Ich dachte mir, warum solltest du dir nicht mal die Mühe machen, das Potterverse aus Sicht seines interessantesten Mitspielers aufzuzäunen...?
Tja, und dabei wiederum kam mir die Idee, man könnte doch gleich ein kleines Essay daraus machen. So denn...
Severus Snapes Kindheit
Von Sirius Black wissen wir, dass Severus Snape schon als Erstklässler in Hogwarts mehr Flüche anzuwenden wusste, als die Hälfte der Siebtklässler. Stellt sich die Frage, weshalb das so war. Wozu gebrauchte Sev diese Flüche und wer hat sie ihm gelehrt?
Flüche wendet man an, um sich zu verteidigen oder anzugreifen. Was also könnte einen gerade mal Elfjährigen dazu gebracht haben, all diese Flüche bereits zu kennen und wohl auch schon teilweise benutzt zu haben? Welche Vergangenheit hat dieser Elfjährige hinter sich?
Was wir u. a. auch aus den Okklumentikstunden mit Harry wissen, ist, dass Sev alles andere als eine glückliche Kindheit hinter sich hatte. Ein gewalttätiger Muggelvater (ja, ein Muggel) und eine reinblütige Hexe als Mutter. Da er von seinem Vater wohl kaum Liebe erfuhr, dürfte Sev sich also mehr mit dem Zaubereranteil seiner Familie identifiziert haben - Stichwort Prince (Eileen Prince).
Severus Snape dürfte von seiner Familie weitgehend ungeliebt aufgewachsen sein. Ob seine Mutter Eileen zu ihm stand oder ihn als „Missgeschick" ansah, ist nicht näher bekannt. Doch es ist anzunehmen, dass sie es war, die Klein-Sev schon früh das Zaubern beibrachte, damit dieser sich selbst und vielleicht aus sie vor dem trunkwütenden und gewalttätigen Tobias Snape beschützen konnte. Womöglich hatte Eileen das eigenständige Zaubern längst aufgegeben, weil ihr Mann es so wollte. Prinzipiell wäre das keine seltene psychosomatische Reaktion auf Gewaltanwendung gepaart mit dem dringenden Liebesbedürfnis des Opfers (in diesem Fall Eileen Prince).
Es ist anzunehmen, dass Sevs Kindheit ein ständiger Kampf ums Überleben war. Als Halbblut gehörte er weder zu den Zauberern noch zu den Muggeln. Er war zwar Zauberer, musste jedoch in einem Muggelhaus aufwachsen, ohne Kontakte zu Gleichgesinnten. Und Tobias hat seinem missratenen Zauberersproß sicherlich keine „zauberlichen Freiheiten“ gelassen. Snapes fahle Haut ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Sev den Großteil seiner Kindheit in Kellern, fern der Sonne zubringen musste. Ob er sich dort versteckte oder ob Tobias ihn dort einsperrte, sei dahingestellt. Was Sev sich von seiner Mutter aneignete, muss jedenfalls heimlich passiert sein. Mit den Dunklen Künsten war es ihm schließlich möglich, seinen Vater (vielleicht ohne dass dieser es überhaupt bemerkte) auf Distanz zu halten. Da lernte er sie zu schätzen, die Dark Arts, spürte ihre Faszination, weil sie wohl mehrmals seine Rettung und vielleicht einziger Halt in Kindestagen war. Mag sein, dass Sev sich eine Menge selbst beigebracht hat, den Rest kompensierte vermutlich seine Mutter. Was aus ihr letztendlich wurde, ist nicht bekannt.
Kurz vor der Einschulung wird Severus sich dann bewusst, dass es in seiner Umgebung offenbar noch jemanden anderen mit Zaubertalenten gab: Lily Evans. Leider kam das Mädchen aus reichen Verhältnissen, da hatte es ein abgehalfterter, ungepflegter Kerl aus dem Armutsviertel wie er natürlich schwer. Aber es funktionierte dennoch nach einigen Anlaufschwierigkeiten. Der bleichgesichtige Einzelgänger und der muggelgeborene Freigeist wurden Freunde. Ein ganz neues Gefühl für Severus Snape.
Severus Snape als Schüler in Hogwarts
Wahrscheinlich war der junge Snape an seinem ersten Schultag geschmeichelt und stolz, als ihn der sprechende Hut ins Haus Slytherin verwies. Schließlich war er nur ein Halbblut und dieser Umstand war im seit jeher Schmach und Schmerz, den er hiermit hinter sich gelassen hatte. Jedenfalls hatte er das angenommen.
Hogwarts war für ihn eine Hoffnung, eine Befreiung, ein Ziel, zu dem ihn sein Prügelvater nicht verfolgen konnte, eine neue Welt - eine Welt, in der er endlich Zugehörigkeit erfahren wollte. Dort in Hogwarts gab es keine Muggel. Dort würde er kein verhasster Einzelgänger mehr sein, sondern einer von vielen. Doch dummerweise zog er mit seinem unpopulären Haarschnitt schon bei der ersten Zugfahrt die Aufmerksamkeit von James Potter und Sirius Black auf sich, die ihn ohne nennbaren Grund aus seinem Abteil warfen, um sich vor dem Mädchen profilieren zu können, mit dem er reiste - Lily Evans. Zu dem Zeitpunkt konnten Potter und Black noch gar nichts über seine Faszination für die dunklen Künste wissen, er war halt ein zufälligs Opfer. Doch dieses Opfer blieb er auch weiterhin. Nach seiner bitteren Kindheit war Severus Snape auch keine schöne Schulzeit unter anderen jungen Zauberern vergönnt, wie er sie in seinen Träumen sicher gesehen hatte. Nein, er fand nicht den erhofften Zusammenhalt oder das Gemeinschaftsdenken, er wurde gehänselt, verspottet und wieder in die Einsamkeit getrieben.
Sirius Black sagt einmal in etwa, dass Snape in seiner Jugendzeit ein Teil einer Slytherin-Bande war, von denen die meisten später zu Todessern wurden. Und doch ist er stets allein, wenn sich die Marauders gegen ihn verschworen haben. Beigestanden ist ihm keiner - außer wohl Lily hin und wieder. Was ist daraus zu schließen? Haben die Marauders einfach immer nur den richtigen Moment abgepasst, wenn Sev alleine unterwegs war? Unglaubwürdig. Respektiert wurde Severus Snape von seinen Slytherin-Kameraden wohl nur wegen seiner Fähigkeiten, aber sicher nicht wegen seiner Persönlichkeit. Wahre Freundschaften gibt es unter Slytherins nicht (Siehe auch der Slytherin-Thread). Nein, Freunde hatte Sev neben Lily Evans keine. Wieder sind es nur die Dunklen Künste, die Severus Snape Halt geben und ihm gegen die Marauders beistehen und nützlich sind („Sectumsempra“).
Im Fall der Marauders zeigt sich deutlich, was das Gespann James und Sirius im Sinn hatten. Auch wenn Peter Pettigrew und Remus Lupin oftmals mit gemischt haben, sind doch die eigentlichen Köpfe und Anstifter hinter all den „Raubzügen" James und Sirius gewesen.
James Potter und Sirius Black handelten ebenso wenig ausschließlich aus rein ehrenvollen Gründen, als sie sich in Animagi verwandelten, um mit dem Lupin-Wolf die Nacht unsicher zu machen. So viel sollte klar sein. Den beiden reizte immer das Verbotene, die Gefahr, das Abenteuer und das Unbekannte. Gesetze übertreten - das war ihnen die Ehre. Gemeinsam müssen die beiden Kerle eine ziemliche ätzende Mischung aus Arroganz und Überheblichkeit abgegeben haben, hübschen Mädchen gegenüber waren die beiden gutaussehenden Reinblüter mit Sicherheit galant und zuvorkommend. Da kamen Sonderlinge wie Snape bisweilen ganz gelegen, um sich vor den Mädchen ein wenig als Helden aufzuspielen. Sowas spielt sich schließlich nicht nur auf Muggelschulen ab.
Snape hat durchaus recht, wenn er seine Peiniger als Feiglinge bezeichnet, die ihn nur in Mehrzahl attackiert haben. Snape war sicher auch kein Kind von Traurigkeit, doch die erste Provokation ging von Potter und Black aus. Das ganze gipfelte sich in ihrem 5. Jahr, als Sirius Snape dem Lupin-Wolf hinterher schickt. Das war nicht nur kein Bubenstreich mehr, das war ein Mordversuch. Hier war Sirius Black drauf und dran, einen seiner besten Freunde (Remus Lupin) zum Mörder zu machen und einen verhassten Mitschüler in einen entsetzlichen Tod zu schicken. Und da kann man nicht mehr mit Leichtsinn, Jugend oder Abneigung argumentieren, sondern man muß ganz klar sehen, daß sich Sirius Black einen Dreck um das Schicksal seiner Mitschüler scherte.
Welcher Freund würde einen Freund, der ja an sich schon entsetzlich genug unter diesem Fluch leidet, zu einem Mörder machen? Wer würde so etwas einem anderen Menschen antun? Dass James Potter Snape folgte und ihm damit vermutlich das Leben rettete, zeigt nur, dass er mehr Verstand hatte als Sirius Black. Eine Heldentat, wie Harry das gerne sähe, war das kaum. Und dass Snape diesen „kleinen Streich" Sirius Black nie vergessen, geschweige denn verzeihen konnte, ist nur verständlich.
James Potter und Sirius Black waren hochnäsige Jugendliche, wie wir sie vielleicht selbst in unseren Schulzeiten kennenlernen mussten. Angeberische Alleskönner, die aber bei genauerem Betrachten nie ernsthafte Schwierigkeiten in ihrem Leben zu bewältigen hatten. Sie stammen beide aus Zaubererfamlien, haben aufgrund ihrer Abstammung somit niemals Ablehnung erfahren und sind vermutlich in einer wohlhabenden Umgebung aufgewachsen. Sie haben in jungen Jahren nie Angst erfahren müssen und wurden nie aufgrund ihrer bloßen Existenz verachtet.
Severus Snape dagegen waren solche Gefühle und Zustände schon seit frühster Kindheit bekannt. Und auch in Hogwarts wurde er wieder aufgrund seiner bloßen Existenz gehasst - im wahrsten Sinne des Wortes: James Potter auf Lilys Frage, was er ihnen denn getan hätte: „Es ist mehr die Tatsache, dass er existiert.“
Snapes Erfahrungen haben ihn zu einem unnahbaren, abweisenden Mann gemacht. Einen Menschen, der es gelernt hat, durch Selbstdisziplin, Ehrgeiz und Gehorsamkeit seine Ziele zu erreichen. Nichts hätte gegenteiliger sein können als die hochfahrende und selbstherrliche Person eines James Potter oder Sirius Black, deren Leben nur aus Vergnügen und Leichtsinn zu bestehen schien. Ganz bestimmt war Severus Snape tief im Inneren neidisch auf die Beliebtheit der beiden, die er wahrscheinlich als völlig ungerechtfertigt empfand, da diese in seinen Augen doch nur auf dem Brechen von Regeln und ihrem charmanten Äußerem beruhte. Ihnen ging alles durch, sie waren sogar Lieblingsschüler der Lehrerschaft und konnten es sich erlauben, andere wie ihn nur aufgrund ihrer Existenz und der eigenen Langeweile zu drangsalieren. Auch von den Lehrern war nichts zu erwarten, denn auch die hatten einen Narren an den talentierten Nachwuchsmagiern gefunden. Im Übrigen wäre es wohl ohnehin unter Snapes Würde gewesen, jemanden um Hilfe zu bitten. Er hatte von frühester Kindheit an gelernt, dass er allein zurecht kommen musste.
Die Beleidigung seiner vielleicht einzigen Freundin hat ihm schließlich auch sie noch gekostet - sie, die eine, die ihm noch Freund war. Sie heiratete später nach Hogwarts sogar James Potter. Ausgerechnet ihn! Severus Snape hatte nun gar keinen mehr, außer die Dunklen Künste, die seit jeher einen besonderen Reiz auf ihn ausübten.
Der erste Aufstieg des Dunklen Lords
Nach Jahren und Jahrzehnten im Untergrund, in denen er an seiner eigenen Unsterblichkeit und der Unterwanderung des Ministeriums gearbeitet hat, tritt ein gewisser Lord Voldemort an die Öffentlichkeit und legt seine Ideen und Vorstellungen offen. Vor allem in den Reihen der Reinblüter erhält er regen Zuspruch. Eltern wie die Blacks sind stolz, dass sich ihr jüngster Sohn Regulus dem charismatischen Zauberer anschließt und Teil seiner vielgewandten Anhängerschaft, genannt TODESSER, wird. Soweit, so gut. Ein neuer Anführer hat die Bühne betreten und macht dem Zaubereiministerium bedrohlich Konkurrenz. Viele Zauberer und Hexen sympathisieren mit seinen Vorstellungen, weil sie revoluzionär sind und das alteingesessene Zaubereiministerium wie einen Haufen konservativer Schreibtischtäter aussehen lässt.
Auch in Hogwarts findet Lord Voldemort Sympathisanten. Kein Wunder, meist sind es die jungen Menschen, die sich vor revoluzionären Gedanken fesseln lassen. Vor allem unter den Slytherins laufen dem Dunklen Lord scharenweise Zauberer zu. Ebenso ist dem Severus Snape alles andere als abgeneigt. Nicht zuletzt durch seinen Prügelvater hatte er wenig übrig für Muggel. Sicher gefiel ihm der Gedanke, dass Zauberer fortan ihr Recht des Stärkeren einfordern sollten.
Alle vormaligen Versuche Snapes, seine Freundschaft mit Lily zu retten, waren fehlgeschlagen. Es ist vorbei. Unwiderruflich. Seine Gefühle bleiben, doch er würde wahrscheinlich nie mehr Gelegenheit haben, sie ihr zu offenbaren. Das siebte Jahr in Hogwarts geht zu Ende, und während sich die Marauders nach der 7. Klasse dem Orden um Schulleiter Albus Dumbledore anschließen, bleibt für Snape nur die andere Seite. Wer hätte IHN auch schon im Orden haben wollen? Was ihm bleibt, sind sein Ehrgeiz und sein Talent. Unter dem Dunklen Lord hofft er, endlich respektiert und anerkannt zu werden, was ihm Zeit senes bisherigen Lebens bislang versagt blieb.
Wie es sich dann im einzelnen zugetragen hat, ist nicht bekannt, doch es stellte sich bald heraus, dass dieser Lord Voldemort zu ziemlich radikalen Mitteln greift und keine Skrupel kennt. Die Zauberergemeinschaft gerät in Aufruhr. Die ersten bekommen kalte Füße, die ersten Reaktionen folgen, dann gerät alles aus den Fugen und das ganze artet in einen Krieg aus. Die Fronten sind klar abgesteckt: Auf der einen Seite das Zaubereiministerium sowie Albus Dumbledores kleine Geheimgesellschaft „Orden des Phönix“, auf der anderen Seite Voldemort und seine Todesser, die er durch lange Planung bereits an wichtigen Schlüsselpositionen verteilt weiß.
Der Krieg nimmt seinen Lauf und ist grausam. Die Zauberergemeinschaft reibt sich gegenseitig auf und auch Muggel kommen zu Tode. Wann Lord Voldemort von Severus Snape den Hinweis auf die Prophezeihung, die selbiger im Eberkopf belauscht hat, erhält, ist zeitlich (auf den Krieg bezogen) nicht ganz ersichtlich. Fakt ist, dass zwischen der belauschten Prophezeiung und dem Fall des Dunklen Lords mindestens ein Jahr stehen muss: Das erschließt sich aus zwei Angaben:
1. Durch die Einstellungen als Lehrkräfte der beiden Professoren Trelawney und Snape. In Band 5 erfahren wir, dass Trelawny 16 Jahre an der Schule unterrichtet, Snape erst 14. Trelawney wurde nach der Prophezeiung eingestellt, Snape nach Kriegsende. Demnach hat Snape seine Spionage-Tätigkeit in den Reihen der Todesser für mindestens ein Jahr aufrecht erhalten müssen.
2. Harry ist bei der Ermordung seiner Eltern 1 Jahr alt. Trelawney sagt die Geburt des Jungen für Juli voraus. Dazwischen (zwischen Prophezeiung und Kriegsende) muss also unbestreitbar ein Zeitraum von mehr als einem Jahr liegen.
Severus Snape hat also die Seiten gewechselt - was aber außer Dumbledore niemand weiß. Und das ist auch gut so. Hätte z. B. Peter Pettigrew zufällig davon erfahren, wäre Snape ein grausamer Tod widerfahren. Auch Lily sollte zu Lebzeiten nicht mehr erfahren, dass Sev bereits dabei war, nur ihretwegen alles zu verraten, was ihm zu dem Zeitpunkt noch Halt und Zugehörigkeit gibt.
Die Potters können sich lange verstecken, und Lily bringt einen gesunden Jungen zur Welt. Dann aber ist es ihr Freund Peter Pettigrew, der sie verrät, weil er in Lord Voldemort die Zukunft der Zaubererschaft sieht. Die Potters werden ermordet, doch an dem kleinen Jungen scheitert der Dunkle Lord wundersamerweise und verschwindet spurlos.
Nach Voldemorts Terrorherrschaft
Snape ist am Ende. Er hatte seine große Liebe - trotz all seiner lebensgefährlichen Monate als Dumbledores Spion im Kreise Voldemorts - nicht retten können. Die Potters waren gejagt und ermordet worden; eine Fortführung von Ereignissen, die durch die Prophezeihung erst in Gang getreten wurden. Snape gibt sich die Schuld dafür.
Inwieweit er tatsächlich Schuld daran hatte, darüber lässt sich streiten. Meines Erachtens ist seine Schuld sogar vergleichbar gering. Der aktive Mörder war der Dunkle Lord selbst, daher stehen ihm mindestens 50 % der Schuld zu. Die verbliebenen 50 % teilen sich Snape und Pettigrew. Wobei Pettigrews gezielter Verrat deutlich schwerer wiegt, als Snapes zufälliger. Des Weiteren ist zum Zeitpunt der Ermordung Snape bereits seit mindestens einem Jahr kein Todesser mehr und spioniert unter größter Gefahr für sein eigenes Leben für Albus Dumbledore in Feindeskreisen. Pettigrews unmittelbarer Verrat sitzt auch bedeutend näher als Snapes, dem er schon seit über einem Jahr wieder entgegen zu wirken versucht. Ich bewerte mal 35 % trägt Pettigrew Anteil, die restlichen 15 % verbleiben Snape.
Die Potters sind tot, aus Snapes Sicht war nun doch alles umsonst. Einen Sinn sieht er nun nicht mehr im Leben. Erst Dumbledore gibt ihm wieder einen Sinn: Die Bewahrung des Potter-Jungen.
Der Stein der Weisen
10 Jahre später betritt Harry Potter erstmalig Hogwarts. Und Severus Snape ist sich sehr schnell darüber im Klaren, wen er in diesem Jungen vor sich hat: Ganz James Potters Sohn! Unaufmerksam, ungehorsam, eigensinnig, leichtsinnig, regelbrecherisch, ja... ganz James Potters Sohn. Man mag Snapes Voreingenommenheit berücksichtigen, doch Harry gibt all diesen Vorurteilen, die der Zaubertranklehrer von ihm haben will, auch fortwährend entsprechende Nahrung: Das ganze Kollegium ist bemüht, den Stein der Weisen sicher zu verwahren, weil Albus Dumbledore in weiser Voraussicht etwas Dunkles erahnt. Dann wird der Potterbalg auch noch während eines Quidditch-Spiels mit Flüchen attackiert, was nur allzu deutlich macht, dass Dumbledore Recht hat, und jemand hier ist, der Potter nach dem Leben und vermutlich auch nach dem Stein der Weisen trachtet. Aber trotzdem verstößt Potter gegen Regeln und schleicht auf eigene Faust im Schloss umher. Ganz der Vater eben.
Die Kammer des Schreckens
Snape hatte mit Harry Potter alles andere als einen guten Start, da setzt der Bengel zu Schuljahresbeginn des 2. Jahres gleich noch eins drauf: Zuerst erhält er eine Verwarnung vom Ministerium, weil er unerlaubt bei den Dursleys gezaubert hat (was eigentlich Dobby war), dann erdreistet er sich auch noch, anstelle mit dem Hogwarts-Express mit einem fliegenden Auto anzureisen. Potter in einem fliegenden Auto musste für das Überbleibsel von Lord Voldemorts Enität, die noch immer irgendwo da draußen herum spukte, wie eine Einladung aussehen: „Komm, töte mich! Komm, töte mich!“ Potter hatte sich damit mal wieder unnötig in Gefahr begeben. Hinzukommend haben auch Muggel das fliegende Auto gesehen! Ein toller Einfall Harry Potters, um vor seinen Mitschülern und der gesamten Zaubererschaft mal wieder aufzufallen und im Rampenlicht zu stehen.
Dann nimmt das Schuljahr seinen Lauf - und das Unvorstellbare geschieht: Irgendjemand hat die Kammer des Schreckens geöffnet und damit Slytherins Monster befreit. Für eine nicht unbestimmte Weile nahm Snape sicherlich an, Harry hätte sie aus Abenteuergier geöffnet - erst recht als dieser sich als Parselmund zu erkennen gibt. Ja, dieser Potter tut wirklich alles, um Unheil zu stiften und aufzufallen. Genau wie sein Vater. Und um das ganze zu krönen, informiert er auch nicht das Kollegium, sondern schleicht sich ganz eigen in die Kammer vor.
Der Gefangene von Askaban
Sirius Black ist gefohen. Der dreckige Verräter, der Lily und James Potter ans Messer geliefert hat, konnte aus Askaban fliehen. Was er vorhat, sollte klar sein: Sein angefangenes Werk rachvoll vollenden: Harry Potter umbringen.
Und doch streunt der Bengel trotz ausdrücklicher Verbote in Hogsmeade und überall auf dem Schlossgelände herum. Hunderte Hände sind in Bewegung, um Harry Potters Leben zu beschützen, doch darum schert sich der Bengel nicht. Nicht einmal die Demetoren können ihn davon abhalten. Tja, er ist eben Harry Potter! Für ihn gelten keine Regeln. Und zu allem Überfluss freundet er sich mit Lupin an, dem Snape ohnehin wegen seiner Freundschaft zu Sirius erheblich misstraut. Lupin wiederum scheint Potters Streifzüge zu begünstigen, weil er ihm Unterricht gibt, wie er die Dementoren notfalls abwehren kann. Und leichtsinnig wie Potter nunmal ist, gelingt es Lupin doch tatsächlich auch, ihn zu Sirius in die Heulende Hütte zu locken. Da Dumbledore wegen der Hippogreif-Sache irgendwo mit Fudge unterwegs ist, muss Snape also alleine ran und eilt hinterher, um Potter abermals vor Schaden zu bewahren.
Tatsächlich gelingt es ihm, Lupin zu entwaffnen und ihn und Sirius festzusetzen. Endlich hat Snape ihn vor sich: Den Schuldigen für sein Martyrium: Sirius Black - seines Zeichens ehemaliger Schul-Nemesis und auch mieser Verräter der Potters. Doch Sirius entkommt! Und wie Snape annehmen muss sogar durch Harry Potters Hilfe - aus welchen Gründen auch immer. Verwirrungszauber? Oder reine Bosheit? Oder Dummheit? Snape jedenfalls ist zuletzt der Gelackmeierte.
Der Feuerkelch
Das Dunkle Mal während der Quidditch-Weltmeisterschaft, pöbelnde Todesser, ein berühmter (und pensionierter) Ex-Auror als VgddK-Lehrer... die Zeichen stehen auf Sturm. Etwas bereitet sich vor. Wieder wird Snapes ganzer Einsatz gefragt sein, damit der Potterbalg dieses Schuljahr in einem Stück übersteht. Doch was macht der Bengel? Schmuggelt sich ins Trimagische Tunier und gibt seinen Feinden damit eine Unzahl Chancen zusätzlich, ihn umzubringen. Snape steht dem machtlos gegenüber. Ja, für Ruhm tut Potter wirklich alles. Er schlägtrücksichtslos alle Gefahren in den Wind! Die anderen werden ihn schon beschützen! Sollen die nur machen! Hauptsache er sammelt weitere Ruhmestaten während des großen Tuniers. Kein Wunder, dass Snape besonders in diesem Jahr überaus gehässig mit Harry und seinen Freunden umspringt. Harry hat das Schicksal schon viel zu oft herausgefordert. Außerdem kommt er nun schon zum zweiten Mal mit einem Diebstahl von Zaubtertrankzutaten davon. Es ist schon lange an der Zeit, Harry Potter auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen.
Der Orden des Phönix
Dunkle Zeiten bereiten sich vor, denn der Dunkle Lord ist zurück! Und in Dolores Umbridge lauert womöglich sogar in den Mauern von Hogwarts eine Gefahr für Potter. Zudem dringt der Dunkle Lord - ob beabsichtigt oder nicht - regelmäßig in Potters Gedanken ein. Snape versucht über Monate hinweg, an seinen Abenden dem Potterspössling Okklumentik beizubringen. Doch der gibt sich wegen dieser Lappalie keine besondere Mühe. Ehrgeiz, Disziplin und der Wille zu lernen sind dem Balg völlig fremd. Er ist leichtlebig wie sein Vater. Er genießt die Aufmerksamkeit, die ihm zukommt, solange diese Verbindung zum Dunklen Lord anhält, und er hat es dashalb natürlich auch nicht nötig, auf andere zu hören. Dennoch tut Snape erneut alles, um ihn vor Schaden zu bewahren, folgt ihm nach dem Zwischenfall in Umbridges Büro sogar in den Wald zu den Zentauren, nachdem er den Ordensmitgliedern im Hauptquartier Bescheid gegeben hat, was Harry womöglich vor hat. Mit Müh und Not und dem eher unschweren Verlust von Sirius Black kann Potter schließlich gerettet werden. Durch den Verlust Blacks kapiert der Junge hoffentlich endlich einmal, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Ja, vielleicht kapiert er endlich mal, dass jeder Fehler, jeder Leichtsinn Konsequenzen nach sich zieht - tödliche Konsequenzen mitunter! Niemand weiß das besser als Snape. Nun sollte auch Harry nach seinem ruhmessüchtigen Lotterleben diese Lektion ein für allemal gelernt haben.
Der Halbblutprinz
Dumbledore ist dem Tode geweiht, daran führt kein Weg vorbei. Ein Fluch würde ihn Stück für Stück umbringen, hätte Snape nicht die Ausbreitung so lange es ihm möglich war, eingedämmt. Auch für Snape ist damit das vorerst letzte Jahr an der Schule angebrochen, das weiß er. Im Verlaufe dieses Jahres wird der Weg, den Snape unter Dumbledores Aufsicht und Schutz vor über 15 Jahren eingeschlagen hat, eine dramatische Wendung erfahren. Das Ende des gesamten Weges ist absehbar.
Snapes vorwiegende Aufgabe ist es in diesem Jahr, Draco Malfoy unter Kontrolle zu halten, der mit seinen dilletantischen Versuchen, Dumbledore umzubringen, nur immer wieder Mitschüler gefährdet. Keine leichte Aufgabe für Snape, da der impulsive und jähzornige Draco große Angst um sich selbst und seine Eltern verspürt.
Tja, und schließlich trägt der Schulleiter Snape sogar zu, dass er von ihm das Äußerste verlangt: IHN, seinen einzig Vertrauten umzubringen. Dumbledore ist ohnehin dem Tode geweiht, doch macht es das einfacher? Von Snape wird verlangt, die eigene Seele zu schänden und jenen Menschen umzubringen, der ihm als einziger jemals Vertrauen entgegenbrachte - Vertrauen bis in den Tod. Es gibt augenscheinlich keinen anderen Weg, was Snape schließlich akzeptieren muss. Potter ist in diesem Jahr zweitrangig. Dennoch scheint der elende Bengel Snapes altes Zaubertrankbuch in die Hände bekommen zu haben und testet die darin enthaltenen Flüche nun rücksichtslos an ungeliebten Mitschülern aus: Bevorzugt natülich an Draco Malfoy, der wiederum in der Zeit schon unberechenbar genug war.
Eines Abends erfährt Snape von Dumbledore schließlich das Ungeheuerliche: Potter muss sterben. Der Dunkle Lord kann nur besiegt werden, wenn Potter vor ihm stirbt. All die Mühen, all die Opfer, sein ganzes Leben seit Lilys Tod hat Snape, wie er nun erkennen muss, einem zum Schlachtvieh geweihtem Jungen gewidmet, der schon bald ebenfalls geopfert werden müsse.
In den Erinnerungsfetzen, die Harry später in Band 7 zu sehen bekommt, bricht das fragliche Gespräch zwischen Snape und Dumbledore nach dieser ungeheueren Wahrheit ab. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass Dumbledore Snape anschließend noch unterbreitet hat, dass Harry trotz allem Chancen hat, das Inferno zu übestehen. Für Snape mochte das eine gewisse Beruhigung darstellen, wodurch wieder etwas mehr Sinn in dem fand, was er seit Jahren tat und noch tun musste. Doch Harry durfte von dieser „Chance“ bis zu seinem „Tod“ natürlich nichts wissen. Sein Herz musste rein sein, wenn er dem Tod entgegen blickt.
Zuletzt tut Snape, was für Dumbledores GREATER GOOD getan werden muss: Anstelle von Draco Malfoy tötet er Dumbledore auf dem Astronomieturm. Damit bricht Severus Snape alle Brücken hinter sich ab. Was nun auch weiter passieren mag, Snape hat keine andere Wahl, als bei den Todessern zu bleiben. Er ist sich vermutlich der Tatsache bewußt, daß auch er sterben wird, wenn der Dunkle Lord fällt. Entweder durch die Todesser, weil sein Verrat bekannt wird, oder durch den Phönixorden, wenn diese ihn in die Finger kriegen. Es wird ihn niemand betrauern, keiner wird von seiner Treue und seinem Mut erfahren, die er in all den Jahren aufgebracht hat. Nur eines ist jetzt noch wichtig: Potter muss erfahren, dass er selbst sterben muss, damit auch der Dunkle Lord endlich und ein für alle mal fallen kann.
Die Heiligtümer des Todes
Als seinem vermeintlich treuesten und wertvollsten Todesser wird Snape von Lord Voldemort so manche Ehre zuteil. Er ist dabei, als der Besen-Treck von den Durseleys überfallen wird und tut dabei unaufällig sein Bestes, Leben zu bewahren, ohne selbst aufzufliegen. Einfacher wird die Sache, als der Dunkle Lord ihn zum neuen Headmaster von Hogwarts bestimmt. So kann er nun nicht zuletzt durch Dumbledores Portrait Dumledores Pläne weiterführen, während er gleichzeitig den bösen Schulleiter mimt, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten. Er verhängt aufmüpfigen Schülern halbgare Strafen, die den beiden Carrows streng vorkommen müssen, aber es nicht wirklich sind. Unter Hagrids Aufsicht ist noch keinem Schüler etwas im Verbotenen Wald zugestoßen. Des Weiteren gelingt es ihm, Bellatrix Lestrange ein falsches Schwert Goddric Gryffindors anzudrehen.
Als die Gelegenheit nun günstig erscheint, spielt Snape Harry Potter Gryffindors echtes Schwert zu, das dieser laut Dumbledore unbedingt benötigt, um seine geheime Aufgabe zu erfüllen. Snape war die Gestalt jenseits der Büsche, die Harry nur unsicher wahrnimmt, bevor er ins Eiswasser eintaucht. Zum Glück taucht kurz darauf auch Ron Weasley auf und zieht Potter heraus, so braucht Snape nicht persönlich in Erscheinung zu treten. Dies wäre natürlich auch eine Gelegenheit gewesen, Potter die Erinnerungen zuzuspielen, doch soweit war es noch nicht. Potter würde seine Aufgabe (worin immer sie bestehen mochte) vermutlich nicht mit der nötigen Tatkraft angehen, wüsste er, dass auch sein Tod ohnehin unausweichlich ist. Snape musste noch warten.
Als eintritt, was Dumbledore vorausgesehen hat - nämlich dass der Dunkle Lord seine Schlange Nagini nicht mehr aus den Augen lässt, weiß Snape, dass die Zeit reif ist. Offenbar hat Potter seine Aufgabe erfüllt. Nun gebietet die Plicht nur noch eine letzte Tat von Severus Snape: Er muss Potter die notwendigen Erinnerungen zuspielen.
Im Schloss scheitert er dummerweise. McGonagall und nicht zuletzt Potter selbst bekämpfen ihn, wodurch ihm nur die Flucht bleibt. Und damit wäre seine letzte noch zu vollbringende Tat beinahe zum Scheitern verurteilt gewesen. Denn der Dunkle Lord zitiert ihn zu sich in die Heulende Hütte und Snape muss erkennen, dass seine letzte Stunde geschlagen hat. Gegen den Dunklen Lord und seine hinterhältige Schlange zieht er unweigerlich den Kürzeren. Die beiden lassen ihn sterbend zurück.
Doch das Schicksal wollte es doch noch anders. Und so tauchte in den letzten Sekunden vor Severus Snapes Ableben der Potterjunge wie aus dem Nichts auf. Snape kann seine Aufgabe dadurch doch noch zu Ende bringen. Er hat seine Pflicht bis zuletzt erfüllt. Der Tod kann ihm nun die schon lange ersehnte Erlösung bringen. Er ist frei.
Letzte Gefühle und Gedanken über Harry
Hat Snape Harry Potter gehasst? Zweifellos! Durch und durch! Harry war ganz sein Vater und verspottete alles, was Regeln und Disziplin erforderte. Harry Potter, ein leichtlebiger Ruhmessüchtiger, ganz wie ein Vater und Sirius Black. Und doch musste Snape bei aller Abneigung mehrmals sein Leben für ihn einsetzen - was der ihm jedoch nicht ein einziges Mal gedankt hat. Ja, Snape hasste Potter - den Vater wie den Sohn.
Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht mit dem Hass. Immerhin steckte auch etwas von Lily in Harry - wenn auch gut verborgen. Doch den Jungen zu hassen war eben die einfachere Variante und vielleicht die einzige, der Snape in seiner Zerrissenheit nachgeben konnte. Gleichgültig war ihm Harry Potter dennoch nicht eine einzige Sekunde. Nicht zuletzt zeigt das seine entsetzte Reaktion, als Dumbledore ihm Harrys unumgänglichen Tod vor Augen führt. Doch auch zu diesem Zeitpunkt ist es vorwiegend wegen Lily, weswegen Snape betroffen ist - weil Harry eben ihr Sohn ist. Snape liegt vielleicht im ersten Ansinnen nicht sonderlich viel an dem Jungen, doch er IST IHR SOHN. Und nur seinetwegen hat er die letzten 17 Jahre noch gelebt und gearbeitet. Seine Gefühle gelten weiterhin nur Lily, doch auch gerade deshalb lässt ihn das alles andere als kalt. Wie könnte es auch?
Und am Ende seines eigenen Lebens? Wie stand Snape da in seinen letzten Augenblicken in der Heulenden Hütte zu Harry?
Nun, meines Erachtens hat er seinen Frieden mit ihm gemacht. Meines Erachtens hat Snape in diesen letzten Augenblicken erkannt, dass in diesem Jungen nicht nur James sondern doch auch Lily steckt. Warum sonst hätte Snape Harry so viele Erinnerungen mehr anvertrauen sollen? Nötig wären nur Dumbledores Informationen gewesen. Doch Snape vertraute Harry sogar Kindeserinnerungen von sich an und gestand ihm damit in vollem Umfang, dass er nichts und niemanden in diesem Leben so geliebt hat wie Lily Evans. Severus Snape ist plötzlich nicht mehr gleichgültig, was Potter von ihm hält. All die Jahre war es ihm egal, wie sehr Harry Potter ihn hasste. Aber nun nicht mehr. Er öffnet sich Harry wie er es einst nur bei Dumbledore hat. Er überreicht Harry Potter wenn man will sein ganzes Leben, alles was ihn, seine Motive, seine Persönlichkeit ausgemacht hat. Snape hätte das nicht getan, hätte er Harry in dem Augenblick noch immer gehasst. Jemandem den ich hasse, vertraue ich nicht solche Dinge über mich an und zeige ihm damit all meine Schwächen auf. Snape aber tat das und ging sogar noch ein Stück weiter: Er ließ Harry die Szene im Grimmauldplatz Nummer 12 sehen, als der erwachsene Snape über Lilys Foto und Brief weinte! So etwas Intimes zeige ich nicht jemandem, den ich verabscheue, auf dass der dann noch nachträglich über mich triumphieren kann. Um so etwas jemandem zugänglich zu machen, muss ich diesem Menschen zumindest Anerkennung entgegen bringen. Ich bin mir deshalb sicher, in diesen letzten Sekunden hat Severus Snape nach all den schweren Jahren doch noch seinen Frieden mit Harry Potter gemacht - wie dieser später auch mit ihm. Snape ging nicht mit Hass im Herzen von ihm. Sondern mit Aussöhnung.
Nun denn... falls sich jemand die Zeit genommen hat, den kleinen Roman zu lesen... herzlichen Dank dafür. Schauen Sie mal wieder rein.
Tja, und dabei wiederum kam mir die Idee, man könnte doch gleich ein kleines Essay daraus machen. So denn...
Severus Snapes Kindheit
Von Sirius Black wissen wir, dass Severus Snape schon als Erstklässler in Hogwarts mehr Flüche anzuwenden wusste, als die Hälfte der Siebtklässler. Stellt sich die Frage, weshalb das so war. Wozu gebrauchte Sev diese Flüche und wer hat sie ihm gelehrt?
Flüche wendet man an, um sich zu verteidigen oder anzugreifen. Was also könnte einen gerade mal Elfjährigen dazu gebracht haben, all diese Flüche bereits zu kennen und wohl auch schon teilweise benutzt zu haben? Welche Vergangenheit hat dieser Elfjährige hinter sich?
Was wir u. a. auch aus den Okklumentikstunden mit Harry wissen, ist, dass Sev alles andere als eine glückliche Kindheit hinter sich hatte. Ein gewalttätiger Muggelvater (ja, ein Muggel) und eine reinblütige Hexe als Mutter. Da er von seinem Vater wohl kaum Liebe erfuhr, dürfte Sev sich also mehr mit dem Zaubereranteil seiner Familie identifiziert haben - Stichwort Prince (Eileen Prince).
Severus Snape dürfte von seiner Familie weitgehend ungeliebt aufgewachsen sein. Ob seine Mutter Eileen zu ihm stand oder ihn als „Missgeschick" ansah, ist nicht näher bekannt. Doch es ist anzunehmen, dass sie es war, die Klein-Sev schon früh das Zaubern beibrachte, damit dieser sich selbst und vielleicht aus sie vor dem trunkwütenden und gewalttätigen Tobias Snape beschützen konnte. Womöglich hatte Eileen das eigenständige Zaubern längst aufgegeben, weil ihr Mann es so wollte. Prinzipiell wäre das keine seltene psychosomatische Reaktion auf Gewaltanwendung gepaart mit dem dringenden Liebesbedürfnis des Opfers (in diesem Fall Eileen Prince).
Es ist anzunehmen, dass Sevs Kindheit ein ständiger Kampf ums Überleben war. Als Halbblut gehörte er weder zu den Zauberern noch zu den Muggeln. Er war zwar Zauberer, musste jedoch in einem Muggelhaus aufwachsen, ohne Kontakte zu Gleichgesinnten. Und Tobias hat seinem missratenen Zauberersproß sicherlich keine „zauberlichen Freiheiten“ gelassen. Snapes fahle Haut ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Sev den Großteil seiner Kindheit in Kellern, fern der Sonne zubringen musste. Ob er sich dort versteckte oder ob Tobias ihn dort einsperrte, sei dahingestellt. Was Sev sich von seiner Mutter aneignete, muss jedenfalls heimlich passiert sein. Mit den Dunklen Künsten war es ihm schließlich möglich, seinen Vater (vielleicht ohne dass dieser es überhaupt bemerkte) auf Distanz zu halten. Da lernte er sie zu schätzen, die Dark Arts, spürte ihre Faszination, weil sie wohl mehrmals seine Rettung und vielleicht einziger Halt in Kindestagen war. Mag sein, dass Sev sich eine Menge selbst beigebracht hat, den Rest kompensierte vermutlich seine Mutter. Was aus ihr letztendlich wurde, ist nicht bekannt.
Kurz vor der Einschulung wird Severus sich dann bewusst, dass es in seiner Umgebung offenbar noch jemanden anderen mit Zaubertalenten gab: Lily Evans. Leider kam das Mädchen aus reichen Verhältnissen, da hatte es ein abgehalfterter, ungepflegter Kerl aus dem Armutsviertel wie er natürlich schwer. Aber es funktionierte dennoch nach einigen Anlaufschwierigkeiten. Der bleichgesichtige Einzelgänger und der muggelgeborene Freigeist wurden Freunde. Ein ganz neues Gefühl für Severus Snape.
Severus Snape als Schüler in Hogwarts
Wahrscheinlich war der junge Snape an seinem ersten Schultag geschmeichelt und stolz, als ihn der sprechende Hut ins Haus Slytherin verwies. Schließlich war er nur ein Halbblut und dieser Umstand war im seit jeher Schmach und Schmerz, den er hiermit hinter sich gelassen hatte. Jedenfalls hatte er das angenommen.
Hogwarts war für ihn eine Hoffnung, eine Befreiung, ein Ziel, zu dem ihn sein Prügelvater nicht verfolgen konnte, eine neue Welt - eine Welt, in der er endlich Zugehörigkeit erfahren wollte. Dort in Hogwarts gab es keine Muggel. Dort würde er kein verhasster Einzelgänger mehr sein, sondern einer von vielen. Doch dummerweise zog er mit seinem unpopulären Haarschnitt schon bei der ersten Zugfahrt die Aufmerksamkeit von James Potter und Sirius Black auf sich, die ihn ohne nennbaren Grund aus seinem Abteil warfen, um sich vor dem Mädchen profilieren zu können, mit dem er reiste - Lily Evans. Zu dem Zeitpunkt konnten Potter und Black noch gar nichts über seine Faszination für die dunklen Künste wissen, er war halt ein zufälligs Opfer. Doch dieses Opfer blieb er auch weiterhin. Nach seiner bitteren Kindheit war Severus Snape auch keine schöne Schulzeit unter anderen jungen Zauberern vergönnt, wie er sie in seinen Träumen sicher gesehen hatte. Nein, er fand nicht den erhofften Zusammenhalt oder das Gemeinschaftsdenken, er wurde gehänselt, verspottet und wieder in die Einsamkeit getrieben.
Sirius Black sagt einmal in etwa, dass Snape in seiner Jugendzeit ein Teil einer Slytherin-Bande war, von denen die meisten später zu Todessern wurden. Und doch ist er stets allein, wenn sich die Marauders gegen ihn verschworen haben. Beigestanden ist ihm keiner - außer wohl Lily hin und wieder. Was ist daraus zu schließen? Haben die Marauders einfach immer nur den richtigen Moment abgepasst, wenn Sev alleine unterwegs war? Unglaubwürdig. Respektiert wurde Severus Snape von seinen Slytherin-Kameraden wohl nur wegen seiner Fähigkeiten, aber sicher nicht wegen seiner Persönlichkeit. Wahre Freundschaften gibt es unter Slytherins nicht (Siehe auch der Slytherin-Thread). Nein, Freunde hatte Sev neben Lily Evans keine. Wieder sind es nur die Dunklen Künste, die Severus Snape Halt geben und ihm gegen die Marauders beistehen und nützlich sind („Sectumsempra“).
Im Fall der Marauders zeigt sich deutlich, was das Gespann James und Sirius im Sinn hatten. Auch wenn Peter Pettigrew und Remus Lupin oftmals mit gemischt haben, sind doch die eigentlichen Köpfe und Anstifter hinter all den „Raubzügen" James und Sirius gewesen.
James Potter und Sirius Black handelten ebenso wenig ausschließlich aus rein ehrenvollen Gründen, als sie sich in Animagi verwandelten, um mit dem Lupin-Wolf die Nacht unsicher zu machen. So viel sollte klar sein. Den beiden reizte immer das Verbotene, die Gefahr, das Abenteuer und das Unbekannte. Gesetze übertreten - das war ihnen die Ehre. Gemeinsam müssen die beiden Kerle eine ziemliche ätzende Mischung aus Arroganz und Überheblichkeit abgegeben haben, hübschen Mädchen gegenüber waren die beiden gutaussehenden Reinblüter mit Sicherheit galant und zuvorkommend. Da kamen Sonderlinge wie Snape bisweilen ganz gelegen, um sich vor den Mädchen ein wenig als Helden aufzuspielen. Sowas spielt sich schließlich nicht nur auf Muggelschulen ab.
Snape hat durchaus recht, wenn er seine Peiniger als Feiglinge bezeichnet, die ihn nur in Mehrzahl attackiert haben. Snape war sicher auch kein Kind von Traurigkeit, doch die erste Provokation ging von Potter und Black aus. Das ganze gipfelte sich in ihrem 5. Jahr, als Sirius Snape dem Lupin-Wolf hinterher schickt. Das war nicht nur kein Bubenstreich mehr, das war ein Mordversuch. Hier war Sirius Black drauf und dran, einen seiner besten Freunde (Remus Lupin) zum Mörder zu machen und einen verhassten Mitschüler in einen entsetzlichen Tod zu schicken. Und da kann man nicht mehr mit Leichtsinn, Jugend oder Abneigung argumentieren, sondern man muß ganz klar sehen, daß sich Sirius Black einen Dreck um das Schicksal seiner Mitschüler scherte.
Welcher Freund würde einen Freund, der ja an sich schon entsetzlich genug unter diesem Fluch leidet, zu einem Mörder machen? Wer würde so etwas einem anderen Menschen antun? Dass James Potter Snape folgte und ihm damit vermutlich das Leben rettete, zeigt nur, dass er mehr Verstand hatte als Sirius Black. Eine Heldentat, wie Harry das gerne sähe, war das kaum. Und dass Snape diesen „kleinen Streich" Sirius Black nie vergessen, geschweige denn verzeihen konnte, ist nur verständlich.
James Potter und Sirius Black waren hochnäsige Jugendliche, wie wir sie vielleicht selbst in unseren Schulzeiten kennenlernen mussten. Angeberische Alleskönner, die aber bei genauerem Betrachten nie ernsthafte Schwierigkeiten in ihrem Leben zu bewältigen hatten. Sie stammen beide aus Zaubererfamlien, haben aufgrund ihrer Abstammung somit niemals Ablehnung erfahren und sind vermutlich in einer wohlhabenden Umgebung aufgewachsen. Sie haben in jungen Jahren nie Angst erfahren müssen und wurden nie aufgrund ihrer bloßen Existenz verachtet.
Severus Snape dagegen waren solche Gefühle und Zustände schon seit frühster Kindheit bekannt. Und auch in Hogwarts wurde er wieder aufgrund seiner bloßen Existenz gehasst - im wahrsten Sinne des Wortes: James Potter auf Lilys Frage, was er ihnen denn getan hätte: „Es ist mehr die Tatsache, dass er existiert.“
Snapes Erfahrungen haben ihn zu einem unnahbaren, abweisenden Mann gemacht. Einen Menschen, der es gelernt hat, durch Selbstdisziplin, Ehrgeiz und Gehorsamkeit seine Ziele zu erreichen. Nichts hätte gegenteiliger sein können als die hochfahrende und selbstherrliche Person eines James Potter oder Sirius Black, deren Leben nur aus Vergnügen und Leichtsinn zu bestehen schien. Ganz bestimmt war Severus Snape tief im Inneren neidisch auf die Beliebtheit der beiden, die er wahrscheinlich als völlig ungerechtfertigt empfand, da diese in seinen Augen doch nur auf dem Brechen von Regeln und ihrem charmanten Äußerem beruhte. Ihnen ging alles durch, sie waren sogar Lieblingsschüler der Lehrerschaft und konnten es sich erlauben, andere wie ihn nur aufgrund ihrer Existenz und der eigenen Langeweile zu drangsalieren. Auch von den Lehrern war nichts zu erwarten, denn auch die hatten einen Narren an den talentierten Nachwuchsmagiern gefunden. Im Übrigen wäre es wohl ohnehin unter Snapes Würde gewesen, jemanden um Hilfe zu bitten. Er hatte von frühester Kindheit an gelernt, dass er allein zurecht kommen musste.
Die Beleidigung seiner vielleicht einzigen Freundin hat ihm schließlich auch sie noch gekostet - sie, die eine, die ihm noch Freund war. Sie heiratete später nach Hogwarts sogar James Potter. Ausgerechnet ihn! Severus Snape hatte nun gar keinen mehr, außer die Dunklen Künste, die seit jeher einen besonderen Reiz auf ihn ausübten.
Der erste Aufstieg des Dunklen Lords
Nach Jahren und Jahrzehnten im Untergrund, in denen er an seiner eigenen Unsterblichkeit und der Unterwanderung des Ministeriums gearbeitet hat, tritt ein gewisser Lord Voldemort an die Öffentlichkeit und legt seine Ideen und Vorstellungen offen. Vor allem in den Reihen der Reinblüter erhält er regen Zuspruch. Eltern wie die Blacks sind stolz, dass sich ihr jüngster Sohn Regulus dem charismatischen Zauberer anschließt und Teil seiner vielgewandten Anhängerschaft, genannt TODESSER, wird. Soweit, so gut. Ein neuer Anführer hat die Bühne betreten und macht dem Zaubereiministerium bedrohlich Konkurrenz. Viele Zauberer und Hexen sympathisieren mit seinen Vorstellungen, weil sie revoluzionär sind und das alteingesessene Zaubereiministerium wie einen Haufen konservativer Schreibtischtäter aussehen lässt.
Auch in Hogwarts findet Lord Voldemort Sympathisanten. Kein Wunder, meist sind es die jungen Menschen, die sich vor revoluzionären Gedanken fesseln lassen. Vor allem unter den Slytherins laufen dem Dunklen Lord scharenweise Zauberer zu. Ebenso ist dem Severus Snape alles andere als abgeneigt. Nicht zuletzt durch seinen Prügelvater hatte er wenig übrig für Muggel. Sicher gefiel ihm der Gedanke, dass Zauberer fortan ihr Recht des Stärkeren einfordern sollten.
Alle vormaligen Versuche Snapes, seine Freundschaft mit Lily zu retten, waren fehlgeschlagen. Es ist vorbei. Unwiderruflich. Seine Gefühle bleiben, doch er würde wahrscheinlich nie mehr Gelegenheit haben, sie ihr zu offenbaren. Das siebte Jahr in Hogwarts geht zu Ende, und während sich die Marauders nach der 7. Klasse dem Orden um Schulleiter Albus Dumbledore anschließen, bleibt für Snape nur die andere Seite. Wer hätte IHN auch schon im Orden haben wollen? Was ihm bleibt, sind sein Ehrgeiz und sein Talent. Unter dem Dunklen Lord hofft er, endlich respektiert und anerkannt zu werden, was ihm Zeit senes bisherigen Lebens bislang versagt blieb.
Wie es sich dann im einzelnen zugetragen hat, ist nicht bekannt, doch es stellte sich bald heraus, dass dieser Lord Voldemort zu ziemlich radikalen Mitteln greift und keine Skrupel kennt. Die Zauberergemeinschaft gerät in Aufruhr. Die ersten bekommen kalte Füße, die ersten Reaktionen folgen, dann gerät alles aus den Fugen und das ganze artet in einen Krieg aus. Die Fronten sind klar abgesteckt: Auf der einen Seite das Zaubereiministerium sowie Albus Dumbledores kleine Geheimgesellschaft „Orden des Phönix“, auf der anderen Seite Voldemort und seine Todesser, die er durch lange Planung bereits an wichtigen Schlüsselpositionen verteilt weiß.
Der Krieg nimmt seinen Lauf und ist grausam. Die Zauberergemeinschaft reibt sich gegenseitig auf und auch Muggel kommen zu Tode. Wann Lord Voldemort von Severus Snape den Hinweis auf die Prophezeihung, die selbiger im Eberkopf belauscht hat, erhält, ist zeitlich (auf den Krieg bezogen) nicht ganz ersichtlich. Fakt ist, dass zwischen der belauschten Prophezeiung und dem Fall des Dunklen Lords mindestens ein Jahr stehen muss: Das erschließt sich aus zwei Angaben:
1. Durch die Einstellungen als Lehrkräfte der beiden Professoren Trelawney und Snape. In Band 5 erfahren wir, dass Trelawny 16 Jahre an der Schule unterrichtet, Snape erst 14. Trelawney wurde nach der Prophezeiung eingestellt, Snape nach Kriegsende. Demnach hat Snape seine Spionage-Tätigkeit in den Reihen der Todesser für mindestens ein Jahr aufrecht erhalten müssen.
2. Harry ist bei der Ermordung seiner Eltern 1 Jahr alt. Trelawney sagt die Geburt des Jungen für Juli voraus. Dazwischen (zwischen Prophezeiung und Kriegsende) muss also unbestreitbar ein Zeitraum von mehr als einem Jahr liegen.
Severus Snape hat also die Seiten gewechselt - was aber außer Dumbledore niemand weiß. Und das ist auch gut so. Hätte z. B. Peter Pettigrew zufällig davon erfahren, wäre Snape ein grausamer Tod widerfahren. Auch Lily sollte zu Lebzeiten nicht mehr erfahren, dass Sev bereits dabei war, nur ihretwegen alles zu verraten, was ihm zu dem Zeitpunkt noch Halt und Zugehörigkeit gibt.
Die Potters können sich lange verstecken, und Lily bringt einen gesunden Jungen zur Welt. Dann aber ist es ihr Freund Peter Pettigrew, der sie verrät, weil er in Lord Voldemort die Zukunft der Zaubererschaft sieht. Die Potters werden ermordet, doch an dem kleinen Jungen scheitert der Dunkle Lord wundersamerweise und verschwindet spurlos.
Nach Voldemorts Terrorherrschaft
Snape ist am Ende. Er hatte seine große Liebe - trotz all seiner lebensgefährlichen Monate als Dumbledores Spion im Kreise Voldemorts - nicht retten können. Die Potters waren gejagt und ermordet worden; eine Fortführung von Ereignissen, die durch die Prophezeihung erst in Gang getreten wurden. Snape gibt sich die Schuld dafür.
Inwieweit er tatsächlich Schuld daran hatte, darüber lässt sich streiten. Meines Erachtens ist seine Schuld sogar vergleichbar gering. Der aktive Mörder war der Dunkle Lord selbst, daher stehen ihm mindestens 50 % der Schuld zu. Die verbliebenen 50 % teilen sich Snape und Pettigrew. Wobei Pettigrews gezielter Verrat deutlich schwerer wiegt, als Snapes zufälliger. Des Weiteren ist zum Zeitpunt der Ermordung Snape bereits seit mindestens einem Jahr kein Todesser mehr und spioniert unter größter Gefahr für sein eigenes Leben für Albus Dumbledore in Feindeskreisen. Pettigrews unmittelbarer Verrat sitzt auch bedeutend näher als Snapes, dem er schon seit über einem Jahr wieder entgegen zu wirken versucht. Ich bewerte mal 35 % trägt Pettigrew Anteil, die restlichen 15 % verbleiben Snape.
Die Potters sind tot, aus Snapes Sicht war nun doch alles umsonst. Einen Sinn sieht er nun nicht mehr im Leben. Erst Dumbledore gibt ihm wieder einen Sinn: Die Bewahrung des Potter-Jungen.
Der Stein der Weisen
10 Jahre später betritt Harry Potter erstmalig Hogwarts. Und Severus Snape ist sich sehr schnell darüber im Klaren, wen er in diesem Jungen vor sich hat: Ganz James Potters Sohn! Unaufmerksam, ungehorsam, eigensinnig, leichtsinnig, regelbrecherisch, ja... ganz James Potters Sohn. Man mag Snapes Voreingenommenheit berücksichtigen, doch Harry gibt all diesen Vorurteilen, die der Zaubertranklehrer von ihm haben will, auch fortwährend entsprechende Nahrung: Das ganze Kollegium ist bemüht, den Stein der Weisen sicher zu verwahren, weil Albus Dumbledore in weiser Voraussicht etwas Dunkles erahnt. Dann wird der Potterbalg auch noch während eines Quidditch-Spiels mit Flüchen attackiert, was nur allzu deutlich macht, dass Dumbledore Recht hat, und jemand hier ist, der Potter nach dem Leben und vermutlich auch nach dem Stein der Weisen trachtet. Aber trotzdem verstößt Potter gegen Regeln und schleicht auf eigene Faust im Schloss umher. Ganz der Vater eben.
Die Kammer des Schreckens
Snape hatte mit Harry Potter alles andere als einen guten Start, da setzt der Bengel zu Schuljahresbeginn des 2. Jahres gleich noch eins drauf: Zuerst erhält er eine Verwarnung vom Ministerium, weil er unerlaubt bei den Dursleys gezaubert hat (was eigentlich Dobby war), dann erdreistet er sich auch noch, anstelle mit dem Hogwarts-Express mit einem fliegenden Auto anzureisen. Potter in einem fliegenden Auto musste für das Überbleibsel von Lord Voldemorts Enität, die noch immer irgendwo da draußen herum spukte, wie eine Einladung aussehen: „Komm, töte mich! Komm, töte mich!“ Potter hatte sich damit mal wieder unnötig in Gefahr begeben. Hinzukommend haben auch Muggel das fliegende Auto gesehen! Ein toller Einfall Harry Potters, um vor seinen Mitschülern und der gesamten Zaubererschaft mal wieder aufzufallen und im Rampenlicht zu stehen.
Dann nimmt das Schuljahr seinen Lauf - und das Unvorstellbare geschieht: Irgendjemand hat die Kammer des Schreckens geöffnet und damit Slytherins Monster befreit. Für eine nicht unbestimmte Weile nahm Snape sicherlich an, Harry hätte sie aus Abenteuergier geöffnet - erst recht als dieser sich als Parselmund zu erkennen gibt. Ja, dieser Potter tut wirklich alles, um Unheil zu stiften und aufzufallen. Genau wie sein Vater. Und um das ganze zu krönen, informiert er auch nicht das Kollegium, sondern schleicht sich ganz eigen in die Kammer vor.
Der Gefangene von Askaban
Sirius Black ist gefohen. Der dreckige Verräter, der Lily und James Potter ans Messer geliefert hat, konnte aus Askaban fliehen. Was er vorhat, sollte klar sein: Sein angefangenes Werk rachvoll vollenden: Harry Potter umbringen.
Und doch streunt der Bengel trotz ausdrücklicher Verbote in Hogsmeade und überall auf dem Schlossgelände herum. Hunderte Hände sind in Bewegung, um Harry Potters Leben zu beschützen, doch darum schert sich der Bengel nicht. Nicht einmal die Demetoren können ihn davon abhalten. Tja, er ist eben Harry Potter! Für ihn gelten keine Regeln. Und zu allem Überfluss freundet er sich mit Lupin an, dem Snape ohnehin wegen seiner Freundschaft zu Sirius erheblich misstraut. Lupin wiederum scheint Potters Streifzüge zu begünstigen, weil er ihm Unterricht gibt, wie er die Dementoren notfalls abwehren kann. Und leichtsinnig wie Potter nunmal ist, gelingt es Lupin doch tatsächlich auch, ihn zu Sirius in die Heulende Hütte zu locken. Da Dumbledore wegen der Hippogreif-Sache irgendwo mit Fudge unterwegs ist, muss Snape also alleine ran und eilt hinterher, um Potter abermals vor Schaden zu bewahren.
Tatsächlich gelingt es ihm, Lupin zu entwaffnen und ihn und Sirius festzusetzen. Endlich hat Snape ihn vor sich: Den Schuldigen für sein Martyrium: Sirius Black - seines Zeichens ehemaliger Schul-Nemesis und auch mieser Verräter der Potters. Doch Sirius entkommt! Und wie Snape annehmen muss sogar durch Harry Potters Hilfe - aus welchen Gründen auch immer. Verwirrungszauber? Oder reine Bosheit? Oder Dummheit? Snape jedenfalls ist zuletzt der Gelackmeierte.
Der Feuerkelch
Das Dunkle Mal während der Quidditch-Weltmeisterschaft, pöbelnde Todesser, ein berühmter (und pensionierter) Ex-Auror als VgddK-Lehrer... die Zeichen stehen auf Sturm. Etwas bereitet sich vor. Wieder wird Snapes ganzer Einsatz gefragt sein, damit der Potterbalg dieses Schuljahr in einem Stück übersteht. Doch was macht der Bengel? Schmuggelt sich ins Trimagische Tunier und gibt seinen Feinden damit eine Unzahl Chancen zusätzlich, ihn umzubringen. Snape steht dem machtlos gegenüber. Ja, für Ruhm tut Potter wirklich alles. Er schlägtrücksichtslos alle Gefahren in den Wind! Die anderen werden ihn schon beschützen! Sollen die nur machen! Hauptsache er sammelt weitere Ruhmestaten während des großen Tuniers. Kein Wunder, dass Snape besonders in diesem Jahr überaus gehässig mit Harry und seinen Freunden umspringt. Harry hat das Schicksal schon viel zu oft herausgefordert. Außerdem kommt er nun schon zum zweiten Mal mit einem Diebstahl von Zaubtertrankzutaten davon. Es ist schon lange an der Zeit, Harry Potter auf den Boden der Tatsachen zurück zu bringen.
Der Orden des Phönix
Dunkle Zeiten bereiten sich vor, denn der Dunkle Lord ist zurück! Und in Dolores Umbridge lauert womöglich sogar in den Mauern von Hogwarts eine Gefahr für Potter. Zudem dringt der Dunkle Lord - ob beabsichtigt oder nicht - regelmäßig in Potters Gedanken ein. Snape versucht über Monate hinweg, an seinen Abenden dem Potterspössling Okklumentik beizubringen. Doch der gibt sich wegen dieser Lappalie keine besondere Mühe. Ehrgeiz, Disziplin und der Wille zu lernen sind dem Balg völlig fremd. Er ist leichtlebig wie sein Vater. Er genießt die Aufmerksamkeit, die ihm zukommt, solange diese Verbindung zum Dunklen Lord anhält, und er hat es dashalb natürlich auch nicht nötig, auf andere zu hören. Dennoch tut Snape erneut alles, um ihn vor Schaden zu bewahren, folgt ihm nach dem Zwischenfall in Umbridges Büro sogar in den Wald zu den Zentauren, nachdem er den Ordensmitgliedern im Hauptquartier Bescheid gegeben hat, was Harry womöglich vor hat. Mit Müh und Not und dem eher unschweren Verlust von Sirius Black kann Potter schließlich gerettet werden. Durch den Verlust Blacks kapiert der Junge hoffentlich endlich einmal, dass das Leben kein Zuckerschlecken ist. Ja, vielleicht kapiert er endlich mal, dass jeder Fehler, jeder Leichtsinn Konsequenzen nach sich zieht - tödliche Konsequenzen mitunter! Niemand weiß das besser als Snape. Nun sollte auch Harry nach seinem ruhmessüchtigen Lotterleben diese Lektion ein für allemal gelernt haben.
Der Halbblutprinz
Dumbledore ist dem Tode geweiht, daran führt kein Weg vorbei. Ein Fluch würde ihn Stück für Stück umbringen, hätte Snape nicht die Ausbreitung so lange es ihm möglich war, eingedämmt. Auch für Snape ist damit das vorerst letzte Jahr an der Schule angebrochen, das weiß er. Im Verlaufe dieses Jahres wird der Weg, den Snape unter Dumbledores Aufsicht und Schutz vor über 15 Jahren eingeschlagen hat, eine dramatische Wendung erfahren. Das Ende des gesamten Weges ist absehbar.
Snapes vorwiegende Aufgabe ist es in diesem Jahr, Draco Malfoy unter Kontrolle zu halten, der mit seinen dilletantischen Versuchen, Dumbledore umzubringen, nur immer wieder Mitschüler gefährdet. Keine leichte Aufgabe für Snape, da der impulsive und jähzornige Draco große Angst um sich selbst und seine Eltern verspürt.
Tja, und schließlich trägt der Schulleiter Snape sogar zu, dass er von ihm das Äußerste verlangt: IHN, seinen einzig Vertrauten umzubringen. Dumbledore ist ohnehin dem Tode geweiht, doch macht es das einfacher? Von Snape wird verlangt, die eigene Seele zu schänden und jenen Menschen umzubringen, der ihm als einziger jemals Vertrauen entgegenbrachte - Vertrauen bis in den Tod. Es gibt augenscheinlich keinen anderen Weg, was Snape schließlich akzeptieren muss. Potter ist in diesem Jahr zweitrangig. Dennoch scheint der elende Bengel Snapes altes Zaubertrankbuch in die Hände bekommen zu haben und testet die darin enthaltenen Flüche nun rücksichtslos an ungeliebten Mitschülern aus: Bevorzugt natülich an Draco Malfoy, der wiederum in der Zeit schon unberechenbar genug war.
Eines Abends erfährt Snape von Dumbledore schließlich das Ungeheuerliche: Potter muss sterben. Der Dunkle Lord kann nur besiegt werden, wenn Potter vor ihm stirbt. All die Mühen, all die Opfer, sein ganzes Leben seit Lilys Tod hat Snape, wie er nun erkennen muss, einem zum Schlachtvieh geweihtem Jungen gewidmet, der schon bald ebenfalls geopfert werden müsse.
In den Erinnerungsfetzen, die Harry später in Band 7 zu sehen bekommt, bricht das fragliche Gespräch zwischen Snape und Dumbledore nach dieser ungeheueren Wahrheit ab. Ich bin mir deshalb ziemlich sicher, dass Dumbledore Snape anschließend noch unterbreitet hat, dass Harry trotz allem Chancen hat, das Inferno zu übestehen. Für Snape mochte das eine gewisse Beruhigung darstellen, wodurch wieder etwas mehr Sinn in dem fand, was er seit Jahren tat und noch tun musste. Doch Harry durfte von dieser „Chance“ bis zu seinem „Tod“ natürlich nichts wissen. Sein Herz musste rein sein, wenn er dem Tod entgegen blickt.
Zuletzt tut Snape, was für Dumbledores GREATER GOOD getan werden muss: Anstelle von Draco Malfoy tötet er Dumbledore auf dem Astronomieturm. Damit bricht Severus Snape alle Brücken hinter sich ab. Was nun auch weiter passieren mag, Snape hat keine andere Wahl, als bei den Todessern zu bleiben. Er ist sich vermutlich der Tatsache bewußt, daß auch er sterben wird, wenn der Dunkle Lord fällt. Entweder durch die Todesser, weil sein Verrat bekannt wird, oder durch den Phönixorden, wenn diese ihn in die Finger kriegen. Es wird ihn niemand betrauern, keiner wird von seiner Treue und seinem Mut erfahren, die er in all den Jahren aufgebracht hat. Nur eines ist jetzt noch wichtig: Potter muss erfahren, dass er selbst sterben muss, damit auch der Dunkle Lord endlich und ein für alle mal fallen kann.
Die Heiligtümer des Todes
Als seinem vermeintlich treuesten und wertvollsten Todesser wird Snape von Lord Voldemort so manche Ehre zuteil. Er ist dabei, als der Besen-Treck von den Durseleys überfallen wird und tut dabei unaufällig sein Bestes, Leben zu bewahren, ohne selbst aufzufliegen. Einfacher wird die Sache, als der Dunkle Lord ihn zum neuen Headmaster von Hogwarts bestimmt. So kann er nun nicht zuletzt durch Dumbledores Portrait Dumledores Pläne weiterführen, während er gleichzeitig den bösen Schulleiter mimt, um seine Tarnung aufrecht zu erhalten. Er verhängt aufmüpfigen Schülern halbgare Strafen, die den beiden Carrows streng vorkommen müssen, aber es nicht wirklich sind. Unter Hagrids Aufsicht ist noch keinem Schüler etwas im Verbotenen Wald zugestoßen. Des Weiteren gelingt es ihm, Bellatrix Lestrange ein falsches Schwert Goddric Gryffindors anzudrehen.
Als die Gelegenheit nun günstig erscheint, spielt Snape Harry Potter Gryffindors echtes Schwert zu, das dieser laut Dumbledore unbedingt benötigt, um seine geheime Aufgabe zu erfüllen. Snape war die Gestalt jenseits der Büsche, die Harry nur unsicher wahrnimmt, bevor er ins Eiswasser eintaucht. Zum Glück taucht kurz darauf auch Ron Weasley auf und zieht Potter heraus, so braucht Snape nicht persönlich in Erscheinung zu treten. Dies wäre natürlich auch eine Gelegenheit gewesen, Potter die Erinnerungen zuzuspielen, doch soweit war es noch nicht. Potter würde seine Aufgabe (worin immer sie bestehen mochte) vermutlich nicht mit der nötigen Tatkraft angehen, wüsste er, dass auch sein Tod ohnehin unausweichlich ist. Snape musste noch warten.
Als eintritt, was Dumbledore vorausgesehen hat - nämlich dass der Dunkle Lord seine Schlange Nagini nicht mehr aus den Augen lässt, weiß Snape, dass die Zeit reif ist. Offenbar hat Potter seine Aufgabe erfüllt. Nun gebietet die Plicht nur noch eine letzte Tat von Severus Snape: Er muss Potter die notwendigen Erinnerungen zuspielen.
Im Schloss scheitert er dummerweise. McGonagall und nicht zuletzt Potter selbst bekämpfen ihn, wodurch ihm nur die Flucht bleibt. Und damit wäre seine letzte noch zu vollbringende Tat beinahe zum Scheitern verurteilt gewesen. Denn der Dunkle Lord zitiert ihn zu sich in die Heulende Hütte und Snape muss erkennen, dass seine letzte Stunde geschlagen hat. Gegen den Dunklen Lord und seine hinterhältige Schlange zieht er unweigerlich den Kürzeren. Die beiden lassen ihn sterbend zurück.
Doch das Schicksal wollte es doch noch anders. Und so tauchte in den letzten Sekunden vor Severus Snapes Ableben der Potterjunge wie aus dem Nichts auf. Snape kann seine Aufgabe dadurch doch noch zu Ende bringen. Er hat seine Pflicht bis zuletzt erfüllt. Der Tod kann ihm nun die schon lange ersehnte Erlösung bringen. Er ist frei.
Letzte Gefühle und Gedanken über Harry
Hat Snape Harry Potter gehasst? Zweifellos! Durch und durch! Harry war ganz sein Vater und verspottete alles, was Regeln und Disziplin erforderte. Harry Potter, ein leichtlebiger Ruhmessüchtiger, ganz wie ein Vater und Sirius Black. Und doch musste Snape bei aller Abneigung mehrmals sein Leben für ihn einsetzen - was der ihm jedoch nicht ein einziges Mal gedankt hat. Ja, Snape hasste Potter - den Vater wie den Sohn.
Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht mit dem Hass. Immerhin steckte auch etwas von Lily in Harry - wenn auch gut verborgen. Doch den Jungen zu hassen war eben die einfachere Variante und vielleicht die einzige, der Snape in seiner Zerrissenheit nachgeben konnte. Gleichgültig war ihm Harry Potter dennoch nicht eine einzige Sekunde. Nicht zuletzt zeigt das seine entsetzte Reaktion, als Dumbledore ihm Harrys unumgänglichen Tod vor Augen führt. Doch auch zu diesem Zeitpunkt ist es vorwiegend wegen Lily, weswegen Snape betroffen ist - weil Harry eben ihr Sohn ist. Snape liegt vielleicht im ersten Ansinnen nicht sonderlich viel an dem Jungen, doch er IST IHR SOHN. Und nur seinetwegen hat er die letzten 17 Jahre noch gelebt und gearbeitet. Seine Gefühle gelten weiterhin nur Lily, doch auch gerade deshalb lässt ihn das alles andere als kalt. Wie könnte es auch?
Und am Ende seines eigenen Lebens? Wie stand Snape da in seinen letzten Augenblicken in der Heulenden Hütte zu Harry?
Nun, meines Erachtens hat er seinen Frieden mit ihm gemacht. Meines Erachtens hat Snape in diesen letzten Augenblicken erkannt, dass in diesem Jungen nicht nur James sondern doch auch Lily steckt. Warum sonst hätte Snape Harry so viele Erinnerungen mehr anvertrauen sollen? Nötig wären nur Dumbledores Informationen gewesen. Doch Snape vertraute Harry sogar Kindeserinnerungen von sich an und gestand ihm damit in vollem Umfang, dass er nichts und niemanden in diesem Leben so geliebt hat wie Lily Evans. Severus Snape ist plötzlich nicht mehr gleichgültig, was Potter von ihm hält. All die Jahre war es ihm egal, wie sehr Harry Potter ihn hasste. Aber nun nicht mehr. Er öffnet sich Harry wie er es einst nur bei Dumbledore hat. Er überreicht Harry Potter wenn man will sein ganzes Leben, alles was ihn, seine Motive, seine Persönlichkeit ausgemacht hat. Snape hätte das nicht getan, hätte er Harry in dem Augenblick noch immer gehasst. Jemandem den ich hasse, vertraue ich nicht solche Dinge über mich an und zeige ihm damit all meine Schwächen auf. Snape aber tat das und ging sogar noch ein Stück weiter: Er ließ Harry die Szene im Grimmauldplatz Nummer 12 sehen, als der erwachsene Snape über Lilys Foto und Brief weinte! So etwas Intimes zeige ich nicht jemandem, den ich verabscheue, auf dass der dann noch nachträglich über mich triumphieren kann. Um so etwas jemandem zugänglich zu machen, muss ich diesem Menschen zumindest Anerkennung entgegen bringen. Ich bin mir deshalb sicher, in diesen letzten Sekunden hat Severus Snape nach all den schweren Jahren doch noch seinen Frieden mit Harry Potter gemacht - wie dieser später auch mit ihm. Snape ging nicht mit Hass im Herzen von ihm. Sondern mit Aussöhnung.
Nun denn... falls sich jemand die Zeit genommen hat, den kleinen Roman zu lesen... herzlichen Dank dafür. Schauen Sie mal wieder rein.
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