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    [FSG] Funkenstaub

    Dies ist die mitreißende und anrührende Geschichte einer fiktiven, aber vielschichtigen und komplizierten Beziehung zweier Bewohner von Chaos City.

    Die Autoren sind die beiden Spieler, die hinter den Bewohnern stehen:
    LuckyGuy und Pirx - und nur die beiden!

    Anmerkungen, Kommentare, Lob *gg*, Kritik bitte hier.

    Und nun viel Freude mit diesem Experiment!

    Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

    Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

    #2
    Die Sonne schien mir ins Gesicht, als ich die wenigen Stufen hinunterging.

    Ich sah mich um. Die breite, lange Straße war gesäumt von vielen Bäumen und Grünflächen, große, helle Gebäude standen Spalier und allerlei Leute und Gestalten gingen hier rein und da raus.

    Das also ist Chaos City, dachte ich, die Stadt, deren ordentliche Bürgerin auch ich nun bin.

    Ich nahm eine Nase von diesem eigentümlichen Duft, den der leichte Wind durch die Straßen jagte, eine Mischung aus Parfum, Staub, Frische und Abenteuer...

    Noch einmal blickte ich hinter mich, auf das imposante Einwohnermeldeamt. Die schnelle und bei allem Unterlagengewirr unproblematische Registrierung hatte mich überrascht. Ich, Q, ein Beamter ganz eigener Art, hatte mich freundlich und zuvorkommend, wenn auch mit etwas Unverständnis aufgenommen und begrüßt.

    Ich lächelte in die Sonne und beschloß dann, es den vielen scheinbar sehr beschäftigten Bürgern gleichzutun und mich in den Läden hier umzuschauen, bevor ich mich um mein eigenes, ganz neu eröffnetes Geschäft kümmern würde. Was hatte Chaos City zu bieten?

    Gasthöfe, Kneipen aller Art, ah, ein Kino, Waffenhändler an jeder zweiten Ecke, Bars, eine Privatdetektei, einige wenige Behörden (die meisten leer und dem Verfall ausgeliefert), bedrohlich dunkle Einrichtungen, in die ich mich nicht hineintraute... und ein kleines Lädchen, das auf den ersten Blick anders war.

    Einige Scherben lagen vor dem Eingang herum, ich mußte über einen Eimer mit Farbe steigen, um hineinzugelangen.
    LUCKYS KULTURLÄDCHEN, verriet das Schild, das hochkant an der Wand lehnte.

    "Hallo!" rief ich in den Raum, bemüht, nicht zu stolpern.

    "Ein Guten Tag wünsche ich der Dame", der Mann, dem dieser Laden offenbar gehörte, verbeugte sich leicht. Trotz des Durcheinanders schien er das Geschäft gut im Griff zu haben.

    Ich bezweifelte jedoch, daß er mir helfen konnte. Hier war doch kaum etwas auffindbar! Für meinen Rätselladen würde ich ständigen Bedarf an immer neuen Rätseln haben, aber alles, was... Lucky, so hieß er, fand, waren vulkanische Aufgabennovellen. Ich nahm sie mit, besser als nichts.

    Etwas entmutigt beendete ich so meinen Rundgang und widmete mich meinem Geschäft, dem LEMMA. Erfreut und überrascht über den unerwarteten Andrang bediente ich meine ersten Kunden...

    ...um am Ende des Tages völlig erschöpft in meinem Ohrensessel zusammenzusinken. Eine anstrengende Arbeit! Ich trank Tee, hörte Musik und entspannte.

    Bis mein PADD piepte.

    Neugierig schaute ich nach, von wem ich wohl Post bekommen haben könnte.

    Ein Kunde, der sich beschwert? Mir wurde mulmig.

    Ich, Q, weil ich doch irgendwelche Unterlagen nicht ordnungsgemäß eingereicht hatte? Ich schluckte.

    Oder meine Mutter, die mir vorwerfen wollte, daß ich sie nicht angerufen hatte? Kalter Schweiß rann in meine Augen.

    Ich wischte das Gesicht mit einer hektischen Handbewegung ab, während ich mit der anderen Hand das PADD bediente.

    ...Lucky!

    Mir stockte der Atem. Welch Überraschung!

    Er hatte extra noch mal gesucht und mir ein Rätsel aus seiner persönlichen Sammlung geschickt...

    Ich mußte einfach lächeln.

    Ob das der übliche Kundenservice ist?, dachte ich.

    Diese Frage begleitete mich für den Rest des Abends... bis ich einschlief.
    Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

    Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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      #3
      "Verdammt!"
      Tränen rannen mir über die Wangen.
      Der neue Laden - alles war kaputt!
      Ich hatte ihn erst am morgen des gleichen Tages aufgemacht, und das Geschäft lief ausgesprochen gut, bis drei Sithlords gekommen waren und mich geistesmanipuliert und fast erwürgt hatten. Ach ja, und meinen schönen Laden hatten sie einen Container Bauschutt verwandelt.
      Mit vor Tränen fast blinden Augen sah ich mich um: Die Regale waren umgestoßen und alle Frontscheiben zersplittert. An einer Wand meines Ladens hatte einer der Übeltäter wie ein Menetekel seinen Namen mit großen Lettern an der Wand verewigt: "DATHWULCAHRN" stand da. Orthographisch zwar nicht korrekt, aber die Botschaft war eindeutig.
      Die Sith hatten mich auf die rote Liste gesetzt!

      Nachdem ich einige Stunden lang aufgeräumt hatte kam eine junge Frau mit (Äääh, wie war die Haarfarbe noch mal? )-farbigen Haaren in mein Geschäft. Sie stellte sich vor als Pirx, und sie wollte einen neuen Rätselladen in der Stadt aufmachen. Dazu suchte sie noch ein paar Rätselbücher.

      Leider konnte ich ihr damit nicht dienen, nur mit vulkanischen Paradoxa. Dennoch entspann sich ein sehr interessantes Gespräch.

      "Herr Lucky, wir gehören zu den wenigen Leuten hier in der Stadt, die die kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung befriedigen können und wollen". Damit hatte sie den Nagel auf den Kopf getroffen. Und noch einen anderen Hunger konnte sie ohne weiteres stillen: Meine Gier nach Geld.
      Wir schlossen nämlich einen Vertrag, nachdem ich sie nach und nach mit Rätseln versorgen sollte...

      Am gleichen Abend schickte ich ihr ein erstes Rätsel per PADD. Mein erster Tag in Chaos City, und schon zwei Einnahmequellen: Ich war nicht unzufrieden...

      Am nächsten Morgen fiel mir wieder ein Rätsel ein, und ich beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, mir Pirx Laden mal näher anzuschauen. Ich fand einen geschmackvollen eingerichteten Raum vor. Gemütlich standen die verschiedensten gepolsterten Sitz- und Liegelegenheiten herum. Dazwischen standen kleine Beistelltischen. Von der Zimmerdecke wölbten sich verschiedenfarbige leichte Tücher herab. In einer Ecke erklang ein Windspiel. Irgendwo glimmten Räucherstäbchen. Ich sah Pirx, wie sie gerade dabei war, Tee zu kochen.

      "Verehrteste, habt Ihr vielleicht ein Rätsel, dass Sith-Lords zur Verzweiflung bringt?", fragte ich Pirx, nachdem ich ihr mein neuestes Rätsel präsentiert hatte.
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        #4
        Eines wurde mir klar, nachdem ich mehrere Stunden schon im Zimmer auf und ab gegangen war, alles immer und immer wieder überdachte und Revue passieren ließ und dabei jedes Mal aufs Neue die Sache drehte und wendete...

        Das Eine war dies: Dieser Mann hatte ein Problem. Ach, was sag ich, dieser Mann hatte Probleme! Aber dieses besondere betraf die Dunkle Seite der Macht, das war nicht ohne.

        Ich verschwand im Archiv - es mußte doch etwas geschehen!
        Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

        Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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          #5
          Ich ging wieder in meinen Laden und dort dem Tagesgeschäft nach.
          Meine Zweifel bezüglich Pirx begannen zu wachsen.
          Wieso wohl wollte sie Rätsel von mir haben? Hatte sie etwa selbst nicht genügend?
          Und wieso hatte sie noch immer nicht geantwortet?
          Sie hatte mich doch informieren wolllen!

          Ich wartete den ganzen Tag lang auf eine Nachricht. Doch der Kommunikator blieb stumm.

          Am nächsten Tag beschloss ich, noch mal persönlich nachzufragen und ging trotz meiner Zweifel zu Pirx´ Ladenlokal, dem LEMMA.

          Ich betrat das LEMMA durch den Vorhang aus leichten Bambusstäben. Würde wenigstens Pirx mir helfen können? Recht und Ordnung schien in dieser Stadt Fremdwörter zu sein, und so blieb nur der Weg, den Sith auf subtile Weise kleine Nadelstiche zu versetzen.

          ABer konnte Pirx mir helfen? Nachdem, was ich bisher von ihr gesehen hatte, schöpfte ich da keine große Hoffnung...
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            #6
            Ich polierte meine Rätsel. Naja, ein paar davon. Den Rest hatte ich im Archiv verstaut.

            Das Archiv mochte ich besonders; wenige Stunden nach meinem Einzug in dieses Städchen, kurz nachdem ich mich in den Räumlichkeiten meines Ladens eingerichtet hatte, strahlte das Archiv bereits eine Aura von vielen vergangenen Jahrhunderten, unzähligen durchlebten Erfahrungen, von Gedanken, Weisheiten und Rätseln - kurz, es strahlte Leben aus.

            Es war natürlich voller toter und lebloser Gegenstände - manche so tot, daß sie schon halb zerfielen... Und dennoch, sie alle erzählten Geschichten, einsam war man hier nie.

            In einer meiner Pausen sah ich mich wieder hier um, ich kramte und entdeckte, versank in einem Buch oder blieb an einem Puzzle hängen - ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls war mehr Zeit vergangen, als ich gedacht hatte.

            "Hallo!" rief es aus dem Laden und holte meine Gedanken in die Gegenwart zurück. Ich eilte nach vorne, zu dem Kunden, dessen Stimme mir doch bekannt war...

            "Guten Tag, Lucky", geschäftstüchtig begrüßte ich meinen Kunden, setzte an, ihm zu erklären, was er wo finden könne.

            Er wollte es gar nicht hören. Ziemlich wild, für meine Begriffe, fuchtelte er mit den Armen, und auch mit den Beinen etwas, und gab mir wortreich und undeutlich zu verstehen, daß er nicht zufrieden sei.

            "Ich habe gestern bei Ihnen ein Rätsel bestellt, an dem Sith-Lords verzweifeln. Und? Wo ist es nun? Wo bleibt Ihre Nachricht??" so ähnlich brüllte er mich an, zwischendurch stockend, um nach Luft zu schnappen.

            Ich wartete etwas ab, drückte dem nervösen Mann dann einen Beruhigungstee in die Hand und erklärte, so gut ich konnte:

            "Geschätzter Lucky, Sie müssen doch selbst sehr gut wissen, daß diese Dinge komplizierter sind, als man meint. Da kann ich mir nicht einfach ein Rätsel aus dem Ärmel schütteln", zu meinem großen Erstaunen nahm Lucky den Tee an. Mehr noch, er ließ sich zu einem Stuhl führen und setzte sich zu guter Letzt auch.

            "Es will wohldurchdacht sein, was man mächtigen Gestalten an die Maske wirft", ich seufzte und sah meinen eigenartigen Kunden betont traurig an. "Ehrlich gesagt, ich bezweifle, daß ich etwas derartiges finde..."

            Der Tee war stark und wirkte, so daß t´bel das Schlimmste erspart blieb, als sie kam. t´bel hatte ich kurz zuvor kennengelernt, eine geschätzte Vulkanierin, deren Logik unbezwingbar war, ihre Nerven jedoch nicht die geringste Reizung - bewahre, durch Gefühle! - vertrugen.

            Sie gab mir im ganzen Recht. Rätsel für Siths... das schien nicht drin zu sein.

            Lucky verließ meinen Laden wie ein gebrochener Mann.
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            Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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              #7
              Mir gellten die Worte von Pirx und der unsagbar arroganten t´bel noch lange im Ohr. Als ich draußen auf der Straße war, vermeinte ich, hämisches Kichern aus dem inneren des Ladens zu vernehmen.

              Verflucht sollte diese ganze verdammte Stadt mit ihren Sith, Jedi, Q, Klingonen, Borgdrohnen und Räteltanten doch zum Teufel gehen!

              Missmutig machte ich mich daran, die letzten Schäden in meinem Laden zu beseitigen.

              Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Sith anderweitig beschäftigen und von mir ablenken könnte. Es vielmir einfach nichts ein, es war zum verzweifeln!

              Spät am Abend piepste mein Kommunikator.
              "Pirx an LuckyGuy"
              "Hier LuckyGuy"
              "Kommen sie doch bitte in meinen Laden. Ich hab´ da glaube ich was für sie..."

              Unverzüglich machte ich mich auf dem Weg. Wusste die in mehrerer Hinsicht rätselhafte Pirx in ihrem LEMMA einen Ausweg aus meinem Dilemma?
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                #8
                Es war purer Zufall.

                Genaugenommen, der Fund war purer Zufall. Was ich daraus machte, war eine intellektuelle Meisterleistung.

                Am späten Abend noch war ich im Archiv selbstvergessen zugange, wobei mir das Bild des mit hängenden Schultern das LEMMA verlassenden Lucky nicht aus dem Kopf ging.

                Er nahm sich das so zu Herzen, der Arme. Völlig übertriebene Reaktion, fand ich, was soll´s, die Dunklen toben sich etwas aus und dann ist auch wieder gut. Wer sie dann noch meint, provozieren zu müssen...

                Nun ja. Aber diese Weisheit siegte nicht über die seltsame Regung, Lucky helfen zu wollen.

                Es mußte nur etwas sein, womit ich den Sith nicht auf den Schlips treten würde...

                Dann nahm ich erst bewußt wahr, was ich schon die ganze Zeit in den Händen hielt.

                Das Rätsel war perfekt!
                Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

                Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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                  #9
                  Ich betrat den Laden und suchte nach Pirx.
                  Doch sie war nirgendwo zu sehen!
                  Nach mehrmaligem Rufen kam sie staubbedeckt aus ihrem Archiv hervor.

                  "Herr Lucky", sagte sie "hier habe ich ein Rätsel nur für Sith-Lords!"
                  Zu meinem Erstaunen bot sie mir dann an, dieses Rätsel kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ich glaube heute, sieh sah es als intellektuelle Herausforderung an, den Sithlords auf ihrem ureigensten Terrain entgegenzutreten. Damals sah in ihr aber eine Verbündete in meinem Kampf gegen die Sith!
                  Jedenfalls wollte sie erst noch ein großes Schild mit der Aufgabe fertigstellen, bevor sie mir diese präsentieren wollte. Junge, Junge, die Frau spannte mich aber ganz schön auf die Folter! Ich sah ihr beim Arbeiten zu.
                  Nun mir fiel auf, dass sie sehr reizvoll aussah! Das markante Gesicht, diese brünetten, schulterlangen Haare(), der gut geformte Körper... warum nur war mir das nicht früher aufgefallen?
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                    #10
                    Das Rätsel war plaziert, die Schilder und Flyer verteilt...

                    Ich grinste in mich hinein. Lucky hatte der ganzen Aktion mit offenem Mund zugeschaut, als würde er eine Offenbarung erfahren. Es kostete mich einiges an Selbstbeherrschung, vor ihm zu verbergen, wie amüsant ich ihn fand.

                    Ich schloß den Laden ab und machte mich auf den Weg in den Gasthof, gespannt, was mich dort erwartete, wen ich kennenlernen würde.
                    Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

                    Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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                      #11
                      Einige Tage später saß ich wieder am kleinen Tischchen in einer Ecke des Gasthofes und beobachtete das Tun, Tuscheln und Treiben um mich herum.

                      Die meisten Gesichter waren mir nicht mehr ganz unbekannt, auch wenn ich mit nur wenigen von ihnen bereits etwas mehr verband als einen Namen.

                      Eines dieser wenigen mir vertrauteren Gesichter erschien gerade im Eingang - Lucky.

                      Es zu beschreiben war scheinbar kaum möglich -

                      Er lächelte eigentlich immer, seit ich ihn kannte, ein freches, entschuldigendes Lächeln.
                      Sein Blick war aufmerksam, oft hektisch und fast unterwürfig. Das leicht vorgeschobene Kinn warnte davor, daß er ständig etwas im Schilde führte und die schmalen Augenbrauen tänzelten mit den spärlichen Stirnfalten um die Wette im Ausdruck seiner Bemühung, möglichst viele Informationen möglichst umfassend und erschöpfend möglichst zu seinen Gunsten zu nutzen...

                      Diese Gedanken verloren sich auf der Stelle und vielleicht für immer, da er mich bemerkt zu haben schien und im breitesten aller Lächeln Zähne zeigte. Ich nahm Haltung an und meine Aufmerksamkeit galt nun nur noch der Frage, ob dieses Lächeln tatsächlich mir gegolten haben konnte - da kam Lucky auch schon auf mich zu und bat, sich dazusetzen zu können.

                      Ich konnte nur nicken. Verwundert, da mir ein passender, alle Zweifel ausräumender Spruch sonst auf der Zunge lag, noch bevor mein Gegenüber zu Ende gesprochen hatte.
                      ´Da zeigt vielleicht das Es ist ...grün! seine Wirkung´, versuchte ich eine Erklärung zu finden.
                      Mein wenig geistreiches Grinsen bestätigte wohl diese Vermutung, doch das entging meiner eingeschränkten Wahrnehmung. ´Lucky´, dachte ich stattdessen längst weiter. ´Lustiger Name; Lucky!, Lucky -, Lucky...`, mit etwas stupider aber in der Wiederholung doch beruhigender Hartnäckigkeit rotierte mein Hirn um diesen Mann.

                      Wahrscheinlich sprach er mit mir, vielleicht trank er auch etwas oder wir haben sogar zusammen gegessen... Ein einziges Ereignis blieb in meiner Erinnerung haften.

                      Ich hatte ihn geküßt.

                      So unfaßbar mir das später schien, wann immer ich darüber nachdachte - ich hatte ihn tatsächlich geküßt; da bestand kein Zweifel, denn ich hatte seinen Duft fortan in der Nase ("Galaxy business for men" - ich kaufte mir am folgenden Tag ein Fläschchen und schüffelte, vor allem abends, heimlich daran), sein Geschmack betörte unbeirrt von allem, was ich aß oder trank, meinen Gaumen und meine Lippen prickelten unter dem unauslöschlichen Eindruck der Berührung.

                      "Nein", sagte ich fest... so fest ich konnte, während ich im Archiv auf und ab ging. Ich gab mir viel Mühe dabei, mir Stolz, Anstand ins Bewußtsein zu rufen und was eine Frau sonst noch klugerweise einem Mann gegenüber an den Tag legen sollte, wie ich meinte. Ein Teil von mir blieb stur und uneinsichtig, wie sehr ich mich auch anstrengte. Mir blieb also nichts übrig außer diesen Teil zu ignorieren und zur Tagesordnung überzugehen - nachdem ich noch mal kurz am "Galaxy business" geschnuppert habe...
                      Versucht, die Welt ein bißchen besser zu hinterlassen, als ihr sie vorgefunden habt.

                      Baden-Powell, Gründer der Weltpfadfinderbewegung

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