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    Die andere Gefahr von rechts

    Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Oslo wird eine rechte Bewegung beschrieben, welche bisher mir gar nicht so bewusst war.
    Da ich selbst leidlich miterleben musste wie schnell man bei solch einem Gewaltakt in Richtung Islamischen Terror zeigt, ist es mir ein Bedürfnis zu dieser für mich ganz neuen Art von rechter Gesinnung ein Thread zu eröffnen.

    ich würde es begrüßen, wenn hier nicht ausschließlich der Terrorakt in Oslo diskutiert wird. Dafür gibt es diesen Thread bereits. Vielmehr würde ich gerne über diese Gesinnung von rechts diskutieren.

    SPON schreibt dazu im Rahmen der Berichtserstattung über den Täter des Terroraktes in Oslo:

    Zitat von SPON
    [...]Eine andere Form rechter Radikalität

    Es ist eine seltsame Szene, die ihren Ausdruck in solchen Blogs findet und in der sich Breivik bewegte: tatsächlich pro-westlich und ausgesprochen pro-amerikanisch, Israel freundlich zugetan, dagegen aber deutlich anti-muslimisch, aggressiv christlich und "wehrhaft", "mono-kultistisch" und offen feindlich gegen alles, das liberal, links, "Multi-Kulti" und "internationalistisch" ist. Nazis verabscheut diese "patriotisch-nationalistische" Szene dabei, Sympathien und informelle Kontakte pflegt man hingegen mit der US-amerikanischen Tea-Party-Bewegung, zur FPÖ, aber auch in die rechte Fußball-Fan-Kultur der "Casuals" - und zur britischen "English Defence League" (EDL).

    Die gilt zwar als militant und ultrarechts, kooperiert aber auch schon mal mit der unter Terrorverdacht stehenden Jewish Defence League (JDL) - undenkbar bei der "Konkurrenz" aus dem Neonazi-Lager. Das geht bis zu gemeinsamen Veranstaltungen und Demonstrationen. Die Allianzen in dieser Szene sind so überraschend wie eindeutig: Hauptsache, es geht gegen Muslime.[..]
    Also scheint diese Szene bereits sehr gut etabliert zu sein. Zumindest was die Blogs im Internet angeht.

    Wer kennt mehr zu dieser Szene? Wie verbreitet ist diese in Deutschland? Kann man Gruppierungen wie "Pro Köln" dazu rechnen? Was sind eure Erfahrungen mit diesen Gruppierungen?
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

    #2
    Zitat von EREIGNISHORIZONT Beitrag anzeigen
    Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag in Oslo wird eine rechte Bewegung beschrieben, welche bisher mir gar nicht so bewusst war.
    Da ich selbst leidlich miterleben musste wie schnell man bei solch einem Gewaltakt in Richtung Islamischen Terror zeigt, ist es mir ein Bedürfnis zu dieser für mich ganz neuen Art von rechter Gesinnung ein Thread zu eröffnen.

    ich würde es begrüßen, wenn hier nicht ausschließlich der Terrorakt in Oslo diskutiert wird. Dafür gibt es diesen Thread bereits. Vielmehr würde ich gerne über diese Gesinnung von rechts diskutieren.

    SPON schreibt dazu im Rahmen der Berichtserstattung über den Täter des Terroraktes in Oslo:



    Also scheint diese Szene bereits sehr gut etabliert zu sein. Zumindest was die Blogs im Internet angeht.

    Wer kennt mehr zu dieser Szene? Wie verbreitet ist diese in Deutschland? Kann man Gruppierungen wie "Pro Köln" dazu rechnen? Was sind eure Erfahrungen mit diesen Gruppierungen?
    In Deutschland ist hier wohl vor allem PI zu nennen, das Blog von Stefan Herre. Dieses ist auch ähnlich ausgerichtet und auch dort werden Gewaltphantasien verbreitet. Wenn auch nicht von Herre und seinen Claqeuren selbst, sondern mehr von Kommentatoren etc. Wie verbreitet diese Gesinnung in Deutschland ist lässt sich schon aufgrund ihrer fast reinen Internetbasiertheit kaum sagen. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn auch dort mal einer den Boden des Legalen verlässt und wild um sich schießt. Anscheinend sieht PI den Mörder von Oslo und Utoya schon als Gesinnungsgenossen, was auf eine deutliche Radikalisierung der Islamkritikerszene hindeutet.

    Die Islamkritiker bedienen sich da gerade genau der Methoden, die sie selbst sonst beim islamischen Terror kritiiseren. Und das macht sie verlogen und verheuchelt. Sie sind noch schlimmer als die islamischen Terroristen, denn sie verurteilen die Gewalt sonst ja. Wenn aber der Richtige die Gewalt ausübt, schweigen sie oder beklatschen ihn sogar heimlich.

    Gewalt ist kaum eine Lösung für innerstaatliche Konflikte oder Probleme mit Migration. Ich hoffe nur, dass sich so ein schreckliches Ereignis wie in Oslo und Utoya nirgends mehr wiederholt.

    Ich kann es auch nicht oft genug sagen: Wenn man mit einem Umstand in der heutigen Gesellschaft nicht einverstanden ist, egal welchem, dann gibt es LEGALE Methoden, um etwas dagegen zu tun. Wenn die nicht fruchten, muss man eben mit dem Umstand leben oder auswandern. Aber Gewalt gegen unschuldige Menschen, nein, das ist niemals eine Lösung!

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      #3
      Letztenendes war es eine Frage der Zeit bis jemand an der ganzen Thematik zerbricht und durchdreht.
      Lediglich das Ausmaß und die Brutalität überrascht.
      Aber es ist verstörend und verwunderlich wie man einerseits diesen in sich klaren und durchdachten Blick auf die Probleme unserer Zeit hat und andererseits auf die Idee kommt diese mit Gewalt zu bekämpfen. Was soll das bringen? Er hat mit dieser Aktion seinen politischen Zielen mehr geschadet als es der politische Gegner je gekonnt hätte. Der wird das jetzt wunderschön ausnutzen um noch jede Position abseits des politischen Mainstreams zu verteufeln, aufgeschlossener politischer Diskurs kann ausgeschlossen werden.
      Aber genau das wird zur Radikalisierung weiterer einzelner Personen aus diesem Spektrum führen. Die Gesellschaft müsste die Probleme die zu dieser Tat geführt haben angehen und nicht diejenigen verteulfen die die Probleme ansprechen. Das wird nur noch weitere ins Extreme treiben.

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        #4
        Das in der islamophoben Szene ein extrem großes Hasspotenzial vorhanden ist, beweist schon ein Blick in die Kommentarfunktion des PI-Blogs. Letztendlich haben diese Leute nur ihr Feindbild gewechselt, statt wie die Nazis alter Tage gegen die Juden zu hetzen, richtet sich der Hass dieser Menschen nun gegen Muslime. Daher kommt wohl auch die Begeisterung dieser Personen für Israel, wenn die "humanste" Armee der Welt mal wieder ein paar "Kameltreiber" erschiesst, dann freut sich das islamophobe Herz.
        “Sag mir, wer dich lobt, und ich sage dir, worin dein Fehler besteht.” - Lenin

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          #5
          Hab mich Halloween mal als Chris Turk (scrubs) verkleidet. Ne Bekannte meinte dann ach ham er jetzt auch solche... dann hat se mich erkannt und nix mehr gesagt. is jetzt drei jahre her ham nie wieder ein Wort gewechselt. seit dem weiß ich aber, dass es viel mehr rassisten gibt als man denkt. Auch Antisemitismus ist immer noch ein großes Problem. Im Radio kam ein Bericht über Zahlungen an Hinterbliebene der Holocaust opfer. mein chef gukct mich an: na ham wer als noch net genug für euch geblutet?
          Ich hab dann nur gesagt: wenn ich das in geschichte richtig verstanden habt IHR unser Blut vergossen!
          Aber die leute wissen einfach nicht was sie sagen!

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            #6
            Zitat von HerrHorst Beitrag anzeigen
            Das in der islamophoben Szene ein extrem großes Hasspotenzial vorhanden ist, beweist schon ein Blick in die Kommentarfunktion des PI-Blogs. Letztendlich haben diese Leute nur ihr Feindbild gewechselt, statt wie die Nazis alter Tage gegen die Juden zu hetzen, richtet sich der Hass dieser Menschen nun gegen Muslime. Daher kommt wohl auch die Begeisterung dieser Personen für Israel, wenn die "humanste" Armee der Welt mal wieder ein paar "Kameltreiber" erschiesst, dann freut sich das islamophobe Herz.
            Hart rautiert. Sehe ich ganz genauso.

            Ansonsten warte ich mal die weitere Entwicklung dieses Threads ab. Viel neues erwarte ich hier nicht zu lesen, ehrlich gesagt.

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              #7
              Kann es sein, dass diese Islamophobie vielleicht auf eine Art Neid beruht. Neid auf starken Glauben verankert im Alltag? Ich weiss, klingt fürchterlich naiv, aber ist es nicht das, was vielen Menschen in der bürgerlichen Mitte Angst macht, obwohl sie sich selber gläubig schimpfen und dieses aber nur durch den Sonntäglichen Gottesdienst "belegen" und nicht durch rituelle Handlungen jeden Tag.

              Ich schmeiss diese Frage hier einfach so rein, weil ich suche nach irgendwelchen Erklärungen, die diesen Hass gegen Muslime erklären können. Vielleicht gibt es letztendlich auch keine.

              Jedenfalls macht mir diese Gesinnung richtig Angst, weil sie so "etabliert" daher kommt mit unauffälligen Menschen. Vielleicht ist die Basis von Gleichdenkenden um ein vielfaches höher, als in der Neo Nazi Ecke.
              "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                #8
                Kann es sein das Islamophobie auf dem Glauben beruht "überrollt" zu werden?
                Angst von Muslimen "überschwemmt" zu werden führt zu Hass auf diese und der Hass führt dann zu solchen Taten.

                In Deutschland gabs ja um 1950 vielleicht 4000 Muslime jetzt sinds 4 Millionen

                In Norwegen gab es um 1950 vielleicht 100 jetzt sind an die 100 000.

                Die Angst vor Chinese "überflutet" zu werden ( gelbe Gefahr) hat ja auch zu viel Hass gegenüber diesen geführt.

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                  #9
                  Zitat von Politiker01 Beitrag anzeigen
                  Kann es sein das Islamophobie auf dem Glauben beruht "überrollt" zu werden?

                  Aber selbst dann muss doch eine Andersartigkeit present sein, welche dann zu dem Gefühl "überrollt" zu werden führt.
                  Muslime leben ihren Glauben a sehr offen. Kann es sein, dass dieses zu einer Art Neid führt, den man sich natürlich nicht eingesteht?
                  Neid wegen einer tiefen Verwurzelung im Glauben, dadurch mehr soziale Lebensweisen in der Familie, weniger individuelles und damit weniger Stress. Es wird ja immer laut über die Undinge des Islams gewettert, wie der Stand der Frauen, Zwangsehen, Ehrenmorde, etc...
                  Aber wird über Dinge wie Familienzusammenhalt debattiert? Kann es sein, dass die abendländische Kultur mit Unverständnis reagiert, weil sie eigene Defizite nicht erkennen will?

                  Ist es nicht so, dass rechte Gruppen genau nach solchen Werten rufen? Also Zusammenhalt, Ehre, usw? All das, was Muslime im Alltag leben.
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                    #10
                    Warum sollte man auf etwas neidisch sein das man nur ablehnen kann?
                    Sicher gibt es im Islam Elemente die in ähnlicher Form auch von Konservativen gewünscht werden. Gleichwohl ist das Gesamtbild verheerend und abzulehnen.
                    Wer Werte sucht die der Islam bietet findet diese auch und viel eher im Christentum. Ohne Risiken und Nebenwirkungen.

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                      #11
                      Außerdem schafft sich der Islam eh ab: ‪Hamed Abdel-Samad prophezeit den Untergang der islamischen Welt‬‏ - YouTube

                      Neidisch bin ich als Ungläubiger übrigens auch nicht.
                      I am altering the movie. Pray I don't alter it any further.

                      - George Lucas

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                        #12
                        Zitat von Nighthawk_ Beitrag anzeigen
                        Gleichwohl ist das Gesamtbild verheerend und abzulehnen.
                        Was fällt denn da unter "Gesamtbild"?
                        "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
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                          #13
                          Es wäre angeraten, Ursachenforschung zu betreiben, warum Leute aus genannten Motiven durchdrehen und zu Mördern werden. Sicherlich liegt es auch daran, dass sie den Eindruck haben, sie werden nicht gefragt, was vor ihrer eigenen Haustür passiert. Vielleicht liegt es daran, dass sie glauben, es wird über ihre Köpfe hinweg regiert. Skandinavien war mal ein Musterbeispiel für Sozialdemokratie. Inzwischen hat jedes Parlament sehr weit rechte Parteien drin sitzen. Und Skandinavien ist ja damit nicht allein. Außerhalb Deutschlands siehts in nahezu jedem Parlament so aus. Die Menschen sehen ihre Heimat verschwinden, und stattdessen etwas einziehen, das sie nicht unberechtigterweise fürchten. Und das ganze geht in einer Geschwindigkeit vonstatten, die offenbar vielen den Atem raubt.

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                            #14
                            Zitat von Nighthawk_ Beitrag anzeigen
                            Sicher gibt es im Islam Elemente die in ähnlicher Form auch von Konservativen gewünscht werden. Gleichwohl ist das Gesamtbild verheerend und abzulehnen.
                            Der Grundfehler besteht schon darin, die verschiedenen Ausprägungen des Islam, und die aus vielen unterschiedlichen Kulturen und Ländern stammenden Muslime, zu einem Gesamtbild zu verallgemeinern. Wer Probleme nicht differenziert sondern verallgemeinernd darstellt, darf sich nicht wundern, wenn daraus ein Feindbild entsteht.
                            Verallgemeinernde Feindbilder zeichnen alle radikalen Gruppen aus, seien diese nun Rechts, Links oder religiös fundamentalistisch. Man sollte diesen Gruppen nicht den Gefallen tun, ihre verallgemeinernde Weltsicht aufzugreifen.
                            Well, there's always the possibility that a trash can spontaneously formed around the letter, but Occam's Razor would suggest that someone threw it out.
                            Dr. Sheldon Lee Cooper

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                              #15
                              Verallgemeinern ist eine urmenschliche Eigenschaft.

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