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    #31
    Zitat von Invincible1958 Beitrag anzeigen
    Gerade "Spiel mir das Lied vom Tod" ist für mich viel mehr als nur ein Rache-Western.
    Es stimmt schon: die Themen sind Rache und Gier. Aber das Ganze ist so allgemeingültig inszeniert, dass man den Film auch einfach als Spiegelbild unserer Welt/Gesellschaft sehen kann.
    Und die alte Welt rächt sich an der neuen Welt, muss sich dann aber in die neue Welt eingliedern (Jill), um nicht unterzugehen, oder eben sterben (Cheyenne) bzw. alleine bleiben (Mundharmonika).

    Ich finde jedenfalls, dass es keinen intelligenteren Western als diesen gibt.
    Das ist aber schon Interpretation und hat nicht mehr so viel mit der Genreeinteilung zu tun, der es ja zunächst einmal vorwiegend um Themen, Stoffe und Motive geht.

    Ich denke, jede intelligente Geschichte hat die Absicht, etwas über die Welt, in der wir leben auszusagen. Die wenigsten Kulturprodukte stehen einfach nur für sich, ohne etwas sagen oder zum Nachdenken anregen zu wollen. Das geschieht natürlich immer in unterschiedlicher Ausprägung.

    Fred Zinnemanns "High Noon" ist auch ein gutes Beispiel für einen intelligenten Western, der genauso gut in einem anderen Genre stattfinden könnte. Es hat aber durchaus seinen Sinn, warum er gerade als Western seine besondere Symbolwirkung entfaltet, die in einem anderen Genre eventuell anders aussehen würde.

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      #32
      Zitat von Logan5 Beitrag anzeigen
      Fred Zinnemanns "High Noon" ist auch ein gutes Beispiel für einen intelligenten Western, der genauso gut in einem anderen Genre stattfinden könnte.
      OUTLAND.
      Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
      Stalter: "Nope, it's all bad."

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        #33
        Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen

        Was Euro-Western anbetrifft, so gibt es da wohl auch große Unterschiede zwischen den Italo-Western und den Karl May-Verfilmungen.
        Hach, Genre-Definition ist ein schwieriges Thema ...
        Die Karl May-Verfilmungen waren ja nur Kopien von US Amerikanischen Western, zwar mit etwas Deutscher Komika aber... na ja ich fand sie nicht so toll.

        Spagetti Western sind für mich die Filme wo Typen in langen Mänteln und Ungewaschenen Gesichtern durch die Prerie latschen, eventuel ziehen sie einen Sarg hinter sich her und holen dan ihre Wumme hervor

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          #34
          Naja, reduziert/abstrahiert gibt es ja nur eine Handvoll verschiedener Geschichten - es sind dann die Details in der Story und das gewählte Umfeld, die diese Geschichte dann in ein Genre platzieren. Und im Genre ergeben sich dann die "typischen Mythen" - im Actionfilm das sofort explodierende Auto , im Western der zerschossene Galgenstrick oder der vom Kopf geschossene Hut usw. - die dann immer wieder mal auftauchen. Ob man das übergeordnete Genre dann aber nochmal splitten will oder nicht ist wohl eher eine Frage von Orientierungshilfen. Spaghettiwestern weckt bei mir Erwartungshaltungen im Bezug auf den "Look" des Films.

          Invincible1958 ist eventuell Anhänger der "4 Geschichten"-Lehre. Abstrahiert gibt es danach nur 4 verschiedene Stories:
          - Eine Reise
          - Ein Kampf um Macht/Reichtum
          - Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen
          - Eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen

          Da fallen Genre-Einteilungen wie Western oder SciFi dann weg. Soweit abstrahiert hilft einem der Plot natürlich bei der Wahl eines Films nicht weiter. "Eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen" endet in einem Western vermutlich mit einem Duell, präsentiert sich als sozialer 90er Jahre Problemfilm aber vielleicht als aneinanderreihung der Psychater-Termine der drei Beteiligten.
          Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

          "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

          Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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            #35
            Zitat von Karl Ranseier Beitrag anzeigen
            Invincible1958 ist eventuell Anhänger der "4 Geschichten"-Lehre. Abstrahiert gibt es danach nur 4 verschiedene Stories:
            - Eine Reise
            - Ein Kampf um Macht/Reichtum
            - Eine Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen
            - Eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen
            Ganz so extrem sehe ich es nicht. Aber es geht schon in die richtige Richtung.

            Genauso wie du jetzt den Inhalt angesprochen hast, kann man wie gesagt auch noch in "Tragödie" oder "Komödie" unterteilen.

            Die "Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen" kann also als "Tragödie" oder als "Komödie" vorgetragen werden.

            Eine weitere Unterteilung bezieht sich dann meistens auf den Schauplatz (Western etc.) oder die Inszenierungsart (Action etc.). Aber auch hier kann schon wieder alles wild gekreuzt werden.

            Es kann also auch eine Liebesgeschichte zwischen drei Menschen auf einer Reise geben, die als Tragödie dargestellt wird (mit viel Action inszeniert) und im Wilden Westen spielt.

            Was ist das dann?
            Ein Liebesfilm?
            Ein Western?
            Eine Tragödie?
            Ein Road-Movie?

            Mir kommt es so vor als ob der Ort, an dem die Handlung spielt, und die Zeit, in der die Handlung spielt, bei vielen Leuten vorgeht, wenn sie ein Genre bestimmen.

            Das heisst: ein Action-Tragödie wird als Western bezeichnet, wenn die Handlung im Wilden Westen spielt. Wenn sie in der Gegenwart spielt, dann ist es ein Actionfilm. Und da liegt meiner Meinung häufig der Widerspruch. Der Ort oder die Zeit sollten nie ÜBER dem Inhalt oder der Inszenierungsart stehen.

            Aber das ist nur meine Meinung.

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              #36
              Es gibt halt keine einheitlichen Kriterien für Genre-Einteilungen, SciFi zum Beispiel ist hauptsächlich durch die Vorgabe "in einer technisch fortgeschrittenen Welt" definiert (kann Zukunft oder auch einfach ein ganz anderer Planet sein) und kann auch sowohl Liebesgeschichte als Komödoie sein. Und Genre sind heutzutage selten "pur", Anleihen wonaders zu holen ist beliebt. Wobei:

              "Für eine handvoll Dollar" ist die Geschichte eines Mannes, der auf Reisen in ein Dorf kommt, in dem Macht und Reichtum ungerecht verteilt sind, sich selbst in den Verteilungskampf einschaltet und dabei über eine Liebesgeschichte mit 3 Menschen stolpert Gemixt wurde schon immer gern.

              Genre wird erst "tragisch", wenn man einen Film nicht kennt, wegen der Genre-Einteliung etwas bestimmtes erwartet und der Film einen dann enttäuscht - weil man mit der falschen Erwartung den Film geschaut hat, nicht weil es ein schlechter Film wäre.
              Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

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                #37
                Ich habe ein zwiespältiges Verhältnis zum klassischen Italo-Western a la Sergio Leone.

                Was mich an ihnen stört, ist die mangelhafte Story- und Charakterentwicklung - beides findet quasi nicht statt - und die teilweise vorherrschende Überstilisierung, ohne dem Film dadurch irgendeine Tiefe zu geben. Ich habe was gegen Überstilisierung, weil man dahinter ziemlich geschickt mangelndes Talent verbergen kann (siehe die "Matrix"-Trilogie).
                Die Bildkomposition schwankt außerdem laufend zwischen atemberaubend und "was soll das jetzt?". Meiner Meinung nach war Sergio Leone kein wirklich guter Regisseur, sondern ein Herumprobierer, der zufällig was richtig hinbekommen hat - sozusagen ein genialer Dillettant, der sich aber nicht mit Leuten wie John Ford oder John Sturges messen konnte.

                Ein Plus gibt es für den Coolness-Faktor, die teilweise brilliant inszenierten, überstilisierten Pistolenduelle und natürlich für die Filmmusiken von Ennio Morricone. Ich wage zu behaupten, dass die Musik bei Sergio Leones Western eine so große Rolle spielt, dass man Morricone streng genommen als Co-Regisseur in den Credits listen müsste.

                Im Übrigen halte ich die weitverbreitete Meinung, die Spaghetti-Western seien der Abgesang auf die klassischen Western US-amerikanischer Ausprägung mit ihrer Schwarz-Weiß-Malerei, ihrer Glorifizierung und John Wayne als makellosem Helden für ausgemachten Blödsinn.

                Wer das glaubt, der hat anscheinend die wichtigsten und besten US-Western nie gesehen oder sie so früh als Kind im TV gesehen, dass er sie geistig noch gar nicht richtig erfassen konnte.

                Die Aussage, John Wayne habe immer nur den guten, strahlenden Helden gespielt, ist ohnehin völlig unhaltbar.

                Es gibt etliche klassische, amerikanische Western, die sowohl von ihrem Inhalt, ihrer filmischen Struktur, ihren Charakterzeichnungen, schauspielerischen Leistungen und der erzählerischen Tiefe her nicht nur im Western-Genre als Meisterwerke bestehen können, sondern generell zu den besten Filmen aller Zeiten gehören.

                Spontan fallen mir ein:

                - "The Searchers" von John Ford - vermutlich der vielschichtigste Western, der je gedreht wurde, mit einem rassistischen (!) John Wayne in der Hauptrolle, der auch schon mal Leuten in den Rücken schießt, und mit einer atemberaubenden Kinematografie vor der Szenerie des Monument Valley (übrigens als hervorragend restaurierte HD-DVD erhältlich). Die perfekte Bildkomposition und die ausgefeilten Kameraeinstellungen mit ihrer teilweise mehrdeutigen Symbolik erinnern an Hitchcock. Man muss den Film aber auf einem großen Bildschirm sehen, da sich vieles in den Gesichtern und der Mimik der Menschen abspielt und John Ford nur in Ausnahmefällen Großaufnahmen verwendet hat.

                - "High Noon" von Fred Zinnemann selbstverständlich - wenn man schon das Wort "Abgesang" in den Mund nehmen muss, dann bitteschön bei diesem Film und keinem anderen. Eine Westernstadt voller feiger und heuchlerischer Spießbürger und ein Marshall, der angesichts der aussichtslosen Lage weinend an seinem Schreibtisch zusammenbricht, entsprechen ganz sicher nicht dem Klischee. Vielmehr ist der Film eine Abrechnung mit diversen amerikanischen Idealen und tut das so gründlich, dass die Amis teilweise heute noch geistige Verdauungsprobleme damit haben. "High Noon" ist übrigens einer der wenigen Filme, der in seiner Laufzeit der real in der Handlung verstreichenden Zeit entspricht. Daher ist auch die Forderung "30 Minuten rausschneiden und der Film wird besser" ein Zeichen erschreckender Ahnungslosigkeit.

                - "The magnificent Seven" von John Sturges - der Film, der wie kein anderer das Ende des klassischen "Wilden Westens" mit seinen Revolverhelden thematisiert und der deutlich aufzeigt, dass die Zukunft den einfachen, hart arbeitenden Leuten und nicht den strahlenden Helden gehört. In Sachen Desillusionierung hat der Film die Spaghetti-Western teilweise vorweggenommen.

                Spaghetti-Western haben ihren Platz und ihre Berechtigung in der Filmgeschichte - aber man sollte ihre Bedeutung nicht überbewerten.

                Gruß,

                Frank
                Zuletzt geändert von Laserfrankie; 05.08.2008, 13:28.
                "Wenn das deutsche Fernsehen ein Pferd wäre, hätte man es schon längst erschossen" (Oliver Kalkofe)
                "Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann ist es das Recht Leuten zu sagen, was sie nicht hören wollen"
                (George Orwell)

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                  #38
                  Ich hab da eine nette Seite gefunden die sich mit Spaghetiwestern beschäftigt (Englisch) wobei da auch die Fehler gezeigt werden. MGs aus dem 2. Weltkrieg im Mexikanischen Bürgerkrieg, Colts die es noch nicht gab usw. Djangos Minigun ist überigens auch ein Fake

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von GGG Beitrag anzeigen
                    Ich hab da eine nette Seite gefunden die sich mit Spaghetiwestern beschäftigt (Englisch) wobei da auch die Fehler gezeigt werden. MGs aus dem 2. Weltkrieg im Mexikanischen Bürgerkrieg, Colts die es noch nicht gab usw. Djangos Minigun ist überigens auch ein Fake
                    Also, wenn's um die Fehler geht: Hut vom Kopf schießen ist nicht drin, Galgenstrick durchschießen auch nicht .... Western lebt genauso von stilistischen Motiven aus Legenden wie Filme, die zu anderen Zeiten spielen auch.
                    Karl Ranseier ist tot. Der wohl erfolgloseste Foren-Autor aller Zeiten wurde heute von einem Bus auf der Datenautobahn überfahren.

                    "Ich mag meine Familie kochen und meinen Hund" - Sei kein Psycho. Verwende Satzzeichen!

                    Star Wars 7? 8? Spin-Offs? Leute, das Haftmittel für meine Dritten macht bessere Filme!

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                      #40
                      Vor 2 Wochen habe ich mir die Django Box gekauft war nicht Teuer glaube es waren 12,99€ 3 Django Filme. (Alles verschiedene Djangos)

                      Django und Sartana kommen


                      Eigentlich nicht schlecht, nur das die Beiden Helden sich zu ähnlich sahen, ich habe sie immer verwechselt. Merkt euch einfach Sartana brauner Hut... Kopfgeldjäger Django Schwarz.

                      Andere beten Django Schießt

                      Der ist toll, vor allem Humorvoll durch den Kopfegeldjäger Donavan. das ganze ist so eine einer trickst den Andern aus Storry natürlich sind die böse Mexikaner dabei. Django trit hier nicht als Kopfgeldjäger auf sondern als Glückloser Ex-Goldsucher.

                      Django tötet leise


                      der Film ähnelt einer Hand voll Dolar, Django sorgt dafür das sich 2 Banden gegenseitig erledigen. Auch ein Gebäude wird abgebrannt, wohl die Inspiration für das Abfackeln des Road House in last Man standing. Leider weniger Humor.

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