniger fundierte Meinung, schreibt man darüber, dass Scotts „Gladiator“ gegen Kubricks „Spartacus“ schlechter wegkommt, ist das ein Vergleich, wenn man einer langen Liste von „Meisterwerken“ ihr Prädikat abspricht und sie deshalb in keinem Filmkanon aufnehmen möchte, ist das eine Revision der falsch genannten Einordnung in die Filmgeschichte.

                    Wenn einem Film eine Fülle von Deutungsebenen innewohnt und diese glaubwürdig und ästhetisch verarbeitet ist, wenn er Bereiche das Filmschaffens revolutioniert, wenn er neue Erzählmuster entwickelt und vorangegangene Thesen über den Haufen wirft, sodass wir noch Tage und Wochen später über unseren Kinobesuch resümieren, dann erscheint dieser Begriff angemessen. Handwerklich solide gemachte Unterhaltung mag für den Erstkonsum tricktechnisch perfekt inszeniert sein, und man kann die Umsetzung „meisterhaft“ nennen, aber das ist ein wackliger Stuhl aus minderwertigem Holz ebenso und nur weil wir eine Weile darauf sitzen können, würde uns nicht einfallen, ihn mit dem Meisterwerk eines ergonomisch geformten Unikats aus Rosenholz mit aufwendigen Lederpolstern zu vergleichen.

                    Leider wird dies in der Öffentlichkeit häufig getan: CGI-Effekte sind seit über 20 Jahren „neuartig“ und „realistisch“, obwohl längst etabliert und bis heute alles andere als perfekt. Darsteller sind „fantastisch“ in jeder Lage, auch wenn sie nur ihr ermüdetes Standardprogramm ableiern, sie mit ihrer Rolle überfordert sind und man ihnen in einzelnen Szenen sogar ansieht, dass sie vor lauter Blue-Screen gar nicht wissen, was sich im Nachgang „hinter ihnen“ abspielt. Während manche Regisseure selbst aus künstlerischer Sicht über jeden Zweifel erhaben sind, als würde man ihre Arbeit nur noch unter marktwirtschaftlichem Aspekt betrachten.

                    Der Vorwurf dass ich mir nur die „Filetstückchen der 50er, 60er und 70er Jahre“ heraussuchen und diese dem „Ausschuss der 00er Jahre gegenüberstelle“, ist völlig aus dem Kontext gegriffen, da ich die wenigen Beispiele ja nicht exemplarisch für ihre Zeit genannt habe, um damit eine „Früher-war-alles-besser-These“ zu untermauern, sondern auf Basis dessen, was ein „Meisterwerk“ ausmacht. Weshalb ich sie in den Filmkanon aufnehmen würde. Daher Filme die bedeutend sind und durch genannte Attribute Erinnerungswert besitzen.

                    Spielbergs jüngeren Blockbustern kann ich nur wenig abgewinnen, es mangelt an innovativer Umsetzung. Animationseffekte drängen sich völlig in den Vordergrund, die Thematik bleibt verwässert, die Protagonisten oberflächlich. Die Frage nach dem Grundzensus wird oft nicht mehr gestellt, dabei hatte die den Reiz einiger seiner früheren Filme ausgemacht, wenn schon die Story nicht über alle Stellen hinwegtäuschen konnte. Gelungene Metaphorik findet man im Remake von „Krieg der Welten“ kaum, ein psychologisch dichterer Film des Regisseurs ist „Jaws“ – und da der aus den 70ern stammt, vertritt man somit die Meinung, früher wäre alles besser gewesen?

                    Ich behaupte, dass auch „Catch Me If You Can“ (2002) zu seinen besten Filmen zählt. Wohlmöglich ist der jedoch auch schon zu alt, um einen solchen Vorwurf zu kippen? Wie wäre es dann mit der Tatsache, dass ich die „Indiana Jones“-Reihe nie für mehr als mittelmäßig bis gute Unterhaltung erachtete und mit einigem Abstand heute schlecht finde? Dass ich die Mehrzahl aller Spielberg-Produktionen aus den 70ern und 80ern für gar nicht so gelungen halte und sich die Bilanz einschließlich aller Streifen, die er bis heute gedreht hat, genauso verhält? Trotzdem muss ich sagen, dass Spielbergs Werke insgesamt zu weit weniger spannenden, unglaubwürdigeren, überkandidelten Größenwahnprojekten mutiert sind, die künstlerisch weniger eindrucksvoll sind als seine früheren Filme. Selbiges gilt für das überschaubare Regieschaffen George Lucas´. Beschreibt man diese Entwicklung, hat das nichts mit „Nostalgie“ zu tun, sondern nur mit der künstlerischen Leistung der beiden.
                    Zuletzt geändert von killy; 18.02.2011, 01:42.

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                      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                      Ein "No-Brainer" ist allerdings nicht etwa ein Film, bei dem man wenig denken muss, sondern einer, bei dem es geradezu kontraproduktiv wäre, auch nur eine einzige graue Zelle zu aktivieren. Vielleicht solltest du dir einfach mal klar machen, dass solche Filme nicht bei jedem funktionieren.
                      Das versuche ich dir gerade klar zu machen. Das heißt nur nicht, dass der Film deshalb gleich schlecht sein muss. Dieses Einschießen auf den neuen "Star Trek"-Film ist für mich immer das perfekte Beispiel. Keiner derjenigen die den Film sehr gut bewerten bestreitet, dass die Story aus gewissen Perspektiven unter realen Bedingungen nicht funktioniert, der Film funktioniert aber trotzdem prächtig, weil er auf einer anderen Ebene dann doch funktioniert und logisch ist und das wird dann nicht verstanden.

                      Nur weil es tatsächlich ein Publikum für solchen Mist gibt, das anspruchslos genug ist, sogar noch unter den Schrank zu kriechen, weil das präsentierte Niveau nicht einmal mehr in die unterste Schublade gepasst hat, heißt das noch lange nicht, dass es sich um einen guten Film handelt.
                      Oh, das ist immer so eine Pauschal-Ausrede. Das Publikum ist "anspruchslos" für solchen "Mist": Das trifft es nicht mal Ansatzweise. Das impliziert immer nur, dass solche Filme nur bei den "Dummen" funktionieren und das ist schlichtweg falsch.

                      "Inception" und "Avatar" funktionieren bei dir ja auch, während "Star Trek" bei mir funktioniert. "Avatar" funktioniert für mich z.B. nur, wenn ich ihn wirklich in 3D oder zumindest auf Leinwand in HD-Qualität sehe. Gerade "Inception" ist ein Beispiel für einen absolut überbewerteten Film, der inhaltlich außer einem interessanten Grundkonzeptes und einigen interessanten optischen Einlagen überhaupt nichts zu bieten hat.



                      Wenn ich Attraktionen will, gehe ich in den Zirkus - nicht ins Kino. Ein Film, der die breiten Möglichkeiten des Mediums nicht nutzt und nicht einmal in der Lage ist, die elementarsten Kriterien zu beachten, die eine gute Geschichte ausmachen, lässt sich in meinen Augen nicht durch tolle Effekte aufwerten. So etwas fällt schlicht und ergreifend durch das Raster meiner Ansprüche an einen guten Film.
                      Es gibt die großartigsten Filme, die eben nicht die elementarsten Kriterien einer "guten" Geschichte bedienen und gar nicht bedienen wollen und dann kommst du mit dem "Raster deiner Ansprüche an einen guten Film" nicht weit. Ich finde es sogar viel interessanter, wenn bewusst Regeln gebrochen werden und das passiert auch im Blockbuster-Film öfter als du jetzt vielleicht denkst.

                      Es macht sich nur keiner die Mühe, um die Ebenen zu identifzieren auf dem ein Film funktioniert. Die "Logik der Geschichte" ist letztendlich nur eine Ebene, die noch nicht einmal besonders wichtig ist. Vor allem macht dies nicht einen guten Film aus.



                      Das steht wieder auf einem ganz anderen Blatt. Ein Film, der den Spagat hinbekommt, sich erfolgreich zwischen Kunst und Kommerz zu bewegen, sodass er für die eine Zielgruppe ein hübscher Effekt- und Actionfilm ist, der anderen Zielgruppe aber auch noch tierfere Rezeptionsebenen anzubieten hat, ist genau die Art Film, die ich sehen möchte.
                      Das ist für mich z.B. durchaus der letzte "Star Trek"-Film, da sich der Film um den eigenen Mythos "Star Trek" dreht. Sicherlich kein Meisterwerk oder einer der besten Filme aller Zeiten, aber für ein Produkt der Kulturindustrie ausgesprochen gelungen.

                      "Matrix" ist so ein Film. Man versteht ihn auch, ohne sich mit Philosophie, Theologie oder Politik zu interessieren. Auch diverse Tarantino - Filme funktionieren auf diese Weise. "Avatar" steht dem in nichts nach. Das sind alles Filme, in denen sich mehr entdecken lässt, wenn man danach sucht. In Jar Jar Abrams' Star Trek-Verschnitt findet sich nichts dergleichen und die meisten modernen Remakes sind gerade deshalb so grottenschlecht, weil ihnen genau diese Mehrdeutigkeit fehlt, die bei den Originalen durchaus vorhanden war.
                      Da muss ich teilweise vehement widersprechen. Aber es ist natürlich auch klar, dass man sich nicht sehr gerne mit den Filmen auseinandersetzt, die einem nicht gefallen haben.

                      Wir sprechen hier nicht von "Unterhaltungskino vs. Autorenkino", sondern schlichtweg davon, dass das Mittelmaß zur Meisterklasse erhoben wird, weil immer mehr Filme produziert werden, die so unterirdisch sind, dass sie auf eine wenigstens halbwegs schlüssige Story oder den allerkleinsten Funken Eigenständigkeit und Innovation völlig verzichten. Sie sind reines Oberflächenkino ohne jegliche Differenzierung für unterschiedliche Zuschauergruppen. Man geht einfach davon aus, dass die Zuschauer ohnehin doof sind und alles fressen, was man ihnen vorsetzt.
                      "Inception" ist für mich so ein Beispiel, wo ein recht durchschnittlicher Film zum Meisterwerk erhoben wird und von sehr vielen zum "Besten Film aller Zeiten" gekührt wird, nur weil die Handlung etwas komplizierter verpackt wurde. Inhaltlich sah und sehe ich überhaupt keinen Mehrwert gegenüber einem "Mission:Impossible" Streifen mit Tom Cruise. Hier wie dort laufen nur irgendwelche Abziehbildchen von Figuren durchs Bild, die irgendwie versuchen eine komplizierte Grundlage für ein mehr als einfache und bedeutungslose Story zu generieren.

                      Ich habe unzählige Leute gefragt, dass sie mir doch mal die "Komplexität" von "Inception" aufzeigen sollten und letztendlich läuft es nur darauf hinaus, dass sie die "Kompliziertheit" des Handlungsablaufes beschreiben. Ich würde da gerne mal erfahren, was den Film denn jetzt so besonders macht. Gut anzuschauen ist er ja.

                      Wie gesagt, um sich kognitiv mit etwas zu befassen, muss ein Film schon entsprechende Anstöße geben. Da würde ich Schwachsinn wie "Star Trek" oder "Transformers" nicht unbedingt mit "Avatar" in einen Topf werfen.
                      Ich würde "Schwachsinn" wie "Star Trek" in einen Topf mit Avatar werfen, denn "Star Trek" hatte eine Menge zu bieten, da er schon entsprechende Anstöße geliefert hat. Das hat ja auch "Inception" gemacht, aber macht im Gegensatz zu "Star Trek" einfach überhaupt nichts daraus.

                      Mit Interpretationen ist das natürlich immer so eine Sache. Der Eine beschäftigt sich gerne mit so etwas, der Andere weniger. Bei mir ist es eben zufälligerweise so, dass ich mich schon ziemlich lange, recht gerne und relativ intensiv mit Filminterpretationen beschäftige. Dadurch bekommt man mit der Zeit einfach einen anderen Blick für verschiedene Rezeptionsebenen, Besonderheiten der Filmsprache, ästhetische Gesamtzusammenhänge etc. und entdeckt Dinge, die einem früher vielleicht niemals aufgefallen wären.
                      Glaubst du, dass es mir anders geht? Deine Ansichten erscheinen mir mittlerweile einfach nur sehr limitiert und auf irgendein Ideal ausgelegt, während ich versuche mein Filmerlebnis flexibler auf unterschiedlichen Ebenen zu erfassen. Damit muss ich nicht mal recht haben,

                      Aber auch wenn manche Leute, die sich hiermit weniger befassen, sich das gerne so vorstellen - Interpretationen sind nicht beliebig und man kann nicht in alles irgend etwas hinein interpretieren, was eigentlich nicht vorhanden wäre. So funktioniert das nicht. Wer z.B. mal ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte analysiert hat, müsste eigentlich wissen, wie viel sich dort unter der Oberfläche verbirgt und woran man erkennen kann, ob ein Autor verschiedene Dinge exakt aufeinander abgestimmt hat, sodass sie ein rundes Ganzes ergeben.
                      Da sind wir völlig einer Meinung, nur interpretieren wir wahrscheinlich gewisse Dinge anders oder einfach gar nicht.

                      Du musst es mir natürlich nicht glauben, aber "Avatar" funktioniert tatsächlich auf verschiedenen Ebenen und die Art und Weise, wie diese ineinander greifen, legt kaum nahe, dass es sich zufällig so ergeben hätte. Ich bin da auch nicht der Einzige, der das so sieht.
                      Das interessiert mich ja, nur leider erzählt das kaum jemand. Genauso bei Inception.



                      Sorry, aber zeig mir mal einen Regisseur - solche die tatsächlich gar nichts sagen wollen mal ausgeschlossen - der nicht manipulativ inszeniert. In der Regel lebt ein Film davon, dass der Regiesseur mithilfe verschiedenster Mittel versucht, Empathie und Interesse für das angesprochene Thema beim Zuschauer zu wecken und selbstverständlich möchte er auch von etwas überzeugen. Darin sehe ich nun wieder überhaupt nichts Negatives.
                      Ich sagte ja "zu manipulativ", d.h. zu offensichtlich. Das Design der Na´vi z.B. ist so platt nach dem Kindchenschema geschaffen, so dass die Sympathie von Anfang an klar in eine Richtung gelenkt wird. Da gibt es keine Ambivalenz die das ganze irgendwie interessant macht. Das ist dann einfach zu manipulativ und zu bedeutungslos.



                      Also "Inception" war jetzt nicht unbedingt der absolute Überflieger, aber schlecht geht in meinen Augen auch anders. Den Film als No-Brainer einzustufen halte ich auch für übertrieben. Was das Ende des Films angeht - so eindeutig ist das gar nicht, dass er tatsächlich seine Kinder zurück hat. Der Film lässt sehr Vieles offen und setzt durchaus Denkimpulse. Ich hatte an manchen Stellen allerdings den Eindruck, dass sich Nolan ein wenig selbst zitiert und wurde immer mal wieder an "Memento" erinnert, den ich letztendlich überzeugender fand.
                      Übertrieben? Vielleicht. Man muss schon etwas aufpassen, damit man nicht die Orientierung verliert, aber das war letztendlich alles. Und zum Ende: Es ist vollkommen Schnuppe, ob er jetzt am Ende in der Realität angekommen ist oder nicht. Für ihn sind das seine Kinder. An der Geschichte und an dessen Happy-End ändert das überhaupt nichts und somit ist dieser Schlussgag genauso wertlos wie das Ende von Tim Burtons "Planet der Affen".

                      Wäre Inception ein Meisterwerk, dann hätte er sich nicht mit irgendwelchen Actionplots auseinandergesetzt, sondern die moralischen und gesellschaftlichen Folgen einer solchen Technologie thematisiert. In der Richtung kam aber nicht mal ansatzweise etwas. Für alle war es ganz normal, dass man das Leben eines "Unschuldigen" manipuliert. Kein Charakter hinterfragt dies und deshalb bietet der Film auch keinen Denkansatz in diese Richtung.

                      Wenn dich Interpretationen interessieren, kann ich dir übrigens die Seite der Filmzentrale empfehlen. Dort findet man oft sehr kompetente Kommentare und Kritiken zu diversen Kinofilmen.

                      filmzentrale - gesammelte filmkritiken
                      Danke für den Tipp.
                      "The Light — It's Always Been There. It'll Guide You."
                      Reviews, Artikel, Empfehlungen oder Podcasts von mir zu verschiedenen Themen aus der Popkultur könnt ihr auf Schundkritik.de finden.

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                        ich muss einmal sagen das ich die Diskussion sehr interessant finde, bitte mehr davon.
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                        Euer Scifi-Portal mit Rezensionen und Kritiken zu aktuellen Büchern und Hörspielen.
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                          Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                          Vielleicht sollten wir uns noch einmal darauf einigen, von welchen Filmen wir eigentlich genau reden...
                          Dann verstehe ich dein Problem allerdings noch viel weniger. Ob man die Herr der Ringe Trilogie oder Gladiator als Meisterwerke bezeichen kann, ist in der Tat fraglich, aber was macht das in dem Fall bitte für einen Unterschied? Die Filme sind IMHO gut, wurden von den Kritikern zurecht gelobt und waren obendrein noch erfolgreich. Jedenfalls kann man beiden ganz sicher nicht vorwerfen, dass sie irgendwie für den Untergang des Kinos verantwortlich sind.

                          Equilibrium ist sowohl bei den Kritikern als auch beim Publikum durchgefallen und war ein riesen Flopp. Dass der von einzelnen ganz gerne mal über den grünen Klee gelobt wird, ist zwar richtig, macht aber kaum etwas, da wohl kaum ein Produzent besonders gerne den Verlierern nacheifern dürfte. Wo ist also das Problem? Die guten Filme haben gut abgeschnitten und der schlechte nicht.

                          Dass du zum aktuellen Star Trek kaum einen Veriss findest ist natürlich richtig, den hat er IMHO aber auch garnicht verdient. Reviews in denen Logiklöcher oder der blasse Bösewicht angesprochen wurden, gab es aber durchaus. Und im Gegensatz zu dir habe ich bei einem Star Trek auch keine anderen Erwartungen als bei jedem x-beliebigen Film. Dazu hat das Franchise in den letzten 40 Jahren viel zu viel dummes Zeug hervorgebracht.

                          Allerdings fällt mir gerade bei diesem Vergleich auf, dass es zu Prä-Blockbuster-Zeiten nicht wirklich üblich war, einen Haufen Geld in Filme zu stecken, die ein völlig grenzdebiles Drehbuch hatten. Das hätte man sich niemals getraut und zwar gerade aus der Angst heraus, damit einen Riesenflop zu landen und in Verruf zu geraten...
                          Und heute kann man mit einem Transformers halt Geld verdienen also wird es gemacht. Und da einige dieser Filme doch ziemlich unterhaltsam sind, kann ich dabei auch erstmal nichts negatives erkennen. Es kann eben jeder die Filme machen, die er für richtig hällt und daran sollte man auch nichts ändern.

                          Du gehst da IMHO einfach auch mit der falschen Annahme heran, dass jeder Film nach den gleichen kriterien Bewertet wird. Wenn ich Transformers gucke, dann weiß ich, dass die Story nichts taugt, die Charaktere nur aus Klischees bestehen und man außer der Action eigentlich alles vergessen kann. Das ist mir aber egal, weil ich das eben wegen der Action gucke. Da ist das Pacing dann einfach wichtiger als irgendwelche Story-Feinheiten.

                          Und letztendlich machst du genau das gleiche mit Avatar. Du freust dich über Interpretationsmöglichkeiten und mehrere Ebenen, blendest dabei aber aus, dass Story, Charaktere und Dialoge eigentlich nicht viel taugen. Spaß scheinst du damit ja trotzdem gehabt zu haben und so geht es anderen leuten eben mit den Transformers oder Star Trek.



                          Mir ist nicht ganz klar, warum es bei dir nur "entweder" - "oder" zu geben scheint. Möglich ist beides und das Eine schließt das Andere nicht aus...
                          Natürlich schließt das eine das andere nicht aus und das sage ich auch garnicht, das eine braucht man aber eben und das andere nicht.
                          Es würde mich auch nicht wundern, wenn zu viel künstlerisches Getue als Risiko gewertet wird. Klar kann man da einen Treffer landen, der aus einen guten Film einen sehr guten macht und dann 50 Millionen mehr einbringt, aber was ist, wenn man den Geschmack der Zuschauer nicht trifft und dadurch 100 Millionen in den Sand setzt? Sowas ist einfach kaum vorherzusagen und wir leben nunmal in einer Zeit, wo es Beratungsfirmen gibt, die Drehbücher auf ihr kommerzielles Potential hin überprüfen und Filmstudios zu irgendwelchen Konzernen gehören, sodass der Chef dann vor allem für eines zu sorgen, eine anständige Dividende.

                          Dabei kann ich auch nichts unethisches erkennen, da ich immernoch der Meinung bin, dass niemand betrogen wird und sich jeder vorher über Kritiken informieren kann. Es läuft einfach so wie immer, was erfolgreich ist wird kopiert. Und wenn die Leute sich mit schlechten Filmen begnügen, dann ist das einfach so. Jeder muss selbst wissen, was er guckt.
                          I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                          - George Lucas

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                            Ich misch mich mal wieder bei euch ein...

                            Ihr seid sehr damit beschäftigt Filme gegeneinander zu stämmen und werdet euch dabei nicht einig, ob ihr nun gerade über den Unterhaltungswert, über die Komplexität der Erzählung und ihre Deutungsebenen, über Interpretationsmöglichkeiten oder Marktplazierungen diskutiert.
                            Wenn man wie "Skeletor" meint, dass dieser und jener Film für den einen funktioniert und für den anderen nicht, er auf einer Ebene letztlich aber immer funktioniert, beschreibt er nichts anderes, als dass jede Produktion auf bestimmte Aspekt reduziert, den Zuschauer beschäftigen kann: Ein interessanter Bereich findet sich immer. Sei es die Machart des Films, die Qualität der Aufnahmen, die Thematik oder nur die Produktionshintergründe und die Bedingungen unter denen der Film enstand usw.

                            Nur stechen Filme selten unter einem Aspekt so deutlich hervor, dass sie nach längerer Zeit in verschiedenster Form als Kulturreferenz auftreten und noch seltener entstehen Filme, die ein gelungenes Gesamtpaket abgeben, um als "Meisterwerke" in die Analen der Filmkunst einzugehen. Ich versuche im Urteil über gut und schlecht, Kinofilme aus möglichst unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und muss zugeben, dass ich schon in meinem ersten Post mit der Auflistung genau das für den Leser nicht ausreichend getan habe.
                            Dennoch kommen genannte Film, trotz guter beachtlicher Einzelleistungen in den genannten Bereichen, aufgrund ihrer Trivialität, diverser Ausfälle und teilweise den Zuschauer verspottender Handlungen bei mir nicht besser weg.

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                              Zitat von killy Beitrag anzeigen
                              Den ganzen Trash weggelassen, liste ich nur mal eben die "Meisterwerke" der letzten Jahre auf:

                              Matrix Revolutions
                              Matrix Reloaded
                              Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
                              Star Wars Episode III - Die Rache der Sith
                              Star Wars Episode II - Angriff der Klonkrieger
                              Star Wars Episode I - Die dunkle Bedrohung
                              Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels
                              Die Bourne Identität
                              Die Bourne Verschwörung
                              Das Bourne Ultimatum
                              Ocean's Eleven
                              Ocean's Twelve
                              Ocean's Thirteen
                              The Fast and the Furious
                              2 Fast 2 Furious
                              The Fast and the Furious: Tokyo Drift
                              Fast & Furious – Neues Modell. Originalteile.
                              Stirb Langsam 4.0
                              Königreich der Himmel
                              Der seltsame Fall des Benjamin Button
                              Band of Brothers
                              Flags of Our Fathers
                              Die Passion Christi
                              Krieg der Welten
                              Mr. & Mrs. Smith
                              Wanted
                              12.000 BC
                              München
                              Sin City
                              A.I.
                              Ray
                              300

                              All diese und noch viele andere Streifen seit Ende der 90er Jahre sind maßlos überbewertete und zum Einschlafen dämliche Machwerke mit groß angelegtem Marketing, welche für ständige Reizüberflutung sorgen. Zu den idiotischen Geschichten drängen sich neben überbrodelnden Effekten meist abgeklatschte, dilettantische Kamerarbeit, hölzerne bis grottenschlechte, jedoch stets überbezahlte Darsteller im Jugendwahn und schlechte Regiearbeit auf.

                              Eine weitere traurige Begleiterscheinung dieser aktuellen "Blockbuster-Ära" ist das ständige Verweisen auf das jeweilige Mammutbudget und den ach so innovativen, maßgeblichen Einsatz von CGI in Form von Dauerwerbung und Making-Ofs, einschließlich Kommentaren von Regisseur, Kameramann und Putzfrau. Für mich haben diese Filme damit nur zur allgemeinen Verblödung der Zuschauer beigetragen und verdienen trotz beachtlicher und doch langweiliger Computereffekte auch aus künstlerischer Sicht keine Erwähnung in jedwedem Filmkanon.

                              Hierbei rede ich von den psychologisch und metaphorisch dichten Klassikern, die ihrerzeit tatsächlich neue Maßstäbe setzten und - komischerweise allen aufgestellten Regeln der heutigen Filmemacher zum Trotz - auch heute noch spannend sind: Filme wie Hitchcocks "Die Vögel", Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum", Scotts "Alien", Krimis wie "In der Hitze der Nacht" oder "Frantic", um nur einige zu nennen.

                              Bei den aktuellen Großmeistern mag ich kaum noch glauben, dass ihre besseren Filme von vor 20 bis 30 Jahren überhaupt auf ihrem eigenen Mist gewachsen sind. Dass ein Georg Lucas für "THX 11338" verantwortlich zeichnet oder Spielberg mal mit "Jaws" den ersten Blockbuster schuf, ist mir mit Blick auf ihre heutigen Produktionen schleierhaft, denn das hieße, dass sie in jungen Jahren u.a. dazu fähig waren glaubwürdige Charaktere zu schaffen und diese auch in Szene setzen konnten.

                              Dass Schwachsinn anhand seiner Zuschauerzahlen immer wieder als epochales Meisterwerk hochgehalten, mangels Alternativen mit preisen überhäuft und regelmäßig unter die Top-100 gewählt wird, obwohl teilweise schon am nächsten Morgen kein Hahn mehr danach kräht, da der ganze Effektkram sich eh nur für den einmaligen Konsum eignet, geht mir absolut auf die Nerven.
                              Der Liste zufolge scheint der erste Teil von Matrix ja ok gewesen zu sein - warum? Schließlich hat Matrix diese angemängelte Effektgeilheit überhaupt erst losgetreten (und direkt 2 Einträge auf deiner Liste bedingt)? Obendrein ist die Liste erstaunlich frei von Tarantino-Machwerken, bei denen sich ja ab "Kill Bill" einige für den Vorwurf "Reizüberflutung" qualifizieren würden?

                              Warum nur der dritte Teil der "Herr der Ringe"-Reihe? Schauspieler und Crew waren in Teil 1 und 2 identisch, Änderungen/Streichungen an der Story zum Anpassen ans Medium "Film" wurden auch in den ersten beiden Teilen schon durchgeführt (zB Tom Bombadil) - wo war der gravierende Schnitt/Abfall für dich zwischen Teil 3 und den beiden anderen Teilen? "Ab der Hälfte des zweiten Teils ein Martyrium", aber warum kommt der zweite Teil dann nicht mit auf die Liste? Es muß doch irgendein Stichwort geben, daß den dritten Teil so deutlich qualifiziert, oder ist es wirklich nur die Länge?

                              Die "idiotische Geschichte" läßt sich einem Film übrigens nur dann vorwerfen, wenn diese Geschichte extra für den Film gemacht wurde (Drehbuch ohne Romanvorlage o.Ä.) - mindestens 4 Einträge in deiner Liste wurden aber für ein anderes Medium entworfen. Unsorgfältige Recherche oder einfach Freund verallgemeinender Formulierungen?
                              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                              "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                              Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                                Zitat von Skeletor Beitrag anzeigen
                                "Inception" und "Avatar" funktionieren bei dir ja auch, während "Star Trek" bei mir funktioniert.
                                Mit anderen Worten Geschmackssache .

                                Auf Grund der mangelnden Logik und des SEHR blassen Schurken finde ich im Übrigen auch, dass "Avatar" und "Inception" MEILEN über dem eher durchschnittlichen "Star Trek" angesiedelt sind. Auch hat "Avatar" zumindest ne Botschaft und war in Sachen Effekten einzigartig (auch emotional vermochte mich der Film weitaus mehr als "Star Trek" mitzureißen, wenn ich z.B. die Zerstörung des Na'vi-Dorfes mit der Zerstörung Vulkans vergleiche), während "Inception" mit einer originelle Story und etwas Komplexität aufwarten kann. "Star Trek" ist hier weitaus standardmäßiger als normale Action-Komödie gestrickt.

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