Was bisher geschah...
Folge 19: Freiheit
STARRING
Matthias Currat ALS Cpt. Matthew Bluefox
Andreas Kägi ALS Cmdr. Andrew Ceagy
Brent Spiner ALS Lt. Cmdr. Lore
Nicole Streich ALS Dr. Nicole Strike
Julia Haldemann ALS Lt. Cmdr. Gillian Haldman
Daniel Chollet ALS Lt. Cmdr. Danny Chollet
Tanya Steiner ALS Lt. Cmdr. Tanya Steaner
Stephanie Knecht ALS Cnslr. Steevy Knight
Ramon Baur ALS Lt. Ramon Boer
Thierry Weidmann ALS Chief Thierry Whiteman
Fabian Blatter ALS Lt. Fabius Blater
Monika Heusser ALS Lt. Monique Hewsser
Nadine Humbel ALS Lt. Nadine Humble
Denise Werffeli ALS Lt. Denise Werwealy
Judith Baumann ALS Lt. Judy Boeman
Isabel Schneider ALS Dr. Izy Snyder
Deborah Grossniklaus ALS Dr. Debbie Crossnicholls
Patrick Streich ALS F. Patrick Strike
Stefan Kägi ALS F. Stephen Ceagy
Jasmin Grossniklaus ALS F. Jazzy Crossnicholls
Sarah Bärtschi ALS F. Sarah Bearchy
Andrea Berger ALS F. Andrea Berger
GUEST STARRING / ACTORS IN A SECOND ROLE
Helmut Nemitz ALS Adm. Helmuth Nemice
Felicia Kraft ALS Adm. Felicia Croft
Computerlogbuch der Bluefox, Counselor Knight, Sternzeit 55050.5
««Zwei Wochen sind vergangen, seit Commander Haldman zu uns gestoßen ist. Ich denke, sie hat sich gut eingelebt und die ehemaligen Kontakte längst wieder gefunden. Es scheint, als wäre sie mit uns allen vor einem Jahr an Bord gekommen!»»
Cpt. Bluefox nahm in Zehn-Vorne gerade einen alkalischen Brandy zu sich, als der Wissenschaftsoffizier und Ex-Chefingenieur Lt. Cmdr. Lore sich plötzlich neben ihn auf einen Barhocker setzte. Der Captain war überrascht, den Androiden, der ja bekanntlich keine Nahrung benötigte, hier anzutreffen an der Bar! Bluefox fragte Lore neugierig mit einem Schmunzeln auf den Lippen:
«Commander, haben Sie sich verlaufen?»
«Im Gegenteil, Captain, ich bin hier vollkommen richtig. Ich habe soeben meinen Emotionschip erfolgreich verbessern können, an dem ich vor rund vier Monaten schon mal herumbastelte.» antwortete Lore.
«Und? Sind Sie zufrieden? Machen Ihre Gefühle Fortschritte?» fragte der Captain.
«Ich will es wohl hoffen, Sir! Ich kann jetzt die emotionale Wirkung eines alkoholischen Getränks erleben und interpretieren. Es fühlt sich großartig an!» antwortete der Androide.
Nach einer kurzen Pause fügte Lore, seine linke Hand anhebend, hinzu:
«Jedoch ist der Emotionschip noch lange nicht ausgereift. Ich werde noch einige Feinheiten einprogrammieren müssen, bevor ich sagen kann, daß ich ein Mensch bin.»
«Und auch das ist immer noch relativ, Commander.» meinte Cpt. Bluefox.
«Richtig. Ein Mensch werde ich nie sein, aber durch eine Mutation meiner Hautkolorierung könnte der menschliche Eindruck deutlich verstärkt werden.» erwiderte Lt. Cmdr. Lore.
«Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg, Lore! Werden Sie schon bald ein Mensch. Ob nun ein Richtiger oder ein Androidenhafter, das kommt doch nicht drauf an.» sprach der Captain.
Da gelangte plötzlich ein Funkspruch von der Brücke zum Kommunikator des Captains. Der drückte auf seinen Kommunikator und fragte knapp:
««Was gibt’s, Andrew?»»
««Ein rotgefärbtes Schiff ist soeben unter Warp gegangen, um uns abzufangen. In zwei Minuten kommt es in Sichtweite.»» erklärte Cmdr. Ceagy auf der Brücke.
««Was? Rot? Schon wieder eine neue Fraktion. Ich bin unterwegs, Commander.»» erwiderte der Captain und stieg vom Barhocker herunter. Er vergaß sogar, seinen Brandy auszutrinken! Lore freute dies anscheinend um so mehr, denn so brauchte der Androide kein Getränk zu bestellen! Lore kippte den Restinhalt des Glases gleich in sich und kommentierte:
«Dieses Getränk interessiert mich aber brennend – im wahrsten Sinne des Wortes!»
Da Lore aber keinesfalls passiv erscheinen wollte, folgte er Cpt. Bluefox gleich nach dem Leeren des Brandy-Glases. Eventuell könnte ja eine Notsituation eintreffen.
Als Lore auf dem Weg zum Turbolift zu Bluefox aufgeschlossen war, fragte er ihn sogleich:
«Captain, Sie sagten soeben: „Wieder eine neue Fraktion.“. Wie viele Fraktionen gibt es denn bereits in der Föderation nach dem Stand von gestern Abend?»
«Fünf. Nach Angaben der Sternenflotte gibt es bereits die ITW-Fraktion, die Understreet-Fraktion, die Waldörfliche Fraktion, die Fraktion „Little Bridge“ und „Fraktion Sieben“. Wir gehören ja seit knapp drei Monaten nicht mehr zu den Fraktionen, sondern zum Hauptteil der Sternenflotte. Somit wäre „Fraktion Sieben“ eigentlich „Fraktion Fünf“. – Brücke! – Aber wir wollen ja nicht den Namen einer freien Gruppe verhunzen. Verdient hätte sie es zwar, ein Schiff von denen hat uns ja mal angegriffen, aber ist ja auch egal.» antwortete Cpt. Bluefox. Der Turbolift setzte sich in Bewegung.
«Welche Farben gehören jetzt zu welchen Fraktionen?» fragte Lore.
«Die Waldörfliche hat lindgrüne, die Understreet dunkelgraue, die „Little Bridge“ pinkfarbene und die „Siebener“ besitzen sonnengelbe Schiffe. Die ITW-Fraktion hielt es nicht für notwendig, sich kolorieren zu lassen. Dafür werden sie wohl, wenn sie entdeckt werden, eine hohe Buße bezahlen müssen. Sehr wahrscheinlich werden sie ein Schiff als Buße hergeben müssen, da sie ohnehin fast kein Latinum oder Dilithium besitzen.» erklärte der Captain. Lore hakte nach:
«Latinum? Ich dachte, die Ferengi handeln mit diesem Zahlungsmittel.»
«Nun, die Sternenflotte wäre sicher nicht unglücklich, Latinum zu besitzen, da sie damit guten Handel mit den Ferengi betreiben könnte. Keiner im Geheimdienst, den ich kenne, weiß, wie groß der Umfang aller Ferengi-Machenschaften ist.» meinte Cpt. Bluefox.
«Somit ist es aber logischerweise unmöglich, daß die ITW-Fraktion überhaupt Latinum besitzt.» schlußfolgerte Lore.
«Sie kennen Admiral Nemice, den Leiter der ITW-Fraktion, nicht! Der treibt mit allen Spezies Schabernack, die ihm über den Weg laufen. Gut, die Borg läßt er vielleicht aus.» witzelte Bluefox. Lore schwärmte lachend:
«Eine tolle Pointe, Captain! Humor ist eine bereichernde Eigenschaft!»
Eine starke Minute später waren Lore und Bluefox auf der Brücke angekommen und besetzten ihre angestammten Positionen. Der Captain befahl Lt. Cmdr. Lore:
«Öffnen Sie einen Kanal zum fremden Schiff!»
Da war auf dem Hauptschirm der Bluefox ein altbekannter Gegenspieler von Cpt. Bluefox zu sehen – Admiral Helmuth Nemice!
Bluefox verschlug es fast die Sprache, da er mit diesem Mann nun wirklich nie und nimmer gerechnet hatte! Der Captain erhob sich aus seinem Kommandosessel und sprach:
««Admiral Nemice! Wie mir gerade aufgefallen ist, haben Sie Ihr Erscheinungsbild nun auch auf das Schiff ausgeweitet. Alles in rot – das steht Ihnen!»»
Nemice kochte innerlich vor Wut und unterrichtete Bluefox über die Geschehnisse auf der Voyager, dem ITW-Hauptschiff. Er erklärte:
««Eure Föderation ist so etwas von ungehobelt! Als eines von euren Schiffen uns abfing, haben die mir gesagt, ich sollte auf dem schnellsten Wege zum Oberkommando fliegen mit der Voyager, um mein Schiff einer Kolorierung zu unterziehen. Ich weigerte mich natürlich zuerst. Ich habe aber dann entschlossen, mich der Eskorte anzuschließen, da sich unserer Position weitere Schiffe näherten. Als ich nach dem Zwangsaufenthalt im Oberkommando wieder auf mein Schiff durfte und wir losgeflogen waren, schaltete ich mal auf eine Außenansicht. – Es traf mich fast der Schlag! Mein Schiff war und ist jetzt noch signalrot! Haben Sie dafür eine Erklärung? Die Bosse der Sternenflotte haben mir nämlich keine Auskunft gegeben!»»
Bluefox erwiderte gelassen:
««Nun, ich kann verstehen, daß man Ihnen nicht geantwortet hat, weil Sie sicherlich derart ausgerastet waren, daß man Ihnen gar nicht mehr hätte antworten können. Aber ich bin so nett und erkläre es Ihnen kurz: Die Föderation wurde in Fraktionen unterteilt. Sie sind Repräsentant der ITW-Fraktion. Es wurde anscheinend zu Ihrer Empörung entschieden, daß all’ Ihre Schiffe eine rote Lackierung bekommen, wenn Sie denn mehrere Schiffe besitzen, was ich wiederum bezweifle.»»
Nemice konterte:
««Oh, da irren Sie sich, Captain! Wir haben immer noch unseren Hauptsitz in Winterthur und wir haben ein Shuttle der Klasse 2!»»
Cmdr. Ceagy mußte sich wirklich Mühe geben, nicht schallend herauszulachen, als er nach diesem Kontern des Admirals zu seinem Captain hinüberschaute! Der machte ein anscheinend sehr belustigendes Gesicht und holte zu einem Konter seinerseits aus:
««Das ist wirklich beachtlich, nur würden unsere sechs Shuttles exklusive der Yacht des Captains sehr wahrscheinlich Ihr Schiff zerstören, bevor die Bluefox überhaupt eingreifen müßte.»» Der Sicherheitschef Lt. Cmdr. Chollet gab ein leises Glucksen von sich! Er konnte das Lachen aber gerade noch verklemmen.
««Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber ich denke nicht, daß Sie auf einen Krieg aus sind mit uns!»» meinte Adm. Nemice.
««Nein, ich denke, das könnte ins Auge gehen, Admiral. Sie sind doch aus einem speziellen Grund hierher gekommen, nicht wahr?»» Bluefox wollte langsam, aber sicher auf den Kern des Treffens zugehen.
««Richtig. Es geht um die versäumte Zeit und das Ausstellen des Zeugnisses inklusive des Offizierspatentes durch meine Kollegin Admiral Croft. Dies ist ungültig, da sie nicht befähigt ist, Offizierspatente auszustellen.»» erklärte Nemice.
««Da irren Sie sich, Admiral. Admiral Croft sagte mir, sie könne dies. Haben Sie etwa diese Regel nach dem Ausstellen des Patentes aufgestellt?»» fragte Bluefox.
««Ja, das habe ich. Da es bisher noch keinen Anlaß dazu gab, habe ich diese Regel nicht in Kraft treten lassen. Da dies meiner Meinung nach aber ein illegales Handeln von Ihnen und Admiral Croft war, habe ich das Recht genutzt, ein Gesetz aufzustellen, welches das Ausstellen von Zeugnissen oder anderen Formularen durch Fremdpersonen verbietet. Nur noch ich darf solche Dokumente veröffentlichen. Tut mir leid, Captain, aber ich denke, Sie werden sich noch zwei Wochen plus einen Monat Strafzeit wegen der Umtriebe auf meinem Schiff aufhalten müssen. Ich habe bereits ein attraktives Programm für Sie aufgestellt!»» verkündete Adm. Nemice. Cpt. Bluefox erwiderte:
««Das ist das Letzte, was ich tun würde, glauben Sie mir. Aber ich glaube einfach nicht, daß Sie nur wegen meiner Absenz derart nachtragend sind. Sie wollen mich um jeden Preis auf Ihr Schiff holen. Da ist doch mehr dahinter als nur diese Absenz!»»
««In der Tat, Captain! Sie sind schlau! Es ist mir nicht entgangen, daß Sie Kontakt mit den Borg hatten und daß Sie auch sonst sehr viel wissen. In der zusätzlichen Strafzeit von vier Wochen sollten Sie mir nämlich all’ Ihr Wissen und Ihre eindrücklichsten Erlebnisse mit fremden Spezies aufschreiben. Natürlich sollten Sie dann auch aufschreiben, wie Sie aus diesen Situationen wieder herausgekommen sind, ohne ernsthaft beschädigt worden zu sein.»» erzählte Nemice. Bluefox erzählte ebenfalls eine kleine Geschichte:
««Es gab einmal Zauberer. Nicht daß ich einer wäre, aber die Zauberer hatten ihr Zauberergeheimnis, welches das Geheimhalten von allen magischen Kräften und Sprüchen beinhaltete. Keiner wußte je, wie es die Zauberer gemacht hatten. Bei mir sind es zwar keine Zaubersprüche oder Magieformeln, aber ich weiß, was Sie mit meinen Informationen anfangen würden. – Sie würden auf jeden Fall etwas Hinterhältiges machen damit. Ich weiß jetzt nicht genau, was Sie tun würden, aber irgendetwas Schlechtes.»»
««Ihnen kann es ja egal sein, was ich mit Ihren Informationen mache, aber Sie werden sie mir preisgeben, ob Sie nun wollen oder nicht!»» befahl Adm. Nemice.
««Begreifen Sie doch endlich, daß Sie uns unterlegen sind! Die Föderation steht hinter mir und mein Offizierspatent ist bereits von der Sternenflotte akzeptiert! Sie können nämlich gar nichts mehr ändern! Sie müssen froh sein, daß wir Sie und Ihre Voyager nicht abschleppen mit dem Traktorstrahl und Sie mit Ihren Anhängern dem Oberkommando übergeben! Ich könnte den Admirälen sagen, Sie sollten als dienstunfähig erklärt werden und nie mehr ein Raumschiff betreten dürfen!»» machte Bluefox Nemice klar.
««Sie sind so ein frecher Kerl, Bluefox! Das sollten Sie mir büßen! So etwas lasse ich mir nicht bieten! Sie sollten wissen, daß ich sehr wohl zurechnungsfähig bin! Wie sehr ich das bin, werden Sie gleich erfahren!»» brüllte Nemice. Sein Kopf wurde noch röter als er ohnehin schon war! Da wurde die Verbindung plötzlich unterbrochen und Lt. Cmdr. Chollet warnte:
«Sir, die Voyager lädt ihre Waffensysteme und sie fahren die Schilde hoch. Zugleich haben sie mit einem Intensivscan unserer Hülle begonnen.» Cpt. Bluefox blieb cool und erwiderte:
«Finden Sie die Frequenz des Scanners heraus und senden Sie einen Feedbackimpuls. Gegen den Rest haben Sie doch sicher etwas im Repertoire, Commander, oder nicht?»
«Das habe ich in der Tat, Captain! Ich versuche, die Frequenz herauszubekommen. Wie soll ich vorgehen, Sir? Soll ich lediglich die Waffen außer Funktion setzen oder ein wenig mehr Schaden verursachen?» fragte der Sicherheitschef.
«Schalten Sie ihre Schilde und ihre Waffen aus. Das sollte vorerst mal genügen. Aber tun Sie dies erst, wenn Sie die Frequenz des Scanners haben. Ich muß auf dem Holodeck kurz etwas vorbereiten – für alle Fälle. Man weiß ja nie, vielleicht will er uns noch entern! Commander Ceagy, Sie haben die Brücke!»
«Auf dem Holodeck?» hakte Lt. Cmdr. Chollet nach. Als der Captain auf dem Weg zum Turbolift an Chollets Station vorbeikam, antwortete er mit einem singenden Ton:
«Überraschung, Commander!»
Lt. Cmdr. Chollet hob beide Augenbrauen kurz an und widmete sich wieder seiner Taktischen Station. Er wollte ja nicht noch einen Treffer an einer heiklen Stelle der Bluefox kassieren.
Auf der Brücke war man auf ein allfälliges Feuergefecht gefaßt. Cmdr. Ceagy warnte per Schiffsfunk noch alle Crewmitglieder, die nicht auf der Brücke anwesend waren.
Cpt. Bluefox war unterdessen auf dem Holodeck angekommen. Er sprach zum Computer:
«Computer, erstelle eine Kopie der zweiten Etage des Winterthurer Zentralgefängnisses.»
Der Computer machte ein paar Geräusche mit einer hohen Tonfrequenz. Nach wenigen Sekunden erwiderte die Computerstimme:
«Kopie erstellt. Programm bereit. Sie können eintreten.»
Doch der Captain wollte gar nicht eintreten, sondern machte sich wieder schleunigst auf den Weg zum Turbolift, der ihn auf die Brücke bringen würde.
Als Bluefox wieder auf der Brücke angekommen war, fragte ihn Cmdr. Ceagy bereits kurz nach dem Eintritt:
«Haben Sie die Erschütterung des Schiffes gemerkt?»
«Was soll ich gemerkt haben?» fragte der Captain mit einem breiten Grinsen zurück. Danach befahl Cpt. Bluefox Lt. Cmdr. Chollet:
«Commander, feuern Sie drei Phasereinheiten im Abstand von fünf Sekunden ab!»
Lt. Cmdr. Chollet bestätigte den Befehl und tat, was ihm befohlen wurde.
Lt. Nadine Humble, die an der Conn arbeitete, kommentierte:
«Na, so schwach hätte ich die ITW nun doch nicht eingeschätzt! Haben die denn überhaupt Waffen, welche die Schilde eines Shuttles durchdringen können?»
«Ich befürchte, daß Admiral Nemice seine letzten Trümpfe ausgespielt hat, Lieutenant. Es ist unwahrscheinlich, daß er noch ein As im Ärmel hat.» antwortete Lore, der direkt neben ihr an der Ops arbeitete. Lt. Humble drehte ihren Kopf um 90 Grad und hatte nun direkten Blickkontakt mit Lore, der die Pilotin bereits anschaute. Sie meinte:
«Seit Sie Ihren Emotionschip haben, hat sich Ihre Ausdrucksweise stark verändert! Sie benutzen richtig menschliche Ausdrücke und Redewendungen, die Sie vorher noch nie gebraucht haben! Das macht einen richtig positiven Eindruck. Weiter so!»
Lore hob die linke Augenbraue kurz an und erwiderte:
«Danke sehr, Lieutenant, ich werde mich bemühen!»
Als beide Offiziere wieder zum Sichtschirm blickten, erhellte eine kleine Explosion die untere Bildschirmhälfte! Cpt. Bluefox verlangte von Lt. Cmdr. Chollet einen Bericht.
Der Sicherheitschef rapportierte:
«Die Voyager wurde anscheinend stärker beschädigt, als ich berechnet hatte, Captain. Ein Treffer der zweiten Phasereinheit verursachte einen Folgeschaden an der Innenhülle, nachdem die Schilde zusammengebrochen waren. Ein Hauptgenerator ist durchgebrannt und hat diese Explosion ausgelöst. So wie es aussieht, müssen wir die Crew der Voyager evakuieren, da dieser Generator für die gesamte Lebenserhaltung des Schiffes verantwortlich ist – also, war.»
«Auch das noch.» kommentierte Bluefox und vergrub den Kopf in seinen Händen. Einen Augenblick später schaute der Captain wieder zum Bildschirm hervor und klagte:
«Können denn nicht mal die am schlechtesten ausgebildeten Techniker einen Generator mit einer Tritaniumlegierung isolieren?! Jetzt müssen wir noch die Crew evakuieren! Das glaube ich doch einfach nicht! Also schön, leiten Sie die Evakuation ein, Mr. Chollet. Beamen Sie alle Crewmitglieder gruppenweise in die Zellen auf Holodeck 2.» befahl er.
«Was werden Sie mit diesen Leuten machen, Captain?» fragte Cmdr. Ceagy.
«Nun, da sie jetzt kein eigenes Schiff mehr haben, weil dies gleich in die Luft fliegen wird, werden sie wohl irgendwo unterkommen müssen. Ich habe sie provisorisch mal ins Winterthurer Zentralgefängnis beamen lassen und dort werden sie auch bleiben, bis wir wieder im Orbit der Erde sind. Das Obergericht der Sternenflotte soll doch über Nemice entscheiden. Einige der Crewmitglieder, die ich auch ein wenig besser kenne, sind gar nicht mal so übel und wären nie freiwillig in der Crew an Bord der Voyager gekommen. Für diese wenigen Personen werde ich beim Obergericht ein gutes Wort einlegen. Besonders Admiral Croft ist eine gutmütige Person. Sie unterrichtete ja früher auch ganz offiziell auf der Erde als Englisch- und Musiklehrerin.» erklärte der Captain.
«Vielleicht wird sie unsere neue Einsatzleiterin, Matt.» meinte Cmdr. Ceagy.
«Warum denn das? Wir haben doch Ihre Mutter als Einsatzleiterin, oder etwa nicht mehr?» fragte Cpt. Bluefox verdutzt.
«Es gefällt ihr doch nicht mehr so gut, wie sie zu Beginn geglaubt hat. Sie will lieber wieder auf der Erde arbeiten. Sie hat diverse Angebote von verschiedenen Abteilungen im irdischen Hauptsitz der Sternenflotte in San Francisco erhalten. Sie liebt Amerika. Sehr wahrscheinlich wird sie eines dieser Angebote annehmen.» erklärte der Erste Offizier.
«Seit wann ist dies denn bereits bekannt?» wollte der Captain wissen.
«Erst seit gestern. Bei der heutigen Offiziersbesprechung hätte ich es Ihnen ganz sicher mitgeteilt. Aber jetzt ist es ja auch in Ordnung.» antwortete Cmdr. Ceagy.
«Wenn das so ist, dann brauchen wir ja wirklich eine neue Einsatzleiterin, zumindest einen Ersatz. Vielleicht bleibt Denise ja doch noch.» hoffte Cpt. Bluefox.
«Wie schätzen Sie Croft ein?» fragte Ceagy.
«Sie ist eine sehr humane Leiterin. Sie befiehlt nicht einfach von oben herab, auch wenn sie dies ab und zu tun müßte, laut Nemice.» beschrieb Bluefox Adm. Croft.
«Ach, dieser Nemice. Den gibt es jetzt wohl nicht mehr, denke ich. Sie ist Admiral, Matt! Da wird sie doch wohl selbst entscheiden können, wie sie befehlen will.» meinte Ceagy.
«Richtig, dieser Meinung bin ich auch. Jetzt, wo Nemice nicht mehr an der Macht ist, wird sich in der Sternenflotte einiges ändern. Keine ITW mehr, die ständig Schabernack trieb. Endlich mal etwas Ruhe.» schwärmte der Captain.
Lt. Cmdr. Chollet unterbrach die Idylle und sprach:
«Captain, ein Warpkernbruch steht bevor! Ich empfehle, auf eine sichere Distanz zu gehen.»
«“Machen Sie es so“, sprach der legendäre Jean-Luc Picard.» erwiderte Cpt. Bluefox.
Lt. Humble interpretierte dies als Befehl und manövrierte die Bluefox von der Voyager erst langsam weg, dann gab sie Gas! Die Bluefox beschleunigte auf Warp 3.
Lt. Cmdr. Chollet wies den Captain auf etwas fast Vergessenes hin:
«Ich denke, die ITW-Besatzung wird langsam unruhig im Gefängnis. Die verlangen sicher eine Erklärung.»
«Was meinen Sie, Commander? Sollten wir mal die Insassen besuchen?» fragte Bluefox mit einem lieblichen Ton in der Sprache.
«Wenn Sie Zeit haben, dann gerne!» antwortete Ceagy, ebenfalls mit verstellt liebevoller Stimme.
Die Voyager explodierte eine Sekunde nach der Antwort des Ersten Offiziers und die Druckwelle breitete sich sichtbar in einem Kreis aus. Der Kreis verschwand aber kurz nach der Explosion, da das Schiff viel zu klein war, um eine ernsthafte Druckwelle zu erzeugen.
Die Tür des Holodecks öffnete sich und Cpt. Bluefox und Cmdr. Ceagy traten ein. Da schrie Adm. Nemice dem Captain auch schon entgegen:
«Sie haben mein Schiff zerstört! Und nicht genug! Sie beamen uns alle in ein Gefängnis, statt in Ihre Transporterräume! Was soll das?!»
«Admiral, Sie sollten froh sein, daß wir Sie und Ihre Crew überhaupt herausgebeamt haben. Das Oberkommando wird entscheiden, ob Sie weiterhin ein Raumschiff kommandieren dürfen oder ob Sie für dienstuntauglich befunden werden. Ich will damit nichts zu tun haben, sonst wird mir vielleicht noch etwas vorgeworfen in späteren Zeiten. Zum Glück sind nicht alle Ihrer Leute so wie Sie. Diese werden eventuell mit einem blauen Auge davonkommen. So wie es aussieht, kann ich ja nicht Sie alle verantwortlich machen für das, was Sie persönlich vorhatten. Sie sind alleiniger Herrscher und somit konnte niemand Ihr Vorhaben in Frage stellen oder vermeiden. Daher ist die Mitschuld Ihrer Kollegen und Untergebenen relativ klein.» meinte Cpt. Bluefox. Da fragte Adm. Croft plötzlich:
«Und was wird mit uns geschehen, wenn wir auf der Erde sind?»
«Über die Zukunft aller anderen ITW-Mitglieder wird ebenfalls das Oberkommando entscheiden. Ich glaube aber nicht, daß Ihnen und Ihren Kollegen Gefangenschaft droht. Wenn Sie nicht mehr auf ein Raumschiff dürfen, dann wird man Ihnen sicherlich den freien Aufenthalt auf der gesamten Erde gewähren.» antwortete Cpt. Bluefox mit einer gewissen Sicherheit.
Wenige Sekunden später verließen Cmdr. Ceagy und Cpt. Bluefox das Holodeck wieder. Adm. Nemice schrie ihnen noch nach:
«Ich will nicht in die Psychiatrie! Richten Sie das dem Oberkommando aus!»
Da konnten es Ceagy und Bluefox nicht mehr verklemmen – sie lachten einfach lauthals heraus!
Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 55056.8
««Wir sind wieder im Orbit der Erde und das Oberkommando hat bereits entschieden. Admiral Nemice wird tatsächlich für dienstuntauglich befunden. Admiral Croft wird, nach dem bedauerlichen Rücktritt von Admiral Ceagy, unsere neue Einsatzleiterin. Felicia Croft ist nun bereits die dritte Frau in Serie nach Admiral Eagly und Admiral Ceagy, die mir über die Schulter blickt, wenn ich mein Schiff durchs All sausen lasse. Ich möchte noch vier Crewmitglieder der ITW speziell erwähnen, die sich ohnehin gegen Nemice auflehnen wollten in der nächsten Zeit:
Captain Aline River wird, zusammen mit Doctor Sarah Boschenstone, den Außenposten „New Carrollton“ verstärken. Commander Andrew Rooth wird Biochemiker an Bord der U. S. S. Jackenboy. Ebenfalls auf die Jackenboy kommt Lieutenant Sean McNally. Er wird der neue Transporterchef.
Ich kann jetzt wohl endlich sagen, daß ich frei bin! Das Gefühl der Freiheit ist wirklich schön. Endlich bin ich frei von dem Gedanken, noch sechs Wochen an Bord dieser blöden Voyager verbringen zu müssen. Auch habe ich keinen Helmy mehr, der immer so schreit, wenn er in Bedrängnis ist und der immer Schabernack und Hinterhältigkeiten trieb mit anderen Gruppen, die genauso dachten wie er. Hoffen wir mal, daß es nicht mehr so viele Menschen dieser Sorte gibt im weiten Raum. Gelöst von allen Gebundenheiten gegenüber der ITW-Fraktion blicke ich nun in die Zukunft und bin sehr gespannt, was sie mir und allen anderen Menschen geben und nehmen wird.»»
--- ENDE ---
Folge 19: Freiheit
STARRING
Matthias Currat ALS Cpt. Matthew Bluefox
Andreas Kägi ALS Cmdr. Andrew Ceagy
Brent Spiner ALS Lt. Cmdr. Lore
Nicole Streich ALS Dr. Nicole Strike
Julia Haldemann ALS Lt. Cmdr. Gillian Haldman
Daniel Chollet ALS Lt. Cmdr. Danny Chollet
Tanya Steiner ALS Lt. Cmdr. Tanya Steaner
Stephanie Knecht ALS Cnslr. Steevy Knight
Ramon Baur ALS Lt. Ramon Boer
Thierry Weidmann ALS Chief Thierry Whiteman
Fabian Blatter ALS Lt. Fabius Blater
Monika Heusser ALS Lt. Monique Hewsser
Nadine Humbel ALS Lt. Nadine Humble
Denise Werffeli ALS Lt. Denise Werwealy
Judith Baumann ALS Lt. Judy Boeman
Isabel Schneider ALS Dr. Izy Snyder
Deborah Grossniklaus ALS Dr. Debbie Crossnicholls
Patrick Streich ALS F. Patrick Strike
Stefan Kägi ALS F. Stephen Ceagy
Jasmin Grossniklaus ALS F. Jazzy Crossnicholls
Sarah Bärtschi ALS F. Sarah Bearchy
Andrea Berger ALS F. Andrea Berger
GUEST STARRING / ACTORS IN A SECOND ROLE
Helmut Nemitz ALS Adm. Helmuth Nemice
Felicia Kraft ALS Adm. Felicia Croft
Computerlogbuch der Bluefox, Counselor Knight, Sternzeit 55050.5
««Zwei Wochen sind vergangen, seit Commander Haldman zu uns gestoßen ist. Ich denke, sie hat sich gut eingelebt und die ehemaligen Kontakte längst wieder gefunden. Es scheint, als wäre sie mit uns allen vor einem Jahr an Bord gekommen!»»
Cpt. Bluefox nahm in Zehn-Vorne gerade einen alkalischen Brandy zu sich, als der Wissenschaftsoffizier und Ex-Chefingenieur Lt. Cmdr. Lore sich plötzlich neben ihn auf einen Barhocker setzte. Der Captain war überrascht, den Androiden, der ja bekanntlich keine Nahrung benötigte, hier anzutreffen an der Bar! Bluefox fragte Lore neugierig mit einem Schmunzeln auf den Lippen:
«Commander, haben Sie sich verlaufen?»
«Im Gegenteil, Captain, ich bin hier vollkommen richtig. Ich habe soeben meinen Emotionschip erfolgreich verbessern können, an dem ich vor rund vier Monaten schon mal herumbastelte.» antwortete Lore.
«Und? Sind Sie zufrieden? Machen Ihre Gefühle Fortschritte?» fragte der Captain.
«Ich will es wohl hoffen, Sir! Ich kann jetzt die emotionale Wirkung eines alkoholischen Getränks erleben und interpretieren. Es fühlt sich großartig an!» antwortete der Androide.
Nach einer kurzen Pause fügte Lore, seine linke Hand anhebend, hinzu:
«Jedoch ist der Emotionschip noch lange nicht ausgereift. Ich werde noch einige Feinheiten einprogrammieren müssen, bevor ich sagen kann, daß ich ein Mensch bin.»
«Und auch das ist immer noch relativ, Commander.» meinte Cpt. Bluefox.
«Richtig. Ein Mensch werde ich nie sein, aber durch eine Mutation meiner Hautkolorierung könnte der menschliche Eindruck deutlich verstärkt werden.» erwiderte Lt. Cmdr. Lore.
«Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg, Lore! Werden Sie schon bald ein Mensch. Ob nun ein Richtiger oder ein Androidenhafter, das kommt doch nicht drauf an.» sprach der Captain.
Da gelangte plötzlich ein Funkspruch von der Brücke zum Kommunikator des Captains. Der drückte auf seinen Kommunikator und fragte knapp:
««Was gibt’s, Andrew?»»
««Ein rotgefärbtes Schiff ist soeben unter Warp gegangen, um uns abzufangen. In zwei Minuten kommt es in Sichtweite.»» erklärte Cmdr. Ceagy auf der Brücke.
««Was? Rot? Schon wieder eine neue Fraktion. Ich bin unterwegs, Commander.»» erwiderte der Captain und stieg vom Barhocker herunter. Er vergaß sogar, seinen Brandy auszutrinken! Lore freute dies anscheinend um so mehr, denn so brauchte der Androide kein Getränk zu bestellen! Lore kippte den Restinhalt des Glases gleich in sich und kommentierte:
«Dieses Getränk interessiert mich aber brennend – im wahrsten Sinne des Wortes!»
Da Lore aber keinesfalls passiv erscheinen wollte, folgte er Cpt. Bluefox gleich nach dem Leeren des Brandy-Glases. Eventuell könnte ja eine Notsituation eintreffen.
Als Lore auf dem Weg zum Turbolift zu Bluefox aufgeschlossen war, fragte er ihn sogleich:
«Captain, Sie sagten soeben: „Wieder eine neue Fraktion.“. Wie viele Fraktionen gibt es denn bereits in der Föderation nach dem Stand von gestern Abend?»
«Fünf. Nach Angaben der Sternenflotte gibt es bereits die ITW-Fraktion, die Understreet-Fraktion, die Waldörfliche Fraktion, die Fraktion „Little Bridge“ und „Fraktion Sieben“. Wir gehören ja seit knapp drei Monaten nicht mehr zu den Fraktionen, sondern zum Hauptteil der Sternenflotte. Somit wäre „Fraktion Sieben“ eigentlich „Fraktion Fünf“. – Brücke! – Aber wir wollen ja nicht den Namen einer freien Gruppe verhunzen. Verdient hätte sie es zwar, ein Schiff von denen hat uns ja mal angegriffen, aber ist ja auch egal.» antwortete Cpt. Bluefox. Der Turbolift setzte sich in Bewegung.
«Welche Farben gehören jetzt zu welchen Fraktionen?» fragte Lore.
«Die Waldörfliche hat lindgrüne, die Understreet dunkelgraue, die „Little Bridge“ pinkfarbene und die „Siebener“ besitzen sonnengelbe Schiffe. Die ITW-Fraktion hielt es nicht für notwendig, sich kolorieren zu lassen. Dafür werden sie wohl, wenn sie entdeckt werden, eine hohe Buße bezahlen müssen. Sehr wahrscheinlich werden sie ein Schiff als Buße hergeben müssen, da sie ohnehin fast kein Latinum oder Dilithium besitzen.» erklärte der Captain. Lore hakte nach:
«Latinum? Ich dachte, die Ferengi handeln mit diesem Zahlungsmittel.»
«Nun, die Sternenflotte wäre sicher nicht unglücklich, Latinum zu besitzen, da sie damit guten Handel mit den Ferengi betreiben könnte. Keiner im Geheimdienst, den ich kenne, weiß, wie groß der Umfang aller Ferengi-Machenschaften ist.» meinte Cpt. Bluefox.
«Somit ist es aber logischerweise unmöglich, daß die ITW-Fraktion überhaupt Latinum besitzt.» schlußfolgerte Lore.
«Sie kennen Admiral Nemice, den Leiter der ITW-Fraktion, nicht! Der treibt mit allen Spezies Schabernack, die ihm über den Weg laufen. Gut, die Borg läßt er vielleicht aus.» witzelte Bluefox. Lore schwärmte lachend:
«Eine tolle Pointe, Captain! Humor ist eine bereichernde Eigenschaft!»
Eine starke Minute später waren Lore und Bluefox auf der Brücke angekommen und besetzten ihre angestammten Positionen. Der Captain befahl Lt. Cmdr. Lore:
«Öffnen Sie einen Kanal zum fremden Schiff!»
Da war auf dem Hauptschirm der Bluefox ein altbekannter Gegenspieler von Cpt. Bluefox zu sehen – Admiral Helmuth Nemice!
Bluefox verschlug es fast die Sprache, da er mit diesem Mann nun wirklich nie und nimmer gerechnet hatte! Der Captain erhob sich aus seinem Kommandosessel und sprach:
««Admiral Nemice! Wie mir gerade aufgefallen ist, haben Sie Ihr Erscheinungsbild nun auch auf das Schiff ausgeweitet. Alles in rot – das steht Ihnen!»»
Nemice kochte innerlich vor Wut und unterrichtete Bluefox über die Geschehnisse auf der Voyager, dem ITW-Hauptschiff. Er erklärte:
««Eure Föderation ist so etwas von ungehobelt! Als eines von euren Schiffen uns abfing, haben die mir gesagt, ich sollte auf dem schnellsten Wege zum Oberkommando fliegen mit der Voyager, um mein Schiff einer Kolorierung zu unterziehen. Ich weigerte mich natürlich zuerst. Ich habe aber dann entschlossen, mich der Eskorte anzuschließen, da sich unserer Position weitere Schiffe näherten. Als ich nach dem Zwangsaufenthalt im Oberkommando wieder auf mein Schiff durfte und wir losgeflogen waren, schaltete ich mal auf eine Außenansicht. – Es traf mich fast der Schlag! Mein Schiff war und ist jetzt noch signalrot! Haben Sie dafür eine Erklärung? Die Bosse der Sternenflotte haben mir nämlich keine Auskunft gegeben!»»
Bluefox erwiderte gelassen:
««Nun, ich kann verstehen, daß man Ihnen nicht geantwortet hat, weil Sie sicherlich derart ausgerastet waren, daß man Ihnen gar nicht mehr hätte antworten können. Aber ich bin so nett und erkläre es Ihnen kurz: Die Föderation wurde in Fraktionen unterteilt. Sie sind Repräsentant der ITW-Fraktion. Es wurde anscheinend zu Ihrer Empörung entschieden, daß all’ Ihre Schiffe eine rote Lackierung bekommen, wenn Sie denn mehrere Schiffe besitzen, was ich wiederum bezweifle.»»
Nemice konterte:
««Oh, da irren Sie sich, Captain! Wir haben immer noch unseren Hauptsitz in Winterthur und wir haben ein Shuttle der Klasse 2!»»
Cmdr. Ceagy mußte sich wirklich Mühe geben, nicht schallend herauszulachen, als er nach diesem Kontern des Admirals zu seinem Captain hinüberschaute! Der machte ein anscheinend sehr belustigendes Gesicht und holte zu einem Konter seinerseits aus:
««Das ist wirklich beachtlich, nur würden unsere sechs Shuttles exklusive der Yacht des Captains sehr wahrscheinlich Ihr Schiff zerstören, bevor die Bluefox überhaupt eingreifen müßte.»» Der Sicherheitschef Lt. Cmdr. Chollet gab ein leises Glucksen von sich! Er konnte das Lachen aber gerade noch verklemmen.
««Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber ich denke nicht, daß Sie auf einen Krieg aus sind mit uns!»» meinte Adm. Nemice.
««Nein, ich denke, das könnte ins Auge gehen, Admiral. Sie sind doch aus einem speziellen Grund hierher gekommen, nicht wahr?»» Bluefox wollte langsam, aber sicher auf den Kern des Treffens zugehen.
««Richtig. Es geht um die versäumte Zeit und das Ausstellen des Zeugnisses inklusive des Offizierspatentes durch meine Kollegin Admiral Croft. Dies ist ungültig, da sie nicht befähigt ist, Offizierspatente auszustellen.»» erklärte Nemice.
««Da irren Sie sich, Admiral. Admiral Croft sagte mir, sie könne dies. Haben Sie etwa diese Regel nach dem Ausstellen des Patentes aufgestellt?»» fragte Bluefox.
««Ja, das habe ich. Da es bisher noch keinen Anlaß dazu gab, habe ich diese Regel nicht in Kraft treten lassen. Da dies meiner Meinung nach aber ein illegales Handeln von Ihnen und Admiral Croft war, habe ich das Recht genutzt, ein Gesetz aufzustellen, welches das Ausstellen von Zeugnissen oder anderen Formularen durch Fremdpersonen verbietet. Nur noch ich darf solche Dokumente veröffentlichen. Tut mir leid, Captain, aber ich denke, Sie werden sich noch zwei Wochen plus einen Monat Strafzeit wegen der Umtriebe auf meinem Schiff aufhalten müssen. Ich habe bereits ein attraktives Programm für Sie aufgestellt!»» verkündete Adm. Nemice. Cpt. Bluefox erwiderte:
««Das ist das Letzte, was ich tun würde, glauben Sie mir. Aber ich glaube einfach nicht, daß Sie nur wegen meiner Absenz derart nachtragend sind. Sie wollen mich um jeden Preis auf Ihr Schiff holen. Da ist doch mehr dahinter als nur diese Absenz!»»
««In der Tat, Captain! Sie sind schlau! Es ist mir nicht entgangen, daß Sie Kontakt mit den Borg hatten und daß Sie auch sonst sehr viel wissen. In der zusätzlichen Strafzeit von vier Wochen sollten Sie mir nämlich all’ Ihr Wissen und Ihre eindrücklichsten Erlebnisse mit fremden Spezies aufschreiben. Natürlich sollten Sie dann auch aufschreiben, wie Sie aus diesen Situationen wieder herausgekommen sind, ohne ernsthaft beschädigt worden zu sein.»» erzählte Nemice. Bluefox erzählte ebenfalls eine kleine Geschichte:
««Es gab einmal Zauberer. Nicht daß ich einer wäre, aber die Zauberer hatten ihr Zauberergeheimnis, welches das Geheimhalten von allen magischen Kräften und Sprüchen beinhaltete. Keiner wußte je, wie es die Zauberer gemacht hatten. Bei mir sind es zwar keine Zaubersprüche oder Magieformeln, aber ich weiß, was Sie mit meinen Informationen anfangen würden. – Sie würden auf jeden Fall etwas Hinterhältiges machen damit. Ich weiß jetzt nicht genau, was Sie tun würden, aber irgendetwas Schlechtes.»»
««Ihnen kann es ja egal sein, was ich mit Ihren Informationen mache, aber Sie werden sie mir preisgeben, ob Sie nun wollen oder nicht!»» befahl Adm. Nemice.
««Begreifen Sie doch endlich, daß Sie uns unterlegen sind! Die Föderation steht hinter mir und mein Offizierspatent ist bereits von der Sternenflotte akzeptiert! Sie können nämlich gar nichts mehr ändern! Sie müssen froh sein, daß wir Sie und Ihre Voyager nicht abschleppen mit dem Traktorstrahl und Sie mit Ihren Anhängern dem Oberkommando übergeben! Ich könnte den Admirälen sagen, Sie sollten als dienstunfähig erklärt werden und nie mehr ein Raumschiff betreten dürfen!»» machte Bluefox Nemice klar.
««Sie sind so ein frecher Kerl, Bluefox! Das sollten Sie mir büßen! So etwas lasse ich mir nicht bieten! Sie sollten wissen, daß ich sehr wohl zurechnungsfähig bin! Wie sehr ich das bin, werden Sie gleich erfahren!»» brüllte Nemice. Sein Kopf wurde noch röter als er ohnehin schon war! Da wurde die Verbindung plötzlich unterbrochen und Lt. Cmdr. Chollet warnte:
«Sir, die Voyager lädt ihre Waffensysteme und sie fahren die Schilde hoch. Zugleich haben sie mit einem Intensivscan unserer Hülle begonnen.» Cpt. Bluefox blieb cool und erwiderte:
«Finden Sie die Frequenz des Scanners heraus und senden Sie einen Feedbackimpuls. Gegen den Rest haben Sie doch sicher etwas im Repertoire, Commander, oder nicht?»
«Das habe ich in der Tat, Captain! Ich versuche, die Frequenz herauszubekommen. Wie soll ich vorgehen, Sir? Soll ich lediglich die Waffen außer Funktion setzen oder ein wenig mehr Schaden verursachen?» fragte der Sicherheitschef.
«Schalten Sie ihre Schilde und ihre Waffen aus. Das sollte vorerst mal genügen. Aber tun Sie dies erst, wenn Sie die Frequenz des Scanners haben. Ich muß auf dem Holodeck kurz etwas vorbereiten – für alle Fälle. Man weiß ja nie, vielleicht will er uns noch entern! Commander Ceagy, Sie haben die Brücke!»
«Auf dem Holodeck?» hakte Lt. Cmdr. Chollet nach. Als der Captain auf dem Weg zum Turbolift an Chollets Station vorbeikam, antwortete er mit einem singenden Ton:
«Überraschung, Commander!»
Lt. Cmdr. Chollet hob beide Augenbrauen kurz an und widmete sich wieder seiner Taktischen Station. Er wollte ja nicht noch einen Treffer an einer heiklen Stelle der Bluefox kassieren.
Auf der Brücke war man auf ein allfälliges Feuergefecht gefaßt. Cmdr. Ceagy warnte per Schiffsfunk noch alle Crewmitglieder, die nicht auf der Brücke anwesend waren.
Cpt. Bluefox war unterdessen auf dem Holodeck angekommen. Er sprach zum Computer:
«Computer, erstelle eine Kopie der zweiten Etage des Winterthurer Zentralgefängnisses.»
Der Computer machte ein paar Geräusche mit einer hohen Tonfrequenz. Nach wenigen Sekunden erwiderte die Computerstimme:
«Kopie erstellt. Programm bereit. Sie können eintreten.»
Doch der Captain wollte gar nicht eintreten, sondern machte sich wieder schleunigst auf den Weg zum Turbolift, der ihn auf die Brücke bringen würde.
Als Bluefox wieder auf der Brücke angekommen war, fragte ihn Cmdr. Ceagy bereits kurz nach dem Eintritt:
«Haben Sie die Erschütterung des Schiffes gemerkt?»
«Was soll ich gemerkt haben?» fragte der Captain mit einem breiten Grinsen zurück. Danach befahl Cpt. Bluefox Lt. Cmdr. Chollet:
«Commander, feuern Sie drei Phasereinheiten im Abstand von fünf Sekunden ab!»
Lt. Cmdr. Chollet bestätigte den Befehl und tat, was ihm befohlen wurde.
Lt. Nadine Humble, die an der Conn arbeitete, kommentierte:
«Na, so schwach hätte ich die ITW nun doch nicht eingeschätzt! Haben die denn überhaupt Waffen, welche die Schilde eines Shuttles durchdringen können?»
«Ich befürchte, daß Admiral Nemice seine letzten Trümpfe ausgespielt hat, Lieutenant. Es ist unwahrscheinlich, daß er noch ein As im Ärmel hat.» antwortete Lore, der direkt neben ihr an der Ops arbeitete. Lt. Humble drehte ihren Kopf um 90 Grad und hatte nun direkten Blickkontakt mit Lore, der die Pilotin bereits anschaute. Sie meinte:
«Seit Sie Ihren Emotionschip haben, hat sich Ihre Ausdrucksweise stark verändert! Sie benutzen richtig menschliche Ausdrücke und Redewendungen, die Sie vorher noch nie gebraucht haben! Das macht einen richtig positiven Eindruck. Weiter so!»
Lore hob die linke Augenbraue kurz an und erwiderte:
«Danke sehr, Lieutenant, ich werde mich bemühen!»
Als beide Offiziere wieder zum Sichtschirm blickten, erhellte eine kleine Explosion die untere Bildschirmhälfte! Cpt. Bluefox verlangte von Lt. Cmdr. Chollet einen Bericht.
Der Sicherheitschef rapportierte:
«Die Voyager wurde anscheinend stärker beschädigt, als ich berechnet hatte, Captain. Ein Treffer der zweiten Phasereinheit verursachte einen Folgeschaden an der Innenhülle, nachdem die Schilde zusammengebrochen waren. Ein Hauptgenerator ist durchgebrannt und hat diese Explosion ausgelöst. So wie es aussieht, müssen wir die Crew der Voyager evakuieren, da dieser Generator für die gesamte Lebenserhaltung des Schiffes verantwortlich ist – also, war.»
«Auch das noch.» kommentierte Bluefox und vergrub den Kopf in seinen Händen. Einen Augenblick später schaute der Captain wieder zum Bildschirm hervor und klagte:
«Können denn nicht mal die am schlechtesten ausgebildeten Techniker einen Generator mit einer Tritaniumlegierung isolieren?! Jetzt müssen wir noch die Crew evakuieren! Das glaube ich doch einfach nicht! Also schön, leiten Sie die Evakuation ein, Mr. Chollet. Beamen Sie alle Crewmitglieder gruppenweise in die Zellen auf Holodeck 2.» befahl er.
«Was werden Sie mit diesen Leuten machen, Captain?» fragte Cmdr. Ceagy.
«Nun, da sie jetzt kein eigenes Schiff mehr haben, weil dies gleich in die Luft fliegen wird, werden sie wohl irgendwo unterkommen müssen. Ich habe sie provisorisch mal ins Winterthurer Zentralgefängnis beamen lassen und dort werden sie auch bleiben, bis wir wieder im Orbit der Erde sind. Das Obergericht der Sternenflotte soll doch über Nemice entscheiden. Einige der Crewmitglieder, die ich auch ein wenig besser kenne, sind gar nicht mal so übel und wären nie freiwillig in der Crew an Bord der Voyager gekommen. Für diese wenigen Personen werde ich beim Obergericht ein gutes Wort einlegen. Besonders Admiral Croft ist eine gutmütige Person. Sie unterrichtete ja früher auch ganz offiziell auf der Erde als Englisch- und Musiklehrerin.» erklärte der Captain.
«Vielleicht wird sie unsere neue Einsatzleiterin, Matt.» meinte Cmdr. Ceagy.
«Warum denn das? Wir haben doch Ihre Mutter als Einsatzleiterin, oder etwa nicht mehr?» fragte Cpt. Bluefox verdutzt.
«Es gefällt ihr doch nicht mehr so gut, wie sie zu Beginn geglaubt hat. Sie will lieber wieder auf der Erde arbeiten. Sie hat diverse Angebote von verschiedenen Abteilungen im irdischen Hauptsitz der Sternenflotte in San Francisco erhalten. Sie liebt Amerika. Sehr wahrscheinlich wird sie eines dieser Angebote annehmen.» erklärte der Erste Offizier.
«Seit wann ist dies denn bereits bekannt?» wollte der Captain wissen.
«Erst seit gestern. Bei der heutigen Offiziersbesprechung hätte ich es Ihnen ganz sicher mitgeteilt. Aber jetzt ist es ja auch in Ordnung.» antwortete Cmdr. Ceagy.
«Wenn das so ist, dann brauchen wir ja wirklich eine neue Einsatzleiterin, zumindest einen Ersatz. Vielleicht bleibt Denise ja doch noch.» hoffte Cpt. Bluefox.
«Wie schätzen Sie Croft ein?» fragte Ceagy.
«Sie ist eine sehr humane Leiterin. Sie befiehlt nicht einfach von oben herab, auch wenn sie dies ab und zu tun müßte, laut Nemice.» beschrieb Bluefox Adm. Croft.
«Ach, dieser Nemice. Den gibt es jetzt wohl nicht mehr, denke ich. Sie ist Admiral, Matt! Da wird sie doch wohl selbst entscheiden können, wie sie befehlen will.» meinte Ceagy.
«Richtig, dieser Meinung bin ich auch. Jetzt, wo Nemice nicht mehr an der Macht ist, wird sich in der Sternenflotte einiges ändern. Keine ITW mehr, die ständig Schabernack trieb. Endlich mal etwas Ruhe.» schwärmte der Captain.
Lt. Cmdr. Chollet unterbrach die Idylle und sprach:
«Captain, ein Warpkernbruch steht bevor! Ich empfehle, auf eine sichere Distanz zu gehen.»
«“Machen Sie es so“, sprach der legendäre Jean-Luc Picard.» erwiderte Cpt. Bluefox.
Lt. Humble interpretierte dies als Befehl und manövrierte die Bluefox von der Voyager erst langsam weg, dann gab sie Gas! Die Bluefox beschleunigte auf Warp 3.
Lt. Cmdr. Chollet wies den Captain auf etwas fast Vergessenes hin:
«Ich denke, die ITW-Besatzung wird langsam unruhig im Gefängnis. Die verlangen sicher eine Erklärung.»
«Was meinen Sie, Commander? Sollten wir mal die Insassen besuchen?» fragte Bluefox mit einem lieblichen Ton in der Sprache.
«Wenn Sie Zeit haben, dann gerne!» antwortete Ceagy, ebenfalls mit verstellt liebevoller Stimme.
Die Voyager explodierte eine Sekunde nach der Antwort des Ersten Offiziers und die Druckwelle breitete sich sichtbar in einem Kreis aus. Der Kreis verschwand aber kurz nach der Explosion, da das Schiff viel zu klein war, um eine ernsthafte Druckwelle zu erzeugen.
Die Tür des Holodecks öffnete sich und Cpt. Bluefox und Cmdr. Ceagy traten ein. Da schrie Adm. Nemice dem Captain auch schon entgegen:
«Sie haben mein Schiff zerstört! Und nicht genug! Sie beamen uns alle in ein Gefängnis, statt in Ihre Transporterräume! Was soll das?!»
«Admiral, Sie sollten froh sein, daß wir Sie und Ihre Crew überhaupt herausgebeamt haben. Das Oberkommando wird entscheiden, ob Sie weiterhin ein Raumschiff kommandieren dürfen oder ob Sie für dienstuntauglich befunden werden. Ich will damit nichts zu tun haben, sonst wird mir vielleicht noch etwas vorgeworfen in späteren Zeiten. Zum Glück sind nicht alle Ihrer Leute so wie Sie. Diese werden eventuell mit einem blauen Auge davonkommen. So wie es aussieht, kann ich ja nicht Sie alle verantwortlich machen für das, was Sie persönlich vorhatten. Sie sind alleiniger Herrscher und somit konnte niemand Ihr Vorhaben in Frage stellen oder vermeiden. Daher ist die Mitschuld Ihrer Kollegen und Untergebenen relativ klein.» meinte Cpt. Bluefox. Da fragte Adm. Croft plötzlich:
«Und was wird mit uns geschehen, wenn wir auf der Erde sind?»
«Über die Zukunft aller anderen ITW-Mitglieder wird ebenfalls das Oberkommando entscheiden. Ich glaube aber nicht, daß Ihnen und Ihren Kollegen Gefangenschaft droht. Wenn Sie nicht mehr auf ein Raumschiff dürfen, dann wird man Ihnen sicherlich den freien Aufenthalt auf der gesamten Erde gewähren.» antwortete Cpt. Bluefox mit einer gewissen Sicherheit.
Wenige Sekunden später verließen Cmdr. Ceagy und Cpt. Bluefox das Holodeck wieder. Adm. Nemice schrie ihnen noch nach:
«Ich will nicht in die Psychiatrie! Richten Sie das dem Oberkommando aus!»
Da konnten es Ceagy und Bluefox nicht mehr verklemmen – sie lachten einfach lauthals heraus!
Computerlogbuch der Bluefox, Captain Bluefox, Sternzeit 55056.8
««Wir sind wieder im Orbit der Erde und das Oberkommando hat bereits entschieden. Admiral Nemice wird tatsächlich für dienstuntauglich befunden. Admiral Croft wird, nach dem bedauerlichen Rücktritt von Admiral Ceagy, unsere neue Einsatzleiterin. Felicia Croft ist nun bereits die dritte Frau in Serie nach Admiral Eagly und Admiral Ceagy, die mir über die Schulter blickt, wenn ich mein Schiff durchs All sausen lasse. Ich möchte noch vier Crewmitglieder der ITW speziell erwähnen, die sich ohnehin gegen Nemice auflehnen wollten in der nächsten Zeit:
Captain Aline River wird, zusammen mit Doctor Sarah Boschenstone, den Außenposten „New Carrollton“ verstärken. Commander Andrew Rooth wird Biochemiker an Bord der U. S. S. Jackenboy. Ebenfalls auf die Jackenboy kommt Lieutenant Sean McNally. Er wird der neue Transporterchef.
Ich kann jetzt wohl endlich sagen, daß ich frei bin! Das Gefühl der Freiheit ist wirklich schön. Endlich bin ich frei von dem Gedanken, noch sechs Wochen an Bord dieser blöden Voyager verbringen zu müssen. Auch habe ich keinen Helmy mehr, der immer so schreit, wenn er in Bedrängnis ist und der immer Schabernack und Hinterhältigkeiten trieb mit anderen Gruppen, die genauso dachten wie er. Hoffen wir mal, daß es nicht mehr so viele Menschen dieser Sorte gibt im weiten Raum. Gelöst von allen Gebundenheiten gegenüber der ITW-Fraktion blicke ich nun in die Zukunft und bin sehr gespannt, was sie mir und allen anderen Menschen geben und nehmen wird.»»
--- ENDE ---
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