Rein technisch gesehen gibt es derzeit wenig Anlass optimistisch zu sein, wenn es um die Frage geht, ob der Mensch jemals ferne Sternensysteme oder gar Galaxien erreichen wird.
Die Entwicklung der Raumfahrt in den letzten Jahrzehnten konnte keinesfalls mit der technischen Entwicklung in anderen Bereichen (z.B. Informatik, Kommunikationstechnologie, Halbleitertechnik, …) mithalten. Während sich in der Computertechnik die Leistung der Prozessoren in regelmäßigen Abständen verdoppelt und vervielfacht, lahmen etwa unsere Raketen und Triebwerke immer noch. Die großen Zukunftsvisionen der Raumfahrt, plastisch und farbenfroh in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen geschildert, sind weitgehend der Ernüchterung gewichen.
Realistische zukünftige Antriebsmöglichkeiten reichen allenfalls für Bewegungen innerhalb unseres Heimatsystems. Selbst nahe gelegene Sternensysteme scheinen nicht oder wenn doch nur unter horrendem Risiko und Aufwand erreichbar. Der Zugang zum Weltall scheint dem Menschen durch technische und vor allem physikalische Grenzen versperrt.
Im Prinzip gibt es keine Veranlassung zu glauben, dass der Mensch auch nur im Prinzip die Möglichkeit hat, sein Eckchen im Universum jemals zu verlassen. Im Gegensatz zu den Ozeanen unserer Welt könnte es sein, dass sich das All als unüberwindbare Hürde für jedes Bestreben neue Welten zu erreichen herausstellt.
Das widerspricht dem Geist des SF-Genres und den Jugendträumen einer ganzen Generation (inklusive meiner eigenen). Somit fällt es sicher schwer, die eben formulierten Ansichten zu akzeptieren. Sollte man also den Glauben an das Raumschiff Enterprise so aufgeben, wie viele den Glauben an den Weihnachtsmann aufgegeben haben?
Ich denke es gibt einen Grund für Optimismus, der nicht auf naive Technikgläubigkeit oder schlicht das unbegründete Festhalten an SF-Traumwelten hinausläuft.
Der Mensch wird eines Tages interstellare oder sogar intergalaktische Distanzen überwinden und das bei vertretbaren zeitlichen / technischen Aufwand und Risiko, weil:
a) das Universum fein auf intelligentes Leben hin abgestimmt ist.
b) der Mensch eine Position im Universum besetzt die nicht nur seine Existenz sondern auch eine Erforschung des Weltraums ermöglicht.
c) … woraus folgt, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Möglichkeit gibt, das All zu bereisen ohne irgendwelche Gerätschaften benutzen zu müssen, die nur im SF-Genre funktionieren.
a) Steht für das Kosmologische Argument für Design (Anthropisches Prinzip), welches auf der Beobachtung beruht, dass die Existenz eines geordneten, stabilen und sogar lebensfreundlichen Universums von unzähligen Parametern abhängt, die alle exakt stimmen müssen ('Kosmische Feinabstimmung') Siehe z.B. Barrow/Tipler: The Anthropic Cosmological Principle, Oxford University Press und Ward/Brownlee: Unsere einsame Erde: Warum komplexes Leben im Universum unwahrscheinlich ist, Springer-Verlag. Diese im Prinzip uralte aber durch aktuelle Forschungsergebnisse enorm bestärkte Sichtweise wird seit Jahrtausenden mit der Vorstellung kritisiert, es gebe viele Universen, womit sich die Unwahrscheinlichkeit unseres eigenen durch einen Beobachtereffekt ('klar ist das Universum wie es ist, sonst wären wir ja nicht hier') erkläre.
b) Hier wird das anthropische Prinzip weitergeführt und behauptet, dass das Universum nicht nur auf intelligentes Leben hin gerichtet ist, sondern der Mensch darüber hinaus das Privileg genießt, an einem Standort zu existieren, der auch die Erforschung des Alls und auf Himmelsbeobachtungen beruhenden wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht. Vor ein paar Jahren wurden dazu erstaunliche Hinweise angeführt, siehe Gonzalez/Richards:The Privileged Planet: How Our Place in the Cosmos Is Designed for Discovery, Regnery/Gateway Damit fällt auch die Glaubensüberzeugung der Gründer der modernen Naturwissenschaft zusammen, nach deren Meinung der Mensch – geschaffen 'in imago dei' (gottesebenbildlich) – die Fähigkeit hat, die Welt rational zu verstehen und dass das Universum in einer Weise strukturiert ist, die es dem menschlichen Verstand zugänglich macht. Menschlicher Verstand und Universum harmonisieren in dieser Sichtweise; der Mensch hat weit mehr mentale Fähigkeiten als für Angelegenheiten des täglichen Überlebens nötig wären.
c) In diesem Sinne – wenn das Universum tatsächlich auf intelligentes Leben hin gerichtet ist und unser Platz im Kosmos tatsächlich so eingerichtet wurde, dass er Entdeckungen und wissenschaftlichen Fortschritt fördert oder erst ermöglicht, bzw. auch der Mensch mit den nötigen verstandesmäßigen Fähigkeiten ausgestattet wurde -, kann man optimistisch sein, dass uns der Zugang zum All nicht prinzipiell versperrt ist. Man kann davon ausgehen, dass der menschlichen Neugierde keine Grenzen gesetzt wurden, denn das würde der Prämisse b) – Begünstigung von Forschung und Wissenschaft – eher widersprechen. Kurz: Irgendwo im Bauplan des Universums ist eine oder sind mehrere Möglichkeiten versteckt, es zu bereisen ohne den heute so überwältigend erscheinenden Begrenzungen zu unterliegen.
Rein technisch-physikalisch gesehen gibt es derzeit keinen Anlass zu vermuten, dass der Mensch jemals über das Sonnensystem hinaus aktiv werden wird. Teleologisch gesehen – im Rahmen eines erweiterten anthropischen Prinzips – liegt dagegen nahe, dass das Universum dem Menschen prinzipiell zugänglich ist und es einen Weg zu den Sternen gibt.
Die Entwicklung der Raumfahrt in den letzten Jahrzehnten konnte keinesfalls mit der technischen Entwicklung in anderen Bereichen (z.B. Informatik, Kommunikationstechnologie, Halbleitertechnik, …) mithalten. Während sich in der Computertechnik die Leistung der Prozessoren in regelmäßigen Abständen verdoppelt und vervielfacht, lahmen etwa unsere Raketen und Triebwerke immer noch. Die großen Zukunftsvisionen der Raumfahrt, plastisch und farbenfroh in populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen geschildert, sind weitgehend der Ernüchterung gewichen.
Realistische zukünftige Antriebsmöglichkeiten reichen allenfalls für Bewegungen innerhalb unseres Heimatsystems. Selbst nahe gelegene Sternensysteme scheinen nicht oder wenn doch nur unter horrendem Risiko und Aufwand erreichbar. Der Zugang zum Weltall scheint dem Menschen durch technische und vor allem physikalische Grenzen versperrt.
Im Prinzip gibt es keine Veranlassung zu glauben, dass der Mensch auch nur im Prinzip die Möglichkeit hat, sein Eckchen im Universum jemals zu verlassen. Im Gegensatz zu den Ozeanen unserer Welt könnte es sein, dass sich das All als unüberwindbare Hürde für jedes Bestreben neue Welten zu erreichen herausstellt.
Das widerspricht dem Geist des SF-Genres und den Jugendträumen einer ganzen Generation (inklusive meiner eigenen). Somit fällt es sicher schwer, die eben formulierten Ansichten zu akzeptieren. Sollte man also den Glauben an das Raumschiff Enterprise so aufgeben, wie viele den Glauben an den Weihnachtsmann aufgegeben haben?
Ich denke es gibt einen Grund für Optimismus, der nicht auf naive Technikgläubigkeit oder schlicht das unbegründete Festhalten an SF-Traumwelten hinausläuft.
Der Mensch wird eines Tages interstellare oder sogar intergalaktische Distanzen überwinden und das bei vertretbaren zeitlichen / technischen Aufwand und Risiko, weil:
a) das Universum fein auf intelligentes Leben hin abgestimmt ist.
b) der Mensch eine Position im Universum besetzt die nicht nur seine Existenz sondern auch eine Erforschung des Weltraums ermöglicht.
c) … woraus folgt, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Möglichkeit gibt, das All zu bereisen ohne irgendwelche Gerätschaften benutzen zu müssen, die nur im SF-Genre funktionieren.
a) Steht für das Kosmologische Argument für Design (Anthropisches Prinzip), welches auf der Beobachtung beruht, dass die Existenz eines geordneten, stabilen und sogar lebensfreundlichen Universums von unzähligen Parametern abhängt, die alle exakt stimmen müssen ('Kosmische Feinabstimmung') Siehe z.B. Barrow/Tipler: The Anthropic Cosmological Principle, Oxford University Press und Ward/Brownlee: Unsere einsame Erde: Warum komplexes Leben im Universum unwahrscheinlich ist, Springer-Verlag. Diese im Prinzip uralte aber durch aktuelle Forschungsergebnisse enorm bestärkte Sichtweise wird seit Jahrtausenden mit der Vorstellung kritisiert, es gebe viele Universen, womit sich die Unwahrscheinlichkeit unseres eigenen durch einen Beobachtereffekt ('klar ist das Universum wie es ist, sonst wären wir ja nicht hier') erkläre.
b) Hier wird das anthropische Prinzip weitergeführt und behauptet, dass das Universum nicht nur auf intelligentes Leben hin gerichtet ist, sondern der Mensch darüber hinaus das Privileg genießt, an einem Standort zu existieren, der auch die Erforschung des Alls und auf Himmelsbeobachtungen beruhenden wissenschaftlichen Fortschritt ermöglicht. Vor ein paar Jahren wurden dazu erstaunliche Hinweise angeführt, siehe Gonzalez/Richards:The Privileged Planet: How Our Place in the Cosmos Is Designed for Discovery, Regnery/Gateway Damit fällt auch die Glaubensüberzeugung der Gründer der modernen Naturwissenschaft zusammen, nach deren Meinung der Mensch – geschaffen 'in imago dei' (gottesebenbildlich) – die Fähigkeit hat, die Welt rational zu verstehen und dass das Universum in einer Weise strukturiert ist, die es dem menschlichen Verstand zugänglich macht. Menschlicher Verstand und Universum harmonisieren in dieser Sichtweise; der Mensch hat weit mehr mentale Fähigkeiten als für Angelegenheiten des täglichen Überlebens nötig wären.
c) In diesem Sinne – wenn das Universum tatsächlich auf intelligentes Leben hin gerichtet ist und unser Platz im Kosmos tatsächlich so eingerichtet wurde, dass er Entdeckungen und wissenschaftlichen Fortschritt fördert oder erst ermöglicht, bzw. auch der Mensch mit den nötigen verstandesmäßigen Fähigkeiten ausgestattet wurde -, kann man optimistisch sein, dass uns der Zugang zum All nicht prinzipiell versperrt ist. Man kann davon ausgehen, dass der menschlichen Neugierde keine Grenzen gesetzt wurden, denn das würde der Prämisse b) – Begünstigung von Forschung und Wissenschaft – eher widersprechen. Kurz: Irgendwo im Bauplan des Universums ist eine oder sind mehrere Möglichkeiten versteckt, es zu bereisen ohne den heute so überwältigend erscheinenden Begrenzungen zu unterliegen.
Rein technisch-physikalisch gesehen gibt es derzeit keinen Anlass zu vermuten, dass der Mensch jemals über das Sonnensystem hinaus aktiv werden wird. Teleologisch gesehen – im Rahmen eines erweiterten anthropischen Prinzips – liegt dagegen nahe, dass das Universum dem Menschen prinzipiell zugänglich ist und es einen Weg zu den Sternen gibt.
Kommentar