Als "Kind der Nibelungen" (gebürtiger Wormser ) konnte ich es mir nicht nehmen lassen, zu dem TV-Ereignis einen Thread zu eröffnen. Natürlich in Spannung darauf, was uns da erwartet. Mit den Nibelungen-Festspielen (2003 in Worms), an den u.a. Mario Adorf mit gewirkt hat, wird man das TV-Event sicherlich nicht messen können. Was aber nicht bedeutet, dass der Film nicht gut wird.
Worum gehts in der Nibelungen-Sage?
"Uns sind in alten Mären Wunder viel gesagt von Helden, reich an Ehren, von Kühnheit unverzagt, von Freude und Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen, von kühner Recken Streiten mögt ihr Winder hören sagen" (Beginn des Nibelungen-Lieds aus dem 13. Jahrhundert, das etwa hat 39 Strophen... naja, aber die kenne ich nicht alle auswendig. ).
Königsohn Siegfried (im Film gespielt von Benno Fürmann) tötet einen Drachen namens Fafnir und gelangt somit in den Besitz des Schatzes der Nibelungen. Mit dem Baden im Blut des Drachens erlangt er Unsterblichkeit, die jedoch durch ein Ahorn-Blatt auf dem Rücken geschwächt wird.
Siegfried wirbt um Kriemhild (Alicia Witt), die Schwester der Burgunderkönige Gunther, Gernot und Giselher. Er erkämpft sich sich, nachdem er mit der Hilfe einer Tarnkappe die Rolle Gunthers übernimmt und an dessen Stelle in Kampfspielen Brünhild (Kristianna Loken), die Königin von Island, überwunden hat.
Als Brünhild von Kriemhild jedoch diesen Betrug erfährt, veranlasst sie Hagen (Julian Sands) Siegfried auf einer Jagd zu töten...
Fortlauf der Sage
Da mir nicht bekannt ist, in wie weit der Film die Sage abdeckt, möchte ich folgendes dazu sagen:
SPOILER
Nibelungen-Sage: Hintergrund
"Nibelungen" (zusammenhängend mit Nebel) ist der germanische Name für die dämonischen Besitzer eines großen Horts, der von einem Zwerg namens Alberich gehütet wird. Aber auch die Burgunder, einem Volkstamm am Rhein, werden in der germanischen Sprache "Nibelungen" genannt.
Im Nibelungenlied erfährt man, dass die Burgunder deshalb Nibelungen genannt wird, weil nach dem Tode Siegfrieds der Goldhort an die Burgunderkönige übergeht und diese nun selbst so genannt werden.
Die Sage gründet - zumindest auf im zweiten Abschnitt (siehe Spoiler) - auf geschichtlichen Tatsachen: die Vernichtung der burgundischen Reiches am Rhein durch die Hunnen 436 und dem Tode Attilas 453; in der Nacht seiner hochzeit mit Ildico, einer Germanin.
Ursprünglich rächte Kriemhild den Tod ihrer Brüder an König Etzel (älteres Atlilied), der ihre Geschwister durch deren Gier an dem Nibelungenschatz auf seinen Hof lockte und jene somit in einen Hinterhalt liefen.
Für die Handlung im ersten Abschnitt (Siegfried und Brünhild) sind dagegen nur sehr schwer geschichtliche Tatsachen nachzuweisen. Dafür werden aber die mythischen und märchenhafte Züge dieser Sage geltend gemacht.
Während des Nationalsozialismus wurden die Nibelungen als Hohelied der bedingungslosen Gefolgschaftstreue zu einem Führer missbraucht, nachdem sie schon in der Folgezeit der hochmitteralterlichen Dichtung im Volkstum missverstanden wurden.
Fürst von Bülow prägte zudem in seiner Reichtagsrede vom 29.3.1909 für die unverbrüchliche Bündnistreue zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn ein Schlagwort: die Nibelungentreue.
Die Nieder- und Abschriften der Nibelungensage:
Es gibt einige Handschriften der Nibelungensage. Die drei wichtigsten jedoch sind eine aus Hohenems (jetzt in München), eine in St. Gallen (die kürzeste und dem Original am nächsten kommende) und eine weitere, ebenfalls aus Hohenems (jetzt Donaueschingen), die längste und am meisten höfisch umgestaltetste Fassung. Alle drei stammen jedoch aus dem späten 13. Jahrhundert.
Die überlieferte, verbindliche Form ist das Nibelungenlied, das von einem österreichischen Dichter im Umkreis des Bischofs Wolfger von Passau 1198 bis 1204 in zeitgenössische höfische Poesi bearbeitete.
Worum gehts in der Nibelungen-Sage?
"Uns sind in alten Mären Wunder viel gesagt von Helden, reich an Ehren, von Kühnheit unverzagt, von Freude und Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen, von kühner Recken Streiten mögt ihr Winder hören sagen" (Beginn des Nibelungen-Lieds aus dem 13. Jahrhundert, das etwa hat 39 Strophen... naja, aber die kenne ich nicht alle auswendig. ).
Königsohn Siegfried (im Film gespielt von Benno Fürmann) tötet einen Drachen namens Fafnir und gelangt somit in den Besitz des Schatzes der Nibelungen. Mit dem Baden im Blut des Drachens erlangt er Unsterblichkeit, die jedoch durch ein Ahorn-Blatt auf dem Rücken geschwächt wird.
Siegfried wirbt um Kriemhild (Alicia Witt), die Schwester der Burgunderkönige Gunther, Gernot und Giselher. Er erkämpft sich sich, nachdem er mit der Hilfe einer Tarnkappe die Rolle Gunthers übernimmt und an dessen Stelle in Kampfspielen Brünhild (Kristianna Loken), die Königin von Island, überwunden hat.
Als Brünhild von Kriemhild jedoch diesen Betrug erfährt, veranlasst sie Hagen (Julian Sands) Siegfried auf einer Jagd zu töten...
Fortlauf der Sage
Da mir nicht bekannt ist, in wie weit der Film die Sage abdeckt, möchte ich folgendes dazu sagen:
SPOILER
Nibelungen-Sage: Hintergrund
"Nibelungen" (zusammenhängend mit Nebel) ist der germanische Name für die dämonischen Besitzer eines großen Horts, der von einem Zwerg namens Alberich gehütet wird. Aber auch die Burgunder, einem Volkstamm am Rhein, werden in der germanischen Sprache "Nibelungen" genannt.
Im Nibelungenlied erfährt man, dass die Burgunder deshalb Nibelungen genannt wird, weil nach dem Tode Siegfrieds der Goldhort an die Burgunderkönige übergeht und diese nun selbst so genannt werden.
Die Sage gründet - zumindest auf im zweiten Abschnitt (siehe Spoiler) - auf geschichtlichen Tatsachen: die Vernichtung der burgundischen Reiches am Rhein durch die Hunnen 436 und dem Tode Attilas 453; in der Nacht seiner hochzeit mit Ildico, einer Germanin.
Ursprünglich rächte Kriemhild den Tod ihrer Brüder an König Etzel (älteres Atlilied), der ihre Geschwister durch deren Gier an dem Nibelungenschatz auf seinen Hof lockte und jene somit in einen Hinterhalt liefen.
Für die Handlung im ersten Abschnitt (Siegfried und Brünhild) sind dagegen nur sehr schwer geschichtliche Tatsachen nachzuweisen. Dafür werden aber die mythischen und märchenhafte Züge dieser Sage geltend gemacht.
Während des Nationalsozialismus wurden die Nibelungen als Hohelied der bedingungslosen Gefolgschaftstreue zu einem Führer missbraucht, nachdem sie schon in der Folgezeit der hochmitteralterlichen Dichtung im Volkstum missverstanden wurden.
Fürst von Bülow prägte zudem in seiner Reichtagsrede vom 29.3.1909 für die unverbrüchliche Bündnistreue zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn ein Schlagwort: die Nibelungentreue.
Die Nieder- und Abschriften der Nibelungensage:
Es gibt einige Handschriften der Nibelungensage. Die drei wichtigsten jedoch sind eine aus Hohenems (jetzt in München), eine in St. Gallen (die kürzeste und dem Original am nächsten kommende) und eine weitere, ebenfalls aus Hohenems (jetzt Donaueschingen), die längste und am meisten höfisch umgestaltetste Fassung. Alle drei stammen jedoch aus dem späten 13. Jahrhundert.
Die überlieferte, verbindliche Form ist das Nibelungenlied, das von einem österreichischen Dichter im Umkreis des Bischofs Wolfger von Passau 1198 bis 1204 in zeitgenössische höfische Poesi bearbeitete.
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