"Lost" ist eine der ersten Serien, die von Anfang bis Ende von einer großen Online-Community begleitet wurden. Im Gegensatz zu früher waren die aktuellen Folgen sehr schnell über das Internet verfügbar und konnten von einer breiten Zuschauerschaft diskutiert werden. Die Diskussionen in den einschlägigen Foren (z.B. Lost-fans) haben sich dabei allerdings gegenüber dem, was man allgemein als Vernunft bezeichnet, weitestgehend verselbständigt. Statt rationalem Abwägung von Argumenten wird der Verlauf der Diskussion häufig bestimmt von Gruppendynamiken, Konformitätsdruck, Denkverboten, geistige Selbstzensur, vorauseilendem Gehorsam und solchen Dingen. Nirgendwo sonst kann man so gut beobachten, nach welchen Mechanismen "Wahrheitsfindung" im Internet funktioniert als in Foren wie "lost-fans", "lost-board" und wo sich Lost-Fans sonst noch so tummeln (z.B. Hier oder im SPIEGEL-Forum).
Am meisten hat mich fasziniert, wie es die besonders hartgesottenen Fans dabei schaffen, die Serie gegenüber jeglicher Kritik zu immunisieren. Ich habe versucht, ein Best-Of zusammenzustellen. Vielleicht kann man diese Zusammenstellung auch als eine Mahnung ansehen, welche Dikussionskultur wir uns hier im Forum nicht wünschen.
- Lange Zeit konnte man Kritik mit dem Argument abwürgen, die Serie sei noch nicht zu Ende erzählt, denn erst am Schluss werde sich alles zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen. Man solle sich gedulden, denn solange die letzte Minute nicht ausgestrahlt sei, wäre jede Kritik überflüssig.
- Inzwischen zeichnet sich eine etwas andere Linie ab. Man wirft den nörgelnden Diskussionspartnern unter anderem vor, selbst schuld daran zu sein, dass ihnen die Serie nicht gefällt. Nicht der Ausgang der Serie sei schlecht gewesen, sondern die Erwartungen zu hoch.
- Einer der beliebstesten Versuche, Kritik an der Serie abzuwürgen, ist, dem Diskussionspartner, die Fähigkeit zum Denken abzusprechen. Lost sei einfach zu komplex, um von jedem verstanden zu werden. Die Stimmigkeit des Gesamtkunstwerkes erschließe sich daher nur wenigen.
- Zusätzlich dazu wird auch noch die Standhaftigkeit und Souveränität des Diskussionspartners infrage gestellt. Man nimmt seine Einwände und Kritikpunkte nicht ernst, sondern unterstellt ihm er würde herumheulen. Diese Art des Umgangs erinnert mich stark an Schulen und andere frühkindliche Einrichtungen. Gerne wird dem Kontrahenten auch unterstellt, er habe sich ganz bewusst im Forum angemeldet, um den Betrieb zu stören.
- Wichtige Fragen werden auch gerne zu Nebensächlichkeiten degradiert. Man tut beispielsweise so, als sei es nichts besonderes, wenn Menschen die Implosion einer wissenschaftlichen Station unbeschadet überleben, und sieht auch nichts ungewöhnliches darin, wenn bestimmt Charaktere Zauberkräfte haben. Symptomatisch hierfür ist der berühmte Satz: "Was soll da noch kommen?"
- Ergänzend dazu unterstellt man dem Kontrahenten, er sei an völlig unwichtigen Fragen wie dem Hurley-Vogel und Jacks Frisur interessiert (was übrigens gar nicht stimmt). Damit wird der Eindruck erweckt, als seien die Diskussionspartner Korinthenkacker und damit nicht ernstzunehmen.
- Der Klassiker schlechthin: In "Lost"geht es nicht um die Rätsel und Mysterien sondern um die Charaktere.
- Auch schon legendär: In Lost geht es darum Fragen zu stellen, nicht Antworten zu liefern.
- Zum Abschluss das vielleicht "raffinierteste" Argument: Aus der Unzufriedenheit des Diskussionspartners mit dem Verlauf der Serie wird die Folgerung abgeleitet, man solle sich die Serie am besten gar nicht mehr anschauen. Andererseits ist es ja überhaupt nicht möglich eine Serie zu kritisieren, die man nicht gesehen hat. Das bedeutet wiederum, dass man keine Kritik üben darf. Die Serie ist damit vor kritischen Einwänden bestens geschützt.
Weitere lustige Ergänzungen können gerne nachgereicht werden.
Am meisten hat mich fasziniert, wie es die besonders hartgesottenen Fans dabei schaffen, die Serie gegenüber jeglicher Kritik zu immunisieren. Ich habe versucht, ein Best-Of zusammenzustellen. Vielleicht kann man diese Zusammenstellung auch als eine Mahnung ansehen, welche Dikussionskultur wir uns hier im Forum nicht wünschen.
- Lange Zeit konnte man Kritik mit dem Argument abwürgen, die Serie sei noch nicht zu Ende erzählt, denn erst am Schluss werde sich alles zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen. Man solle sich gedulden, denn solange die letzte Minute nicht ausgestrahlt sei, wäre jede Kritik überflüssig.
Aber es sollte doch klar sein, dass das fürs Finale aufgehoben wird. In Staffel 6 wurden/werden die Positionen bezogen, alle Figuren müssen sich zu einer Seite bekennen und Stellung beziehen. Dann erst kann es den Knall und das Finale geben.
Mal ehrlich. Jeder der das Finale nicht gut fand, hat es sich selber durch dieses Forum kaputt gemacht. Dieses gehype konnte ja nur nach hinten losgehen.
Eine gewisse Intelligenz zu besitzen und die Fähigkeit zu haben,sich tief im Herzen berühren zu lassen,
ist schon ein Segen...Ich sage allen hier,die LOST als gesammtes nicht verstanden haben und es scheisse finden,
I feel really sorry for you All!!!
ist schon ein Segen...Ich sage allen hier,die LOST als gesammtes nicht verstanden haben und es scheisse finden,
I feel really sorry for you All!!!
Mein herzliches Beileid an all diejenigen, denen das Ende nicht gefallen hat. Ihr habt gerade sechs Jahre eures Lebens mit etwas verbracht, bei dem es am Ende um sehr viel mehr ging, als man anfangs dachte, nur um am Ende selbst nicht loslassen zu können.
Lost ist keine besonders zugängliche Serie, wer nictt etwas Zeit und Gehirnschmalz investiert, der wird etwas ratlos davorsitzen, wer alle Antworten vorgegebetet haben will ist bei CBS-Shows besser aufgehoben.
Ich glaub ihr habt wirklich noch nie ein gutes Buch gelesen. Was meint ihr warum noch heute die großen Klassiker auf kontroverse Weisen diskutiert werden => Weil sie Interpretationsspielraum haben und Menschen zum Nachdenken anregen wollen und genau das solltet ihr vielleicht auch mal für euch selber machen.
Jetzt mal so ganz am Rande: An alle, die hier jetzt schon wieder rummosern: 90% von euch haben sich erst in den letzten paar Wochen hier angemeldet und von Beginn an nur genörgelt.
Ich selber habe hier nie groß gepostet, sondern lieber mit Freunden darüber diskutiert. Denn leider zerstören Basher wie ihr jegliche interessante Diskussion.
Ganz ehrlich. Was soll beim Swan noch gross passiert sein? Der is explodiert und Desmond war nackt, weil ihm die Druckwelle die Kleider vom Leib gefetzt hat. Ist das für die Handlung noch irgendwie auch nur im Ansatz relevant? Versteht man die Serie nicht mehr, wenn man nicht jedes Detail kennt? Also bitte. Was sind das denn für Erwartungen...
Was soll bei Claire denn noch kommen mit der Rettung? Desmond hat entweder gelogen oder sich geirrt.
Was gibt es denn noch über Walts Entführung zu erzählen??
- Der Klassiker schlechthin: In "Lost"geht es nicht um die Rätsel und Mysterien sondern um die Charaktere.
Die Eisbären, Zeitsprünge, Dharma-Initiative, sterbende Vögel wg. Walt,... waren zwar immer WTF-Momente, aber eigentlich ging es die ganze Zeit um die Menschen und ihre Schicksale.
Auch wurde doch oft genug von Lindeloff, Cuse und Abrams darauf hingewisen, dass in dieser Serie nicht die Insel sondern die Charaktere die Hauptrolle spielen. In dem Kontext macht das Ende Sinn.
Wer sich darüber aufregt, dass nicht alle Fragen beantworten sind, dem kann ich nur sagen, dass es nicht darum geht, jede noch so wichtige Frage beantworten zu können. ...
Was Lost uns zeigen will, ist, dass wir nicht immer nur nach Antworten suchen, sondern einfach Leben sollen!
Was Lost uns zeigen will, ist, dass wir nicht immer nur nach Antworten suchen, sondern einfach Leben sollen!
@stormking: warum schauen Sie sich denn die Serie überhaupt an? Sie scheinen ja wirklich gar nichts daran gut zu finden, dann könnten Sie es auch einfach lassen, anstatt sich darüber zu beschweren, dass das alles Zeitverschwendung sei.
wenn ihr die Serie nicht mehr mögt oder euch nur über die Fehler aufregen könnt seid ihr hier wohl falsch!
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