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Wie kann man Star Trek noch retten?
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Erstmal hallo zusammen!
Da ich neu hier bin: Ich heiße Andreas, bin 37 Jahre alt, verheiratet,Vater von zwei Kindern und ST-Fan seit Mitte der 70er.
Ich habe die Diskussionen um die Trek-Zukunft über ein Jahr lang in vielen verschiedenen Foren passiv verfolgt. Was mir auffällt, ist, dass immer die Schuld für das Ende des Franchise (und das ist für mich leider unausweichlich) bei den Machern gesucht wird. Ich versuche mal eine andere Sichtweise, weil ich glaube, trotz meiner Vorliebe für die Serien etwas distanzierter herangehen zu können, weil ich mich bisher aus sämtlichen Communities usw. herausgehalten habe.
Ich habe allerdings einige Dinge bewusst überspitzt formuliert, um mal zu verdeutlichen, wie Star Trek und seine Fans inzwischen von der Allgemeinheit wahrgenommen werden.
Einen großen Anteil am Ende von Star Trek haben nämlich m. E. viele Fans, und damit meine ich nicht den normalen Konsumenten, sondern die Schiffchenzeichner und Geschichtchenschreiber, die immer und überall so tun, als ob sie alles viiiel besser könnten als die Paramount-Leute. Gerade seit der massenhaften Verbreitung des Internets sind diese Leute aus ihrem Convention-Ghetto herausgekommen und können ihren Blödsinn einer immer breiteren Masse verklickern.
Beispiel: Als noch gar keine Folgen von ENT bekannt waren, sondern nur ein Vorab-Bild der NX-01 existierte, rannte ein deutscher Schiffchenzeichner (www.ex-astris-scientia.org) direkt zu "Entertainment Weekly" und machte die Serie schlecht, weil die neue (bzw. ja eigentlich alte) "Enterprise" viel zu modern aussähe; schließlich sei sie einem Flugzeug aus dem 2. Weltkrieg(!!!) nachempfunden...
Dann wurde nach dem Serienstart darüber diskutiert, warum denn T'Pol dabei ist, obwohl doch Spock der erste Vulkanier in der Sternenflotte war, warum die Klingonen Stirnwülste haben (vielleicht, weil in den 60ern kein Geld für solche Masken da war?), warum die Andorianer bewegliche Fühler haben, obwohl die doch in TOS steif waren, warum der temporale Krieg nie von Kirk erwähnt wurde und so weiter. Die eigentlichen, z. T. hervorragenden Storys gerieten angesichts dessen völlig in den Hintergund, ebenso die schauspielerischen Leistungen. T'Pol z. B. war IMHO der beste vulkanische Charakter in Star Trek und wurde durch Jolene Blalock klasse dargestellt, inbesondere in ihrer Überwindung ihrer anfänglichen Vorurteile gegen andere Rassen und in ihrem Konflikt zwischen vulkanischer Logik und menschlicher Kameradschaft.
Aber "Enterprise" hatte schon vor dem Start nie eine Chance, weil meine heißgeliebten Schiffchenzeichner und Geschichtchenschreiber schon vorher das Interesse auf Nebenkriegsschauplätze verlagerten. Meiner Meinung nach war das einfach der pure Frust, weil man die ganzen (nebenbei z. T. abgrundtief hässlichen) Schiffchen in irgendwelchen "Design Bureaus" und "Starfleet Museums" umsonst gezeichnet bzw. die ganzen hanebüchenen fünfminütigen "Fan Fiction"-Episoden über die Zeit vor der Föderation umsonst geschrieben hat.
Womit wir zum nächsten Problem kommen: Den "Trekkies". Und damit meine ich nicht die Leute, die alle Folgen kennen und die Serie(n) lieben, sondern die Typen, die mit 40 noch bei Mutti wohnen, in ihren als TOS-Brücke eingerichteten "Kinder"zimmern mit ihren Klingonen-Actionpüppchen spielen und ihre ersten (und wohl auch einzigen) sexuellen Erfahrungen mit Nacktfoto-Fakes von Nichelle Nichols und Marina Sirtis hatten, die Typen, die immer noch nicht begriffen haben, dass Klingonen-Kostüme einfach nicht zu 1,70 m Körpergröße, 120 kg Lebendgewicht und colaflaschenbödendicken Brillengläsern passen.
Diese Leute, und nicht Berman und Braga, haben die gesamte Trek-Fanszene lächerlich gemacht und sind der Hauptgrund für das, was z. B. elfcrystal erlebt. Und so geht Star Trek der Nachwuchs flöten.
Coole SciFi-Fans schauen halt Star Wars oder, als Serie, Stargate, die schlechtriechenden Eierköpfe sind Trekkies. Das ist natürlich nicht so, aber so ist leider die Sichtweise der Allgemeinheit.
Daraus ergibt sich die nächste Frage: Wie wichtig sind eigentlich die Fans für den Erfolg einer Serie? Seid doch mal ehrlich, glaubt Ihr ernsthaft, dass selbst zu den besten TNG-Zeiten allein die Fans ausreichten, um die Serie zum Erfolg zu machen?
Ein großer Fehler der Produzenten war es deshalb, dem Druck der Fanszene nachzugeben und immer komplexere Mehrteiler und Handlungsbögen zu entwickeln. Für die Fans, die jede Folge sehen, ist das toll, aber für die dringend benötigten Gelegenheitszuschauer ist es Gift. Wer eine Folge sieht, die gut findet, aber dann erst drei Folgen später wieder einschaltet, versteht nur noch Bahnhof und schaut sich die Serie wahrscheinlich nie wieder an.
Die Abgeschlossenheit der Folgen war doch einer der größten Vorteile von TNG. Selbst bei wiederkehrenden Dingen, wie den Borg oder Q, war man nach zwei Minuten im Thema, weil in die Dialoge immer auch Erklärungen für "Nicht-Fans" eingebaut waren. Für Fans ätzend, für den kommerziellen Erfolg ein Muss! Ich habe das selbst bei meiner 65-jährigen Schwiegermutter erlebt, die zu SAT 1-Zeiten immer mal wieder einzelne TNG-Folgen angeschaut hat, weil TNG trotz des SciFi-Umfeldes immer nachvollziehbar blieb. Das ging mit DS9 völlig verloren.
Die einzige wirklich schwache Serie war m. E. Voyager, trotz einiger großartiger Trek-Momente wie "Ein Jahr Hölle", "Die 37er", "Herkunft aus der Ferne" oder der "Captain Proton"-Folgen. Natürlich war selbst VOY immer noch besser als alles, was sonst noch im TV lief bzw. läuft, inklusive der vielen aktuellen SciFi-Serien, die in zehn Jahren keinen mehr interessieren, aber es wurde nie die gewohnte ST-Qualität erreicht. Das lag aber in erster Linie daran, dass man, abgesehen vom Doktor, Neelix und später Seven, mit den Figuren und ihren Darstellern selbst in sieben Jahren nicht so richtig "warm" wurde. Die Vertrautheit, mit der man TOS, TNG oder DS9 und nachher ENT angeschaut hat, stellte sich bei VOY nie wirklich ein.
Es gibt mit Sicherheit noch andere Probleme, so hat z. B. in Deutschland SAT 1 die Serien regelrecht zu Tode gesendet, und auch Brannon/Braga bzw. Paramount haben reichlich Mist gebaut, aber man sollte sich als Fan auch mal an die eigene Nase fassen...
So, und jetzt: Feuer frei!!!Zuletzt geändert von panzer; 22.10.2006, 21:21.
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Ich weiss nicht. Kann man wirklich sagen, dass fortlaufende Handlungen wirklich schlecht für die Quoten sind? Schliesslich gibt es mehrere Serien, die angeblich absolute Quoten-Renner sind, die ausschliesslich nur auf fortlaufende Handlungsstränge bestehen.
24, Lost, Alias... Alles keine Scifi-Serien, aber dafür Serien, die darauf bedingen, dass man die Gesamthandlng kennt und wenigstens die eine oder andere frühere Episode gesehen hat, damit man weiss, wie es weitergehen wird...
An Mehrteilern kann es also kaum liegen, dass eine Serie unattraktiv wird. Eher an die Art, wie sie umgesetzt wird, wenn überhaupt.
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Wie kann man Star Trek noch retten?
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Zitat von Makaan Beitrag anzeigenIch weiss nicht. Kann man wirklich sagen, dass fortlaufende Handlungen wirklich schlecht für die Quoten sind? Schliesslich gibt es mehrere Serien, die angeblich absolute Quoten-Renner sind, die ausschliesslich nur auf fortlaufende Handlungsstränge bestehen.
24, Lost, Alias... Alles keine Scifi-Serien, aber dafür Serien, die darauf bedingen, dass man die Gesamthandlng kennt und wenigstens die eine oder andere frühere Episode gesehen hat, damit man weiss, wie es weitergehen wird...
An Mehrteilern kann es also kaum liegen, dass eine Serie unattraktiv wird. Eher an die Art, wie sie umgesetzt wird, wenn überhaupt.
Wie gesagt, ich hab's in der Verandtschaft selber erlebt, wie schwer es offensichtlich ist, sich z. B. in einen Krieg mit Breen, Cardassianern, Jem'Hadar/Dominion, Klingonen, Romulanern und Föderation reinzufinden, wenn man gerade den DS9-Bogen nicht von Beginn an verfolgt hat. Wer paktiert mit wem und warum, wer sind die Vorta und was zur Hölle ist Ketracel White?
Wie gesagt, für Gelegenheitszuschauer schwer nachzuvollziehen, weil alles sehr fremdartig und außerdem mit einer eigenen Terminologie versehen ist. Das ist halt das Problem der klassischen Raumschiff-SciFi-Serien. Suspense- oder Thriller-Serien sind wegen der gewohnten Terminologien und Technologien einfach leichter nachvollziehbar, auch wenn sie SciFi-Elemente enthalten.
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Fortlaufende Handlungsstränge sind das beste was sich die TV macher je ausgedacht haben, ohne sie were Star Trek nie das geworden was es ist. In TOS gab es keine Handlungsstränge das waren nur einzelne Abenteuer das reicht aber nicht wirklich um eine reihe so lange am Leben zu halten. Bestes beispiel war Dalas wen man da ein paar Folgen nicht gesehen hatte hat man sich überhaubt nicht mehr ausgekant, auch ohne Si Fiction und anderen Planeten.
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Komisch, dass mir bisher noch keiner eine SciFi-Serie genannt hat, bei der es funktioniert (hat). Das Interesse an Babylon 5 hat auch im Laufe der Zeit dramatisch nachgelassen.
Seit DS9 waren die Trek-Serien nun mal nicht mehr so erfolgreich, und Handlungsstränge wurden bei TNG nur sehr sparsam eingesetzt. Und sowohl TOS (wenn auch erst während der Syndication in den 70ern) als auch TNG haben gut ohne gelebt.
Was ich aber wirklich interessant finde, ist, das dieses ziemlich "harmlose" Thema lebhafter diskutiert wird als viele recht provokative und weit kontroversere Punkte, die ich angesprochen habe. Sollten diese etwa stillschweigende Zustimmung finden?
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Was ist deine Definition von erfolgreich im Fernseh-Business? Die Frage, ob die Serie zur Gänze abgeschlossen wurde? Da sind DS9 sowie Babylon 5 erfolgreich.
Ob noch mehr Spin-offs produziert wurden? Bei Straczinsky weiss man, dass der sich schlichtwegs geweigert hat, noch weiterhin mit dem TNT-Studio zusammenarbeiten zu müssen und die Produktion der Serie noch vor der Erstaustrahlung abgebrochen hat.
ENT selber mag Probleme gehabt haben, wurde aber produziert, weil die Leute dank oder trotz DS9, Voyager und TNG noch scheinbaren Bedarf hatten an Star Trek.
Noch dazu hat ENT genau das gleiche gemacht wie alle Star Trek-Serien, und überhaupt keinen Handlungsstrang präsentiert. Der kam erst mit der dritten Staffel, genauso wie bei DS9, welches nach Berichten der erfahreneren User auch erst seit der dritten Staffel mit dem Kriegs-Plot angefangen hat.
Du müsstest da schon wesentlich genauer präzisieren, was du meinst, panzer.
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Für mich hat beides Vorteile wie Nachteile. Ich finde fortlaufende Geschichten ebenso interessant wie Folgen die in sich geschlossen sind. Das für aussenstehende natürlich fortlaufende Geschichten schwieriger zu verstehen sind, ist klar. Daher ist das ja auch eine SERIE und kein Film. Also ich sehe da nicht unbedingt eine Problematik für Star Trek. Stargate z.B. hat auch sehr viele (eigentlich fast alle) Folgen die in irgendeiner Weise aufeinander aufbauen.. hat das jemanden gestört? Ich glaub nicht, sonst wäre diese Serie nie so erfolgreich geworden. Gleiches Beispiel Babylon 5. Eine so wahnsinnige Geschichte über fünf Staffeln zu verteilen ist meiner Meinung nach ein Meisterwerk und zeigt den Willen der Produzenten das durchzusetzen. Ich glaube die Macher von Star Trek sollten das weiterhin versuchen das durchzusetzen. Die Fangemeinde ist groß genug um das Franchise weiter am Leben zu halten!
So und nun sorry wenn einige Rechtschreibfehler drin sind, oder sich mancher Satz etwas seltsam anhört. Meine Mum hat heut Geburtstag gefeiert und daher bin ich nicht mehr ganz so nüchtern, wie ich es eigentlich vorgehabt habe.
Grüße und Gute Nacht!
NeoCortexx
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Die Antwort auf die Frage kann man in einem Wort zusammenfassen: Cliffhanger! Das ist das, was 24 und LOST so erfolgreich macht: Eine spannende unvorhersehbare Story, deren Episoden im spannendsten Moment enden. Man will unbedingt wissen, wie es weiter geht! Einzelepisoden sind abwechslungsreich und machen auch Wiederholungen immer wieder interessant, machen das Anschauen der Erstausstrahlung aber unwichtig. Erfolgreich sind heutzutage Serien, die man auf keinen Fall verpassen will!
Man muss "nur" eine spannende Geschichte im ST-Universum finden, für die sich viele interessieren. Das ist die eigentliche Herausforderung. Denn nicht STAR TREK ist out, sondern Sciene Fiction, zumindest im TV. Erfolgreiche Serien spielen zur Zeit alle in der Gegenwart. Zu wenige interessieren sich für eine ferne Zukunft und an ein viel bevölkertes Universum werden die Menschen sowieso erst nach einem echten ersten Kontakt glauben.Die vielleicht besten SciFi-Comics:
Aldebaran Betelgeuze Antares Kenya Golden City Sinkha Spacecraft
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Zitat von panzer Beitrag anzeigenKomisch, dass mir bisher noch keiner eine SciFi-Serie genannt hat, bei der es funktioniert (hat).
Ok, da ist auch kaum Technik drin und es Sind immer nur Zylonen..."Unterdrücke nie mit Gewalt Überzeugungen, die du für verderblich hälst, sonst unterdrücken diese Überzeugungen dich. " - B. Russell, 10 Gebote eines Liberalen.
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Wenn panzer die Feuererlaubnis erteilt dann bin ich doch mal mso frei
(mein Post bezieht sich hauptsächlich aus sein Monstrum)
Ich für meinen Teil bin wirklich extrem spät zu ST gekommen. Hab mit TNG angefangen als ENT gerade anlief.
Bis ich dann mal über VOY, DS9 und die Kinofilme einigermaßen auf der Höhe war, war ST schon ziemlich in freien Fall.
In ENT hab ich mich erst eingeklinkt als praktisch feststand, dass die Serie keine 5. Season bekommen würde.
Kurz gesagt, ich war an den anfänglichen Zerfleischungsaktionen von Enterprise genauso wenig beteiligt.
Wenn man so will auch eine etwas andere Sichtweise als diejenigen die seit einigen Jahrzehnten da drinhängen.
Das Thema - Warum und wieso ist ST nicht mehr so erfolgreich wie früher; was kann man dagegen tun? – ist mittlerweile so komplex, es existieren so viele Meinung, das man darüber wohl problemlos eine Doktorarbeit schreiben könnte.
Mal davon abgesehen, dass ich das keinesfalls will, meine Zwei Cents:
Warum war Enterprise nicht so erfolgreich wie seine Vorgänger?
Viele Fans stürzen sich an diesen Punkt erstmal auf die Qualität der Bermaganschen Produktion. In die Richtung von „die erste Season hatte noch ganz gute Ansätze wurde aber schnell lau, während die zweite einen einzigen Wiederholungsamok über den Bildschirm laufen lässt“.
Schlechte Einzelfolgen, mit mäßiger Ausgestaltung mit dem dritten Aufwärmplot sein TNG. Schaffenskrise der Autoren, flache Charaktere, ein Prequel und ach überhaupt. Es ist ja schließlich kein TNG, DS9 oder VOY…
Nun, dass ist alles zum Teil richtig und zum Teil falsch.
Es stimmt schon, die Qualität ließ über weite Strecken zu wünschen übrig.
Aber vergleichen wir das doch mal. Die ersten zwei Season von ENT mit denen von TNG, DS9 und VOY.
Waren die denn so viel besser? Meines Erachtens wenn überhaupt nicht viel. Es scheint das der langjährige ST-Fan TNG-Peinlichkeiten wie „Die Kraft der Träume“, „Das Gesetz der Edo“, „Die Frau seiner Träume“ oder „Die Thronfolgerin“ in insgesamt zwei sehr mäßigen Staffeln mittlerweile verdrängt hat.
Selbiges gilt für DS9 und VOY mit“ Der Steinwandler“, „Die Legende von Dal'rok „“Macht der Phantasie „ „Persönlichkeiten“ , „Die Illusion“, „Der mysteriöse Nebel“, “Der Höllenplanet“ “Die Schwelle“....
(ich bitte diese subjektive und unvollständige Auswahl zu entschuldigen und meinen Post nicht daran zu kreuzigen)
Was hat ENT dagegen verbrochen? Terra Nova, Fight or Flight, Civilisation, Rouge Planet?
Meines Erachtens sind die ENT-Anfänge nicht unbedingt schlechter als die der restlichen ST-Serien, vielleicht sogar ein Stücken besser.
Wenn also der Qualitätsunterschied mangels markanten Unterschieds nicht dafür verantwortlich gemacht werden kann – was dann?
Nun, die Antwort hier ist mannigfaltig und wird den Fans inklusive mir Stellenweise nicht schmecken.
Einmal war schlicht nicht der Markt für neues ST vorhanden. Ja ich weiß schon, jetzt kommt wieder der Einwand, andere Scifi-Serien wären doch auch erfolgreich gewesen – man denke nur an Stargate, BSG, Farscape oder was weiß ich – mit Ausnahme von SG kann ich da nicht mitreden.
Stimmt zwar, nur diese Serien sind kein Star Trek. Sie sind etwas anderes, neues, frischer, interessanter. Denn – mal Hand aufs Herz – alle Serien nach TOS waren letztlich Variationen der Grundstruktur, ein Schiff, eine Crew, ein Problem. DS9 war davon noch am weitesten entfernt – wird deswegen ja von so vielen Fans auch so geschätzt – aber letztlich lässt sich diese Serie auch darauf herunterbrechen.
Es gab diese Art von Science Fiction praktisch ununterbrochen seit den späten Achtzigern. Da ist es nur logisch, das der Markt irgendwann mal sagt, Star Trek – schön und gut aber gibt es nicht mal was neues? Das haben wir jetzt schon so oft gesehen…
Zuerst langsam und unmerklich, dann immer deutlicher hatte ST plötzlich etwas was man in TOS und zu den Anfängen von TNG nie hatte: Konkurrenz. Solange die Qualität stimmte und die Nachfrage vorhanden war, war das natürlich kein Problem. Bis Mitte Ende Voyager hangelte man sich dann auch noch ganz gut durch. Aber dann war diese Serie zu Ende, etwas anderes, neues musste kommen. Aber das einzige was mit der neuen Serie kam waren erstmal eine ganze Reihe von Problemen denen die Macher teilweise hilflos, teilweise ignorant gegenüberstanden. Der Ursprung dieser Probleme war zum größten Teil die Fangemeinde.
Einmal erwartete und erhoffte sich so ziemlich jeder eine Fortsetzung der ST-Saga im 24 Jhdt im Förderationsraum. Als dann ein Prequel angekündigt wurde ging das Geschrei richtig los. Die einzelnen Punkte sind ja bekannt – Kontinuität, Schiffsdesign, Inneneinrichtung usw. usw.…
Je mehr bekannt wurde desto schlimmer wurde es. Da hat panzer durchaus recht.
Das Konzept wurde von den Fans nach allen Regeln der Kunst zerpflückt und bis ins kleinste Detail zu Tode analysiert. Das führte dann zu einer dermaßen kritischen Einstellung zum Serienstart das es nur noch krotesk war. Statt mal fünf gerade sein zu lassen und der Serie den selben Kredit zuzubilligen wie ihren Vorgängern auch ging man ab der ersten Folge in die Vollen. Ohne zu merken, dass es eigentlich so wie immer war.
Bedenklich wurde es für die Fans eigentlich erst ab den exorbitanten Wiederholungen der 2. Season. Aber bis dahin war ENT eh schon längst abgeurteilt, die Meinung gemacht, Bermaga der ganzen Kritik überflüssig und stur Kurs haltend. Fatal für das Franchise.
Man muss sich natürlich fragen inwieweit die Streitereien unter den ST-Fans untereinander und über die Serie überhaupt Einfluss auf den Erfolg der Serie haben. Für den Gelegenheitszuschauer war ja im Vergleich zu anderen Serien qualitätsmäßig nicht sonderlich viel anders. Wenn es nach panzer geht müsste die 2. Season ENT für den Gelegenheitszuschauer ja absolut in Ordnung gewesen sein. War es aber gerade nicht! Man setzte in den ersten beiden Seasons ja gerade auf Einzelfolgen um den Gelegenheitszuschauer anzusprechen – womit man nebenbei die Fans vergraulte.
Aber trotzdem ging es mit ENT bergab. Trotz den Einzelfolgen bei denen man problemlos die Hälfte verpassen kann ohne Probleme zu haben. Kommerzieller Erfolg dadurch? Absolut nicht! Die Einzelfolgen steuerten ST direkt in seine größte Krise! Aber warum?
Warum hat das TNG-Konzept plötzlich nicht mehr geklappt? Wenn es nach panzer ginge müsste ENT ja einen fulminanten Start gehabt haben…
Nun, wie schon oben angeschnitten, zum einen liegt das einfach an der Konkurrenz.
Die ST-Gelegenheitszuschauer wanderten ab. Wenn wir uns mal anschauen wohin springt uns da als allererstes Stargate ins Auge. Interessanterweise eine Serie die mehr auf durchgehende Handlungsstränge setzt als praktisch alle ST-Serien zusammen. Trotzdem extremst erfolgreich (zumindest damals). Andere Serien wie BSG, Babylon 5, Lost oder so was in die Richtung sind auch alles andere als Einzelfolgen a la TNG (wobei ich da wie oben erwähnt nicht so das Hintergrundwissen habe). Die Grundaussage ist klar: Es geht auch mit guten und Seasonüberspannenden Handlungsbögen! Sehr gut sogar…
Wie kannst du das mit deiner These von Einzelfolgen seinen unverzichtbar in Einklang bringen, ?
Woran meines Erachtens Enterprise für den Gelegenheitszuschauer in erster Linie krankte war, dass es eben keinen sinnvollen Handlungsbogen gab. Insgesamt drängt sich fast die Frage auf – wtf machen wir hier draußen eigentlich? Das kommt alles so konzeptlos rüber, völlig wurscht ob es jetzt um den Temporal Cold War ging oder um Alien of the Week XY.
Im nachhinein wissen wir jetzt auch, dass Bermaga kein Konzept hatte! Das muss man sich mal vorstellen. Die leben von Episode zu Episode ohne zu wissen wie sie den Scheis den sie zwei Episoden zuvor produziert haben in einen halben Jahr auflösen. Schlimmer noch, meistens wissen sie nicht mehr mal was sie überhaupt geschrieben haben… Und dann geraden sie in eine Schaffenskrise. Auweia.
Die Ansätze waren für ein Prequel ja absolut in Ordnung und viel versprechend. Gerade der so kritisierte TCW hätte die Möglichkeit geboten sich von Prequel-Gedanken zu lösen und das ganze auf eine neue Ebene zu heben. Das ist aber ein weiteres Kernproblem mit dem ST unter Berman und Braga konfrontiert wurde: Sie zeigen sich unfähig, das Potential einer Serie zu nutzen. Das Paradebeispiel ist Voyager, dass schlicht zu einer Berman-Version von TNG mutierte – mit einem großen Schuss Borg. Das Potential des Plots „Schiff allein in einem unbekannten Quadranten mit einer verfeindeten Crew“ wurde nicht mal angekratzt.
Bei ENT anders. Prequel? Ja öhm schon. Aber was heißt das jetzt in der Konsequenz? Naja öhm, Prequel halt, alles ist ein bisserl weniger weit entwickelt (aber nur so viel weniger weit das wir noch Drehbücher so schreiben können wie wir wollen) und so halt…
Bermaga hatte keine Ahnung wo sie mit dem Prequel-Konzept hinwollten. Dementsprechend bekam die Serie mit jeder Season einen neuen Anstrich.
Das wirkt konzeptlos und fast schon stümperhaft. Vergleiche ich ENT mit dem Stargate was zu der Zeit lief tut mir es nur noch Leid wie ST da im Vergleich rüberkommt. Mir absolut verständlich, warum der Gelegenheitszuschauer sagt – ST Enterprise, Auflage XY warum das noch mal? Kenn ich doch schon, immer das selbe. Da schau ich lieber Stargate, das ist was neues, viel besser aufgebaut, viel interessanter und frischer…
Aber das was SG bietet hätte auch ENT bieten können! Wie das geht zeigt Many Coto in Season 4. ST von seiner besten Seite. Aber das reißt nach drei verkorksten Seasnons natürlich nichts mehr raus.
Zur dritten Season mal allgemein: Der Ansatz war mal wieder in Ordnung, sie haben erkannt das eine Kursänderung nach der 2. Staffel bitter nötig war. Nur was sie wieder gemacht haben. Den Krieg gegen den Terror kurzerhand in ST verlagert und aufgebrochen zum Kreuzzug gegen das Böse.
Nun, ich persönlich habe rein mit dieser Ausgangsstellung weniger Probleme als manch anderer etwas linker orientierter ST-Fan. Kein Problem wenn ST düster daherkommt und Archer nicht mehr Strahlemann Picard² ist.
Das Problem war eher, dass die ganze Xindi-Sache von vorne bis hinten in der Umsetzung krankte und in einem Prequel so was von Fehl am Platz war.
Ich für meinen teil halte diese Geschichte von den 6 (?) Spezies auf den gleichen Planeten in diesem ganzen Chaosraum für ziemlich schlecht dargestellt. Das hätte man in einem Prequel ganz anders angehen müssen – warum nicht eine später bekannte Rasse nehmen? Warum muss man das ganze über eine ganze Season derartig aufziehen, dass sich zu Anfang und in der Mitte längen ohne Ende ergeben? Warum musste dieser totale Bruch her, konnte man den ganzen TCW nicht irgendwie besser einweben? Ne weiß schon, wohl nicht, Bermaga kannten sich in dem ganzen Humbug eh nicht mehr aus wenn sie ihn nicht schon verdrängt hatten.
Insgesamt kommt mir die 3. Season so daher als hätte Bermaga die Prequel-Idee komplett in den Ofen geschmissen und ST im 24. Jhdt produziert. Wo der Xindi-Handlungsbogen auch viel besser hingepasst hätte.
So, um das ganze jetzt nicht wieder in eine Warum ist ENT Scheise Diskussion ausarten zu lassen, weiter mit den Gründen warum sich ST mit ENT plötzlich nicht mehr dieser Beliebtheit erfreute.
Ein weiterer, IMO oft überhaupt nicht beachteter, Grund wäre die komplette Veränderung des ST-Looks mit ENT. Und zwar auf allen Ebenen.
Plötzlich gab es ein ganz anders aussehendes Schiff, neue Uniformen, eine neue Inneneinrichtung, kein LCARs mehr, keinen Star Trek Titel mehr im Vorspann (der ja auch plötzlich ganz anders war). Widererkennungswert als Star Trek für den Gelegenheitszuschauer? Null Komma Null. Das wirkt erst mal fremd und ganz anders wie das Star Trek das man so kennt. Was sich halt für die normalen Menschen in TNG und VOY erschöpft.
Was grundsätzlich ja kein Problem sein muss. Den Fremdwirkungseffekt hätte man mit anständigen Marketing wettmachen können. Das gab es aber nicht oder nur unzureichend. Dazu erreichten den Gelegenheitszuschauer halt auch irgendwann mal die beißenden Kritiken der Fans, das bleibt im Hinterkopf, dazu dann noch die schlechte Qualität (im Vergleich zu den späteren ST-Season einer jeden Serie !)
Kurz, der Absprung fällt extrem leicht. Äußerlich erinnert nichts an das Star Trek was man sich immer mal wieder gerne angeschaut hat. Die Qualität ist mäßig.
Kein wunder das der Gelegenheitszuschauer zur Fernbedienung greift.
Gerade das was Bermaga so sehnlichst erreichen wollte – ein neues Star Trek für die breite Masse – schadete der Serie mit am meisten.
Weil’s zu weit weg war, kein Widererkennungseffekt a la ah ja, das ist Star Trek, aber frisch, neu und anders, cool schaun wir mal rein…, aufkam und die Qualität im Vergleich zu dem was man gewohnt war zu wünschen übrig ließ.
Dann kamen wohl eher Reaktionen nach dem Motto, häh das soll Star Trek sein? Das sieht doch ganz anders aus, was ist mit Picards Enterprise und Voyager? Wie steht jetzt das da dazu? Kein Plan, außerdem ist es nicht so mitreißend, die ganze Aufmachung gefällt mir nicht… - Zapp – weiter geht’s mit Stargate. Da ist mit dem Militär von Heute einfach.
So, um mal einen Punkt zu setzen.
Wie jetzt dargestellt sehe ich die Verantwortung für die ganze ST-Krise schon auf den Schultern der Produzenten, in Person Berman und Braga.
Ich billige der Fangemeinde einfach nicht den großen Einfluss zu. Mag ja durchaus sein, dass es so abgedrehte Trekkies gibt (wobei mir persönlich noch keiner über den Weg gelaufen ist, weder hier im Forum noch im RL), aber deswegen wird sich kein Gelegenheitszuschauer ein gutes Star Trek Enterprise nicht reinziehen. Der Punkt ist halt, dass ENT zu Beginn schlechter war als die Konkurrenz. Ein schwacher Start ist zwar für Star Trek Serien nicht unüblich, aber in der heutigen ziemlich tödlich.
VA wenn es so einen Umbruch gab wie mit ENT. Die Serie hatte nie die Chance ihr wahres ich zu finden. Das später so geniale DS9 brauchte dazu noch ganze 3 Seasons (im wesentlichen bei TNG und VOY das selbe) während eine Serie wie Stargate nach einer Season durchstartete und zu immer neuen Höhenflügen ansetzte. Was früher kein Problem war ist heute plötzlich auch für das geheiligte Star Trek bittere Realität. Wer nicht von Anfang an gut ist wird abgesetzt, egal wie groß der Name, egal wie viel versprechend die Ausgangsituation. Bermaga erkannten dass wohl, hatten aber mit ihrem Tief in der 2. Season und der vorangegangenen Kritik nicht die Größe auch personelle Konsequenzen zu ziehen. Stattdessen versuchte man es mit der inhaltlichen Brechtstange, Action Sex und einheitlicher Handlungsbogen.
Dummerweise haben sie vergessen, dass das zusammenschütten aller Zutaten noch keinen Kuchen macht. Es kommt drauf an wie man die Zutaten einsetzt und den Kuchen bäckt.
Dazu ist aber erstmal ein gutes Rezept nötig für das was man machen will. Berman und Braga hatten das nicht. Sie wussten nicht was sie mit dem Prequel anfangen sollen, nur das es ein neues ST für die Allgemeinheit sein sollte.
Die Idee war vorhanden, nur Berman hat schon in der Vergangenheit gezeigt, dass er nicht groß daran ist das auch in Serienform aufzuziehen. Er mag großartige Einzelepisoden geschrieben haben (damit war’s dann mit seiner Schaffenskrise schnell vorbei) aber sonst war nicht viel los. Bei Braga im wesentlichen das Selbe.
Soweit meine Gedanken dazu. Ist nicht der Weißheit letzter Schluss und sicherlich sind nicht alle wesentlichen Punkte angesprochen worden.
Aber es sollte ja keine Doktorarbeit werden
Falls jemand bis dahin vorgedrungen ist Danke ich für seine Aufmerksamkeit…
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Wow.
Ich bin ob der länge der Posts hier beedruckt.
@Ch´ReI
Zur Kritik an Season 3:
Ich fand die 3. Staffel insgesamt in Ordnung.
Okay, deine Kritk an den Xindi und dem Hintergrund des handlungsbogens an sich ist shcon gerechtfertig, aber das dürfte nur die Fans interessieren.
Staffel 3 bietet für sich alleine doch durchaus gute Actionkost, und die Handlung ist quasi in sich abgeschlossen und verständlich.Coming soon...
Your reality was declared a blasphemy against the Spheres of Heaven.
For we are the Concordat of the First Dawn.
And with our verdict, your destruction is begun.
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