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The Village / Das Dorf

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    #31
    Der Film ist wirklich gut, man denkt wirklich das die Monster im Wald echt sind, und dann sind sie es doch nicht und es kommt noch seltsamer.
    Leider konnte mich das Ende nicht wirklich überraschen, da ich so ein ähnliches Scenario schon in einer Fernsehserie sah

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      #32
      Ich habe den Film jetzt am letzten Sonntag gesehen. Ich muss sagen, ich war schon recht enttäuscht. Von Shyamalans letzten drei Filme (Sixth Sense, Unbreakable, Signs) war ich schon sehr angetan und haben mir wirklich gut gefallen.

      Aber bei "The Village" fehlte einfach die Spannung. Schock-Momente waren kaum (eigentlich nur einmal) vorhanden. Und die Auflösung war auch nicht so wirklich der Hammer. Dass der Film in der Gegenwart spielt, habe ich mir bereits in dem Moment gedacht, als der Vater Ivy über die Unaussprechlichen aufklärt. Dass sie dann auf ihrem Weg tatsächlich einem der Monster begegnet, hat einen großen Fehler gehabt: Der Angreifer sah exakt so aus, wie eines der Kostüme aus dem Schuppen. Ein echter Unaussprechlicher hätte nicht genau so ausgesehen.
      Und das oben erwähnte Glashaus ist mir auch unangenehm aufgefallen.

      Fazit: Die - ohnehin nicht massig vorhandene - Spannung war spätestens ab der Hälfte des Films komplett draußen. Ein schwacher Film - nicht nur für Shyamalan-Verhältnisse.
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        #33
        Ja naja, ich fand ihn auch schon schlechter als die drei Vorgänger...aber muss auch sagen, daß ich die Liebesgeschichte, die ja hier eindeutig im Mittelpunkt der Handlung stand sehr anrührend in Szene gesetzt fand...Phoenix und Bryce Dallas Howard haben da echt gute Arbeit geleistet...auch Adrian Brody als dummer idiotischer Arsch fand ich sehr gut...

        Spannungsmomente und so waren wirklich weniger und die Auflösung fand ich irgendwie auch erschrekend lahm...man is da einfach mehr gewohnt gewesen...

        Dennoch in meinen Augen kein schlechter Film

        6-7/10*
        Zuletzt geändert von notschefix; 02.01.2008, 16:20.
        "Also wahrscheinlich werde ich heute abend defnitiv nicht zurückschreiben können..."
        "Da werd' ich vielleicht wahrscheinlich ganz sicher möglicherweise definitiv mit klarkommen."

        Member der NO-Connection!!

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          #34
          Also ich fand den Film eigentlich ziemlich gut. Vor allem weil das Ende völlig unerwartet kommt. Also ich würd ihn mal gleich gut wie Signs einschätzen der mir auch recht gut gefallen hat. Kann eigentlich nicht verstehen wieso der Film hier so schlecht davon kommt
          "Inter Arma Enim Silent Leges"

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            #35
            Hab mir den Film auf DVD besorgt und finde ihn sehr gut. Dazu muss ich sagen, dass mir dieser Film auch nicht als Horror- oder Gruselfilm angepriesen wurde, sondern als ein Film der zum Nachdenken anregen soll mit ein paar herzfrequenzerhöhenden Einlagen. Und diese Voraussagen hat er voll und ganz erfüllt. Auch nach mehrmaligem Anschauen fährt mir noch der Schreck in die Glieder, wenn Noah im Kostüm der Unaussprechlichen durch den Wald hinter Ivy her hetzt. Auch das Ende fand ich sehr beeindruckend und die Auflösung, dass der Film eigentlich fast in der Gegenwart spielt, fand ich sehr gelungen. Es hat mich doch zum Nachdenken angeregt, welchen Verlust die "Ältesten" erlitten haben, um selbst das Leben der Ihnen am nächsten stehenden Personen auf´s Spiel zu setzen, um der sogenannten "modernen" Welt zu entfliehen. Im Film ist ja die Rede davon, dass ein Mitglied der Ältesten seine Frau und Kinder (oder ein Kind) verloren hat durch mangelnde medizinsche Versorgung und den selbst auferlegten Beschränkungen.

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              #36
              Ich mag den Film sehr gerne und ich muss sagen, dass ich mich im Kino bis zur Auflösung, wer die Unaussprechlichen sind, ziemlich gegruselt habe - ich besitze die DVD und schau mir den Film hin und wieder sehr gerne an - und der Soundtrack ist auch großartig.
              "You´re not lost, just misplaced."
              ~Maximilian Arturo, Sliders~

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                #37
                Es hat mich doch zum Nachdenken angeregt, welchen Verlust die "Ältesten" erlitten haben, um selbst das Leben der Ihnen am nächsten stehenden Personen auf´s Spiel zu setzen, um der sogenannten "modernen" Welt zu entfliehen. Im Film ist ja die Rede davon, dass ein Mitglied der Ältesten seine Frau und Kinder (oder ein Kind) verloren hat durch mangelnde medizinsche Versorgung und den selbst auferlegten Beschränkungen.
                Genau das fand ich auch ziemlich interessant. Wie sie dann alle erzählen was ihnen oder ihren Lieben zugestoßen ist
                "Inter Arma Enim Silent Leges"

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                  #38
                  Als wir damals ins Kino gingen, erwarteten wir einen Gruselfilm, denn als solcher wurde er per Trailer angekündigt.

                  Was dann kam, enthielt keine einzige gruselige Szene. Die einzige Szene, in der wir uns ein bisschen erschreckt haben, war, als das blinde Mädchen gegen Ende beinahe in dieses Loch im Wald fällt - das war's.

                  Der Film erinnerte mich vielmehr an eine Folge aus der Twilight Zone oder aus ähnlichen TV-Serien. Er kam mir seltsam wirr und strange vor und ob ihr es glaubt oder nicht: Ich habe relativ früh erraten, dass es sich bei diesem Dorf um eine von der modernen Zivilisation abgeschottete Gemeinde handelt.

                  Denn warum sonst sollten die Erwachsenen diese Monster erfinden? Doch nur, um die Kinder brav beisammen zu halten und nicht herumstreunen zu lassen. Und was sollen sie nicht finden? Na? Was gibt es denn da für Erklärungen, wenn man sich angewöhnt hat bei bei Shyamalan solche "überraschenden" Wendungen am Ende zu antizipieren?

                  Jedenfalls gingen wir kopfschüttelnd aus dem Kino und haben noch tagelang unsere Kollegen veräppelt, indem wir verschwörerisch von den "Unaussprechlichen" geraunt haben: "Das waren bestimmt die Unaussprechlichen", sagten wir, als der Fotokopierer kaputt war, usw...

                  Shyamalan hatte mit "The Sixth Sense" stark angefangen und dann deutlich nachgelassen. Die Luft ist meines Erachtens bei ihm raus. Er ist eben doch kein neuer Hitchcock, wie viele Leute leichtfertig behaupteten.

                  Gruß,

                  Frank
                  "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                  "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
                  (George Orwell)

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                    #39
                    Ach ja, mein alter Thread...

                    Was mir an diesem Shyamalan-Film eigentlich recht gut gefällt ist, dass hier gewissermaßen mal der Spieß umgedreht wird.
                    In den drei Vorgängern brach immer die Fantastik über die Realität hinein.
                    Diesmal zeigte uns der Regisseur eine scheinbar fantastische Geschichte, die von der Realität eingeholt wurde.
                    Ich glaube, dass dies auch irgendwie der Grund für viele negativen Reaktionen ist. So etwas kann der Genre-Fan eben schlechter schlucken.

                    Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                    Er ist eben doch kein neuer Hitchcock, wie viele Leute leichtfertig behaupteten.

                    Gruß,

                    Frank
                    Negative Kritik an Shyamalan kann ich durchaus verstehen.
                    Ich denke auch, dass es die Schuld von Shyamalan selbst ist. Er hat sich ja nicht nur auf einen Stil, sondern auch auf ein bestimmtes Konzept festgelegt und inziniert sich dabei immer wieder selbst in Nebenrollen.
                    Man könnte meinen, er versuche mit "Gewalt" ein zweiter Hitchcock zu werden. Allerdings waren Hitchcocks Cameos unaufdringlich, originell und witzig, wobei Shyamalans Auftritt in "Signs " schon fast ein bisschen peinlich war. Generell wirken seine Cameos irgendwie zu gewollt.
                    ...und aus immer demselben Film-Konzept wird eben auch schnell mal immer die gleiche Leier.

                    Gruß, succo
                    Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                      #40
                      Shyamalan ist für mich in erster Linie ein Künstler, der es versteht, seine eigenen Geschichten in phantastischen Bildern zu erzählen und dabei eine ganz besondere Atmosphäre aufkommen zu lassen.

                      Gerade "The Village" ist mein Lieblingsfilm von ihm. Ich finde ihn spannend, intensiv und an keiner Stelle einfach abgefilmt, sondern immer gewissermaßen komponiert. Für mich kam die Wendung am Ende überraschend und es hat, was vielen Filmen heutzutage abgeht, zum Nachdenken angeregt.

                      Es gibt in meinen Augen wenige Regiesseure, die die Kinoleinwand zur Umsetzung einzigartiger künstlerischer Visionen nutzen und Shyamalan ist für mich eines dieser Ausnahmetalente. Seine Filme tragen seine ganz besondere Handschrift und er beschäftigt sich gern mit für ihn typischen Themen, allerdings immer wieder aus neuen Blickwinkeln.

                      So gesehen würde ich ihn auch weniger in der Tradition eines Alfred Hitchcock sehen, den ich persönlich, als individuellen Künstler, für völlig überbewertet halte und dem ich allenfalls bescheinigen würde, ein perfekter Handwerker gewesen zu sein. Shyamalan ist meiner Meinung nach weit mehr als das.

                      Wenn man schon unbedingt Vergleiche anstellen muss, würde ich sein bisheriges Werk wohl eher in eine Reihe stellen mit Visionären wie Mario Bava, Terry Gilliam, Baz Luhrmann oder Tim Burton. Da ist es in meinen Augen besser aufgehoben und muss sich auch nicht dahinter verstecken.

                      Warum sich so viele Leute darauf eingeschossen haben, alles, was der Mann seit "The 6th Sense" ins Kino gebracht hat, sofort in der Luft zu zerreißen, ist mir ein absolutes Rätsel. Für mich stehen seine Filme für Individualität und Mut zur Innovation. Wo findet man das heute schon noch?

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                        #41
                        Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
                        So gesehen würde ich ihn auch weniger in der Tradition eines Alfred Hitchcock sehen, den ich persönlich, als individuellen Künstler, für völlig überbewertet halte und dem ich allenfalls bescheinigen würde, ein perfekter Handwerker gewesen zu sein. Shyamalan ist meiner Meinung nach weit mehr als das.
                        Klar, Hitchcock ist ja auch nur einer der maßgeblichen Schöpfer des Kinos, wie wir es heute kennen

                        Aber tröste dich: Du bist nicht der Erste und auch nicht der Einzige, der Hitchcock mangels genauerer Kenntnis der Filmgeschichte unterschätzt

                        Abgesehen davon: Ein Filmemacher, der sein Handwerk nicht ordentlich beherrscht, bringt auch keine herausragenden Filme zustande - da mag er noch so genial oder visionär sein.

                        Wenn man schon unbedingt Vergleiche anstellen muss, würde ich sein bisheriges Werk wohl eher in eine Reihe stellen mit Visionären wie Mario Bava, Terry Gilliam, Baz Luhrmann oder Tim Burton. Da ist es in meinen Augen besser aufgehoben und muss sich auch nicht dahinter verstecken.
                        Zunächst mal sagt Shyamalan selber, dass Hitchcock sein großes Vorbild ist, das wollen wir mal festhalten. Du findest Statements und Kommentare von ihm im Bonusmaterial auf DVDs von Hitchcock-Filmen.

                        Und wenn du mich fragst, wer in den letzten 20 Jahren der innovativste Regisseur war, dann komme ich so ziemlich als einziges auf Quentin Tarantino. Aber auch der tut sich mittlerweile schwer, weil das Medium Film momentan so ausgereift ist, dass man nicht mehr viel Neues dazu beitragen kann.

                        Nicht jeder Exzentriker ist auch ein Visionär und nicht alles, was schräg ist, ist eine Innovation. Dass Terry Gilliam oder Tim Burton gute Regisseure sind, steht außer Frage. Beide haben aber auch schon richtig schlechte Filme gedreht. Aber nenne doch mal konkrete Beispiele, worin sie deiner Meinung nach wegweisend sind und inwiefern sie das Kino beeinflusst haben.

                        Warum sich so viele Leute darauf eingeschossen haben, alles, was der Mann seit "The 6th Sense" ins Kino gebracht hat, sofort in der Luft zu zerreißen, ist mir ein absolutes Rätsel. Für mich stehen seine Filme für Individualität und Mut zur Innovation. Wo findet man das heute schon noch?
                        Worin genau liegt denn für dich diese Innovation? Was genau macht Shyamalan, das nicht andere vor ihm schon so gemacht haben?

                        Er hat bisher nur einen wirklich guten Film gemacht und das ist nun mal "The Sixth Sense".

                        Er hat es in diesem Film allein durch geschickte Visualisierung geschafft, dass man dermaßen auf den Holzweg geschickt wird, dass man das Ende nicht errät. Aber die Hinweise waren vorhanden: Man kann sich den Film nochmals anschauen und wird erkennen, dass alle Hinweise klar und deutlich vorhanden waren - sie liegen ausgebreitet vor einem.

                        Man wurde jedoch mittels trickreicher Erzähltechnik und Bildsprache so geschickt davon abgelenkt, dass man sie nicht wahrgenommen hat. In "The Sixth Sense" spielte Shyamalan mit völlig offenen Karten und trotzdem wurde man an der Nase herumgeführt. Das war in der Tat ein psychologisches Spielchen mit dem Publikum, das eines Hitchcock würdig war.

                        Bei all seinen anderen Filmen hat er das jedoch nicht mehr geschafft. Das liegt vor allem daran, dass das überraschende Ende entweder willkürlich und ohne vorherige Hinweise erfolgte ("Unbreakable", "The Village") oder dass es krampfhaft herbeigezwungen und hanebüchen wirkte ("Signs").

                        Und über "Lady in the Water" breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens aus.

                        "The Village" ist ein durchschnittlicher Film, dem man ein überraschendes Ende aufgepfropft hat, ohne dass der Zuschauer die Möglichkeit hatte, dieses mittels vorheriger Hinweise zu antizipieren (erraten konnte man es aber trotzdem).

                        Im Gegensatz zu "The Sixth Sense" hat Shyamalan bei "The Village" mit verdeckten Karten gespielt, hat also genau das Gegenteil getan. Da ist nichts Raffiniertes dran - man kann an jeden Film ein völlig unerwartetes Ende setzen und dann sagen: "April, April, ich habe euch reingelegt." Das ist keine Kunst.

                        Auch beim erneuten Anschauen von "The Village" erschließen sich einem keine neuen Erkenntnisse. Es gibt keine Aha-Effekte und die gewählte Farbsymbolik (rot/gelb) hat im Gegensatz zu "The Sixth Sense" keinerlei Bedeutung, sondern wurde offensichtlich willkürlich gewählt. Es hätte auch rot/grün oder blau/pink sein können.

                        Außerdem weist der Film große dramaturgische Schwächen auf - vor allem gegen Ende: Das Publikum weiß oder erahnt zu früh, dass das mit den Monstern alles nur ein Mummenschanz ist. Da hätte man bis zuletzt die Spannung aufrechterhalten und das Erzähltempo steigern müssen - so dass der Zuschauer keine Gelegenheit hat sich zu fragen, was das Ganze eigentlich soll. Der Spannungsaufbau wird aber immer wieder ausgebremst.

                        Man hätte es folgendermaßen machen müssen:

                        - Die Monster im Film über konsequent als Monster in Erscheinung treten lassen (nicht nur einmal) und dabei mehr Horror-Momente einfügen, ohne freilich irgendwelche Opfer zu fordern. Außerdem den Eindruck vermeiden, die Eltern wüssten mehr über die Monster, als sie zugeben. Man muss dem Publikum glaubhaft machen, dass auch die Eltern wirklich Angst haben und nicht nur so tun, als ob.
                        - Den Vater gegen Ende seiner blinden Tochter NICHT erklären lassen, dass das alles nur Mummenschanz der Erwachsenen ist, sondern sie im Glauben losziehen lassen, dass sie bestimmt nicht angegriffen wird, weil sie ja tugendhaft und rein ist.
                        - Dann im Wald den Angriff des Monsters zeigen und wie das Mädchen ihn in das Loch lockt.
                        - Dann zeigen, wie sie schließlich über die Mauer klettert und auf den Jeep trifft - und JETZT in mehreren Schnitten zu den Erwachsenen und zum Gesicht des in der Grube liegenden, als Monster verkleideten Jungen die Geschichte auflösen.

                        Die Kunst des Suspense ist es, den Zuschauer zu manipulieren, ihn abzulenken und zu beschäftigen, ihn gar nicht erst zum Nachdenken kommen zu lassen und ihn dann zu überraschen.

                        Das hat bei "The Sixth Sense" geklappt. Bei "The Village" nicht, weil der Film Längen hat, die das Tempo rausnehmen, weil der Zuschauer dadurch zuviel Zeit zum Grübeln hat und weil es dadurch Shyamalan nicht geschafft hat, einen Spanungsbogen aufzubauen, der bis zum Ende durchhält. Wahrscheinlich könnte man durch einen anderen Schnitt und vor allem durch ein anderes Schnitttempo den Film viel spannender machen.

                        Ich halte daher Shyamalan noch nicht mal für einen besonders geschickten Handwerker. Auch seine Kameraführung wirkt mitunter dilletantisch - vor allem bei "Lady in the Water".

                        Er ist meiner Meinung nach ein typischer Vertreter der Sorte Mensch, die einmal eine gute Idee hatten und dann erfolglos immer wieder versuchen, daran anzuknüpfen, mit dem einzigen Ergebnis, dass sie sich selber entzaubern.

                        Gruß,

                        Frank
                        Zuletzt geändert von Laserfrankie; 04.01.2008, 19:00.
                        "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                        "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
                        (George Orwell)

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                          #42
                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Klar, Hitchcock ist ja auch nur einer der maßgeblichen Schöpfer des Kinos, wie wir es heute kennen

                          (...)

                          Abgesehen davon: Ein Filmemacher, der sein Handwerk nicht ordentlich beherrscht, bringt auch keine herausragenden Filme zustande - da mag er noch so genial oder visionär sein.
                          Dem habe ich auch in keiner Weise widersprochen. Ein guter Handwerker ist ein guter Handwerker. Das war von mir keinesfalls negativ gemeint.


                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Zunächst mal sagt Shyamalan selber, dass Hitchcock sein großes Vorbild ist, das wollen wir mal festhalten.
                          Von mir aus darf Hitchcock gerne Shyamalans Vorbild sein, nur sehe ich in ihm eben weit mehr als einen Hitchcock - Klon, was daran liegen mag, dass ich bei bestimmten Filmen weniger alleine am Spannungsaufbau interessiert bin, sondern an einer besonderen Ästhetik, die mich anspricht und einer Geschichte, die mich auch emotional erreicht. So gesehen verbinde ich ganz persönlich Shyamalans Filme eher mit denen der aufgezählten Regiesseure. Was M. Night Shyamalan selbst in seinen Filmen sieht muss auch nicht zwangsläufig deckungsgleich mit dem sein, was ich als Zuschauer darin finde.

                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Nicht jeder Exzentriker ist auch ein Visionär und nicht alles, was schräg ist, ist eine Innovation. Dass Terry Gilliam oder Tim Burton gute Regisseure sind, steht außer Frage. Beide haben aber auch schon richtig schlechte Filme gedreht. Aber nenne doch mal konkrete Beispiele, worin sie deiner Meinung nach wegweisend sind und inwiefern sie das Kino beeinflusst haben.
                          Der Einfluss den bestimmte Stile auf die Entwicklung des Kinos haben ist für meinen persönlichen Eindruck ehrlich gesagt vollkommen zweitrangig. Kunst - wie ich sie verstehe - ist ohnehin nicht reproduzierbar. Ob und wieviele Regiesseure sich in Zukunft an Burton oder Gilliam orientieren werden, wird sich zeigen.

                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Worin genau liegt denn für dich diese Innovation? Was genau macht Shyamalan, das nicht andere vor ihm schon so gemacht haben?
                          Er macht Filme, in denen ich mich selbst entdecken kann.Das ist in meinen Augen der Inbegriff aller Ästhetik und die ist mir eben einfach wichtiger als der Spannungsaufbau oder die Manipulation des Publikums.

                          Natürlich hat jeder ein anderes ästhetisches Empfinden. Wenn man mal bei Hitchcock bleibt - "Die Vögel" bringt in mir nicht das geringste zum Klingen und für mich wird dieser Film, so wegweisend er für das Kino auch gewesen sein mag, immer völlig sinnfrei und langweilig bleiben. Andere sehen darin eben etwas, das mir verborgen bleibt. So etwas ist Geschmackssache und Shyamalan trifft nun einmal meinen Geschmack, indem seine Filme in mir etwas ansprechen, das ich zu mir selbst in Bezug setzen kann.

                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Und über "Lady in the Water" breiten wir mal lieber den Mantel des Schweigens aus.
                          "Lady in the Water" ist für mich zunächst einmal eine großartige Geschichte, die mir auch in ihrer Visualisierung sehr gut gefallen hat. Ich möchte diverse dramaturgische Schwächen hier keinesfalls unter den Tisch kehren, denn man hätte hier sicher das eine oder andere besser machen können, aber ein Himbeeren - Kandidat ist er meines Erachtens deshalb noch lange nicht, zumal ich der Story wegen, die ich durchaus für originell halte, auch gerne geneigt bin, über solche Dinge hinweg zu sehen.

                          Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                          Er ist meiner Meinung nach ein typischer Vertreter der Sorte Mensch, die einmal eine gute Idee hatten und dann erfolglos immer wieder versuchen, daran anzuknüpfen, mit dem einzigen Ergebnis, dass sie sich selber entzaubern.
                          Für mich ist er ein Künstler und ich mag seine Ideen und deren filmische Umsetzungen. Mir gefällt seine Bildersprache, ich bin fasziniert von seinen Geschichten und mich spricht an, was er zu sagen hat.

                          "The Village" ist in meinen Augen sein bisher bester Film und ich persönlich fand ihn spannend, interessant, intelligent und äußerst ästhetisch.

                          Letztendlich ist das natürlich alles Geschmackssache, aber dieses ewige Schlechtreden hat der Mann meiner Meinung nach einfach nicht verdient.

                          Kommentar


                            #43
                            Ich rede ihn nicht schlecht - nur im Gegensatz zu dir gehe ich objektiv an die Sache ran.

                            Immerhin hast du nun klargemacht, dass das Ganze bei dir auf persönlichem Empfinden beruht und nicht auf sachlicher Analyse.

                            Damit weichst du zwar meinen konkreten Fragen aus aber gut, das kann ich so akzeptieren.

                            Und was "Die Vögel" angeht: Da hast du ausgerechnet Hitchcocks rätselhaftesten, metaphorischsten und am schwersten zu verstehenden Film als Beispiel rausgepickt. "Die Vögel" ist eine Metapher über zwischenmenschliche Beziehungen. Der Film ist mehr Lyrik, als Belletristik. Wenn wir darüber nun reden wollten, dann wäre das so, als wollten wir über klassische Musik reden und fingen statt bei Bach bei Strawinsky an

                            Nochmal zu "Lady in the Water": Die Story des Films ist noch ganz ok, wenn auch etwas holprig erzählt. Was mir an dem Film überhaupt nicht gefallen hat, war die Kameraführung. Wenn das Absicht war und davon gehe ich mal aus, so hat Shyamalan einige der grundlegenden, handwerklichen Regeln des Mediums Film bewusst missachtet.

                            Meine Hauptkritik an Shyamalan ist aber, dass er es meiner Meinung nach meistens nicht schafft, glaubwürdige Charaktere zu entwickeln, mit denen sich das Publikum identifizieren kann. Bei "Signs" z.B. agieren die Hauptfiguren wie von der Welt entrückte Autisten, die alle einen an der Marmel haben.

                            Und zu "The Village" habe ich eigentlich schon alles gesagt. Der Film ist nicht wirklich schlecht aber eben auch nicht wirklich gut.

                            Persönlich finde ich es seltsam, dass viele Shyamalan-Anhänger nicht dazu in der Lage sind, mit Kritik an ihrem "Filmgott" sachlich umzugehen. Aber das haben sie mit allen Fans gemeinsam

                            Gruß,

                            Frank
                            Zuletzt geändert von Laserfrankie; 04.01.2008, 19:55.
                            "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
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                            (George Orwell)

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                              #44
                              Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                              ....die gewählte Farbsymbolik (rot/gelb) hat im Gegensatz zu "The Sixth Sense" keinerlei Bedeutung, sondern wurde offensichtlich willkürlich gewählt. Es hätte auch rot/grün oder blau/pink sein können.
                              Naja, das stimmt nun nicht ganz. Rot als Negativ-Farbe macht auf jeden Fall Sinn. Rot ist schließlich die Farbe des Blutes.
                              Rot ist schrecklich, Blut ist schrecklich, Gewalt ist schrecklich - So haben sie ihre Gemeinde geschützt.

                              ...zumindest wenn ich mich recht erinnere. Ich habe den Film seit meinem Kinobesuch damals nicht mehr gesehen.

                              Gruß, succo
                              Ich blogge über Blogger, die über Blogger bloggen.

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                                #45
                                Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                                Ich rede ihn nicht schlecht - nur im Gegensatz zu dir gehe ich objektiv an die Sache ran.

                                Immerhin hast du nun klargemacht, dass das Ganze bei dir auf persönlichem Empfinden beruht und nicht auf sachlicher Analyse.
                                Ich will jetzt einer formalen Analyse keinesfalls ihre Wichtigkeit und Berechtigung absprechen, aber Kunst ausschließlich nach diesen Kriterien zu beurteilen greift mir persönlich doch ein bischen zu kurz.

                                Nach rein objektiven Kriterien muss ich natürlich sagen, dass z.B. "Unbreakable" einen viel zu langatmigen Spannungsaufbau hat und dass "Lady.." über Szenen verfügt, die die eigentliche Dramaturgie der Geschichte in ihrem Fluss behindern. Dennoch ergibt so etwas für mich unterm Strich nicht automatisch einen schlechten Film, solange er sozuagen im Ausgleich andere Dinge zu bieten hat, die mich ganz persönlich ansprechen.

                                Bei "Signs" und "The Village" habe ich aber ehrlich gesagt auch rein handwerklich gesehen nichts auszusetzen, wenn man mal bei ersterem von diesem wirklich etwas ärgerlichen Logikloch mit dem Wasser absieht.

                                Besonders "The Village" hat in meinen Augen einen sorgfältig durchgeplanten Aufbau, den ich sehr spannend fand. Ich habe hier nicht das Mindeste auszusetzen und habe auch den sogenannten "Plot - Twist" nicht erraten, den so viele Leute offensichtlich fanden.


                                Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                                Meine Hauptkritik an Shyamalan ist aber, dass er es meiner Meinung nach meistens nicht schafft, glaubwürdige Charaktere zu entwickeln, mit denen sich das Publikum identifizieren kann. Bei "Signs" z.B. agieren die Hauptfiguren wie von der Welt entrückte Autisten, die alle einen an der Marmel haben.
                                An Identifikationsmöglichkeiten fehlt es mir bei Shyamalans Filmen jetzt eigentlich nicht, aber das empfindet sicher jeder anders. Man kann ihm natürlich durchaus nachsagen, dass ihn die Story und ihre Botschaft mehr zu interessieren scheint, als die Tiefenauslotung seiner Hauptfiguren, aber im Grunde stört mich das nicht im Geringsten.

                                Es existieren in der Literatur ettliche Kurzgeschichten, die sich einen Dreck um die Charakterisierung ihrer Protagonisten kümmern, sofern dies nicht der Handlung und der damit zu treffenden Aussage dienlich ist. Nach diesem Prinzip scheint mir auch Shyamalan vor zu gehen.

                                Ich weiß, dass es heute sehr "in" ist, eine dünne Story durch intensive Charakterzeichnungen zu strecken oder eine Geschichte auf diese Weise unnötig in die Länge zu ziehen, aber gerade hier liegt wohl mit ein Grund, warum mir Shyamalans Filme so gut gefallen - sie haben etwas zu erzählen und etwas zu sagen, statt einfach nur viel Lärm um Nichts zu machen.

                                Zitat von Laserfrankie Beitrag anzeigen
                                Persönlich finde ich es seltsam, dass viele Shyamalan-Anhänger nicht dazu in der Lage sind, mit Kritik an ihrem "Filmgott" sachlich umzugehen. Aber das haben sie mit allen Fans gemeinsam
                                Zunächst würde ich nicht so weit gehen, den Mann als meinen "Filmgott" zu bezeichnen. Da gibt es bei mir dann doch durchaus einige, die näher an diesem Titel sind. Ich würde auch nicht soweit gehen, meine Argumentationsweise für unsachlich zu erklären. Es ist nur so, dass Shyamalan in meinen Augen ein weit besserer Regiesseur ist, als ihm im Allgemeinen nachgesagt wird.

                                "Lady.." wurde ja teilweise bereits verrissen, bevor der Film überhaupt zu sehen war, weil irgendwelche Schlaumeier von Kritikern gelesen hatten, dass es sich um eine verfilmte "Gute - Nacht - Geschichte" handeln sollte und sowas konnte ja nichts werden. So etwas ist ja wohl an Unsachlichkeit kaum zu überbieten.

                                Es ist schon so, dass sich ein großer Teil der Kritiker auf den Mann eingeschossen hat und alles, was er anfasst, bereits im Voraus verdammt. Gerade "The Village" hat einen unglaublich miesen Ruf und den hat der Film nun wirklich nicht verdient. Man muss ihn ja nicht unbedingt für ein Meisterwerk halten, aber so schlecht, wie ihn manche machen, ist er bei Weitem nicht!

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