Splice (CAN/F/USA, 2009)
Regie: Vicenzo Natali
Drehbuch: Vicenzo Natali, Antoinette Terry Bryant, Doug Taylor
Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, David Hewlett, Abigail Chu, Delphine Chanéac
Kinostart Deutschland: 03.06.2010
Ein toller Film, den ich schon vor einer Weile auf dem Fantasy-Filmfest gesehen habe. Meine Rezension:
Story:
Die beiden Wissenschaftler Clive Nicoli (Adrien Brody) und Elsa Kast (Sarah Polley) gehören zu den Besten auf dem Gebiet des Gen-Splicing, der Erschaffung von Lebewesen aus den DNS verschiedener Spezies. Obwohl es illegal ist, experimentieren sie eines Tages auch mit menschlicher DNS und erschaffen das faszinierende Wesen "Dren". Sie ziehen Dren im Geheimen auf und behandeln sie bald fast wie eine Tochter. Doch schon bald wird klar, dass die Kreatur nicht ganz ungefährlich ist.
Meinung zum Film:
Filme wie "Splice" bleiben normalerweise Geheimtipps. Intelligente Genrefilme mit großen Ideen und kleinen Budgets sind häufig zu einem Leben auf Festivals und in Videotheken verdammt. Doch zum Glück gibt es Ausnahmen wie "Splice" oder auch der letztjährige "District 9", die es schaffen, bei einem großen Studio zu landen und einen guten Starttermin im Sommer abzugreifen. Bei "District 9" ist das Experiment aufgegangen, bei "Splice" bleibt das erst abzuwarten. Verdient hätte er es. Mit Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") hatte der Film von anfang an einen starken Produzenten im Rücken und seit seinem Erfolg auf dem Sundance-Filmfestival auch noch den Genre-Mogul Joel Silver ("Matrix").
Vincenco Natalis Film erinnert stark an die "Body Horror“-Filme eines David Cronenberg ("Die Fliege", "Videodrome"), der wie Natali ebenfalls aus Kanada kommt. Ebenso wie Cronenberg verknüpft Natali Mutationen und andere Veränderungen des menschlichen Körpers mit einer sexuellen Energie, um eine ganz eigene, faszinierende Form des Unbehagens zu erzeugen. Schon Natalis früheren Filme, der Kultfilm "Cube" und der paranoide SciFi-Thriller "Cypher", erinnern bisweilen an Cronenbergs Werke, diesmal ist die Verwandtschaft jedoch besonders deutlich. Dennoch wirkt "Splice" sehr eigenständig, nicht zuletzt aufgrund der Visualisierung der Kreaturen. Während bei älteren Vertretern des "Body Horrors" meistens eklige Effekte mit Silikon und Schaumstoff erzeugt wurden, besitzen die Kreaturen in „Splice“ eine regelrechte Schönheit – wenngleich sie hin und wieder schön und abstoßend zur gleichen Zeit sind. Die Mischung aus physischen Effekten und CGI ist nahtlos und schafft einen ganz eigenen, sehr geschmeidigen Look.
Dazu kommen sehr gute Darsteller. Adrien Brody ("Der Pianist") und Sarah Polley ("Dawn of the Dead", 2004) spielen das Wissenschaftlerpaar sehr glaubwürdig und nuanciert. Man kauft ihnen ihre Beziehung miteinander sowie ihre Faszination für die Wissenschaft sofort ab. Etwas unglaubwürdig ist lediglich eine Entscheidung, die Brodys Charakter gegen Ende des Films trifft und die das doch recht konventionell geratene Finale des Films einleitet. Das ist jedoch nur ein kleiner Makel in einem ansonsten sehr sehenswerten Film, der interessante moralische Fragen zu absolut relevanten Themen der aktuellen Genforschung stellt.
Fazit:
Wer auf intelligente Horror- und Science-Fiction-Filme steht, kommt um "Splice" nicht herum. Der hervorragend gemachte, toll gespielte Film wirft wichtige Fragen auf und bietet zugleich spannende Unterhaltung.
Regie: Vicenzo Natali
Drehbuch: Vicenzo Natali, Antoinette Terry Bryant, Doug Taylor
Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, David Hewlett, Abigail Chu, Delphine Chanéac
Kinostart Deutschland: 03.06.2010
Ein toller Film, den ich schon vor einer Weile auf dem Fantasy-Filmfest gesehen habe. Meine Rezension:
Story:
Die beiden Wissenschaftler Clive Nicoli (Adrien Brody) und Elsa Kast (Sarah Polley) gehören zu den Besten auf dem Gebiet des Gen-Splicing, der Erschaffung von Lebewesen aus den DNS verschiedener Spezies. Obwohl es illegal ist, experimentieren sie eines Tages auch mit menschlicher DNS und erschaffen das faszinierende Wesen "Dren". Sie ziehen Dren im Geheimen auf und behandeln sie bald fast wie eine Tochter. Doch schon bald wird klar, dass die Kreatur nicht ganz ungefährlich ist.
Meinung zum Film:
Filme wie "Splice" bleiben normalerweise Geheimtipps. Intelligente Genrefilme mit großen Ideen und kleinen Budgets sind häufig zu einem Leben auf Festivals und in Videotheken verdammt. Doch zum Glück gibt es Ausnahmen wie "Splice" oder auch der letztjährige "District 9", die es schaffen, bei einem großen Studio zu landen und einen guten Starttermin im Sommer abzugreifen. Bei "District 9" ist das Experiment aufgegangen, bei "Splice" bleibt das erst abzuwarten. Verdient hätte er es. Mit Guillermo del Toro ("Pans Labyrinth") hatte der Film von anfang an einen starken Produzenten im Rücken und seit seinem Erfolg auf dem Sundance-Filmfestival auch noch den Genre-Mogul Joel Silver ("Matrix").
Vincenco Natalis Film erinnert stark an die "Body Horror“-Filme eines David Cronenberg ("Die Fliege", "Videodrome"), der wie Natali ebenfalls aus Kanada kommt. Ebenso wie Cronenberg verknüpft Natali Mutationen und andere Veränderungen des menschlichen Körpers mit einer sexuellen Energie, um eine ganz eigene, faszinierende Form des Unbehagens zu erzeugen. Schon Natalis früheren Filme, der Kultfilm "Cube" und der paranoide SciFi-Thriller "Cypher", erinnern bisweilen an Cronenbergs Werke, diesmal ist die Verwandtschaft jedoch besonders deutlich. Dennoch wirkt "Splice" sehr eigenständig, nicht zuletzt aufgrund der Visualisierung der Kreaturen. Während bei älteren Vertretern des "Body Horrors" meistens eklige Effekte mit Silikon und Schaumstoff erzeugt wurden, besitzen die Kreaturen in „Splice“ eine regelrechte Schönheit – wenngleich sie hin und wieder schön und abstoßend zur gleichen Zeit sind. Die Mischung aus physischen Effekten und CGI ist nahtlos und schafft einen ganz eigenen, sehr geschmeidigen Look.
Dazu kommen sehr gute Darsteller. Adrien Brody ("Der Pianist") und Sarah Polley ("Dawn of the Dead", 2004) spielen das Wissenschaftlerpaar sehr glaubwürdig und nuanciert. Man kauft ihnen ihre Beziehung miteinander sowie ihre Faszination für die Wissenschaft sofort ab. Etwas unglaubwürdig ist lediglich eine Entscheidung, die Brodys Charakter gegen Ende des Films trifft und die das doch recht konventionell geratene Finale des Films einleitet. Das ist jedoch nur ein kleiner Makel in einem ansonsten sehr sehenswerten Film, der interessante moralische Fragen zu absolut relevanten Themen der aktuellen Genforschung stellt.
Fazit:
Wer auf intelligente Horror- und Science-Fiction-Filme steht, kommt um "Splice" nicht herum. Der hervorragend gemachte, toll gespielte Film wirft wichtige Fragen auf und bietet zugleich spannende Unterhaltung.
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