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Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

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    Thilo Sarrazin - ein Phänomen?

    Gerade beim googeln drübergestolpert: Berlins Skurrilsenator Sarrazin: Herrlich ehrlich, immer inkorrekt - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

    Dieser Mann beschäftigt mich ja zuweilen doch sehr. Ich muss zugeben, ich werde doch nicht so recht schlau aus dem Typen. Ist der jetzt assozial, dass es wehtut, oder "nur" sarkastisch dass es weh tut? Oder beides?

    Vom Prinziper finde ich jedenfalls, dass es mehr solche Politiker wie ihn bräuchte: Rücksichtslose Arschlöcher, die sich nicht dreinquatschen lassen und das tun, was sie für richtig halten. Das würde unserer lahmen "alles scheiße" - Konsumgesellschaft doch vielleicht mal ganz gut tun.
    Zuletzt geändert von Gast; 01.12.2008, 17:27.

    #2
    Geil!

    Der ist mir sympathisch!

    Leider ist die Sprache "Politipolita" für die meisten sehr leicht und bequem zu sprechen, aber glücklicherweise tun sich dann doch einige schwer damit.
    Hut ab vor dem Kerl!
    "Education is the most powerful weapon which you can use to change the world."Nelson Mandela
    DEUTSCHE AIDS-HILFE-DRK
    ÄRZTE OHNE GRENZEN-AMNESTY INTERNATIONAL DEUTSCHLAND

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      #3
      Der Kerl ist ein Arsch!!! Ich kenn jemanden, der in seinem Amt arbeitet. Und derjenige erzählt immer, wie unfreundlich der ist und so herablassend etc.

      Der Kerl lebt in seiner eigenen Welt, in der es nur weiß und schwarz gibt. Keine Graustufen.

      Sowas von menschenverachtend und widerlich und sowas regiert unser Land mit. Bäh!

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        #4
        hm...ok. Die Hintergrundinfo fehlt natürlich.
        Das wäre allerdings widerlich, nach vorne den coolen Querläufer und nach hinten den spießigen Pedanten mimen. Schade!
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          #5
          STERN.de| Thilo Sarrazin: "Kinder kann kriegen, wer damit fertig wird"

          Zitat von STERN.de
          "Die große Frage ist: Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden", sagte er dem stern. Gegenwärtig würden manche Frauen zwei, drei oder mehr Kinder in die Welt setzen, obwohl sie "nicht das Umfeld" oder "die persönlichen Eigenschaften" hätten, "um die Erziehung zu bewältigen". Deswegen müsse das Sozialsystem so geändert werden, "dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist", sagte er.
          Boah, das ist ja nur notdürftig kaschierter Sozialdarwinismus. Es sollen also nur noch jene Menschen Kinder kriegen dürfen, die es sich leisten können. Die Unterschicht sollte also kein Recht auf Fortpflanzung haben. Fehlt nur noch, dass er die Sterelisierung von Langzeitarbeitslosen fordert.
          Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
          Stalter: "Nope, it's all bad."

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            #6
            Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
            Boah, das ist ja nur notdürftig kaschierter Sozialdarwinismus. Es sollen also nur noch jene Menschen Kinder kriegen dürfen, die es sich leisten können. Die Unterschicht sollte also kein Recht auf Fortpflanzung haben. Fehlt nur noch, dass er die Sterelisierung von Langzeitarbeitslosen fordert.
            hmm.. ich lese das nicht aus seinen Aussagen heraus.
            Ich denke er kritisiert nur das finanzielle Anreizsystem, für das Kinderkriegen, das letztendlich dazu fürhrt, dass es arme Menschen gibt, die Kinder bekommen um die entsprechenden finanziellen Zuwendungen bekommen. Und das kann weder im Interesse des Staates, noch der Kinder sein.
            "Imagine there's no heaven - It's easy if you try
            No hell below us - Above us only sky
            Imagine all the people Living for today...
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              #7
              Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
              hmm.. ich lese das nicht aus seinen Aussagen heraus.
              Ich denke er kritisiert nur das finanzielle Anreizsystem, für das Kinderkriegen, das letztendlich dazu fürhrt, dass es arme Menschen gibt, die Kinder bekommen um die entsprechenden finanziellen Zuwendungen bekommen. Und das kann weder im Interesse des Staates, noch der Kinder sein.
              Das ist aber völliger Humbug. Finanzielle Anzreize sind in der Form nicht vorhanden. Kinder kosten Geld, sind für die Erhaltung des Staates unerlässlich. Deshalb ist es sinnvoll, wenn der Staat Familien finanziell entlastet. Und nichts anderes ist z.B. das Kindergeld: Der Ausgleich der Besteuerung durch das Existenzminimum von Kindern. Deshalb ist das Kindergeld ja auch über das Einkommenssteuergesetz geregelt.
              Hier von "finanziellen Anreizen" zu sprechen geht vollkommen an der Realität vorbei, und entweder weiss Herr Sarrazin das und verdreht bewusst die Tatsachen, oder er weiss es nicht, dann ist er für diese hohen Ämter im Finanzwesen (ehemals Finanzminister in Berlin, inzwischen Präsident der Bundesbank) schlichtweg unqualifiziert. So oder so ist er für die Ämter, welche er innehatte, bzw. noch innehat, nicht geeignet.
              Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
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                #8
                Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                Das ist aber völliger Humbug. Finanzielle Anzreize sind in der Form nicht vorhanden.
                Nun, das kommt ganz darauf an, was mit dem Geld gemacht wird. Wer sein Kind vernünftig erzeiehn will, wird Geld ausgeben müssen, das sicherlich über das Kindergeld hinaus geht.
                Es gibt aber auch Familien bei der die Erziehung über nicht viel mehr als das Kind am Leben erhalten hinausgeht. Und da bleibt nicht viel an Mehrkosten. Miete muss sowieso gezahlt werden, geringfügig höhere Verbarauchskosten und alle paar Monate mal ein neues Kleidungsstück, wenn's nicht aus der Kleidersammlung kommt. Und genau um solche Leute geht es.
                Außerdem muss der "finanzielle Anreiz" sich ja nichtmal lohnen, die entsprechneden Elten müssen nur der Auffassung sein, dass es sich lohnt.
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                  #9
                  Zitat von Phoenow Beitrag anzeigen
                  Nun, das kommt ganz darauf an, was mit dem Geld gemacht wird. Wer sein Kind vernünftig erzeiehn will, wird Geld ausgeben müssen, das sicherlich über das Kindergeld hinaus geht.
                  Es gibt aber auch Familien bei der die Erziehung über nicht viel mehr als das Kind am Leben erhalten hinausgeht. Und da bleibt nicht viel an Mehrkosten. Miete muss sowieso gezahlt werden, geringfügig höhere Verbarauchskosten und alle paar Monate mal ein neues Kleidungsstück, wenn's nicht aus der Kleidersammlung kommt. Und genau um solche Leute geht es.
                  Außerdem muss der "finanzielle Anreiz" sich ja nichtmal lohnen, die entsprechneden Elten müssen nur der Auffassung sein, dass es sich lohnt.
                  Wer eine solche Einstellung vertritt, stellt aber eine ganze Schicht unter Generalverdacht oder vertritt die Ansicht, dass eine Mehrheit von der fehlerhaften Einstellung einer Minderheit bestraft wird, wobei die Bestrafung einer Einstellung (keiner Tat) bereits mit dem Rechtsstaatsprinzip nicht vereinbar ist.
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                    #10
                    Zitat von Kai "the spy" Beitrag anzeigen
                    Wer eine solche Einstellung vertritt, stellt aber eine ganze Schicht unter Generalverdacht oder vertritt die Ansicht, dass eine Mehrheit von der fehlerhaften Einstellung einer Minderheit bestraft wird, wobei die Bestrafung einer Einstellung (keiner Tat) bereits mit dem Rechtsstaatsprinzip nicht vereinbar ist.
                    Argumentation mit dem Rechtsstaatprinzip ist auf dieser Ebene unangebracht, da es nicht um eine Strafe geht, sondern um die Gewährung oder nicht Gewährung einer Subvention.
                    Im Moment ist es auf jeden Fall so, dass Dinge wie Kindergeld eher die ärmeren, als die reicheren Schichten ermutigt Kinder zu bekommen. Ob das so gewollt ist sei mal dahingestellt. Man könnte irgendwelche Missbräuche des Kindergeldes oder dahingehende Verdächtigungen ganz einfach unterbinden, indem man das entsprechende Geld statt es an die Eltern zu geben in zum Beispiel einen Ausbau von kostengünstigen (oder für ärmere Familien kostenlose) Kindergartenplätzen steckt, oder in die Unterstützung von armen Familien durch Schulmittel oder Mittagessen in der Schulkantine, oder in mehr und bessere Stipendien im Studium.
                    Man könnte das Geld in jedem Stadium der Entwicklung des Kindes staatlich kontrolliert einsetzen und trotzdem oder gerade ärmere Familien begünstigen und von vorneherein einen Missbrauch des Kindergeldes ausschließen ohne jemanden zu benachteiligen.
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                      #11
                      Schließe mich dem an. Die Feststellung, dass durch das derzeitige System Kinderkriegen insbesonders in den ärmsten sozialen Schichten tatsächlich zur finanziellen Überlegung (im positiven Sinne!) wird, hat nichts mit Sozialdarwinismus zu tun. Ich werde mich jetzt hüten, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu nennen, bei der das besonders bekannt ist, aber man muss sich nur einmal mit Bekannten bei den zuständigen Stellen unterhalten.

                      Dem Vorschlag, die Gelder zu senken und stattdessen geförderte Plätze für Kinder aus armen Schichten einzurichten, ist durchaus wünschenswert. Eine andere mMn durchaus positive Neuerung gibts hier in Österreich seit kurzem: das einkommensabhängige Kindergeld. Dürfte endlich auch dem Mittelstand die finanzielle Entscheidung, Kinder zu bekommen, einfacher machen, da es ab jetzt nicht mehr so ein drastischer Einschnitt des Familieneinkommens ist.

                      Zum Senator: Scheint (nach den Artikeln hier) ein wundervoller Mensch zu sein. Wenns viel mehr von denen gäbe, wäre die Welt ein besserer Ort. Kein bequemerer, weil man sich dann nicht mit Lügen und Selbstbelügen einen bequemen Rückzugsraum schaffen könnte, aber ein besserer.
                      = Edain, Accountproblem behoben

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                        #12
                        Kenn den Typen zwar nicht aber unter den ganzen Political-Correctness Politikern ist er damit mit Sicherheit eine Ausnahme.
                        Leider gibts zu wenige die Probleme offen ansprechen.

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                          #13
                          Soweit ich weiß, nützt den ärmeren Schichten, zumindest den Hartz-IV Empfängern, das Kindergeld erstmal gar nichts, da sie es als Einkommen auf die Hartz-IV Sätze angerechnet und da dann Abzüge bekommen. Selbstverständlich bekommen sie für ihre Kinder Hartz-IV, wobei die Sätze da niedriger sind als für Erwachsene. Aber anscheinend ist es da ja in vielen Fällen so, dass die Eltern ohne Suppenküchen oder Tafeln oftmals nicht mehr in der Lage sind, ihre Kinder anständig zu ernähren. Bzw. haben wir in einem der reichsten Länder der Welt hungernde Kinder. Diese Äußerungen scheinen mir also ein klassischer Fall von einem Politiker zu sein, der längst den Kontakt zur Lebensrealität der meisten Menschen verloren hat.
                          "Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt."
                          -Cpt. Jean-Luc Picard

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                            #14
                            Hier noch zwei sehr lesenswerte Artikel über Sarrazin, seine Thesen und seine Wirkung auf einen gewissen Teil der Bevölkerung.

                            der freitag| Sollen sie doch Kuchen essen

                            ad sinistram: Facie prima| Der Kompromisslose, Thilo Sarrazin
                            Waldorf: "Say, this Thread ain't half bad."
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                              #15
                              @Valdorian
                              Die Schichten, bei denen der Missbrauch des Kindergeldes häufig vorkommt, sind (zumindest bei uns) aber nicht die Hartz IV-Empfänger. Das sind meistens Familien mit sehr geringem Einkommen, evtl arbeitet nur der Papa und das Kindergeld wird dann halt nicht genutzt, um den Kindern Tagesbetreuung zu sichern oder Ausbildung zu finanzieren, sondern für nen neuen Aktionsfernseher vom Saturn oder nen gebrauchten BMW für den ältesten Sohn oder oder.

                              Wie gesagt, die ganz Armen brauchen das Kindergeld sowieso zum Überleben. Die bei denen's nicht so ist, sind das Problem.

                              Edit: Ich muss gestehen, nach Lektüre der beiden Artikel muss ich meine Meinung über ihn doch radikal ändern - wenn diese Zitate so stimmen, scheint der wirklich einfach ein Vollidiot zu sein, ein unerträglicher, selbstherrlicher Zyniker.
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