Zitat von Ford Prefect
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Getragen von einer erstklassigen Darstellerriege erzählt Regisseur Coppola über drei Stunden eine spannende, faszinierende, in kleinen Momenten erstaunlich humorvolle und letztlich wunderbar tragische Geschichte einer Mafiafamilie. Ich glaube viele verbinden den ersten Teil eher mit Vito Corleone und Marlon Brandos unvergessene Darstellung des alternden Patriarchen, aber tatsächlich steht ja auch hier schon Michael im Mittelpunkt. Der Film wird ja im Wesentlichen aus seiner Sicht erzählt. Ich bin ein großer Fan vom extrovertierteren Al Pacino der späteren Jahre, aber als der eher zurückhaltender Michael Corleone hier, gefällt mir vielleicht noch einen Ticken besser. Seine Wandlung im Film vom etwas naiven Kriegsveteranen, der nichts mit den illegalen Geschäften zu tun haben will (That's my family Kay, that's not me!), zum Chef des ganzen Unternehmens kann man hundertprozentig nachvollziehen und man nimmt ihm beide Seiten ab. Sowohl den sympathischen jungen Mann am Anfang, als auch den Mafiapaten der am Ende eiskalt seine Frau belügt. Das ist der Stärke von Pacinos Spiel zu verdanken, aber selbstverständlich auch einer toller Regie und einem erstklassigen Drehbuch geschuldet.
Der herausragendste Moment des Films ist dann natürlich die Taufszene. Während Michael in einer Kirche Satan abschwört, lässt er seine Widersacher umbringen und nimmt böse Rache. Die Art und Weise, wie Coppola die Taufe und die Morde verknüpft ist einfach nur grandios und ging zurecht in die Filmgeschichte ein.
Eine großes Plus von Der Pate sind aber auch die beiden Fortsetzungen. Es gibt Filme da leidet ein ersten Teil unter sein Sequels *hust*Matrix*hust*. Bei Der Pate ist es umgekehrt. Dadurch, dass wir wissen, in welche Abgründe Michael in Teil 2 und 3 noch eintauchen wird (bis zum Befehl seinen Bruder zu ermorden, dem Tod seiner Tochter etc.), wird das tragische Ende von Teil 1 noch einmal unterstrichen.
Ich habe den Versuch aufgegeben Filme in ein Wertungssystem einzuordnen, aber Der Pate wäre eine der ganz wenigen Filme denen ich ohne zögern sechs Sterne, eine 10/10 eine 1+ verleihen würde. Kein Film ist perfekt, Coppolas Pate ist nahe dran.
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