Bei dem relativ hohen Anteil (ok, subjektive Einschätzung) an Studenten hier eigentlich verwunderlich, daß ein solcher Thread noch nicht existiert (obwohl das thema ja schon einige Male woanders angesprochen wurde), aber nun hab ich es ja endlich mal geschafft einen aufzumachen: Es geht natürlich um die umfassenden Kürzungen in den Bildungshaushalten, die derzeit überall in der Republik stattfinden. Täglich hört man neue Horrormeldungen, und vermeindlich sichere Rückzugsgebiete gibts auch nicht mehr - seit Bayern angekündigt hat, pauschal 10% der Unibudgets zu streichen gilt auch nicht mehr "Ab in den Süden - der Bildung hinterher!". Zusätzlich zu den Kürzungen sind überall Studiengebüren im Gespräch. Noch sind diese für das Erststudium nach dem HRG verboten, doch gegen dieses klagen nun einige Unionsgeführte Bundesländer vor dem BVerfG. Die Lage ist dramatisch:
Bayern: 10%-Kürzung des Hochschuletats, geplante Studiengebühren zwischen 400 und 600€.
Hessen: 39 Millionen € Kürzungen, 50€ "Verwaltungskostengebühr" pro Semester, 500€ Langzeitstudiengebühr, Arbeitszeitverlängerung für Uni-Beschäftigte um 1-2 Stunden.
Berlin: 54 Millionen € Kürzungen 2004/05, weitere 75 Millionen 2006/07 - Berlin verliert über 10.000 seiner 80.000 Studienplätze, Langzeitstudiengebühren geplant.
Niedersachsen: 40,7 Millionen Kürzungen 2004, weitere Kürzungen 2005, flächendeckende Schließung von Fakultäten, Schließung von Fachhochschulen, absehbarer Totalverlust der TU Clausthal; 500€ Studiengebühren geplant, schon jetzt gibt es 500€ Langzeitstudiengebühr und 50€ "Verwaltungskostenbeitrag"
Sachsen-Anhalt: 10%-Kürzung des Hochschul-Gesamthaushalts, das sind 28 Millionen €. 500€ Langzeitstudiengebür, 250€ Gebür für Gaststudenten.
Bund: 135 Millionen € Kürzungen bei den Zuschüssen für Hochschulbau und -instandhaltung.
Übrigens landet von den schon gezahlten oder geplanten Studiengebühren nix bei den Unis - vielmehr sollen damit Haushaltslöcher gestopft werden. Die Studis sollen also für die schlechter werdenden Zustände an den Unis auch noch bezahlen!
Eine detailierte Analyse der Kürzungspläne (die sind nämlich nicht einfach nur willkürlich, sondern drängen in eine ganz bestimmte Richtung, Stichworte Ökonomisierung und Rückdrängung der Bildungsexpansion) überlasse ich jetzt mal max (ich bin nämlich einer der 60% dt. Studenten, die neben dem Studium jobben ), von mir nur noch folgendes:
Es regt sich Widerstand! Noch vor einiger Zeit fast unvorstellabr, doch die Studis mobilisieren langsam und zeigen, daß sie die Streichungen, die die Unis an den Rand der Funktionsuntüchtigkeit drängen, nicht einfach hinnehmen. Hier eine Chronik der Ereignisse:
# 24.10.2003
-Großdemonstration in Emden gegen die Sparpläne der Regierung
# 04.11.2003
-Die Studierenden der JWGU Frankfurt entscheiden sich in einer ordentlichen Vollversammlung mehrheitlich zum Streik als Protestmittel
# 05.11.2003
-Die Uni Giessen tritt in Streik
-Die TU Berlin tritt in Streik
# 06.11.2003
-Die Uni Marburg tritt in Streik
-Die FH Frankfurt tritt in Streik
-Start der Aktion Bildungssarg in Niedersachsen, Marsch von Emden nach Hannover
-Vollversammlung an der Technischen Universität Braunschweig verabschiedet einstimmig eine Resolution gegen das Hochschuloptimierungskonzept (HOK)
# 11.11.2003
-ProfessorInnen am Otto Suhr Institut streiken (Siehe Mitteilung unter www.berlin-online.de
-Aktionstag an der Universität in Göttingen
# 12.11.2003
-Großdemonstration in Hannover "Bildet die Rettung" mit 22.000 Teilnehmern (www.bildet-die-rettung.de)
-Vollversammlung an der HU
-Vollversammlung an der Uni Frankfurt
# 13.11.2003
-Berlinweite Protest-Vollversammlung vor dem Roten Rathaus
# 15.11.2003
-Soli-Demo in Berlin
# 17.11.2003
-FH Darmstadt beschliesst den Streik
# 18.11.2003
-Großdemo in Wiesbaden
# 19.11.2003
-Vollversammlung an der GSU München
-Vollversammlung an der Bert Brecht Universität in Augsburg
# 20.11.2003
-14 Uhr: Großdemonstration in München
(Weitere Informatonen unter www.denkstopp.de)
-Weitere Demonstrationen in Regensburg und in Würzburg
-Demonstrationen in Halle und Magdeburg
-Vollversammlung an der FU Berlin. Der Streik wir beschlossen.
# 22.11.2003
-13 Uhr: Demonstration in Berlin (Brandenburger Tor)
# 24.11.2003
-Weitere Vollversammlung an der HU zur Planung der Streikwoche
-Vollversammlung an der TU Darmstadt beschließt den Streik
-Streikbeginn an der Uni Kassel
-Vollversammlung an der Uni in Göttingen beschließt den Streik
-Beginn der Aktionswoche der LMU München und anderen Hochschulen in Bayern
# 25.11.2003
-VV der TU Braunschweig beschließt für den 8.-12.12 Boykott der Lehrveranstaltungen und stattdessen eine "offene Volx-Hochschule"
-Studentenproteste an der FH Hildesheim stllen den besuchenden Minister zur Rede
# 26.11.2003
-13:30 Uhr: FH Darmstadt beschließt den Streik
-14 Uhr: Außerordentliche VV an der Uni in Konstanz
-14 Uhr: Minister Stratmann bricht den Besuch der TU Braunschweig angesichts massiver Proteste ab
-Weitere Vollversammlung an der Uni in Marburg: Abstimmung über eine Fortsetzung des Streiks
# 27.11.2003
-Demonstration in der Innenstadt in Augsburg
# 29.11.2003
-Bundesweites Koordinierungstreffen der Streiks und Proteste in Jena
# 02.12.2003
-Demo der TU, FH und HBK Braunschweig, zusammen mit Gewerkschaften
# 03.12.2003
-Vollversammlung und Demo an der Uni Konstanz
# 04.12.2003
-Vollversammlung an der Uni Wuppertal
# 08.12.2003
Beginn des Boykotts und der Aktionstage in Braunschweig
# 09.12.2003
-Streikbeginn an der HWP Hamburg
# 10.12.2003
-Zentrale Großdemonstration vor dem Landtag in Hannover
Weitere Links: http://petition.foruni.de/ http://www.hochschuloptimierungskonzept.de/
Bayern: 10%-Kürzung des Hochschuletats, geplante Studiengebühren zwischen 400 und 600€.
Hessen: 39 Millionen € Kürzungen, 50€ "Verwaltungskostengebühr" pro Semester, 500€ Langzeitstudiengebühr, Arbeitszeitverlängerung für Uni-Beschäftigte um 1-2 Stunden.
Berlin: 54 Millionen € Kürzungen 2004/05, weitere 75 Millionen 2006/07 - Berlin verliert über 10.000 seiner 80.000 Studienplätze, Langzeitstudiengebühren geplant.
Niedersachsen: 40,7 Millionen Kürzungen 2004, weitere Kürzungen 2005, flächendeckende Schließung von Fakultäten, Schließung von Fachhochschulen, absehbarer Totalverlust der TU Clausthal; 500€ Studiengebühren geplant, schon jetzt gibt es 500€ Langzeitstudiengebühr und 50€ "Verwaltungskostenbeitrag"
Sachsen-Anhalt: 10%-Kürzung des Hochschul-Gesamthaushalts, das sind 28 Millionen €. 500€ Langzeitstudiengebür, 250€ Gebür für Gaststudenten.
Bund: 135 Millionen € Kürzungen bei den Zuschüssen für Hochschulbau und -instandhaltung.
Übrigens landet von den schon gezahlten oder geplanten Studiengebühren nix bei den Unis - vielmehr sollen damit Haushaltslöcher gestopft werden. Die Studis sollen also für die schlechter werdenden Zustände an den Unis auch noch bezahlen!
Eine detailierte Analyse der Kürzungspläne (die sind nämlich nicht einfach nur willkürlich, sondern drängen in eine ganz bestimmte Richtung, Stichworte Ökonomisierung und Rückdrängung der Bildungsexpansion) überlasse ich jetzt mal max (ich bin nämlich einer der 60% dt. Studenten, die neben dem Studium jobben ), von mir nur noch folgendes:
Es regt sich Widerstand! Noch vor einiger Zeit fast unvorstellabr, doch die Studis mobilisieren langsam und zeigen, daß sie die Streichungen, die die Unis an den Rand der Funktionsuntüchtigkeit drängen, nicht einfach hinnehmen. Hier eine Chronik der Ereignisse:
# 24.10.2003
-Großdemonstration in Emden gegen die Sparpläne der Regierung
# 04.11.2003
-Die Studierenden der JWGU Frankfurt entscheiden sich in einer ordentlichen Vollversammlung mehrheitlich zum Streik als Protestmittel
# 05.11.2003
-Die Uni Giessen tritt in Streik
-Die TU Berlin tritt in Streik
# 06.11.2003
-Die Uni Marburg tritt in Streik
-Die FH Frankfurt tritt in Streik
-Start der Aktion Bildungssarg in Niedersachsen, Marsch von Emden nach Hannover
-Vollversammlung an der Technischen Universität Braunschweig verabschiedet einstimmig eine Resolution gegen das Hochschuloptimierungskonzept (HOK)
# 11.11.2003
-ProfessorInnen am Otto Suhr Institut streiken (Siehe Mitteilung unter www.berlin-online.de
-Aktionstag an der Universität in Göttingen
# 12.11.2003
-Großdemonstration in Hannover "Bildet die Rettung" mit 22.000 Teilnehmern (www.bildet-die-rettung.de)
-Vollversammlung an der HU
-Vollversammlung an der Uni Frankfurt
# 13.11.2003
-Berlinweite Protest-Vollversammlung vor dem Roten Rathaus
# 15.11.2003
-Soli-Demo in Berlin
# 17.11.2003
-FH Darmstadt beschliesst den Streik
# 18.11.2003
-Großdemo in Wiesbaden
# 19.11.2003
-Vollversammlung an der GSU München
-Vollversammlung an der Bert Brecht Universität in Augsburg
# 20.11.2003
-14 Uhr: Großdemonstration in München
(Weitere Informatonen unter www.denkstopp.de)
-Weitere Demonstrationen in Regensburg und in Würzburg
-Demonstrationen in Halle und Magdeburg
-Vollversammlung an der FU Berlin. Der Streik wir beschlossen.
# 22.11.2003
-13 Uhr: Demonstration in Berlin (Brandenburger Tor)
# 24.11.2003
-Weitere Vollversammlung an der HU zur Planung der Streikwoche
-Vollversammlung an der TU Darmstadt beschließt den Streik
-Streikbeginn an der Uni Kassel
-Vollversammlung an der Uni in Göttingen beschließt den Streik
-Beginn der Aktionswoche der LMU München und anderen Hochschulen in Bayern
# 25.11.2003
-VV der TU Braunschweig beschließt für den 8.-12.12 Boykott der Lehrveranstaltungen und stattdessen eine "offene Volx-Hochschule"
-Studentenproteste an der FH Hildesheim stllen den besuchenden Minister zur Rede
# 26.11.2003
-13:30 Uhr: FH Darmstadt beschließt den Streik
-14 Uhr: Außerordentliche VV an der Uni in Konstanz
-14 Uhr: Minister Stratmann bricht den Besuch der TU Braunschweig angesichts massiver Proteste ab
-Weitere Vollversammlung an der Uni in Marburg: Abstimmung über eine Fortsetzung des Streiks
# 27.11.2003
-Demonstration in der Innenstadt in Augsburg
# 29.11.2003
-Bundesweites Koordinierungstreffen der Streiks und Proteste in Jena
# 02.12.2003
-Demo der TU, FH und HBK Braunschweig, zusammen mit Gewerkschaften
# 03.12.2003
-Vollversammlung und Demo an der Uni Konstanz
# 04.12.2003
-Vollversammlung an der Uni Wuppertal
# 08.12.2003
Beginn des Boykotts und der Aktionstage in Braunschweig
# 09.12.2003
-Streikbeginn an der HWP Hamburg
# 10.12.2003
-Zentrale Großdemonstration vor dem Landtag in Hannover
Weitere Links: http://petition.foruni.de/ http://www.hochschuloptimierungskonzept.de/
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