KEIN KRIEG GEGEN DEN IRAK! – Kein Blut für Öl und Macht!
Die Anzeichen verdichten sich, dass der angekündigte und längst geplante zweite Angriffskrieg der USA gegen den Irak unmittelbar bevorsteht. Die US-Regierung lügt, wenn sie den Krieg mit angeblichen „Massenvernichtungswaffen", mit der angeblichen Weigerung des Irak zu Waffenkontrollen sowie den Terrorangriffen vom 11. September 2001 rechtfertigt. Bei dem Überfall, der jetzt vorbereitet wird geht es um Öl, um die wirtschaftlichen Interessen der großen Konzerne und um die Bestrebungen des US-Imperialismus nach globaler Vorherrschaft. Tausende von Menschen werden Opfer eines brutalen Krieges, der dazu dient, die irakischen Ölfelder zu erobern und ein amerikanisches Imperium zu errichten, das durch weltweiten Terror aufrechterhalten wird. Mit ihren praktisch kaum erfüllbaren Bestimmungen könnte die von den USA erzwungene neue Resolution des UN-Sicherheitsrates der Supermacht bald schon den benötigten Casus Belli verschaffen.
Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland können wir zur aktuellen Kriegsgefahr nicht schweigen. Wir fordern die Bundesregierung auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Regierung der USA davon abzuhalten, ein weiteres skrupelloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen, das durch nichts zu rechtfertigen ist. Es droht ein Krieg, in dem die mächtigste Industrienation der Welt ihr hoch überlegenes militärisches Potential gegen ein verarmtes und wehrloses Land entfesselt. Seit 1991, seit das von den USA einst aufgerüstete Regime Saddam Husseins als Werkzeug gegen den Iran ausgedient hatte, ist das Land ständigen Bombardierungen ausgesetzt und vielfältigen Pressionen, die bisher nahezu zwei Millionen Menschenleben gekostet haben.
Die Bush-Regierung überlegt laut, den Irak nach der Zerschlagung in ein vom US-Militär kontrolliertes Protektorat zu verwandeln. Dieses Ziel soll auch durch Massenmord erreicht werden. Am 22. Oktober 2002 zitierte die New York Times ein Dokument über Kriegführung in den Städten, das vor kurzem die Oberbefehlshaber der Streitkräfte erstellten. Danach soll die überlegene Feuerkraft der USA die Städte des Irak (mit Flächenbombardements) unter Kontrolle bringen.
Der Bericht bezieht sich auf die Lehren aus früheren militärischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung verschiedener Länder: die Luftangriffe der Nato auf Belgrad, die Räumung Grosnys durch die Russen und die Zerstörung Dschenins durch Israel. Die Amerikaner, heißt es, sollten bei ihrem Einmarsch in den irakischen Städten ihre „überwältigende militärische Stärke" nutzen und ihre Ziele mit derartiger „Geschwindigkeit, Feuerkraft und Schockwirkung" erobern oder zerstören, dass jeder Widerstand sofort zusammenbricht.
Bei der geplanten militärischen Invasion handelt es sich um einen imperialistischen Angriffskrieg, der einen eklatanten Bruch des Völkerrechts und geltender internationaler Verträge bedeutet. Die Beteiligung an einem Angriffskrieg ist der Bundesrepublik Deutschland laut Art. 26 Absatz 1 des Grundgesetzes verboten. Darin heißt es: „(1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“ § 80 des Strafgesetzbuches legt fest: „Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.“ Mit der Beteiligung an einem Angriffskrieg gegen den Irak würde die Bundesregierung ferner gegen folgende internationale Verträge verstoßen: den 2+4 Vertrag vom 12.12.1990, die Charta der Vereinten Nationen (Artikel 2), die Genfer Konvention IV zum Schutze der Zivilbevölkerung vom 12. August 1949 (Artikel 51) und die Schlussakte von Helsinki 1975/NATO-Vertrag (Artikel 51).
Vor den Bundestagswahlen am 22. September dieses Jahres hat der alte und neue Bundeskanzler Gerhard Schröder jede Beteiligung Deutschlands an einem Irak-Krieg (zum Erstaunen vieler) abgelehnt und vor allem deshalb die Wahlen knapp gewonnen. Auch nach dem Urnengang beteuerte Schröder, Deutschland werde sich nicht an einem Krieg gegen den Irak beteiligen. Wie vertrauenswürdig ist aber eine Regierung, die sich aktiv an der Nato-Aggression gegen Jugoslawien und am Krieg gegen Afghanistan beteiligt hat, die bürgerliche Grundrechte (forciert nach dem 11. September 2001) außer Kraft setzt und den Sozialabbau zugunsten der Reichen und Mächtigen weiter vorantreibt? Während ihrer Amtszeit hat die rot-grüne Regierung die Ausgaben für internationale Bundeswehreinsätze verzehnfacht und ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm in Gang gesetzt. Schröders taktische Ablehnung des Krieges beruht im Wesentlichen auf der (begründeten) Angst, die Ölquellen am Golf könnten vollständig unter die Kontrolle der USA geraten und die Geschäfte der deutschen Wirtschaft dadurch Schaden nehmen. Das hat die Bundesregierung allerdings bisher nicht gehindert, die verheerenden Sanktionen gegen den Irak zu unterstützen, die doch besonders die Zivilbevölkerung treffen und denen bereits Hunderttausende irakischer Kinder zum Opfer fielen. Und warum verweigerte die rot-grüne Bundesregierung einem Antrag der PDS-Fraktion kurz vor den Bundestagswahlen ihre Zustimmung und verhinderte damit einen verbindlichen Beschluss des Bundestages gegen die Beteiligung an einem Krieg gegen den Irak? Andererseits soll der US-Präsident bei seinem Deutschland-Besuch im Mai dieses Jahres dem Bundeskanzler zugesagt haben, eine Entscheidung über einen Krieg gegen den Irak erst nach dem deutschen Wahltag zu veröffentlichen. Ein doppeltes Spiel?
Zeigen Sie, dass es Ihnen mit der Ablehnung eines Irak-Krieges tatsächlich Ernst ist, lassen Sie ihren Worten endlich Taten folgen, Herr Bundeskanzler! Verweigern Sie einem Krieg gegen den Irak jede militärische, logistische und finanzielle Unterstützung! Konkret fordern wir die Bundesregierung auf:
– die in Kuwait stationierten „Fuchs“-Spürpanzer sowie alle Bundeswehreinheiten aus dieser Region sofort abzuziehen
– öffentlich umgehend klarzustellen, dass es sich bei dem von der US-Regierung geplanten „Präventivkrieg“ gegen den Irak um einen Angriffskrieg handelt, den sowohl das Völkerrecht, geltende internationale Verträge wie auch das deutsche Grundgesetz verbieten!
– im Falle eines Krieges alle US-Militärbasen in Deutschland zu schließen
– im Falle eines Krieges ein Start- und Landeverbot für alle amerikanischen und britischen Militärflugzeuge auf deutschen Flughäfen sowie entsprechende Überflugverbote für den deutschen Luftraum zu erteilen.
Weiter fordern wir:
– Die Bundesregierung verurteilt die anhaltenden amerikanisch-britischen Luftangriffe gegen irakische Einrichtungen in den so genannten (von den USA eingerichteten) Flugverbotszonen und setzt sich für deren sofortige Beendigung ein.
– Die Bundesregierung setzt sich (insbesondere im Rahmen der Vertretung Deutschlands als nicht ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat) für die sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen das Volk des Irak ein.
Gleichzeitig rufen wir die Bevölkerung unseres Landes auf, sich jeder Form von Kriegstreiberei gegen den Irak und andere souveräne Staaten und Völker zu widersetzen und sich aktiv am Aufbau einer breiten Bewegung gegen imperia-listische Kriege und für soziale und bürgerliche Grundrechte zu beteiligen.
Erstunterzeichner:
Dr. Alexander Bahar, Historiker und Publizist, Ellhofen u. Stuttgart;
Dr. Karlheinz Deschner, Schriftsteller und Historiker, Haßfurt;
Prof. Dr. Wolfgang Dreßen, Professor für Politologie, Fachhochschule Düsseldorf;
Mathias Gross, Verlagsvertreter, Kraichtal;
Dr. Wilfried Kugel, Dipl. Physiker und Psychologe, Berlin;
Sonia Munzinger, staatl. gepr. Betriebswirtin, Beilstein;
Dipl.-Ing. Klaus G. Pfuhl, ehemaliger Stadtrat in Senden, Ellhofen;
Gabriele Röwer, Oberstudienrätin, Mainz;
Harald Schmautz, Journalist, Schwäbisch Hall;
Hans Weber, Japanologe und Redakteur, Stuttgart;
Ali Yalcin, Verkäufer, Schwäbisch Hall
Diese Erklärung unterstützen
Aktion Ethos e. V., Wintrich;
Christiana Ammann, Unternehmerin, Karlsruhe;
Ilse Bahar, Verwaltungsangestellte i. R. (ehem. Sekretärin von Roman Herzog), Stuttgart;
Dr. Heidi Beutin, Wissenschaftspublizistin, Köthel/St.;
Dr. Wolfgang Beutin, Schriftsteller und Privatdozent an der Universität Bremen, Köthel/St.;
Peter Bürger, kath. Theologe, Mitglied im Sprecherteam des Ökumenischen Friedens-
netzes Düsseldorfer Christinnen & Christen),
Hermine Danzer, Verlagsvertreterin, Karlsruhe;
Dr. med. Gabriele Diezel, Chefärztin, Mühlacker;
Jutta Ditfurth, Autorin, Frankfurt/Main;
Gabriele Gillen, Redakteurin, Köln;
Peter Gingold, Vice-Vorsitzender des Auschwitzkomitees in der Bundesrepublik,
Bundessprecher der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten), Träger der Widerstandsmedaille der Stadt Frankfurt, Träger des Befreiungsordens der französischen Regierung, Franfurt/Main;
Karin Gross, EDV-Trainerin, Kraichtal;
Ursula Hafner, Oberstudienrätin, Mainz;
Klaus Hartmann, Bundesvorsitzender des deutschen Freidenker-Verbandes, Offenbach/M.
Dr. Heinrich Hannover, Rechtsanwalt, Worpswede;
Dr. Elvira Högemann, Journalistin, Köln;
Prof. Dr. Günter Kehrer, Professor für Religionswissenschaft an der Universität Tübingen,
Tübingen;
Daniel Kiefer, Student, Kaiserslautern;
Julie Kiefer, Studentin, z. Z. Dijon/Frankreich;
Klaus Kiefer, Oberstudienrat, Mainz;
Hans-Detlev von Kirchbach, Journalist, Köln;
Peter Kirchheim, Verleger, München;
Irmgard Koll, Dipl. Dolmetscherin, Müllheim;
Karl Kratt, technischer Kaufmann i. R., Karlsruhe;
Dr. Gerhard Krischker, Lektor und Schriftsteller, Bamberg;
Dr. Hedwig Katzenberger, Dipl. Psychologin; Icking
Dr. med. Klaus Katzenberger, Arzt, Icking;
Bruno Kryczun, Vorsitzender der Aktion Ethos e. V.; Wintrich-Kasholz;
Dipl. Ing. Jochen Lentz, Vertriebsingenieur, Berlin;
Dr. med. Elvira Luderer, Gynäkologin, Limburg;
Matthias Luderer, Dipl. Geograph, Limburg;
Sabine Maurer, Industriekauffrau, Spiegelberg;
Lieselotte Munzinger, Köchin, Künzelsau;
Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Philosoph, Vergleichender Religionswissenschaftler und
Schriftsteller, Odernheim;
Uta Neubourg, Dipl. Biologin, Lohme/Rügen;
Prof. Dr. Johannes Neumann (Univers. Tübingen/Mannheim), Oberkirch;
Dipl. Psych. Ursula Neumann, Psychotherapeutin, Oberkirch;
Dr. Wolfgang Proske, Lehrer, ehem. Leiter der Deutschen Schule Tripolis, Neu-Ulm;
Klaus M. Rarisch, Schriftsteller, Berlin;
Stefan Saubert, Dipl. Psychologe, Lohme/Rügen;
Rainer Schepper, Buchautor, Publizist und Rezitator, Münster;
Mechthild Schiffers, Rentnerin, Konstanz;
Heinrich Schirmbeck, Schriftsteller, Darmstadt (Mitglied der Akademie der Wissenschaften
und der Literatur in Mainz, Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, Mitglied des P.E.N.-Zentrums, Träger der Goethe Plakette der Stadt Frankfurt/Main);
Ruth Schmidt, Rentnerin, Breitengüßbach;
Michael Schultz, Systemadministrator, Gaildorf;
Maria Spring, Auszubildende, Schwäbisch Hall;
Herbert Steffen, Dipl. Kaufmann und ehem. Unternehmer, Mastershausen;
Peter Steinbeck, Verlagsvertreter, Karlsruhe;
Walter Steinmetz, Verlagskaufmann, Stifter des Alternativen Büchnerpreises, Langen;
Helmut Steuerwald, Diplom Sozialpädagoge (FH), Nürnberg;
Dr. Klaus W. Vowe, Publizist, Bochum;
Helga Willuweit, Künstlerin, Darmstadt;
Sami Yildrim, Dipl. Physiker, z. Z. Zaandam/Niederlande;
Gerhard Zwerenz, Schriftsteller, Schmitten.
Hier kann man unterzeichnen:
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Wäre gut, wenn möglichst viele dies untertzeichnen würden!
Die Anzeichen verdichten sich, dass der angekündigte und längst geplante zweite Angriffskrieg der USA gegen den Irak unmittelbar bevorsteht. Die US-Regierung lügt, wenn sie den Krieg mit angeblichen „Massenvernichtungswaffen", mit der angeblichen Weigerung des Irak zu Waffenkontrollen sowie den Terrorangriffen vom 11. September 2001 rechtfertigt. Bei dem Überfall, der jetzt vorbereitet wird geht es um Öl, um die wirtschaftlichen Interessen der großen Konzerne und um die Bestrebungen des US-Imperialismus nach globaler Vorherrschaft. Tausende von Menschen werden Opfer eines brutalen Krieges, der dazu dient, die irakischen Ölfelder zu erobern und ein amerikanisches Imperium zu errichten, das durch weltweiten Terror aufrechterhalten wird. Mit ihren praktisch kaum erfüllbaren Bestimmungen könnte die von den USA erzwungene neue Resolution des UN-Sicherheitsrates der Supermacht bald schon den benötigten Casus Belli verschaffen.
Als Bürger der Bundesrepublik Deutschland können wir zur aktuellen Kriegsgefahr nicht schweigen. Wir fordern die Bundesregierung auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Regierung der USA davon abzuhalten, ein weiteres skrupelloses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen, das durch nichts zu rechtfertigen ist. Es droht ein Krieg, in dem die mächtigste Industrienation der Welt ihr hoch überlegenes militärisches Potential gegen ein verarmtes und wehrloses Land entfesselt. Seit 1991, seit das von den USA einst aufgerüstete Regime Saddam Husseins als Werkzeug gegen den Iran ausgedient hatte, ist das Land ständigen Bombardierungen ausgesetzt und vielfältigen Pressionen, die bisher nahezu zwei Millionen Menschenleben gekostet haben.
Die Bush-Regierung überlegt laut, den Irak nach der Zerschlagung in ein vom US-Militär kontrolliertes Protektorat zu verwandeln. Dieses Ziel soll auch durch Massenmord erreicht werden. Am 22. Oktober 2002 zitierte die New York Times ein Dokument über Kriegführung in den Städten, das vor kurzem die Oberbefehlshaber der Streitkräfte erstellten. Danach soll die überlegene Feuerkraft der USA die Städte des Irak (mit Flächenbombardements) unter Kontrolle bringen.
Der Bericht bezieht sich auf die Lehren aus früheren militärischen Angriffen auf die Zivilbevölkerung verschiedener Länder: die Luftangriffe der Nato auf Belgrad, die Räumung Grosnys durch die Russen und die Zerstörung Dschenins durch Israel. Die Amerikaner, heißt es, sollten bei ihrem Einmarsch in den irakischen Städten ihre „überwältigende militärische Stärke" nutzen und ihre Ziele mit derartiger „Geschwindigkeit, Feuerkraft und Schockwirkung" erobern oder zerstören, dass jeder Widerstand sofort zusammenbricht.
Bei der geplanten militärischen Invasion handelt es sich um einen imperialistischen Angriffskrieg, der einen eklatanten Bruch des Völkerrechts und geltender internationaler Verträge bedeutet. Die Beteiligung an einem Angriffskrieg ist der Bundesrepublik Deutschland laut Art. 26 Absatz 1 des Grundgesetzes verboten. Darin heißt es: „(1) Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.“ § 80 des Strafgesetzbuches legt fest: „Wer einen Angriffskrieg (Artikel 26 Abs. 1 des Grundgesetzes), an dem die Bundesrepublik Deutschland beteiligt sein soll, vorbereitet und dadurch die Gefahr eines Krieges für die Bundesrepublik Deutschland herbeiführt, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.“ Mit der Beteiligung an einem Angriffskrieg gegen den Irak würde die Bundesregierung ferner gegen folgende internationale Verträge verstoßen: den 2+4 Vertrag vom 12.12.1990, die Charta der Vereinten Nationen (Artikel 2), die Genfer Konvention IV zum Schutze der Zivilbevölkerung vom 12. August 1949 (Artikel 51) und die Schlussakte von Helsinki 1975/NATO-Vertrag (Artikel 51).
Vor den Bundestagswahlen am 22. September dieses Jahres hat der alte und neue Bundeskanzler Gerhard Schröder jede Beteiligung Deutschlands an einem Irak-Krieg (zum Erstaunen vieler) abgelehnt und vor allem deshalb die Wahlen knapp gewonnen. Auch nach dem Urnengang beteuerte Schröder, Deutschland werde sich nicht an einem Krieg gegen den Irak beteiligen. Wie vertrauenswürdig ist aber eine Regierung, die sich aktiv an der Nato-Aggression gegen Jugoslawien und am Krieg gegen Afghanistan beteiligt hat, die bürgerliche Grundrechte (forciert nach dem 11. September 2001) außer Kraft setzt und den Sozialabbau zugunsten der Reichen und Mächtigen weiter vorantreibt? Während ihrer Amtszeit hat die rot-grüne Regierung die Ausgaben für internationale Bundeswehreinsätze verzehnfacht und ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm in Gang gesetzt. Schröders taktische Ablehnung des Krieges beruht im Wesentlichen auf der (begründeten) Angst, die Ölquellen am Golf könnten vollständig unter die Kontrolle der USA geraten und die Geschäfte der deutschen Wirtschaft dadurch Schaden nehmen. Das hat die Bundesregierung allerdings bisher nicht gehindert, die verheerenden Sanktionen gegen den Irak zu unterstützen, die doch besonders die Zivilbevölkerung treffen und denen bereits Hunderttausende irakischer Kinder zum Opfer fielen. Und warum verweigerte die rot-grüne Bundesregierung einem Antrag der PDS-Fraktion kurz vor den Bundestagswahlen ihre Zustimmung und verhinderte damit einen verbindlichen Beschluss des Bundestages gegen die Beteiligung an einem Krieg gegen den Irak? Andererseits soll der US-Präsident bei seinem Deutschland-Besuch im Mai dieses Jahres dem Bundeskanzler zugesagt haben, eine Entscheidung über einen Krieg gegen den Irak erst nach dem deutschen Wahltag zu veröffentlichen. Ein doppeltes Spiel?
Zeigen Sie, dass es Ihnen mit der Ablehnung eines Irak-Krieges tatsächlich Ernst ist, lassen Sie ihren Worten endlich Taten folgen, Herr Bundeskanzler! Verweigern Sie einem Krieg gegen den Irak jede militärische, logistische und finanzielle Unterstützung! Konkret fordern wir die Bundesregierung auf:
– die in Kuwait stationierten „Fuchs“-Spürpanzer sowie alle Bundeswehreinheiten aus dieser Region sofort abzuziehen
– öffentlich umgehend klarzustellen, dass es sich bei dem von der US-Regierung geplanten „Präventivkrieg“ gegen den Irak um einen Angriffskrieg handelt, den sowohl das Völkerrecht, geltende internationale Verträge wie auch das deutsche Grundgesetz verbieten!
– im Falle eines Krieges alle US-Militärbasen in Deutschland zu schließen
– im Falle eines Krieges ein Start- und Landeverbot für alle amerikanischen und britischen Militärflugzeuge auf deutschen Flughäfen sowie entsprechende Überflugverbote für den deutschen Luftraum zu erteilen.
Weiter fordern wir:
– Die Bundesregierung verurteilt die anhaltenden amerikanisch-britischen Luftangriffe gegen irakische Einrichtungen in den so genannten (von den USA eingerichteten) Flugverbotszonen und setzt sich für deren sofortige Beendigung ein.
– Die Bundesregierung setzt sich (insbesondere im Rahmen der Vertretung Deutschlands als nicht ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat) für die sofortige Aufhebung der Sanktionen gegen das Volk des Irak ein.
Gleichzeitig rufen wir die Bevölkerung unseres Landes auf, sich jeder Form von Kriegstreiberei gegen den Irak und andere souveräne Staaten und Völker zu widersetzen und sich aktiv am Aufbau einer breiten Bewegung gegen imperia-listische Kriege und für soziale und bürgerliche Grundrechte zu beteiligen.
Erstunterzeichner:
Dr. Alexander Bahar, Historiker und Publizist, Ellhofen u. Stuttgart;
Dr. Karlheinz Deschner, Schriftsteller und Historiker, Haßfurt;
Prof. Dr. Wolfgang Dreßen, Professor für Politologie, Fachhochschule Düsseldorf;
Mathias Gross, Verlagsvertreter, Kraichtal;
Dr. Wilfried Kugel, Dipl. Physiker und Psychologe, Berlin;
Sonia Munzinger, staatl. gepr. Betriebswirtin, Beilstein;
Dipl.-Ing. Klaus G. Pfuhl, ehemaliger Stadtrat in Senden, Ellhofen;
Gabriele Röwer, Oberstudienrätin, Mainz;
Harald Schmautz, Journalist, Schwäbisch Hall;
Hans Weber, Japanologe und Redakteur, Stuttgart;
Ali Yalcin, Verkäufer, Schwäbisch Hall
Diese Erklärung unterstützen
Aktion Ethos e. V., Wintrich;
Christiana Ammann, Unternehmerin, Karlsruhe;
Ilse Bahar, Verwaltungsangestellte i. R. (ehem. Sekretärin von Roman Herzog), Stuttgart;
Dr. Heidi Beutin, Wissenschaftspublizistin, Köthel/St.;
Dr. Wolfgang Beutin, Schriftsteller und Privatdozent an der Universität Bremen, Köthel/St.;
Peter Bürger, kath. Theologe, Mitglied im Sprecherteam des Ökumenischen Friedens-
netzes Düsseldorfer Christinnen & Christen),
Hermine Danzer, Verlagsvertreterin, Karlsruhe;
Dr. med. Gabriele Diezel, Chefärztin, Mühlacker;
Jutta Ditfurth, Autorin, Frankfurt/Main;
Gabriele Gillen, Redakteurin, Köln;
Peter Gingold, Vice-Vorsitzender des Auschwitzkomitees in der Bundesrepublik,
Bundessprecher der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten), Träger der Widerstandsmedaille der Stadt Frankfurt, Träger des Befreiungsordens der französischen Regierung, Franfurt/Main;
Karin Gross, EDV-Trainerin, Kraichtal;
Ursula Hafner, Oberstudienrätin, Mainz;
Klaus Hartmann, Bundesvorsitzender des deutschen Freidenker-Verbandes, Offenbach/M.
Dr. Heinrich Hannover, Rechtsanwalt, Worpswede;
Dr. Elvira Högemann, Journalistin, Köln;
Prof. Dr. Günter Kehrer, Professor für Religionswissenschaft an der Universität Tübingen,
Tübingen;
Daniel Kiefer, Student, Kaiserslautern;
Julie Kiefer, Studentin, z. Z. Dijon/Frankreich;
Klaus Kiefer, Oberstudienrat, Mainz;
Hans-Detlev von Kirchbach, Journalist, Köln;
Peter Kirchheim, Verleger, München;
Irmgard Koll, Dipl. Dolmetscherin, Müllheim;
Karl Kratt, technischer Kaufmann i. R., Karlsruhe;
Dr. Gerhard Krischker, Lektor und Schriftsteller, Bamberg;
Dr. Hedwig Katzenberger, Dipl. Psychologin; Icking
Dr. med. Klaus Katzenberger, Arzt, Icking;
Bruno Kryczun, Vorsitzender der Aktion Ethos e. V.; Wintrich-Kasholz;
Dipl. Ing. Jochen Lentz, Vertriebsingenieur, Berlin;
Dr. med. Elvira Luderer, Gynäkologin, Limburg;
Matthias Luderer, Dipl. Geograph, Limburg;
Sabine Maurer, Industriekauffrau, Spiegelberg;
Lieselotte Munzinger, Köchin, Künzelsau;
Prof. Dr. Hubertus Mynarek, Philosoph, Vergleichender Religionswissenschaftler und
Schriftsteller, Odernheim;
Uta Neubourg, Dipl. Biologin, Lohme/Rügen;
Prof. Dr. Johannes Neumann (Univers. Tübingen/Mannheim), Oberkirch;
Dipl. Psych. Ursula Neumann, Psychotherapeutin, Oberkirch;
Dr. Wolfgang Proske, Lehrer, ehem. Leiter der Deutschen Schule Tripolis, Neu-Ulm;
Klaus M. Rarisch, Schriftsteller, Berlin;
Stefan Saubert, Dipl. Psychologe, Lohme/Rügen;
Rainer Schepper, Buchautor, Publizist und Rezitator, Münster;
Mechthild Schiffers, Rentnerin, Konstanz;
Heinrich Schirmbeck, Schriftsteller, Darmstadt (Mitglied der Akademie der Wissenschaften
und der Literatur in Mainz, Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, Mitglied des P.E.N.-Zentrums, Träger der Goethe Plakette der Stadt Frankfurt/Main);
Ruth Schmidt, Rentnerin, Breitengüßbach;
Michael Schultz, Systemadministrator, Gaildorf;
Maria Spring, Auszubildende, Schwäbisch Hall;
Herbert Steffen, Dipl. Kaufmann und ehem. Unternehmer, Mastershausen;
Peter Steinbeck, Verlagsvertreter, Karlsruhe;
Walter Steinmetz, Verlagskaufmann, Stifter des Alternativen Büchnerpreises, Langen;
Helmut Steuerwald, Diplom Sozialpädagoge (FH), Nürnberg;
Dr. Klaus W. Vowe, Publizist, Bochum;
Helga Willuweit, Künstlerin, Darmstadt;
Sami Yildrim, Dipl. Physiker, z. Z. Zaandam/Niederlande;
Gerhard Zwerenz, Schriftsteller, Schmitten.
Hier kann man unterzeichnen:
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Wäre gut, wenn möglichst viele dies untertzeichnen würden!
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