Das Comicbuch "Das Leben des Jesus" (eine Homage an das Leben des Brain) des Linzer Satiere-Karikaturisten Gerhard Haderer sorgt gerade für Aufruhr in der österreichischen Kulturlandschaft.
Die katholische Kirche scheint dieses Buch, in dem Jesus & Co als Weihrauch kiffende Althippies dargestellt werden, gar nicht witzig zu finden. Kardinal Christian Schönborn hat mächtig auf den Putz und scheint sich das christliche Gegenstück zur Fatwa in Österreich zu wünschen.
Haderer stellt das ganze Leben von Jesus, der schon in der Grippe Weihrauch kiffte, von den Heiligen 3 Königen als Dealern beliefert, bis hinzu den Jüngern, die in die Beschaffungskriminalität verfallen, als eine einzige THC-berauschte Hippiepartie dar, die nicht am Kreuz sondern auf einer Weihrauchwolke endet. Und für die Leute die es immer noch verstanden haben steht dann im Anhang groß und deutlich, dass Weihrauch wirklich THC enthält.
Die Katholische Kirche und einige Privatpersonen haben inzw. Strafanzeige gegen den Künstler wegen "Herabwürdigung der Religion" gestellt. Er soll demnächst von der Staatsanwaltschaft verhört werden.
Einzele Zuwortmeldungen à la "etwas Humor könnte die Kirche in zeiten übermäßigen Kirchenaustrittes gut vertragen", werden mit einem sehr überzeugenden "Über das Heilige lacht man nicht!" vom Tisch gefegt. In den Zeitungen häufen sich die Leserbriefe die dem Kardinal für sein Mutiges Wort zum Schutz des Glaubens danken. Die Österreichen scheinen eine Heidenangst zu haben.( *lol* ...sehr flacher Kalauer)
Bloß der redselige Polterer Kurt Krenn, Oberhirte zu St. Pölten, wollte sich nicht in die Phalanx gegen den Zeichner einreihen: „Mich hat er schon oft verrissen, aber ich nehme das gar nicht ernst.“ Der gewichtige Bischof weiß aus eigener Erfahrung: Sauertöpfischer Kirchenprotest erweist sich letzten Endes als Wasser auf des Ketzers und nicht auf Gottes Mühlen. Der Rest scheint nicht so schalu zu sein und wettert weiter gegen Haderer, dessen Buch eigentlich erst durch den Protest bekannt wurde - so kann's gehen!
Inzw. kündigten die Verwaltungen katholische Schulen an, den Verlag des Comicbuches zu boykottieren - bloß dumm, dass dieser seit jahren keine Schulbücher mehr veröffentlicht. Das Comicbuch selber wird nur noch unter dem Ladentisch verkauft und der Chef des Verlages erkundigte sich schon zwecks Personenschutz bei der Polizei - aus Angst vor christlichen Vollidio...äh Gläubigen, die das Comicbuch für ein Werk des Teufels halten könnten.
Der Autor selber nahm das ganze erst nicht ernst und beteuerte locker nur, dass dies seine Art sei seinem "Guru" zu huldigen. Die Gegener sehen das scheinbar anders und Haderer musste schnell feststellen, dass die Situation österreichischen Ernst hat und die Alpenrebulik auf dem besten Wege ist in ihre verlorene Kleinbürgerlichkeit zurückzukehren. Davon phanasiert man schließlich schon seit dem Regierungswechsel in Wien, der alles aber nicht positiv für Österreich war, dass sich scheinbar immermehr von den demokratischen Prinzipien entfernt. Presse- und Meinungsfreiheit? Wo kämen die Altkaiserlichen denn da hin!?
Nunja, Fazit dieser Geschichte: nicht die Römer, sondern die Österreicher und vorallem die Katholiken spinnen. Und übrigens sollte eine so "unchristliche" Christliche Konfession wie die katholische Kirche den Mund lieber nicht so weit aufreissen und mal drüber nachdenken, was wirklich wichtig im Leben ist und das dieses Buch nicht über Jesus sondern mit Jesus lacht!
Infos:
www.sueddeutsche.de
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