Die Lebensmittelampel. Kein wirklich neues Thema. Allerdings bin ich gestern Abend beim rumzappen bei einem ziemlich populistischen und unreflektierten Bericht von Stern TV zu dem Thema hängengeblieben, bei welchem die bisherigen Nährwertangaben auf Lebensmitteln als pauschal zu kompliziert abgestempelt wurden. Der normale Bürger wäre damit überfordert, man müsse Mathematiker sein um diese zu verstehen usw.. Untermauert wurde dies durch Einspieler bei denen die Leute wirklich zu blöd waren, die bisherige "erweiterte Nährwerttabelle" auf Lebensmitteln zu verstehen. Folglich solle der Gesetzgeber doch bitte die so genannte "Lebensmittelampel" verpflichtend einführen. Das bringt mich zu zwei Fragestellungen:
1. Ist die bisherige Nährwertangabe auf Lebensmitteln wirklich zu kompliziert oder unzureichend?
2. Ist die Lebensmittelampel die Lösung des Problems?
Zu Frage 1:
Bisher findet man auf vielen Lebensmitteln eine Nährwerttabelle (mit Angabe pro 100g bzw. 100ml) und ggf. die "erweiterte Nährwerttabelle" (mit Angabe pro Portion und im Verhältnis zum Tagesbedarf).
Sind diese zwei Tabellen wirklich zu kompliziert, als das der normale Verbrauchen sie nicht versteht oder damit Vergleiche zwischen Lebensmitteln unmöglich sind wenn man nicht gerade höhere Mathematik studiert hat? Ich finde nicht. Allerdings gibt es IMO zumindest an der erweiterten Tabelle viel Verbesserungspotential. So sind die die Portionsgrößen von den Hertsellern bisher teils so gewählt, dass die "bösen" Werte nur halb so schlimm wirken (allerdings sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen auch auffallen, dass 10g Zucker auf 25g nicht wenig ist
) und die Platzierung der Prozentangaben ist missverständlich. So könnte man auf den ersten Blick meinen, die Angaben beziehen sich auf die Gesamtmenge des Produkts und nicht auf den täglichen Bedarf (der sowieso willkürlich gewählt ist).
Was zur zweiten Frage führt: Ist die vorgeschlagene, verpflichtende Lebensmittelampel die Wunderlösung? Durch eine farbige Grafik auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen sollen Verbraucher über die wichtigsten Nährwerte eines Produktes informiert werden - und verschiedene Produkte miteinander vergleichen können. Konkret gibt die Lebensmittelampel den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz in absoluten Grammzahlen an - und zwar einheitlich pro 100 Gramm beziehungsweise pro 100 Milliliter. Zur besseren Orientierung wird jeder dieser Werte rot, gelb oder grün hinterlegt: je nach dem, ob es sich um einen hohen (rot), mittleren (gelb) oder niedrigen Gehalt (grün) handelt.
Was hat der Verbraucher nun davon? Meiner Meinung nach: nichts. Die Angaben sind zum leichten Vergleichen immer pro 100g bzw. 100ml. Haben wir jetzt schon bei der Närhwerttabelle. Also kein Vorteil. Zudem fallen die Portionsangaben weg, die zwar bisher teils willkürlich, manchmal aber auch sehr nützlich gewählt sind (Beispielsweise bei Angaben pro Stück bei Bonbons oder pro Scheibe bei Käse etc., was interessiert mich da der Wert pro 100g?).
Dann die tolle Idee mit dem Farben. Der Verbraucher soll an der roten Kennzeichnung sofort erkennen, ob ein hoher Fettanteil oder viel Zucker im Produkt steckt. Es wird suggeriert: Viele rote Werte gleich Böse. Solche Produkte sollen nicht gekauft werden. Die Hersteller sollen somit gezwungen werden, "gesünder" zu produzieren. Was ist aber mit Lebensmitteln, die zwangsläufig viele rote Werte bekommen, beispielsweise Öle oder Butter? Oder meinetwegen auch der Schokoriegel. Wirkt das ganze hier nicht auch Geschäftsschädigend?
Gegenbeispiel: Cola Light/Zero (was auch immer) hätte nur grüne Werte. Suggeriert wird: Gesund!
Fazit:
Meiner Meinung nach würde es daher vollkommen reichen, die bisherige Nährwerttabelle verpflichtend für alle Lebensmittel einzuführen. (Bei z.B. stark zuckerhaltigen Konfitüren etc. findet man die Tabellen bisher ja vergeblich.) Wer sich für die Angaben interessiert, kann sie dann immer noch auf dem Produkt finden. Alles weitere zur bewussten Ernährung sollte lieber in der Schule gelehrt werden und nicht durch dicke "Nicht kaufen"-Schilder auf den Produkten.
Stehe ich mit meiner Meinung allein, wie seht ihr das?
1. Ist die bisherige Nährwertangabe auf Lebensmitteln wirklich zu kompliziert oder unzureichend?
2. Ist die Lebensmittelampel die Lösung des Problems?
Zu Frage 1:
Bisher findet man auf vielen Lebensmitteln eine Nährwerttabelle (mit Angabe pro 100g bzw. 100ml) und ggf. die "erweiterte Nährwerttabelle" (mit Angabe pro Portion und im Verhältnis zum Tagesbedarf).
Sind diese zwei Tabellen wirklich zu kompliziert, als das der normale Verbrauchen sie nicht versteht oder damit Vergleiche zwischen Lebensmitteln unmöglich sind wenn man nicht gerade höhere Mathematik studiert hat? Ich finde nicht. Allerdings gibt es IMO zumindest an der erweiterten Tabelle viel Verbesserungspotential. So sind die die Portionsgrößen von den Hertsellern bisher teils so gewählt, dass die "bösen" Werte nur halb so schlimm wirken (allerdings sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen auch auffallen, dass 10g Zucker auf 25g nicht wenig ist

Was zur zweiten Frage führt: Ist die vorgeschlagene, verpflichtende Lebensmittelampel die Wunderlösung? Durch eine farbige Grafik auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen sollen Verbraucher über die wichtigsten Nährwerte eines Produktes informiert werden - und verschiedene Produkte miteinander vergleichen können. Konkret gibt die Lebensmittelampel den Gehalt an Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz in absoluten Grammzahlen an - und zwar einheitlich pro 100 Gramm beziehungsweise pro 100 Milliliter. Zur besseren Orientierung wird jeder dieser Werte rot, gelb oder grün hinterlegt: je nach dem, ob es sich um einen hohen (rot), mittleren (gelb) oder niedrigen Gehalt (grün) handelt.
Was hat der Verbraucher nun davon? Meiner Meinung nach: nichts. Die Angaben sind zum leichten Vergleichen immer pro 100g bzw. 100ml. Haben wir jetzt schon bei der Närhwerttabelle. Also kein Vorteil. Zudem fallen die Portionsangaben weg, die zwar bisher teils willkürlich, manchmal aber auch sehr nützlich gewählt sind (Beispielsweise bei Angaben pro Stück bei Bonbons oder pro Scheibe bei Käse etc., was interessiert mich da der Wert pro 100g?).
Dann die tolle Idee mit dem Farben. Der Verbraucher soll an der roten Kennzeichnung sofort erkennen, ob ein hoher Fettanteil oder viel Zucker im Produkt steckt. Es wird suggeriert: Viele rote Werte gleich Böse. Solche Produkte sollen nicht gekauft werden. Die Hersteller sollen somit gezwungen werden, "gesünder" zu produzieren. Was ist aber mit Lebensmitteln, die zwangsläufig viele rote Werte bekommen, beispielsweise Öle oder Butter? Oder meinetwegen auch der Schokoriegel. Wirkt das ganze hier nicht auch Geschäftsschädigend?
Gegenbeispiel: Cola Light/Zero (was auch immer) hätte nur grüne Werte. Suggeriert wird: Gesund!
Fazit:
Meiner Meinung nach würde es daher vollkommen reichen, die bisherige Nährwerttabelle verpflichtend für alle Lebensmittel einzuführen. (Bei z.B. stark zuckerhaltigen Konfitüren etc. findet man die Tabellen bisher ja vergeblich.) Wer sich für die Angaben interessiert, kann sie dann immer noch auf dem Produkt finden. Alles weitere zur bewussten Ernährung sollte lieber in der Schule gelehrt werden und nicht durch dicke "Nicht kaufen"-Schilder auf den Produkten.
Stehe ich mit meiner Meinung allein, wie seht ihr das?
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