Hallo Volk!
Schaut nicht so überrascht aus der Wäsche, die Frage ist ernst gemeint.
Ich weiß ja nicht, inwiefern Ihr die Grundaussage von Star Trek schon einmal analysiert habt. Die Förderation, speziell die Erde, stellt ja eine gewisse gesellschaftliche Ordnung dar, die einer genaueren Betrachtung wert ist.
Dazu möchte ich unseren allseits beliebten Capitan Picard zu Wort kommen lassen; doch bevor ich das tue, eine kleine Beschreibung der Episode, in der nachfolgender Satz fiel, um die Intention seiner Worte besser zu verstehen.
In der Folge "Die neutrale Zone" entdecken Data und Worf eine seit drei Jahrhunderten vermißte Raumkapsel, in der sich mehrere Menschen im eingefrorenen Zustand befinden. Warum, weshalb, wieso ist jetzt unwichtig. Man erweckt sie aus ihrem Kälteschlaf, und die Probleme beginnen. Einer von ihnen ist ein Börsenmakler, der sich um nichts anderes Gedanken macht als um sein in dreihundert Jahren ja exorbitant angewachsenes "Vermögen". Man versucht ihm klar zu machen, daß er in einer ganz anderen Epoche der Menschheit "gelandet" ist. Und diese umschreibt Picard mit folgenden Worten: "...es ist für die Menschen nicht mehr wichtig, große Reichtümer zu besitzen. Wir haben den Hunger elemeniert, die Not; die Notwendigkeit, reich zu sein. Die Menschheit ist erwachsen geworden."
Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber das ist die exakte Definition einer kommunistischen Gesellschaft.
Im Laufe der Serie wurde ja auch öfters darauf hingewiesen, daß es im 24. Jahrhundert kein Geld mehr gibt. Damit wären alle Vorraussetzungen einer kommnistischen Ordnung erfüllt.
Star Trek besitzt einen sehr wichtigen Umstand, nämlich den steten Bezug zu unseren heutigen irdischen Problemen. Themen wie Rassismus ("Bele jagd Lokai" (ST: TOS) ), Religion ("Der Gott der Mintakaner" (ST: TNG) ), Apartheid ("Jenseits der Sterne" (ST: DS9) ) und religiöser Dogmatismus ("Herkunft aus der Ferne" (ST: VOY) ) ergeben eine klare Botschaft. Das, was Star Trek am meisten auszeichnet, ist die Minimierung des Sci-Fi-Elementes. ST war immer dann am besten, wenn dieser Aspekt so weit wie möglich in den Hintergrund trat. Nur die Botschaft stand im Mittelpunkt.
DS9 - meine absolute Favoritenserie. Intelligent, spannend, anspruchsvoll und voller sich entwickelnder Charaktere. Das Potpori aus verschiedenen Spezies, welche jede für sich eine extrem gezeichnete Charaktereigenschaft des heutigen Menschen verkörperte, macht diese Serie so unwahrscheinlich wertvoll.
Erinnert Ihr Euch an die Ferengis, an Quark und Rom? In DS9 werden regelmäßig die Ferengi-Erwerbsregeln zitiert - und das nicht ohne Grund. So absurd und ironisch, in Bezug auf unsere Zeit, sie auch stets präsentiert werden, sind sie doch nichts anderes, als eine exakte Beschreibung der Mechanismen des gewöhnlichen Kapitalismus. Data, in der Folge "Der Wächter" nach den Eigenschaften der Ferengis befragt, antwortete: "Es sind so etwas wie 100% Kapitalisten."
Ich möchte mal ein paar dieser "Rules of Aquisition" aufzählen, damit Ihr wißt, wovon ich rede:
....naja, usw., usf. . Derer gibt es genau 285. Sehr lesenswert und assoziativ. Hier der Rest: Star Trek - Ferengi Erwerbsregeln
Selbst aus dem Kommunistischen Manifest wird zitiert! In einer DS9-Folge dreht es sich um das Thema Gewerkschaften. Quarks Bruder Rom, der bei seinem Bruder zu den unmöglichsten Konditionen in der Bar arbeitet, will eine Gewerkschaft gründen (Folge "Der Streik" )
Rom kommt in einer Szene angelaufen, und ruft: "Bruder, ich habe etwas gefunden. Hör mal. `Arbeiter der Welt, vereinigt Euch. Ihr habt nichts zu verlieren, außer Eure Ketten.`"
Und hier der Originaltext: "Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier, aller Länder, vereinigt Euch!“
Also zu McCathys Zeiten, hätte man die Macher von Star Trek wegen kommunistischer Umtriebe ins Gefängnis geworfen.
Also, was meint Ihr? Ich bitte um zahlreiche Wortbeiträge.
Ach ja, und bedenkt stets: Kunst ist immer politisch. Und wenn sie abstreitet, es zu sein, dann ist sie es erst recht.
Euer Kosmonaut.
Schaut nicht so überrascht aus der Wäsche, die Frage ist ernst gemeint.
Ich weiß ja nicht, inwiefern Ihr die Grundaussage von Star Trek schon einmal analysiert habt. Die Förderation, speziell die Erde, stellt ja eine gewisse gesellschaftliche Ordnung dar, die einer genaueren Betrachtung wert ist.
Dazu möchte ich unseren allseits beliebten Capitan Picard zu Wort kommen lassen; doch bevor ich das tue, eine kleine Beschreibung der Episode, in der nachfolgender Satz fiel, um die Intention seiner Worte besser zu verstehen.
In der Folge "Die neutrale Zone" entdecken Data und Worf eine seit drei Jahrhunderten vermißte Raumkapsel, in der sich mehrere Menschen im eingefrorenen Zustand befinden. Warum, weshalb, wieso ist jetzt unwichtig. Man erweckt sie aus ihrem Kälteschlaf, und die Probleme beginnen. Einer von ihnen ist ein Börsenmakler, der sich um nichts anderes Gedanken macht als um sein in dreihundert Jahren ja exorbitant angewachsenes "Vermögen". Man versucht ihm klar zu machen, daß er in einer ganz anderen Epoche der Menschheit "gelandet" ist. Und diese umschreibt Picard mit folgenden Worten: "...es ist für die Menschen nicht mehr wichtig, große Reichtümer zu besitzen. Wir haben den Hunger elemeniert, die Not; die Notwendigkeit, reich zu sein. Die Menschheit ist erwachsen geworden."
Ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber das ist die exakte Definition einer kommunistischen Gesellschaft.
Im Laufe der Serie wurde ja auch öfters darauf hingewiesen, daß es im 24. Jahrhundert kein Geld mehr gibt. Damit wären alle Vorraussetzungen einer kommnistischen Ordnung erfüllt.
Star Trek besitzt einen sehr wichtigen Umstand, nämlich den steten Bezug zu unseren heutigen irdischen Problemen. Themen wie Rassismus ("Bele jagd Lokai" (ST: TOS) ), Religion ("Der Gott der Mintakaner" (ST: TNG) ), Apartheid ("Jenseits der Sterne" (ST: DS9) ) und religiöser Dogmatismus ("Herkunft aus der Ferne" (ST: VOY) ) ergeben eine klare Botschaft. Das, was Star Trek am meisten auszeichnet, ist die Minimierung des Sci-Fi-Elementes. ST war immer dann am besten, wenn dieser Aspekt so weit wie möglich in den Hintergrund trat. Nur die Botschaft stand im Mittelpunkt.
DS9 - meine absolute Favoritenserie. Intelligent, spannend, anspruchsvoll und voller sich entwickelnder Charaktere. Das Potpori aus verschiedenen Spezies, welche jede für sich eine extrem gezeichnete Charaktereigenschaft des heutigen Menschen verkörperte, macht diese Serie so unwahrscheinlich wertvoll.
Erinnert Ihr Euch an die Ferengis, an Quark und Rom? In DS9 werden regelmäßig die Ferengi-Erwerbsregeln zitiert - und das nicht ohne Grund. So absurd und ironisch, in Bezug auf unsere Zeit, sie auch stets präsentiert werden, sind sie doch nichts anderes, als eine exakte Beschreibung der Mechanismen des gewöhnlichen Kapitalismus. Data, in der Folge "Der Wächter" nach den Eigenschaften der Ferengis befragt, antwortete: "Es sind so etwas wie 100% Kapitalisten."
Ich möchte mal ein paar dieser "Rules of Aquisition" aufzählen, damit Ihr wißt, wovon ich rede:
1.) Geld und Gold das lieb ich sehr, und hab ich´s erst von anderen, geb ich´s nicht wieder her
5.) Wenn du einen Vertrag nicht brechen kannst, interpretiere ihn
13.) Alles, das wert ist getan zu werden, ist auch wert für Geld getan zu werden
14.) Alles Gestohlene ist purer Profit
21.) Stelle nie Freundschaft über Profit
26.) Die überwiegende Mehrzahl der Reichen in dieser Galaxis hat ihren Reichtum nicht geerbt, sondern gestohlen
28.) Moral wird von dem definiert, der an der Macht ist
29.) Wenn jemand sagt: "Es ist nicht wegen des Geldes", dann lügt er.
34.) Frieden ist gut für den Profit
35.) Krieg ist gut für den Profit
51.) Gib nie einen Fehler zu, wenn sie einen Anderen dafür verantwortlich machen
61.) Kaufe nie, was gestohlen werden kann
67.) Genug ist niemals genug
68.) Mitleid ist kein Ersatz für Profit
75.) Heimat ist da, wo das Herz ist, aber die Sterne sind aus Latinum
76.) Du mußt für eine Weile sagen: Ich brauche Frieden; deine Feinde sind dadurch völlig verwirrt
82.) Ein kluger Kunde ist kein guter Kunde
5.) Wenn du einen Vertrag nicht brechen kannst, interpretiere ihn
13.) Alles, das wert ist getan zu werden, ist auch wert für Geld getan zu werden
14.) Alles Gestohlene ist purer Profit
21.) Stelle nie Freundschaft über Profit
26.) Die überwiegende Mehrzahl der Reichen in dieser Galaxis hat ihren Reichtum nicht geerbt, sondern gestohlen
28.) Moral wird von dem definiert, der an der Macht ist
29.) Wenn jemand sagt: "Es ist nicht wegen des Geldes", dann lügt er.
34.) Frieden ist gut für den Profit
35.) Krieg ist gut für den Profit
51.) Gib nie einen Fehler zu, wenn sie einen Anderen dafür verantwortlich machen
61.) Kaufe nie, was gestohlen werden kann
67.) Genug ist niemals genug
68.) Mitleid ist kein Ersatz für Profit
75.) Heimat ist da, wo das Herz ist, aber die Sterne sind aus Latinum
76.) Du mußt für eine Weile sagen: Ich brauche Frieden; deine Feinde sind dadurch völlig verwirrt
82.) Ein kluger Kunde ist kein guter Kunde
Selbst aus dem Kommunistischen Manifest wird zitiert! In einer DS9-Folge dreht es sich um das Thema Gewerkschaften. Quarks Bruder Rom, der bei seinem Bruder zu den unmöglichsten Konditionen in der Bar arbeitet, will eine Gewerkschaft gründen (Folge "Der Streik" )
Rom kommt in einer Szene angelaufen, und ruft: "Bruder, ich habe etwas gefunden. Hör mal. `Arbeiter der Welt, vereinigt Euch. Ihr habt nichts zu verlieren, außer Eure Ketten.`"
Und hier der Originaltext: "Die Proletarier haben nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen. Proletarier, aller Länder, vereinigt Euch!“
Also zu McCathys Zeiten, hätte man die Macher von Star Trek wegen kommunistischer Umtriebe ins Gefängnis geworfen.
Also, was meint Ihr? Ich bitte um zahlreiche Wortbeiträge.
Ach ja, und bedenkt stets: Kunst ist immer politisch. Und wenn sie abstreitet, es zu sein, dann ist sie es erst recht.
Euer Kosmonaut.
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