(orig. "Nuremberg")
Zweiteiliges Drama, Kanada/USA 2000
mit Alec Baldwin, Jill Hennessy, Brian Cox, Herbert Knaup uva.
Regie: Yves Simoneau
Buch: David W. Rintels
Im Mai 1945 wird Robert Jackson, Richter am Obersten Bundesgericht der USA, über Präsident Trumans Berater Samuel Rosenman zum Chef der Anklagebehörde eines in der Geschichte der Rechtsprechung einmaligen Prozesses bestellt. Erstmals sollen Staatsmänner in einer fairen Verhandlung persönlich für Angriffskriege und organisierte Massenvernichtung zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden. Jackson führt Verhandlungen mit den Vertretern der Alliierten - Delegationen vierer Nationen mit unterschiedlichen Rechtstraditionen und politischen Einstellungen, die ernste Meinungsverschiedenheiten austragen. Mithilfe eines ausgewählten Stabes und seiner geschätzten Assistentin Elsie bereitet Jackson den Prozess gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg vor.
Vier internationale Richter werden unter Vorsitz von Lordrichter Geoffrey Lawrence im Justizpalast der in Trümmern liegenden Stadt in den kommenden elf Monaten über das Schicksal von 21 Angeklagten entscheiden, Größen des NS-Regimes wie Feldmarschall Hermann Göring, Reichsminister für Bewaffnung und Munition Albert Speer, Julius Streicher, Herausgeber der Hetzschrift "Der Stürmer", Generaloberst Alfred Jodl, Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Fritz Sauckel, verantwortlich für die Zwangsarbeit, Generalgouverneur in Polen Hans Frank, Außenminister Joachim von Ribbentrop, Führer-Stellvertreter Rudolf Heß, Ernst Kaltenbrunner, Chef der Sicherheitspolizei, und Großadmiral Karl Dönitz. Im Gefängnis erhalten sie die Anklageschrift - und die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Während Hermann Göring unbeirrt scherzt, erhängt sich Robert Ley, Führer der deutschen Arbeitsfront, noch vor Prozessbeginn in seiner Zelle.
Auch nach Eröffnung der Verhandlung bleiben die Gefangenen gelassen, beinahe heiter. Der amerikanische Gefängnispsychologe Gustav Gilbert führt Gespräche mit den Angeklagten. Er beobachtet, wie Göring auch jetzt noch als Wortführer der Mitgefangenen auftritt und in unverbesserlicher Loyalität zum Führer steht: "Wir sind nur aus einem einzigen Grund hier: Wir haben den Krieg verloren. Aber eines Tages wird eine dankbare deutsche Nation unser Andenken ehren."
Fassungslos lauscht das Publikum im Gericht Beweisaufnahme und Augenzeugenberichten. Pachelogg wurde in Dachau gezwungen, an medizinischen Experimenten teilzunehmen. Madame Vaillant-Couturier, 1943 als Mitglied der Résistance gemeinsam mit 230 Französinnen - von denen nur 49 überlebten - nach Auschwitz deportiert, schildert das Selektionsverfahren für die Gaskammer. Zwei von 240 Zeugen, die im Verlauf der Verhandlung gehört werden. Nach der Vorführung des schockierenden Filmmaterials, das alliierte Fotografen in den Konzentrationslagern Mauthausen, Buchenwald, Bergen-Belsen und Dachau aufgenommen haben, muss der Prozess unterbrochen werden.
(Brian Cox als Reichsmarschall Göring)
Hintergrund:
Hintergrund
1945/46 urteilen alliierte Juristen über 24 Hauptkriegsverbrecher. NS-Führerkorps, Gestapo, SD und SS werden zu verbrecherischen Organisationen erklärt, Prozesse gegen Juristen, SS-Ärzte, KZ-Aufseher, Diplomaten, Generäle, Industrielle und leitende Beamte folgen. An den ersten Nürnberger Prozess sind weltweit große Hoffnungen geknüpft. Das internationale Militärtribunal soll nicht nur über die Kriegsverbrecher des NS-Regimes zu Gericht sitzen, sondern in Zukunft Angriffskriegen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorbeugen. Allein der organisatorische Aufwand ist einmalig: 16.000 Seiten umfasst das Sitzungsprotokoll der 218 Verhandlungstage vom Beginn am 20. November 1945 bis zur Urteilsverkündung am 30. September und 1. Oktober 1946. 2.360 Beweisdokumente legt die Anklage vor, 2.700 die Verteidigung. 240 Zeugen werden gehört und 300.000 eidesstattliche Erklärungen geprüft.
Yves Simoneaus ("Tödliche Absichten", "Amelia Earhart - Der letzte Flug") hochdramatische und viel gelobte Verfilmung basiert auf Joseph E. Persicos 1994 erschienenem Buch "Nuremberg Infamy On Trial" und Transkripten des Prozesses. Im Mittelpunkt steht der engagierte, aber immer wieder frustrierte amerikanische Chefankläger Robert H. Jackson, der von Alec Baldwin ("Getaway") verkörpert wird. Den Part seiner geschätzten Assistentin Elsie übernahm Jill Hennessy ("A Smile like yours - Kein Lächeln wie deins"), die bei VOX jeden Dienstag um 22.15 Uhr als dickköpfige Pathologin in der Serie "Crossing Jordan - Pathologin mit Profil" zu sehen ist.
Herausragend als Jacksons Gegenspieler im Gericht ist der schottische Schauspieler Brian Cox ("Blutmond"), der als Hermann Göring überzeugt. Zur Star-Besetzung der aufwändigen, für rund 15 Millionen Dollar in Kanada gedrehten Produktion gehört neben kanadischen Schauspiel-Größen wie Michael Ironside, Matt Craven und Colm Feore auch der deutsche Star Herbert Knaup ("Die Sieger", "Lola rennt") als Albert Speer.
"Nürnberg - Im Namen der Menschlichkeit" ist von der Academy of Television Arts and Sciences im Juli 2001 für vier Emmy Awards nominiert worden, u.a. für die Beste Fernsehproduktion und Brian Cox als Bester Nebendarsteller. Das zweiteilige Drama erhielt neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen bereits zwei Golden Globe-Nominierungen: als bester Fernsehfilm und für die schauspielerischen Leistungen von Alec Baldwin und Brian Cox.
Ich habe den ersten Teil gestern angeschaut und er hat mir sehr gut gefallen und war erschreckend zugleich. Ich hoffe ich verpasse den zweiten teil heute Abend auf VOX nicht.
Zweiteiliges Drama, Kanada/USA 2000
mit Alec Baldwin, Jill Hennessy, Brian Cox, Herbert Knaup uva.
Regie: Yves Simoneau
Buch: David W. Rintels
Im Mai 1945 wird Robert Jackson, Richter am Obersten Bundesgericht der USA, über Präsident Trumans Berater Samuel Rosenman zum Chef der Anklagebehörde eines in der Geschichte der Rechtsprechung einmaligen Prozesses bestellt. Erstmals sollen Staatsmänner in einer fairen Verhandlung persönlich für Angriffskriege und organisierte Massenvernichtung zur Rechenschaft gezogen und bestraft werden. Jackson führt Verhandlungen mit den Vertretern der Alliierten - Delegationen vierer Nationen mit unterschiedlichen Rechtstraditionen und politischen Einstellungen, die ernste Meinungsverschiedenheiten austragen. Mithilfe eines ausgewählten Stabes und seiner geschätzten Assistentin Elsie bereitet Jackson den Prozess gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg vor.
Vier internationale Richter werden unter Vorsitz von Lordrichter Geoffrey Lawrence im Justizpalast der in Trümmern liegenden Stadt in den kommenden elf Monaten über das Schicksal von 21 Angeklagten entscheiden, Größen des NS-Regimes wie Feldmarschall Hermann Göring, Reichsminister für Bewaffnung und Munition Albert Speer, Julius Streicher, Herausgeber der Hetzschrift "Der Stürmer", Generaloberst Alfred Jodl, Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Fritz Sauckel, verantwortlich für die Zwangsarbeit, Generalgouverneur in Polen Hans Frank, Außenminister Joachim von Ribbentrop, Führer-Stellvertreter Rudolf Heß, Ernst Kaltenbrunner, Chef der Sicherheitspolizei, und Großadmiral Karl Dönitz. Im Gefängnis erhalten sie die Anklageschrift - und die Reaktionen sind sehr unterschiedlich. Während Hermann Göring unbeirrt scherzt, erhängt sich Robert Ley, Führer der deutschen Arbeitsfront, noch vor Prozessbeginn in seiner Zelle.
Auch nach Eröffnung der Verhandlung bleiben die Gefangenen gelassen, beinahe heiter. Der amerikanische Gefängnispsychologe Gustav Gilbert führt Gespräche mit den Angeklagten. Er beobachtet, wie Göring auch jetzt noch als Wortführer der Mitgefangenen auftritt und in unverbesserlicher Loyalität zum Führer steht: "Wir sind nur aus einem einzigen Grund hier: Wir haben den Krieg verloren. Aber eines Tages wird eine dankbare deutsche Nation unser Andenken ehren."
Fassungslos lauscht das Publikum im Gericht Beweisaufnahme und Augenzeugenberichten. Pachelogg wurde in Dachau gezwungen, an medizinischen Experimenten teilzunehmen. Madame Vaillant-Couturier, 1943 als Mitglied der Résistance gemeinsam mit 230 Französinnen - von denen nur 49 überlebten - nach Auschwitz deportiert, schildert das Selektionsverfahren für die Gaskammer. Zwei von 240 Zeugen, die im Verlauf der Verhandlung gehört werden. Nach der Vorführung des schockierenden Filmmaterials, das alliierte Fotografen in den Konzentrationslagern Mauthausen, Buchenwald, Bergen-Belsen und Dachau aufgenommen haben, muss der Prozess unterbrochen werden.
(Brian Cox als Reichsmarschall Göring)
Hintergrund:
Hintergrund
1945/46 urteilen alliierte Juristen über 24 Hauptkriegsverbrecher. NS-Führerkorps, Gestapo, SD und SS werden zu verbrecherischen Organisationen erklärt, Prozesse gegen Juristen, SS-Ärzte, KZ-Aufseher, Diplomaten, Generäle, Industrielle und leitende Beamte folgen. An den ersten Nürnberger Prozess sind weltweit große Hoffnungen geknüpft. Das internationale Militärtribunal soll nicht nur über die Kriegsverbrecher des NS-Regimes zu Gericht sitzen, sondern in Zukunft Angriffskriegen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorbeugen. Allein der organisatorische Aufwand ist einmalig: 16.000 Seiten umfasst das Sitzungsprotokoll der 218 Verhandlungstage vom Beginn am 20. November 1945 bis zur Urteilsverkündung am 30. September und 1. Oktober 1946. 2.360 Beweisdokumente legt die Anklage vor, 2.700 die Verteidigung. 240 Zeugen werden gehört und 300.000 eidesstattliche Erklärungen geprüft.
Yves Simoneaus ("Tödliche Absichten", "Amelia Earhart - Der letzte Flug") hochdramatische und viel gelobte Verfilmung basiert auf Joseph E. Persicos 1994 erschienenem Buch "Nuremberg Infamy On Trial" und Transkripten des Prozesses. Im Mittelpunkt steht der engagierte, aber immer wieder frustrierte amerikanische Chefankläger Robert H. Jackson, der von Alec Baldwin ("Getaway") verkörpert wird. Den Part seiner geschätzten Assistentin Elsie übernahm Jill Hennessy ("A Smile like yours - Kein Lächeln wie deins"), die bei VOX jeden Dienstag um 22.15 Uhr als dickköpfige Pathologin in der Serie "Crossing Jordan - Pathologin mit Profil" zu sehen ist.
Herausragend als Jacksons Gegenspieler im Gericht ist der schottische Schauspieler Brian Cox ("Blutmond"), der als Hermann Göring überzeugt. Zur Star-Besetzung der aufwändigen, für rund 15 Millionen Dollar in Kanada gedrehten Produktion gehört neben kanadischen Schauspiel-Größen wie Michael Ironside, Matt Craven und Colm Feore auch der deutsche Star Herbert Knaup ("Die Sieger", "Lola rennt") als Albert Speer.
"Nürnberg - Im Namen der Menschlichkeit" ist von der Academy of Television Arts and Sciences im Juli 2001 für vier Emmy Awards nominiert worden, u.a. für die Beste Fernsehproduktion und Brian Cox als Bester Nebendarsteller. Das zweiteilige Drama erhielt neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen bereits zwei Golden Globe-Nominierungen: als bester Fernsehfilm und für die schauspielerischen Leistungen von Alec Baldwin und Brian Cox.
Ich habe den ersten Teil gestern angeschaut und er hat mir sehr gut gefallen und war erschreckend zugleich. Ich hoffe ich verpasse den zweiten teil heute Abend auf VOX nicht.
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