Hallo zusammen,
Eletronic Arts neuester Titel, BattleField 3, kommt mit einer Eula (AGB = Allgemeine Geschäftsbedingung) daher, die schlichtweg als Widerrechtlich zu bezeichnen ist (in grossen, wichtigen Teilen).
Worum geht es?
BattleField 3 kann nur auf deinem PC installiert und gespielt werden, wenn du in den AGB zustimmst, dem Programm Origin (ein de facto-Trojaner) wesentlichen Zugriff auf dein System zu gestatten: Hierbei geht EA wesentlich weiter, als bisher bei etwa Steam üblich. Es werden nicht nur hardwaredaten erfasst und Einloggzeiten übermittelt, sondern EA behält sich AUSDRUECKLICH das Recht vor, ALLE Daten deines Computers (also auch, mit wem du wo chattest, welche Pornos du auf deiner Festplatte hast und welche Bewerbungen du zuletzt verfasst hast) auszulesen und an sich selbst ODER DRITTE (die nicht näher benannt werden) zu senden.
Dieser Vorgang wurde von der Piratenpartei medienwirksam publiziert und mittlerweile auch vom Datenschutzbeauftragten von NRW (den ich selber schon mehrmals wegen AGB diverser Publisher angeschrieben habe und natürlich nur mit einem Blabla vertröstet wurde) aufgegriffen. Auch
SPON ( Electronic Arts: Spiele-Gigant will Kunden ausspionieren - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt ) nimmt sich nun der Sache an.
Wer eine ausdrückliche juristische Bewertung zur EULA von BF 3 lesen will:
Spiele-Special: Analyse zur EULA von EA Origin - Der Teufel im Vertragsdetail bei GameStar.de .
Um das Fazit dieses Artikels zu zitieren:
Die Nutzungsbedingungen und der Endbenutzer-Lizenzvertrag von Origin sowie die Datenschutz-Richtlinien von Electronic Arts enthalten umfangreiche Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte. EA nimmt sich über die Nutzungsbedingungen das Recht heraus, einen umfangreichen Kopierschutz einzuführen, der in seiner Wirkung einer Spyware gleich kommt.
Ferner räumt sich EA das Recht ein, praktisch alle Daten über die Nutzer, über deren Computer sowie deren Verhalten zu erfassen und zu verarbeiten. Nach den ersten Protesten wurde zumindest die Klausel entfernt, nach der diese Daten für Marketingzwecke genutzt und weiter gegeben werden durften. Trotzdem sind aufgrund des hier an den Tag gelegten Datenschutzverständnisses von EA massive Datenschutzverstöße zu erwarten. Auch wenn EA sagen sollte, dass sie nicht soweit gehen werden, wie es in den EULA steht, dann bleibt die Frage: Wozu brauchen sie diese Rechte dann überhaupt?
Man nennt so etwas auch »Defective by design«. Wenn etwa ein EA-Mitarbeiter sich fragt, im welchen Umfang er die Nutzerdaten verwenden darf, dann schaut er in die EULA. Und wenn dort die derzeitigen Erlaubnisse stehen, ist anzunehmen, dass er davon ausgeht, dass sie den Rahmen des Erlaubten darstellen. EA versucht zudem den Nutzern an der Durchsetzung ihrer Rechte zu hindern, indem das Unternehmen alle Gewährleistung und Haftung ausschließt, zum Teil sagt, dass Nutzer sich nur durch Kündigung ihres Kontos wehren oder nur auf englisches Recht berufen und in England klagen dürfen.
Amüsant ist, dass sie sich fast zu 100% mit dem deckt, was ich bereits seit Jahren immer und immer wieder in den AGB von einschlägigen Spielen ankreide.
Wer nun glaubt, dass solche und ähnliche ABG, besonders von Seiten us-amerikanischer Publisher, eine Seltenheit sind, der irrt.
Bereits seit JAHREN weise ich in den einschlägigen, offiziellen Foren zu diversen Spielen (World of Warcraft, League of Legends, alle Steam-Produkte etc.pp.) darauf hin, dass die von den Publishern gestellten AGB massive Verstösse beinhalen, mit dem Europäischen Recht schlichtweg nicht vereinbar sind und den Verbraucher "unangemessen benachteiligen".
Die Reaktion besteht bestenfalls darin, dass man von der jeweiligen "Community" belächelt wird; Permanente oder temporäre Banns von Seiten der Betreiber sind indessen auch keine Seltenheit.
Es wird Zeit, dass die Behörden endlich mal durchgreifen und Electronic Arts stellvertretend für die alle zunehmend agressiver auftretenden Publisher einen deutlichen Schuss vor den Bug setzt.
Wie seht ihr das? Wie steht ihr zu diesem Vorgang?
Unnötige Aufregung in Zeiten der Selbstprostitution bei Facebook und Co oder berechtigtes Datenschutzinteresse?
Eletronic Arts neuester Titel, BattleField 3, kommt mit einer Eula (AGB = Allgemeine Geschäftsbedingung) daher, die schlichtweg als Widerrechtlich zu bezeichnen ist (in grossen, wichtigen Teilen).
Worum geht es?
BattleField 3 kann nur auf deinem PC installiert und gespielt werden, wenn du in den AGB zustimmst, dem Programm Origin (ein de facto-Trojaner) wesentlichen Zugriff auf dein System zu gestatten: Hierbei geht EA wesentlich weiter, als bisher bei etwa Steam üblich. Es werden nicht nur hardwaredaten erfasst und Einloggzeiten übermittelt, sondern EA behält sich AUSDRUECKLICH das Recht vor, ALLE Daten deines Computers (also auch, mit wem du wo chattest, welche Pornos du auf deiner Festplatte hast und welche Bewerbungen du zuletzt verfasst hast) auszulesen und an sich selbst ODER DRITTE (die nicht näher benannt werden) zu senden.
Dieser Vorgang wurde von der Piratenpartei medienwirksam publiziert und mittlerweile auch vom Datenschutzbeauftragten von NRW (den ich selber schon mehrmals wegen AGB diverser Publisher angeschrieben habe und natürlich nur mit einem Blabla vertröstet wurde) aufgegriffen. Auch
SPON ( Electronic Arts: Spiele-Gigant will Kunden ausspionieren - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt ) nimmt sich nun der Sache an.
Wer eine ausdrückliche juristische Bewertung zur EULA von BF 3 lesen will:
Spiele-Special: Analyse zur EULA von EA Origin - Der Teufel im Vertragsdetail bei GameStar.de .
Um das Fazit dieses Artikels zu zitieren:
Die Nutzungsbedingungen und der Endbenutzer-Lizenzvertrag von Origin sowie die Datenschutz-Richtlinien von Electronic Arts enthalten umfangreiche Verstöße gegen Verbraucher- und Datenschutzrechte. EA nimmt sich über die Nutzungsbedingungen das Recht heraus, einen umfangreichen Kopierschutz einzuführen, der in seiner Wirkung einer Spyware gleich kommt.
Ferner räumt sich EA das Recht ein, praktisch alle Daten über die Nutzer, über deren Computer sowie deren Verhalten zu erfassen und zu verarbeiten. Nach den ersten Protesten wurde zumindest die Klausel entfernt, nach der diese Daten für Marketingzwecke genutzt und weiter gegeben werden durften. Trotzdem sind aufgrund des hier an den Tag gelegten Datenschutzverständnisses von EA massive Datenschutzverstöße zu erwarten. Auch wenn EA sagen sollte, dass sie nicht soweit gehen werden, wie es in den EULA steht, dann bleibt die Frage: Wozu brauchen sie diese Rechte dann überhaupt?
Man nennt so etwas auch »Defective by design«. Wenn etwa ein EA-Mitarbeiter sich fragt, im welchen Umfang er die Nutzerdaten verwenden darf, dann schaut er in die EULA. Und wenn dort die derzeitigen Erlaubnisse stehen, ist anzunehmen, dass er davon ausgeht, dass sie den Rahmen des Erlaubten darstellen. EA versucht zudem den Nutzern an der Durchsetzung ihrer Rechte zu hindern, indem das Unternehmen alle Gewährleistung und Haftung ausschließt, zum Teil sagt, dass Nutzer sich nur durch Kündigung ihres Kontos wehren oder nur auf englisches Recht berufen und in England klagen dürfen.
Amüsant ist, dass sie sich fast zu 100% mit dem deckt, was ich bereits seit Jahren immer und immer wieder in den AGB von einschlägigen Spielen ankreide.
Wer nun glaubt, dass solche und ähnliche ABG, besonders von Seiten us-amerikanischer Publisher, eine Seltenheit sind, der irrt.
Bereits seit JAHREN weise ich in den einschlägigen, offiziellen Foren zu diversen Spielen (World of Warcraft, League of Legends, alle Steam-Produkte etc.pp.) darauf hin, dass die von den Publishern gestellten AGB massive Verstösse beinhalen, mit dem Europäischen Recht schlichtweg nicht vereinbar sind und den Verbraucher "unangemessen benachteiligen".
Die Reaktion besteht bestenfalls darin, dass man von der jeweiligen "Community" belächelt wird; Permanente oder temporäre Banns von Seiten der Betreiber sind indessen auch keine Seltenheit.
Es wird Zeit, dass die Behörden endlich mal durchgreifen und Electronic Arts stellvertretend für die alle zunehmend agressiver auftretenden Publisher einen deutlichen Schuss vor den Bug setzt.
Wie seht ihr das? Wie steht ihr zu diesem Vorgang?
Unnötige Aufregung in Zeiten der Selbstprostitution bei Facebook und Co oder berechtigtes Datenschutzinteresse?
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